Die Diskussion mag berechtigt sein. Sie erinnert mich aber stark an das, was man jeden Sonntag Abend bei Christiane Sabinchen aufgeführt bekommt: - Alle reden durcheinander oder besser noch übereinander - Jeder hat irgendwie ein Bißchen recht, aber eben nur ein Bißchen - Fast jeder fühlt sich mal beleidigt oder mit unfairen Unterstellungen konfrontiert - Und jeder länger das Ganze geht, desto undurchschaubarer und unlösbarer werden alle Widersprüche und das Ende der Sendezeit erlöst irgendwie jeden.
Im Grundsatz teile ich die Auffassung des hier viel herbeizitierten Theodors, nur formuliere ich es unpersönlicher: Der Egoismus jedes einzelnen entscheidet letztendlich über die Zukunftsfähigkeit der gesamten Art. Insofern denke ich bei meiner eigenen, freien Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Verkehrsmittel auch an die, die nach mir kommen. Und da beschleicht mich bei Lesen so mancher Beiträge ein klammes Gefühl. Aber das mag jeder mit sich selbst ausmachen.
Aber die ökologische Dimension ist für mich dabei noch nicht einmal das vorrangig Entscheidende:
1. Die Anreise mit dem Flugzeug zu einer Radreise habe ich einmal gemacht, es war für Rad und Mensch schlichtweg der Horror (hier von mir dokumentiert). Einmal hat allen Beteiligten gereicht.
2. Abends in den IC von HD nach Mü zu steigen, im Bordrestaurant noch ein Bier trinken, in Mü noch ne Stunde verbummeln und dann im Nachtzug die Strecke bis Florenz verschlafen, wo man auf der Piazza Santa Maria Novella um 9 Uhr wunderbar prima collazione machen kann... das gehört bei uns zum Urlaubsfeeling dazu. 2 Wochen herrliche Natur und Kultur in Italien zu genießen, vorher und nachher aber einen Mordsstreß am Flughafen zu haben, ist für uns unvereinbar. Und so sind wir unvergraulbare Kunden der DB geblieben.
Ergo: Anne Will ist keine Lösung sondern bringt nur sympathische Linderung. Mein Plädoyer ist es, das Ganze abzusetzen... und auch hier mal Schluß zu machen.