Bei der angeblichen "Hysterie" geht es nicht um Zweifel am Wandel sondern um Zweifel an den Folgen. Wird werden eben nicht in 50 Jahren in Fluten versinken (auch nicht in 100 Jahren). Ich empfehle den neuen Spiegel. Aber dummerweise wollen die meisten Menschen ja nur lesen, was sie eh schon glauben
Vielleicht werde ich mir den neuen Spiegel sogar kaufen, nachdem Du ihn hier so dringend und immer wieder empfiehlst. Dass wir nicht in Fluten versinken werden, ist auch klar. Allerdings werden ja auch noch andere unschöne Effekte vorhergesagt. Das Problem dabei ist, manche sagen, das kommt, andere sagen das kommt nicht. Wem soll man da glauben? Wie schon öfter hier geschrieben, sollten wir uns lieber für die schlimmste Prognose wappnen, um dann festzustellen, dass es nicht ganz so schlimm wird, als blauäugig und unvorbereitet weiter in den Tag zu leben und dann von den Folgen entsprechend noch härter getroffen zu werden.
Zitat:
Gegen zusätzliche "Strafsteuer" auf Flüge hätte ich gar nichts, (ich flieg ja eh nicht ) Aber: wer soll die für was bezahlen? Nur wenn ich fliege? Oder auch für alle Dinge die nunmal mit hohem Energieaufwand hierher gebracht werden? Also meinentwegen Bananen. Was ist allgemein mit Obst im Winter? Mit anderen Verkehrsmitteln? Oder soll es danach gehen, ob ich etwas aus Spaß mache oder einen wichtugen Grund habe? (Und wer entscheidet dann, was wichtig ist?) Außerdem ist mir einfach nicht klar, was das Geld bewirken soll. Ich sorge also dafür, dass besonders viel CO2 ausgestoßen wird und bezahle dafür. Und dann??
"Strafsteuer" ist in dem Zusammenhang das falsche Wort. Es ist eben keine "Strafsteuer", es soll nur die tatsächlichen Kosten decken. Im Moment ist es doch so, dass davon ausgegangen wird, dass uns saubere Luft unbegrenzt zur Verfügung steht. Sonst könnten wir sie nicht einfach umsonst "verbrauchen". Denn alle endlichen Ressourcen kosten schon allein auf Grund ihrer Begrenztheit. Nur bei unserer Atmosphäre sieht das noch niemand so. Der Rauch löst sich ja in Luft auf und ist verschwunden, und wir haben immer noch genug Luft zum atmen um uns herum.
Fakt ist aber, dass auch saubere Luft eine begrenzte Ressource ist. Und wir merken es ja jetzt daran, dass sie eben einfach nicht mehr so sauber ist, wie wir sie gerne hätten. Und es wird Zeit, dass angefangen wird, für die entstehenden Schäden zu zahlen, und das nicht auf kommende Generationen abzuwälzen. Ähnlich wie beim Wasser, wo wir auch Abwasserkosten zahlen, die die Kläranlagen finanzieren, weil wir eben die Regenerationsfähigkeit des natürlichen Kreislaufs überstrapazieren und deswegen selbst für die Regeneration sorgen müssen.
Genauso sollte es auch bei der Luft sein. Es ist keine "Strafsteuer", die man hier extra bezahlt, sondern es geht einfach darum, die "Reinigungskosten" mit in die Rechnung einzubeziehen. Und deswegen sollte diese Abgabe auf sämtliche fossilen Energierohstoffe erhoben werden, sozusagen pro erzeugtem Kilogramm CO_2.
Die Einnahmen, die sagen wir aus einer deutschlandweit erhobenen CO_2-Abgabe dem Staat zufließen sollten in zwei Kanäle aufgeteilt werden. Ein Teil, der in etwa dem CO_2-Äquivalent entspricht, den die Natur hier in Deutschland von sich aus aufnehmen kann, sollte gleichmäßig auf alle Einwohner zurückgezahlt werden (Schlagwort: Niemand soll fürs Atmen bestraft werden). Denn es ist ja unzweifelhaft so, dass saubere Luft eine erneuerbare Ressource ist, die wir nur leider überstrapazieren. Gleichzeitig findet hier auch der soziale Ausgleich statt, weil jemand, der von Grund auf wenig CO_2 verbraucht, über diese Rückzahlung seine Abgaben zurückbekommt.
Der zweite Teil des Geldes, nämlich derjenige, der für den Anteil des CO_2 steht, das nicht natürlich abgebaut werden kann, dient dazu, technische (z.b. CO_2-Filterung) bzw. umweltpolitische (z.b. Aufforstung) Maßnahmen zu finanzieren, die genau dieses überschüssige CO_2 wieder binden.
Auf diese Weise kommen wir gerecht zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebensweise. Denn jeder zahlt nur die wirklichen Kosten für das, was er tut. Es muss nichts weiter verboten oder reguliert werden, was letztendlich zu einer Verringerung der Zahl der Vorschriften führen würde. Ohne jede Vorschrift wären Bananen aus Übersee plötzlich so teuer, dass sie eben kaum noch jemand kaufen würde (gut, solange es nur auf Deutschland begrenzt ist nicht, aber sagen wir mal EU-weit und Erdbeeren aus Spanien). Und wer sie trotzdem noch kauft, der kann es guten Gewissens tun, denn er weiß, dass er damit gleichzeitig einen Ausgleich für die entstandene Umweltverschmutzung leistet.