In Antwort auf: 2blattfahrer

Also ich konnte Hennings Beitrag schon nachvollziehen, aber vielleicht dazu ein konkretes Beispiel: 80kg schwerer Fahrer, 10kg Randonneur und 20kg Panzerrad. Bergauf in der Konfiguration: keine Frage ein Riesenvorteil für den Randonneur. Ich würd sagen deutlich mehr als rund 10% Vorteil wird da erzielt, die man zunächst aus dem Verhältnis 90kg/100kg des Gesamtgewichtes vermuten könnte, da unsere Muskeln auf das eigene Körpergewicht irgendwie ausgelegt sind. Hänge ich nun 30kg Gepäck an die beiden Räder wiegt der Randonneur 40kg und der Panzer 50kg, ein klares Indiz für mich, daß da der relative Vorteil des Randonneurs bergauf schrumpft.
Das gleiche gilt für den Luftwiderstand: beide Räder haben, wenn der Fahrer nicht draufsitzt, einen sehr ähnlichen und recht geringen Widerstand solange sie unbeladen sind, die ungünstigere Position des Fahrers auf dem Panzerrad ist da das wesentliche Manko und der Randonneur hat in der Unterlenkerhaltung einen Vorteil. Belade ich nun beide Räder mit den reisetypischen 4 Taschen vorne und hinten, spielt auf einmal auch der Luftwiderstand des beladenen Rades (den ich gegenüber dem Faktor "Mensch" beim unbeladenen fast vernachlässigen konnte) eine wesentliche Rolle und zwar identisch bei beiden Radtypen (analog zu der Argumentation mit dem Gewicht oben).
Deshalb meine Aussage: für weite Wochenendausflüge mit leichtem Gepäck ist es sinnvoll sich so ein Randonneurrad zu suchen, auf Radreisen mit schwerem Gepäck (und wir sind ja im Radreise & Fernradlerforum) macht das einen bedeutend geringeren Einfluss als die von "theodor" zitierte 60km/13km/h Schwarz-Weiss-Malerei.
Eine andere Geschichte sind die Mäntel/Laufräder. Wer sagt denn, daß ich ein MTB mit schwerwalzenden Mänteln fahren muss, da gibt es durchaus ähnliches wie beim Randonneur und so hat eben Henning die Dinge bei "kreuzotter" eingetippt, wenn ich das richtig verstanden habe.

Andi



Hallo Andi,

Radreisen über die mitgeschleppte Gepäckmenge zu definieren ist Blödsinn. Die ist nur ein sehr selten notwendiges Übel.
für mich als Radreisenden sind 1-2 kleine Packtaschen typisch, keine 4. Ich habe sehr viel von einem leichten Rad und einer aerodynamisch günstigen Position.
Ich komme damit, wenn ich noch eine kleine Lenkertasche dazu montiere, auch drei Wochen aus, da ich grundsätzlich in Gasthaus/Hütte übernachte.
Es entgeht mir zuviel, wenn ich unbedingt den ganzen Haushalt mitschleppen will. Ich komme bestimmte Auffahrten nicht mehr hoch oder muß stundenlang schieben.
Noch was: du kombinierst weite Radreisen mit viel Gepäck.
Das viele Gepäck schränkt aber meinen Aktionsradius sehr ein, ich bin deutlich langsamer. Ich komme ohne viel Gepäck weiter in der gleichen Zeit. Ich wette ganz gerne, aber hier bleib ich höflich, weil der Ausgang klar ist:
Bei Abfahrt an einem gemeinsamen Punkt in Deutschland, drei Wochen Zeit, habe ich selbstverständlich den größeren Aktionsradius mit leichtem Rad ohne viel Gepäck als jemand mit 4 Packtaschen und 30 bis 40 kg.
Das heißt, ich unternehme die weitere Radreise und kann mir mehr Dinge anschauen, erreiche beispielsweise Hütten und Pässe, die der Schwerlasttransporteur besser meidet.

Gruß

Theodor