Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/12/2410:20 PM
Ich habe da mal eine Frage, die vielleicht für Bikepacker provokativ sein kann. Sie ist dennoch nicht provokativ gemeint:
Was genau ist der Reiz/Anlaß für Bikepacking?
Nur so mein Gedanke: Wenn ich mit meinem Fahrrad etwas transportieren will, besorge ich mir einen Gepäckträger, der an mein Fahrrad passt und befestige daran dann die Taschen.
Beim Bikepacking sehe ich aber häufig recht "interessante" Konstruktionen die fast alle ohne einen Gepäckträger, wie man ihn gemeinhin kennt, auskommt. Dementsprechend sind oft auch die Bereiche am Fahrrad, die ansonsten mit Gepäck belegt sind (rechts und links vom Hinterrad und Vorderrad), frei, dafür sind andere Bereiche voll gestopft.
Dabei sehe ich Rahmentaschen noch recht unkritisch, weil dadurch das Gewicht im Zentrum des Fahrrades platziert wird. Bei so einem großen Rahmen, wie meinem ist da auch richtig Volumen möglich und wenn ich mit meinen Taschen nicht auskomme, wäre das auch für mich noch eine Idee Stauraum zu schaffen. Wenn aber große Gewichte am Lenker befestigt werden, habe ich die Befürchtung, dass die Fahrphysik und das Lenkverhalten wegen des hoch hängenden Gewichts davon nicht unbeeinflußt bleibt. Bin selbst schon mit Lenkertasche gefahren, was ich irgendwie nicht so angenehm empfand. Ebenso sehe ich einen recht hohen Schwerpunkt, wenn größere Gewichte am Sattel befestigt werden, was gemeinhin auch die Fahrphysik beeinflusst.
Ok, bei manchen Rädern ist ein "normaler" Gepäckträger mit relativ tiefem Schwerpunkt nicht machbar. Bei vielen aber schon. Daher die Frage: Warum wird beim Bikepacking bei den Rädern bei denen es machbar wäre, nicht auf "normale" Gepäckträger zurückgegriffen?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2403:51 AM
Bei mir praktischer Grund: habe ein Gravelbike mit einem Carbonrahmen an den kein Gepäckträger passt.
Dazu ist es eine ganz andere Rad zu reisen. Ich will im Juli von Flensburg nach Oberstdorf radeln mit dem Gravelbike. Da nehme ich nur das notwendigste mit und fahre im Brevetstil. Mit dem Reiserad würde ich anfangen doch noch das eine oder andere Teil mehr mit zu nehmen.
Und dann natürlich auch Optik, mir gefällt die cleane Optik ohne das ganze Gepäckträger und Schutzblech Gedöhns wenn ich hier nur Tagestouren durch den Wald fahre.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2403:56 AM
Ich kenne beides. Früher bin ich mit einem MTB mit Gepäckträgern vorne und hinten gefahren, Lowrider, Taschen hinten, Zelt auf dem Gepäckträger, Kamera in der Lenkertasche. Nun mit Gravelrad und Bikepackingtaschen, am Lenker, am Sattel und am Rahmen.
Warum der Umstieg? Ich bin schwerer geworden, da muss das Gepäck leichter werden
Ernsthaft: ich wollte es einfach ausprobieren. Zuerst mit dem Rennrad, dann habe ich mir ein Gravelrad gekauft. Das ist derzeit für mich das beste Radreise-Setup.
Beim von Dir angesprochenen Lenkverhalten mit/ohne Gepäck fand ich den Umterschied im alten Setup, mit Lowridern und Lenkertasche, viel gravierender. Aber auch damals konnte ich mich recht schnell umgewöhnen.
Und tatsächlich, ganz unernst ist der Satz oben mit dem Gewicht nicht. Ich komme mit viel weniger Gepäck aus als früher. Das erleichtert mir das Fahrradreisen deutlich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:02 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Bei mir praktischer Grund: habe ein Gravelbike mit einem Carbonrahmen an den kein Gepäckträger passt.
Hm, aber mit Schellen kann man doch an alle Rahmen einen Träger dranschrauben...
In Antwort auf: Sickgirl
Mit dem Reiserad würde ich anfangen doch noch das eine oder andere Teil mehr mit zu nehmen.
Na, dass ist doch eine reine Frage der Selbstdisziplin! Wenn ich aufs Forumstreffen fahre, muss ich oft sehr nervig und lange mit der Bahn fahren - ergo habe ich schon von daher alles Interesse dran, wenig Kram mitzunehmen, da dass beim Umsteigen sonst noch mehr nervt.
Oder meine Sommertour: es geht dauernd durchs Hochgebirge, es gibt Schotter, ich muss viel Wasser mitnehmen: ergo werde ich den restlichen Krempel auf das ABSOLUTE Minimum reduzieren: keinen Kocher, wenig Wäsche, kein Spielzeug etc ... und das Ganze geht komischerweise OHNE Probleme auf meinem T400-Reiserad, das Gepäckträger und Lowrider hat und dass ich in den Anden mit 35kg Gebäck (alleine AM Rad) beladen hatte.
