Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil. Man müsste mal ausrechnen Gepäckvolumen in Relation zu Masse Gepäcktransportmittel. Aber cool find ich Bikepacking schon, mit Ausnahme der Arschrakete. Wie gesagt, ich fahre bei passender Gelegenheit gerne einen Mix, bevorzuge im Zweifel aber traditionelles Setup = 2 Taschen (groß oder klein) hinten auf Gepäckträger.
Ach ja, eine Sache fällt mir noch zur Frage ein "Was Bikepacking sei", oder wo der Reiz hierin liegt - ganz trivial ist es - in Zeiten von e-Bike-Panzern aber auch vom normalen Schwerlastreiserädern, die IDEE mit JEDEM Rad eine Reise unternehmen zu können und geht damit zurück zu den Wurzeln des Radfahrens ob das die frühe Tour de France Fahrten waren oder der frühe Radtourismus - wo man mit vergleichsweise wenig Gepäck mit einem normalen Rad von der Stange unterwegs war - siehe etwa hier.
Noch eine Definition für Bikepacking:
"Was ist Bikepacking?
Einfach ausgedrückt, ist Bikepacking eine Mischung aus Geländeradfahren und Rucksacktourismus. Es erinnert an die Freiheit des Wanderns im Hinterland und des Reisens abseits der ausgetretenen Pfade, aber mit der zusätzlichen Reichweite, dem schnelleren Tempo und dem Nervenkitzel eines wendigen Fahrrads. Beim Bikepacking wird die wichtigste Ausrüstung - und nicht viel mehr - auf einem geländegängigen Fahrrad für eine Übernachtungs- oder Mehrtagestour mitgeführt. Das kann von einer vollen Ausrüstung mit Schlafsachen, Kochgeschirr und Campingnahrung bis hin zu einer Minimalausrüstung mit nur der Kleidung und den Vorräten reichen, die für die Verbindung von Unterkünften oder Hotels benötigt wird. Es geht darum, in die Pedale zu treten, um an weniger befahrene Orte zu gelangen, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne, über Singletrails, Schotterstraßen und vergessene Feldwege, und sich mit den weiten Landschaften, den gastfreundlichen Menschen und den vielfältigen Orten zu verbinden, denen man unterwegs begegnet. Was uns angeht gibt es nichts Vergleichbares zu einer Abenteuerreise mit dem Fahrrad."
Radfahren mit Gepäck ist IMMER minimalistisch, auch wenn man mal eine Pullover zu viel an Bord hat. Wenn man ohnehin in Hotels etc. absteigt braucht man kein Campinggerödel, dann ist aber auch nicht in reiner Wildnis-Natur. Hoteltourer mit fast nichts dabei gibts auch schon seit es überhaupt Radreisende gibt, also seit dem 19. Jahrhundert. Wendige Räder und Aerodynamik und schnell beißt sich zudem mit Naturbelägen wie Pisten - dann fährt man Asphalt und Rennrad. Insofern ist die o.a. Definition nicht besonders hilfreich und in sich widersprüchlich, wie ich noch keine Definition für bike packing gelesen habe, die irgendwie Sinn macht.
Es ist ohnehin nicht sinnvoll, Dinge aus Amerika 1:1 auf andere Regionen, insbesondere Europa zu übertragen. Ferner gibt es Übersetzungsproblem, denn bike packing heißt eigentlich nichts anderes als Velo + Gepäck (und in englischensprachigen Foren/Gruppen üblich so verstanden). Dem eine spezielle Bedeutung zu geben, führt nur zu Missverständnissen (so ähnlich wie "E-Bike" für nur spezielle E-Bike-Typen in Abgrenzung zu "Pedelecs" definieren zu wollen). Hier ein nettes Beispiel für "bike packing extrem": Workpacking: Bikepacking extrem - M...omade - Alltag, Arbeit, Abenteuer (Buch), wie die Dinge interpretiert werden.