Dass Randonneure so wenig verbreitet sind, liegt sicher nicht an den Eigenschaften von ATB u. MTBs, sondern schlicht daran, dass manche noch nie ein RR o.ä. fuhren, und man es sich nicht vorstellen kann, dass das auch mit viel Gepäck gut geht.
Da kommt natürlich die Frage auf, warum sich das MTB und die Trekkingräder so gut verbreitet haben, denn es gab sie früher nicht und somit sind nicht nur manche, sonder alle noch nie ATBs und MTBs gefahren und trotzdem konnten sich die Leute sofort vorstellen, das sie damit Spaß haben würden und auf Reisen gehen könnten.
Es war vielleicht einfach ein Modetrend. Die Theorie, dss sich immer das besser durchsetzt ist nicht richtig, siehe Microsoft, das deutlich schlechter Betriebssystem hat sich durchgesetzt. Ich will hiermit auch nicht behaupten, das meine These richtig ist, sie ist genausowenig beweisbar wie deine.
Wir haben uns Mitte der 80iger über Reiseräder über 14 Kg kaputtgelacht, das waren Räder qualitativ der unteren Kategorie.
Dann kamen die MTBs und plötzlich war modern dass man dicke Reifen, Ofenrohre haben und einen geraden Lenker etc. haben mussten und ganz "sicher sein", egal ob für den Himalaja oder eine Bodenseeumrundung. Ich erinnere mich noch an eine Schottlandradtour, uns kam ein MTBler entgegen, der mit seinem breiten Lenker entgegen, damit breitete er die Arme aus um den Gegenwind einzufangen. Später habe ich mit etlichen Leuten geredet, die anfingen Radtouren zu machen und dann feststellten, dass die "Besenstillenker", die es üblicherweise an den Rädern gab und als "modern" empfohlen und verlauft wurden, ziemlich ungeeignet sind für länger Radtouren. Schön war es auch immer, wenn von den tollen "MTB Bremsen" die rede war, gemeint waren die Cantis. Die sind allerdings aus den 60igern und vor allem an Crossrädern und französischen Tandems.
Auf meinen Radtouren (mit schmalen Reifen) werde ich immer wieder von Leuten (Rad- und Autofahrern) gefragt, ob ich mit den schmalen Reifen durchkomme, damit kann man ja nur Strassen fahren, nicht die schwedischen Schotter/Sandstrassen. Wenn ich dann sage, dass ich gerade die kleinen ungeteerten Strassen liebe und fahre ernte ich meist ungläubige Blicke. Das Maximum waren mal 500 km ungeteert auf einer 1500 km Tour. Das geht genau in Richtung des ersten oberen Zitats.
Von daher finde ich die heutige Vielfalt sehr angenehm, es gibt viele unterschiedlche Radtypen und ggf. noch Mischungen dazwischen