MERKE: um WENIG mitzunehmen, brauch ich kein anderes Rad ...
In Antwort auf: Sickgirl
Und dann natürlich auch Optik, mir gefällt die cleane Optik
Daaaaa kommen wir dem Kern des Themas endlich nahe: Es geht um Visuelles, einen neuen (?) Look - ergo: um Mode - wie bei einem neuen Hemd ...
Wobei ich es natürlich super finde, dass hier wieder erwarten nichtmotorisierte Mobilität modisch ist - und ausserdem bindet der modebedingt höhere Kilopreis für Bikepacking-Kram Kaufkraft und entlastet so auch noch zusätzlich die Umwelt!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:21 AM
Sorry, aber Schellen an Carbonstreben ist ein Nogo. Würde ich nicht mal an einen dünnwandigen Alurahmen machen. Carbon kann das einfach nicht ab
Wenn ich durch den Wald fahre passt das mit Gepäckträger und Schutzbleche einfach nicht dran
Nicht alle sind so schmerzbefreit wie Falk der auf die Optik pfeift. Mit einem Rad das mir auch optisch gefällt fahre ich lieber.
Als Bahnfahrer müsste dich ja die Bikepacking Sache ansprechen, im vollbesetzten Regionalzug können die Taschen einfach dranbleiben
Wie gesagt es ist eine andere Art des Reisens, aber weiß nicht warum das hier nicht so akzeptiert wird. Kann man das nicht aushalten wenn es Leute mit anderen Konzepten gibt?
Ich mache übrigens beides: das Gravelrad mit Arschrakete und das Reiserad mit den Ortliebtaschen. Frontroller werde ich aber inzwischen weglassen
Eigentlich sollte man doch die Sache positiv sehe, viele auch junge Leute die mit dem klassischen Radreisen mit der vollen Ausrüstung für alle Eventualitäten gehen auch auf Tour und fahren Rad.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:28 AM
In Antwort auf: Sickgirl
[…]Als Bahnfahrer[…]
Das ist etwas, was ich bei mir oben vergessen habe. Der Bahntransport ist viel einfacher, die letzten Reisen (gut, Ausnahme Andalusien) bin ich ohne Fahrradticket in TGV und ICE gefahren. Rad in TranzBag, Gepäck in eine große Plastiktasche, fertig. Das wäre mit meinem herkömmlichen Gepäck viel aufwändiger bis unmöglich.
Das ist aber tatsächlich kein Grund, warum ich derzeit Bikepacking mache, es ist ein schöner Nebeneffekt. Ich möchte nach wie vor meine Ausrüstung für die RAdreise zusammenstellen, nicht für die Anreise zur Radreise.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:30 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Sorry, aber Schellen an Carbonstreben ist ein Nogo. Würde ich nicht mal an einen dünnwandigen Alurahmen machen. Carbon kann das einfach nicht ab
OK - ist das so? Dann hast Du Recht, dann geht das nicht.
In Antwort auf: Sickgirl
Wenn ich durch den Wald fahre passt das mit Gepäckträger und Schutzbleche einfach nicht dran ...
Nicht alle sind so schmerzbefreit wie Falk der auf die Optik pfeift.
Sag ich ja - es geht v.a. um eine (z.T nur vermeintlich) neue Optik!
Ich finde zum Beispiel, dass Schutzbleche sehr gut zum Radfahren im Wald passen: Mensch wird nicht so dreckig ...
In Antwort auf: Sickgirl
Als Bahnfahrer müsste dich ja die Bikepacking Sache ansprechen, im vollbesetzten Regionalzug können die Taschen einfach dranbleiben
In Bezug auf die Rahmentasche hast Du da ganz Recht - 100J gabs sie an unseren schweizer Militärtraedern, dann war sie ausser Mode.
In Antwort auf: Sickgirl
Wie gesagt es ist eine andere Art des Reisens, aber weiß nicht warum das hier nicht so akzeptiert wird. Kann man das nicht aushalten wenn es Leute mit anderen Konzepten gibt?
Im Gegenteil - wie schon geschrieben, begrüsse ich es, wenn Mudkelkraft modisch ist.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:35 AM
Ich sehe den Bikepackingtaschen als eine sinnvoller Alternative zum Teil sogar Ergänzung zum klassischen Setup. Natürlich kann damit nicht die Kapazität, Übersicht und Bedienfreundlichkeit von Gepäckträgertaschen erreicht werden, dafür lassen sich aber nackte Sporträder damit ausstatten. Die Taschen selbst sind sehr leicht und aerodynamisch und auch schmale Trails lassen sich damit fahren. Die meisten Modelle sind auch wasserdicht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:44 AM
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Sickgirl
Wie gesagt es ist eine andere Art des Reisens, aber weiß nicht warum das hier nicht so akzeptiert wird. Kann man das nicht aushalten wenn es Leute mit anderen Konzepten gibt?
