deine Art des Radreisens ist eben auch eine ganz spezielle - eher Leistungstrainig, sozusagen eine Art private Tour de France. Und dafür ist natürlich jedes Gramm weniger ein Gewinn.
Andere machen Touren im hochalpinen Gelände, mit Tragepassagen, auch da kann ich das Streben nach Gewichtseinsparung um jeden Preis nachvollziehen
Aber die meisten Reiseradler wollen eben auch die Natur bewusst genießen, mal eine gemütliche Pause machen, mal irgendwo nen Kaffee trinken, etwas anschauen, Fotos machen, mit jemandem plaudern. Und wenn die zurückgelegten km, die gefahrene Zeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit keine Rolle spielen, dann kann man es sich auch leisten, etwas mehr Gewicht mit sich rumzuschleppen. Ob das nun 7, 15 oder 25 Kilo sind, ist natürlich individuell.
Bei mir wiegen allein Werkzeuge und Ersatzteile ca 1,5 kg. Da sind Schrauben aller Größe, Konusschlüssel, ein 8-er Inbus für die Kurbel und natürlich ein Kettennieter dabei. Alles Dinge, die ich bei meinen früheren Fahrten nicht dabei hatte, und glücklich gewesen wäre, wenn ich sie gehabt hätte, da hatte ich mir unterwegs selbst helfen können, hätte etliche km Schieben und einen Tag Zwangspause vermeiden können. (So sicher, dass bei einem gut gepflegten Rad kein Kettenriss vorkommt, wäre ich auch nicht. Ich hatte schon einen bei einer Kette, die gerade mal 200 km gefahren wurde). Aber das gehört eben in die Kategorie "no risk-no fun"
Und die Gefahr, eventuell kein Quartier zu finden, und dann noch x km zusätzlich fahren zu müssen, gehört in dieselbe Kategorie. Deshalb habe ich auch Zeltausrüstung dabei.
Dass ich mit ca.20 kg Gewicht keine steilen Berge hochkomme, nehme ich halt in Kauf. Das muss ich eben bei der Tourenplanung berücksichtigen. Aber sportlicher Leistungsdruck ist mir eben auch völlig femd (und war es auch in jüngeren Jahren)