Ich sehe gerade den Gegenwind vor mir, wie er genau hinschaut, welche Lenkerform das entgegenkommende Fahrrad nun hat. Bei Rennlenkern bläst er etwas sanfter, bei Besenstielen etwas heftiger und bei Hollandrädern gerät er in Wut. Was hätte er bloß mit dem komischen Lenker von Obree gemacht? Luftwiderstand und damit die benötigte Kraft errechnet sich aus dem Luftwiderstandsbeiwert x Widerstandsfläche x Geschwindigkeit. Sehe ich da irgendeinen Hinweis auf eine bestimmte Lenkerform?? Vielleicht ist jemand mit enger Armhaltung auf dem Besenstiel ja schneller als jemand anders auf einem "grand Fondo" in Unterlenkerposition? ist vielleicht die Überhöhung Sattel-Lenker wichtiger als die Kopfhaltung?? Die definitiv schnellste Abfahrtshaltung (also auch aerodynamisch beste) ist Arsch hoch, Kopf runter und die Hände eng zusammen. Kann mir jemand sagen, warum ich diese Haltung nicht auf dem Hollandrad einnehmen kann (außer das es etwas merkwürdig aussieht und ich es wegen der Flatterneigung auch nicht machen möchte)? Der Luftwiderstand hängt also nicht von einer bestimmten Lenkerform ab, sondern hauptsächlich von der Sitz- und Griffposition. Letztes Jahr hab ich einen Brezellenker ausprobiert, hats nicht gebracht, also bin ich reumütig zum Rennlenker zurück. Meine Begleitung fährt Brezel mit Tria und ist keinen Kilometer langsamer als ich. Ob ich das als ästetisch empfinde, schweige ich lieber drüber, aber ich werde sie deswegen doch nicht aus der Reiseradlergemeinde exkommunizieren. Aber villeicht baut endlich mal jemand aerodynamisch sinnvolle Lowrider- und Lenkertaschen.