Im Gegenteil - wie schon geschrieben, begrüsse ich es, wenn Mudkelkraft modisch ist.
Ich sehe das genauso. Das Radfahren mit einem bepackten Fahrrad wird dadurch populärer. Ein kleiner und willkommender Gegentrend zu den mittlerweile Ueberhand nehmenden motorunterstützten Zweiradfahrzeugen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2406:15 AM
Bikepaking ist es nicht nur komische Taschen oder kein Gepäckträger-teilweise oder komplett neue Ausrüstung inklusive Küche Zelte, iIsomaten und Schlafsäcke. Es muss nicht alles nur ultraleicht sein sondern auch klein. Dafür wird man mit leichter Gewicht und Aerodynamik belohnt. Mir persönlich hat nicht alles gepasst, am meisten habe ich Ärger mit Satteltaschen. Dafür ist das Rahmentaschen gGabeltaschen Oberrohr Taschen wunderbar! Freedbag finde ich auch klasse.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2406:23 AM
In Antwort auf: amati111
Bikepaking ist es nicht nur komische Taschen oder kein Gepäckträger-teilweise oder komplett neue Ausrüstung inklusive Küche Zelte, Isomaten und Schlafsäcke. […]
Nu ja, das ist aber auch ein wenig Marketing, das alles jetzt als "neu" zu verkaufen. Leichte Schlafsäcke, leichte Zelte, leichte Küche etc. ist hier in dem Forum schon diskutiert worden, als man Scheixxe noch mit y schrieb
Und was hier im Forum diskutiert wird, das gibt es auch in der großen weiten Welt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2406:43 AM
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Sickgirl
Wenn ich durch den Wald fahre passt das mit Gepäckträger und Schutzbleche einfach nicht dran
Wo kommt denn dieser Glaubenssatz her? Man kann durchaus auf zugelassenen Waldautobahnen mit dem Reiserad fahren.
ps: Hier gehts ums Reisen mit dem Rad. Mountainbiking gehört zu Dies und Das.
Man kann es aber auch mit dem MTB oder mit dem Gravelrad ohne Gepäckträger und trotzdem mit Gepäck machen, auf einer Radreise. Hab' ich tatsächlich selbst schon erlebt
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2406:50 AM
Wieso passen Schutzbleche oder Gepäckträger nicht in den Wald?
Hast Du darauf ne Antwort?
Dass man mit nem Roller oder Rennrad auch radreisen kann ist doch unbestritten. Von mir aus können die Menschen auch ihr Fahrrad tragen und für die sonntägliche Fahrt zur Eisdiele schonen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2408:10 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Bei mir praktischer Grund: habe ein Gravelbike mit einem Carbonrahmen an den kein Gepäckträger passt.
Ok, genau solche Räder habe ich ja in meinem Eingangspost ausgeschlossen, weil da halt einfach keine konventionellen Gepäckträger möglich sind.
Das Argument bzgl. dem was man mitnimmt, folge ich allerdings nicht so ganz, denn da ist dann die Disziplin gefragt. Klar packt man mehr ein, wenn man mehr Kapazität hat, ...oder man ist diszipliniert. ;-)
Bzgl. Optik ist ebenfalls eine Glaubensfrage. Wobei ich sowohl die eine, als auch die andere Argumentation nachvollziehen kann. Mein Rennrad hat auch weder Schutzblech, noch Gepäckträger, das passt da einfach nicht dran. Dafür muss ich es in Kauf nehmen, auszusehen wie Sau (und je nach Intensität, sich auch zu fühlen wie Sau), wenn es regnet. Aber manche bepackten Räder sehen durchaus "wilder" aus, als Räder mit Gepäckträger, die durchaus auch ziemlich "clean" daher kommen können.
Übrigens: Meine erste Tour 1995 war mit diesem Rennrad über die Alpen per "Bike-Packing". Das nur mal so bzgl. dem ach so neuen Trend von wegen Bike-Packing.
Jetzt zu den Punkten die ich absolut nachvollziehen kann:
Ganz klar die Aerodynamik. Mit vollen aber auch mit leeren Taschen am Gepäckträger habe ich oft das Gefühl den CW-Wert eines aufgeklappten Scheunentors zu haben. Das vermute ich, ist beim Bikepacking anders, weil da ja das meiste dann doch in der Linie liegt, was durch das Rad und Fahrer bzw. Fahrerin eh an Luft verdrängt werden muss, um vorwärts zu kommen.
Das Handling am Bahnhof: So wirklich viel höher als ein Rad das "konventionell" beladen ist, ist ein "Bike-Packing"-Rad nicht. Dafür aber doch deutlich schmäler. Wobei man beim konventionell bepackten Rad, dann auch die Taschen zum Teil abnehmen muss, aber auch meist einfach abnehmen kann.
