auf deinen letzten Beitrag, auch wenn er nicht an mich gewandt ist, muss ich Dir einfach antworten, ganz einfach aus dem Grund, dass Du offensichtlich ehrlich versucht hast, die im Spiegel abgedruckten Graphen zu verstehen und auch zu interpretieren. Respekt, soweit denken viele Menschen gar nicht mit (oder sie wollen es nicht, da es ihnen zu anstrengend ist).
Vorauschicken möchte ich noch, dass ich den Spiegel und daher auch die entsprechenden Graphen nicht gesehen habe, aber ich denke, sie entsprechen denen, die ich kenne. Ich bitte auch um etwas Geduld deinerseits, wenn ich erst relativ spät in meinem Beitrag über deine Interpretation der Forschungsergebnisse zu sprechen komme.
Klimaforschung im allgemeinen und gerade im speziellen diejenige, die sich damit beschäftigt den menschlichen Einfluss auf das Klima zu ergründen sind sehr schwierig und umfangreich. Dies kommt vor allem durch die sich überlagernden Einflussgrößen, die auf das Klima einwirken. Für die Betrachtung des menschlichen Einflusses auf das Klima muss man zur Zeit mindestens drei Effekte berücksichtigen.
1.Die natürliche Klimaänderung über die Zeit. Um diesen Effekt abzuschätzen, zieht man vergleichende Daten über die globalen und lokalen Temperaturen seit der letzten Eiszeit heran und versucht gewisse Zyklen zu erkennen, die dann in der weiteren Forschung die Grundlage bilden, um den menschlichen Einfluss abschätzen zu können. 2.Den Treibhauseffekt, der durch CO2, Methan und andere durch den Menschen freigesetzten Gase hervorgerufen wird. Z. Zt. ist es relativ unbestritten, dass es dadurch einen Einfluss auf das globale Klima gibt, trefflich gestritten wird über die tatsächlich Höhe und die Auswirkungen, die diesem Einfluss zugeschrieben werden kann (können). 3.'Global dimming' (leider kenne ich hier den exakten deutschen Ausdruck nicht), dieser Effekt wird von den meisten Menschen aufgrund der fehlenden Publikationen gar nicht wahrgenommen. Dieser Effekt wird durch die festen Partikel hervorgerufen, die sich in Abgasen befinden. Diese Partikel blockieren einen Teil des Sonnenlichtes und sorgen daher für eine Abkühlung der Erde. Diesen Effekt hat man auch bei dem Ausbruch von Vulkanen, bei denen die größten Ausbrüche schon mal dafür gesorgt haben, dass in London Schnee im Juni gefallen ist.
So, nun kommen wir zu den Schlussfolgerungen...
Seit Beginn der industriellen Revolution werden vom Menschen fossile Brennstoffe genutzt und dadurch Partikel und CO2 (du hast natürlich recht, es ist nicht nur CO2, aber ich werde CO2 hier als Synonym für Treibhausgase verwenden) in die Atmosphäre geblasen. Die Partikel, die eine gewisse Abkühlung hervorrufen, wirken sofort auf das Klima ein. Dass sieht man ganz schön an der leichten Abkühlung der Durchschnittstemperaturen zu Beginn der industriellen Revolution. Mit etlichen Jahren Zeitverzögerung setzt dann sehr langsam der Temperaturanstieg durch das ebenfalls freigegebene CO2 ein. Wenn man nur bis hierher liest, könnte man natürlich zu dem Schluss kommen, das deine Interpretation – da der CO2 Anstieg dem Temperaturanstieg folgt, kann er nicht die Ursache für eben diesen Anstieg sein – für richtig halten, aber: Die Emissionen von (fossilem) CO2 werden gerade zu Beginn der industriellen Revolution teilweise durch die gleichzeitige starke Erhöhung der landwirtschaflichen Produktion und der Aufforstung der Wälder in Europa, die Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts stattfand wieder aufgefangen u.U. mit Effekten, die teilweise um 30 Jahre verzögert auftreten. (Du musst immer berücksichtigen, dass die den Studien zugrunde liegenden CO2 Anstiege keine Messwerte sind sondern Berechnungen aus dem bekannten Abbau und Einsatz von Kohle. Erst etwa seit den 20er oder 30er Jahren des 20. Jahrhunderts liegen Messwerte vor.) Daher sieht es üblicherweise immer so aus, als ob der CO2 Anstieg in der Erdatmosphäre dem Temperaturanstieg folgt, obwohl es nicht stimmt.
Leider habe ich im Moment nicht genug Zeit, aber ich werde auch zu Deinen anderen Aussagen noch etwas schreiben, sobald ich kann.