Das Handling auf der Fahrt: Mit nem Bike-Packing-Rad kann ich mir durchaus vorstellen, dass schmalere Pfade möglich sind, als mit Gepäckträger. Insbesondere auch Schikanen, durch die man mit nem Reiserad manchmal nicht durch kommt.
Also bzgl. der Aerodynamik bin ich tatsächlich langsam auch am überlegen, mich mal an meine Nähmaschine zu setzen und mal ne Rahmentasche zu konstruieren und zu nähen. Dann aber erst im Spätherbst/Winter, wenn das Radfahren mir nicht so viel Spaß macht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2408:18 AM
Rahmentaschen sind ideal um Zeltstangen oder kleine Rahmenpumpen aufzunehmen. Aber Vorsicht bei breiten Modellen und schmalen Kurbeln. Kniekontakt kann extrem nervig sein. Außerdem sollte ausgemessen werden, ob die Flaschenhalter noch bedient werden können. Im Zweifel gibt es auch Modelle, die die Flasche seitlich entlassen, oder sogar durch eine Drehbewegung (Fidlock).
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2408:44 AM
Mich würde es auch nerven, Kniekontakt mit der Rahmentasche zu haben und das wäre bei mir sicher so. Zudem wohin mit der Trinkflasche.
Ansonsten finde ich die Minimalversion schon spannend, aber dann mit meinem Rennrad und nur Tasche am Sattel und zwischen Lenker. Dann wird es halt nur eine Tour mit Übernachtung und eher gutem Wetter.
Was mich verwundert sind die, die den ganzen Tag noch einen Rucksack tragen. Stell ich mir als Horror vor.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2409:23 AM
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Sickgirl
Wenn ich durch den Wald fahre passt das mit Gepäckträger und Schutzbleche einfach nicht dran
Wo kommt denn dieser Glaubenssatz her? Man kann durchaus auf zugelassenen Waldautobahnen mit dem Reiserad fahren.
ps: Hier gehts ums Reisen mit dem Rad. Mountainbiking gehört zu Dies und Das.
Tatsächlich sind Satteltaschen, egal ob vorne, unpraktisch, wenn man schmale Wege fährt oder gar schieben muss, da sind dann Rahmentaschen im Vorteil. Auch dann, wenn es holprig wird und Satteltaschen gerne klappern oder sogar abfallen können. Beides soll auch auf Radreisen vorkommen ...
Das mit den Schutzblechen ist so eine Sache, gerade auf Reisen ist es manchmal sehr unpraktisch, wenn man total verdreckt wird und es Abends keine Dusche gibt; da ist mir dann der eventuelle Ärger mit dem verstopften Schutzblech lieber, zumal sich bei Schlamm die Bremsen eh zusetzen.
Ich selbst finde ja die Möglichkeit, unterwegs schnell etwas auf dem Gepäckträger oder am Taschenriemen zu befestigen, sehr praktisch (z.B. Regenjacke, Wasserflasche, einen Einkauf ...). Das geht beim Bikepacking nicht so einfach.
Aerodynamisch sind zumindest die Vordertaschen gar nicht so schlimm, weil sie direkt vor den Füßen liegen und auch nicht viel breiter sind.
Ein niedriger Schwerpunkt wurde jahrelang von den Herstellern als total wichtig bezeichnet und soll jetzt egal sein. Das stimmt, vermutlich, wenn das Gewicht des Gepäcks bei Bikepacking gering ist, dann spielt es keine so große Rolle. Aber die riesigen "Arschrakten" und Lenkerrollen mancher Leute dürften eben nicht besonders leichtgewichtig sein.
Und was die Ästhetik angeht: Das ist natürlich Geschmackssache, aber ich persönlich finde ein an allen Rohren mit Päckchen eingeschnürtes Rad nicht besonders "aufgeräumt". Und warum es eine "neue Art des Reisens" sein soll, verstehe ich nicht so recht: Es ist doch allenfalls eine neue Art des Packens, und auf wenig Gepäck konnte man sich schon immer beschränken. Neu ist vielleicht wirklich, dass man mit Bikepacking-Taschen rauhere Wege besser bereisen kann, als mit dem "klassischen" Setup.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2409:37 AM
Ich bin mal auf Island einen ganz schmalen Weg gefahren, wo links und rechts "Hügelchen" waren. Ich bin immer mit den "klassischen" Packtaschen hängengeblieben.
Ich musste diese dann über Kilometer immer wieder 200 Meter vortragen, mit dem Rad vorfahren und das Spielchen ging so einen halben Tag. Umkehren wäre keine Option gewesen, da der Umweg mich 2 oder 3 Tage gekostet hätte.
Das wäre beim "Bikepacking" nicht passiert.
Außerdem kann ich somit mein Rennrad nun für Radreisen nutzen.
Ich mache Beides, auf meiner gerade beendeten Radreise in Namibia bin ich "klassisch" gefahren, weil ich in den Packtaschen teilweise 15 Liter Wasser transportiert habe.
Im "zivilisierten" Europa, mit regelmäßigen Versorgungsmöglichkeiten kommt für mich auf dem Renn- oder Gravelbike nur noch Bikepacking in Frage auf Tubeless Reifen.
Ein für mich ganz anderes und angenehmeres "Radreisen".
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2409:45 AM
In Antwort auf: Rennrädle
Mich würde es auch nerven, Kniekontakt mit der Rahmentasche zu haben und das wäre bei mir sicher so. Zudem wohin mit der Trinkflasche.[…]
So sah mein Setup aus bei der letzten Tour mit Zelt:
Zugegeben, sehr großes Rad. Eine Tasche, die den Rahmen komplett ausfüllt, wäre nichts für mich. So passt es, ich komme an die Flaschen und habe auch keinen Kniekontakt. Problematisch war die kleine Tasche am Sattelrohr, da hatte ich Oberschenkelkontakt.
In Antwort auf: Rennrädle
[…]Was mich verwundert sind die, die den ganzen Tag noch einen Rucksack tragen. Stell ich mir als Horror vor.[…]
Mich auch. Das ist definitv überhaupt nichts für mich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2409:52 AM
Fast so ähnlich bin auch unterwegs, wobei ich zugeben muss, dass ich die Lenkertasche noch "klassisch" mit KlickFix fahre, da ich diese an allen Rädern nutze.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2409:54 AM
Zitat
Das mit den Schutzblechen ist so eine Sache, gerade auf Reisen ist es manchmal sehr unpraktisch, wenn man total verdreckt wird und es Abends keine Dusche gibt; da ist mir dann der eventuelle Ärger mit dem verstopften Schutzblech lieber, zumal sich bei Schlamm die Bremsen eh zusetzen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:01 AM
Zitat
Eine Tasche, die den Rahmen komplett ausfüllt, wäre nichts für mich
Ich habe nur volle Taschen im Einsatz. Warum soll im Rahmen Totenplatz bleiben? Ich habe mein Trink Konzept geändert Am tiefste Stelle im Rahmentasche habe ich Trinkblase bis zum 3 l. Am Lenker nur kleine Flasche 590 ml, die nach Bedarf während des Tages nachgefüllt wird.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:33 AM
Aus meiner Sicht gibt es mehrere Faktoren:
1) Niedrigeres Gewicht. Wer Wert darauf legt, mit möglichst niedrigem Systemgewicht zu reisen, wird einen Carbonrahmen wählen, die - bis auf ganz wenige Ausnahmen - ohne Gepäckträger-Anbaumöglichkeiten kommen, und auch ohne Schutzblech-Montage. Zudem vermeidet man, wenn man keine Gepäckträger montiert, weiteres Gewicht. Und die Bikepacking-Rahmentaschen sind ebenfalls viel leichter als klassische Ortlieb-Packtaschen. (Gepäckträger-Alternative wäre der Tailfin, wieg aber auch mehr.)
2) Mode. Viele Leute kaufen sich heute moderne Gravelbikes aus Carbon und kommen dann auf die Idee, dass sie damit auch gerne Mehrtagestouren machen könnten. Da man nicht ohne weiteres klassische Packtaschen anbringen kann, nimmt man halt Rahmentaschen fürs Bikepacking.
3) Bessere Aerodynamik. Wer leicht und schnell unterwegs sein will, für den ist ggf. auch der niedrigere Windwiderstand ein Thema.
Es kam die Frage auf, warum man nicht so gerne mit Gepäckträger und Schutzblechen in den Wald will. Ein Grund ist sicher, dass es mit Gepäckträgern ein Risiko gibt, dass einem Äste in die Speichen kommen und dann das Schutzblech zerstört wird.
Ich persönlich fahre mehrgleisig. Bei mehrtägigen oder mehrwöchigen Radreisen klassisch mit Reiserad, Gepäckträger und Ortlieb-Packtaschen vorne und hinten. Für Brevets nutze ich andere Räder ohne Gepäckträger, nur Lenkertasche und "Arschrakete", weil ich mir den Gepäckträger spare und bessere Aerodynamik habe.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:34 AM
Auch mit Zelt, alles „Ultralight“ Zelt,Schlafsack und Matraze kommen in die „Arschrakete“ Zelt: Big Agnes Fly Creek (1100g, selber gewogen) Matratze: Thermarest Neo Air XLITE NXT (350g) Schlafsack: HighlightTropicana (480g)
Ansonsten, auch alles UL: 2 kurze Trikots, eine kurze Radhose, 1 Windjacke, 1 Regenjacke, 2 Fahrradunterhosen im Wechsel, 1 Paar Beinlinge, 1 T-Shirt für abends, 1 Unterhose für Abends, 2 Paar Socken, 1 Trekkinghose, 1 kleines Fleecehandtuch, 1 paar leichte Sandalen, abgefülltes Duschgel, Powerbank, IPhone 15, Kleine Luftpumpe, ein Ersatzschlauch (fahre Tubeless). 1 Universalbesteck, Küche kalt oder Resto und Fast Food
Der Platz ist noch nicht ausgeschöpft.
Nachteil, ich habe mit den Taschen bestimmt fast 5000€ ausgegeben. Umrüstung auf Tubeless mit eingerechnet.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:36 AM
Das klassische Radreisesetup ist ungeeignet wenn man: - ein gefedertes Fahrrad hat - aerodynamischer sein will - enge, schmale Wege faehrt - groebere Wege schnell fahren will - agil unterwegs ist und das Fahrrad schnell mal wo rueberheben will - moderner aussehen will - mal was Neues sucht
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:41 AM
Hab mir jetzt endlich mal ein eigenes Rad OHNE der ganzen Strassenausstattung gekauft. Mein Trekking- und Reiserad ist mit Gepäckträger, Kotflügeln, Bügelschloss, Lenkerkorb (für den Rucksack mit den Dingen, die ich nicht am Rad lassen will), Radständer, Lichtanlage mit Nabendynamo, Trinkflaschenhaltern samt Flaschen, Pumpe und Werkzeugtasche doch ziemlich schwer und "überladen". Dabei habe ich wegen meiner Federgabel nicht mal Low Rider vorne (mag nicht mit Schellen rumprobieren).
Mein neues Rad hat nur einen Radständer, Trinkflasche mit Halter, Pumpe und Werkzeugtasche und sonst nix. Bügelschloss und Batterielicht nehme ich bei Bedarf in der Rahmentasche mit. Dieses Rad ist NUR für Touren mit kaum Gepäck.
Meine Radreisen werde ich weiterhin mit meinem alten Trekkingbike machen, aber für knackige 1- oder 2-Tagestouren in der Umgebung (ohne Zelt) werde ich das neue Rad verwenden, was trotz ähnlicher technischer Ausstattung natürlich viel leichter und "handlicher" ist.
Ich gehöre halt auch zu den Radreisenden, die im Zweifelsfall oft viel zu viel mitschleppen, besonders, wenn das Rad dazu mit Lenkerkorb und stabilem Gepäckträger regelrecht "einlädt". Natürlich MUSS ich nicht viel unnötiges Gepäck mitschleppen, aber ich kenne mich ja selbst. Drum HABE ich mir ja jetzt mein neues Rad gekauft, und zwar wieder ein Trekkingbike, nicht Gravelbike, weil ich mich mit Rennlenkern nicht anfreunden kann. Aber schon die Scheibenbremsen machen einen Unterschied.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:49 AM
Neuer Wein in alten Schläuchen. Gravel ist das neue Lifestyle-Rad.
Für mich als Zwerg war das bereits vor 50 Jahren schwierig. Damals hieß es nicht Gravel sondern Rennsportrad oder Halbrenner und die Tagesetappen waren lang. Die entsprechenden Taschen von Carradice oder Karrimore hatten bei mir gerne Reifenkontakt. Mit Minimalgepäck fahre ich heute auch mit dem Reiserad oder dem Birdy.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2410:51 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Dank der Arschrakete bleibt man hinten eigentlich recht sauber. Je nach Schutzblech kriegt man auch damit nasse und dreckige Füße
So ist es. Wir hatten mal auf Sizilien eine Abkürzung über einen "Lehmweg" gemacht. Mein Mitreisender ohne Schutzbleche, ich mit Schutzbleche.
Der Lehm wurde in minutenschnelle in den Schutzblechen steinhart. Die Schutzbleche konnte ich wegwerfen, da sich der Lehm nicht mehr richtig entfernen ließ.
Selbst auf "klassischer" Radreise nur noch ohne. Vermisst habe ich seitdem keine mehr.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2411:27 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Du vergleichst jetzt ernsthaft die Halbrenner mit modernen Gravelbikes?
Klar, die Technik ändert sich, die Räder werden an die Einsatzzwecke angepasst. Es entstehen Mischungen, an die man früher nicht gedacht hat und dafür müssen neue Namen her.
Im Endeffekt bleibt es aber doch dabei, dass man meist ein Rad vorne hat, mit dem gelenkt wird, eines hinten , was meist angetrieben wird und dazwischen irgendwo ne Kurbel, mit der man das hintere Rad antreiben kann. Dann noch einen Sattel einen Rahmen und alles weitere damit ein Fahrrad draus wird.
Jeder hier hat seine Vorstellung zu den einzelnen Ausprägungen, und das ist auch richtig so. Und wenn man in den Ausprägungen denkt, sind da manche Vergleiche durchaus gewagt. Wenn man allerdings betrachtet, das das Fahrrad im Allgemeinen schon seit über hundert Jahren dem obigen Schema entspricht, sind das jeweils nur unterschiedliche Spielarten.
Anders ist das wenn man den Vergleich bspw. zu nem Hochrad zieht. Da ist Lenkung und Antrieb in einem Rad verbunden. Oder bspw. mit nem Liege(drei)rad. Da ist dann die Fahrerposition ne ganz andere. Oder auch die Fahrzeugkategorie eine andere: nur dynamisch im Gleichgewicht zu halten vs. von alleine stehend.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2411:54 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Du vergleichst jetzt ernsthaft die Halbrenner mit modernen Gravelbikes? Die einzige Gemeinsamkeit: beides hat zwei Räder und einen Gebogenen Lenker
Es geht um die Gemeinsamkeit des Anwendungszwecks. Auch mit damaliger Technik konnte man graveln. Natürlich hat sich die dafür genutzte Technik weiterentwickelt.
Das damalige Crossrad war dagegen ein reines Radsportgerät mit dem Rennen gefahren wurden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2411:59 AM
"Et kütt drop aan" würde man hier in Köln sagen.
Soll es etwas gemütlicher und komfortabler zugehen, reise ich - bevorzugt in Begleitung meiner Frau - im klassischen "Six-Pack" und dem VSF TX 400:
Aber Zwischenlösungen gehen natürlich auch. Hier bei der Auffahrt zum Großglockner. Da hätte ich mir tatsächlich viel weniger Gewicht gewünscht und bin dann nachfolgende Touren mit Arschrakete gefahren:
Soll es etwas agiler auch über Pfade und Pisten und vielleicht auch in die Berge gehen, ist weniger mehr. Dann nehme ich mein Gravelbike Bombtrack Beyond 1 mit Bikepacking-Taschen und specke bei allen Utensilien ab. Dabei benötige ich wahrscheinlich mehr Zeit zum Überlegen was ich daheim lasse, als zum Packen selbst:
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2401:33 PM
In Antwort auf: Sickgirl
Also mit den damaligen Halbrenner wollte ich keine der Singletrails ...
Für mich ist ein Gravel auch ein Geländetaugliches Rad
Ja aber Raeder mit Rennlenker, die Du auch im Gelände fahren kannst, gabs doch schon soooo lange: BruceGordon RocknRoad, VSF "Das Reiserad" usw udf. - was bin ich mit so einem Rad schon Bergpisten gefahren ... nicht zu nennen die Reiseraeder mit 599erLRS, die einen Rennlenker hatten ... Leute, ihr dürft das Stephan schon glauben, er hat da eher den Überblick - alter Wein in neuen Schläuchen!
Aber, hey, super Sache: Muskelkraftmobilität ist wieder ein bisschen Hipp!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2401:33 PM
Zitat
Für mich ist ein Gravel auch ein Geländetaugliches Rad
Und ein Rennrad war für mich schon immer auch ein "Reiserad".
Ich bin schon mehrere Tage über die Alpen gefahren, als es die Erleichterung mit dem Bikepackinggeraffel noch nicht gab. Leichte MTB Rucksäcke gibt es schon seit mindestens 20 Jahren, was bin ich aber froh dass man nun mit Arschrakete fahren kann.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2401:40 PM
In Antwort auf: Sickgirl
[…] Mal so nebenbei, warum wird dieser Thread dauernd verschoben, ich finde ehrlich gesagt hier im Treffpunkt reichlich deplatziert
Das war quasi eine halböffentliche Diskussion der Moderation. Und ich habe mich offensichtlich durchgesetzt, für mich ist es genau der richtige Ort.
In der Erläuterung der Forumskategorien (Forum) haben wir mal festgehalten, was welche Kategorien beinhalten. Und wie ich den Threaderöffner verstanden habe, ging es ihm hier nicht um Ausrüstung fürs Rad oder für Unterwegs, sondern genau um die Grundsatzfrage, warum man Bikepacking macht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2401:41 PM
In Antwort auf: Thomas1976
Zitat
Für mich ist ein Gravel auch ein Geländetaugliches Rad
Und ein Rennrad war für mich schon immer auch ein "Reiserad".
Wieso auch nicht? Wenn Du darauf alles verstaut bekommst, was Du auf einer Radreise (mind 2 Ubernachtungen) brauchst. Wie Du den Krempel transportierst, ist doch schnurz. Viele Leute hier finden einen ANhänger toll, andere freuen sich darüber 8 kleine Täschchen zu befüllen ... why Not.
All meine selbstgebauten GravelReiseBaiks haben einen Rennlenker und Bereifung, die auf Pisten später schlappmachen als ich ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2401:48 PM
Zitat
. Vielen Dank, das klingt plausibel und ist, wenn man bereit (und in der Lage) ist, zu investieren, sicher eine interessante Möglichkeit.
Es geht auch weitaus günstiger, aber nicht mit einer vier Kilo schweren Tropfsteinhöhle von Hilleberg.. es gibt mittlerweile schon gute Ausrüstung von China Herstellern .
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2402:03 PM
Im November werde ich Inselhopping machen auf den Kanaren ,nur auf Gravelroads (Gran Guanche) Mehr wie 5kg brauche ich da nicht.
Solche Gravelrouten sind erst seit dem „Bikepackinghype“ bekannt.
Mit fast 50 bin ich nicht mehr bereit 20kg und mehr mitzuschleppen. Natürlich hat sich in der Technik und Ausrüstung viel getan in den letzten Jahren.
In Namibia habe ich gemerkt, dass das „klassische“ Radreisen mir persönlich keinen Spaß mehr macht. Auf schlechten Gravelraods alle 15 Minuten anhalten, weil die Radtaschen am Gepäckträger oder Lowrider aus den Haken „fliegen“, nein Danke!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2402:19 PM
Ich habe inzwischen beide Varianten im Portfolio. Die letzte Reise mit meinem Papalagi hab ich wieder mit konventionellen Packtaschen gemacht da ich Zelt, Schlafsack, Matte und Kocher benötigt habe ABER wenn ich im Spätsommer mit den Jungs zum Brocken radle wird das mit Arschrakete und Rolle vorn gemacht. Da kommen ein paar Klamotten rein und eben nicht die vielen Übernachtungs-/Nahrungszubereitungsdinge. Da schlafen wir in Pensionen und essen unterwegs was aus Supermärkten, Imbiss und Restaurants.
Meine Empfehlung:
Wenn "Bikepacking" dann mit wirklich wenigen Taschen und wenig Gepäck. Das Gravelrad ist dadruch wesentlich geländegängiger und das Radeln ist nicht so behäbig wie mit traditionellen Packtaschen. Ich hatte mir mein Bombtrack Beyond mit Bikepackingtaschen + Lowrider mit Fronttaschen zugepackt. Das war keine gute Idee, da ich für eine leichte Reise einfach zu viel an Bord hatte und die Taschen vorn bei schottrigen, steinigen und wurzeligen Abfahrten extrem genervt haben. Dann lieber diese "Anywhere cages" wo man einen Schlafsack und eine Isomatte direkt an der Gabel befestigt. Dann macht´s (bei guter Fixierung) auch bergab wieder Spaß.
Gebt doch einfach beiden Varianten eine Chance ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2402:34 PM
Zitat
Nu ja, das ist aber auch ein wenig Marketing, das alles jetzt als "neu" zu verkaufen.
Diese Antwort dürfte den Hauptpreis bringen. In dieses Loch fallen nahezu alle epochemachenden Scheininnovationen der letzten Jahre, siehe »Gravelbikes«, der Stuss mit siebenundzwanzigeinhalb und neunundzwanzig Zöllnern und das allermeiste, was mit Mogelfahrräderen zusammenhängt. Solange man den Dummkopf, der bekanntermaßen jeden Tag irgendwo auf der Welt aufsteht, auch findet und zur Kasse bitten kann, ist daran aus Unternehmenssicht auch kaum was auszusetzen. Dass es ökologisch und aus Sicht der Ressourcenschonung Irrsinn ist, spielt seit dem letzten Sonntag keine Rolle mehr.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2402:44 PM
Hallo zusammen!
In Antwort auf: Rennrädle
Was mich verwundert sind die, die den ganzen Tag noch einen Rucksack tragen. Stell ich mir als Horror vor.
In Antwort auf: Thomas1976
Ich bin schon mehrere Tage über die Alpen gefahren, als es die Erleichterung mit dem Bikepackinggeraffel noch nicht gab. Leichte MTB Rucksäcke gibt es schon seit mindestens 20 Jahren, was bin ich aber froh dass man nun mit Arschrakete fahren kann.
Wir fahren ja auch gerne mal mehrere Tage bzw. Wochen über die Alpen. Gerne abseits der ausgetretenen Pfade und am liebsten dort, wo man mit dem Auto nicht mehr hinkommt. Da hat sich für uns folgendes Setup bewährt:
Der Rucksack ist extrem praktisch, da er schnell auf- und abzusetzen ist, auch mal eine Wanderung zu Fuß ermöglicht und auch z.B. beim gelegentlichen Einkauf hilfreich ist. Aber den ganzen Tag auf dem Rücken möchte ich ihn nicht haben.
Mit dem Zorrocarry (einem Bastelprojekt von Stefan Stuntz aka Alpenzorro) ist das aber kein Problem. Der Rucksack sitzt die meiste Zeit des Tages fest verzurrt auf dem Träger statt auf dem Rücken. So kann man unbeschwert stundenlang auf Straßen oder Pisten bergauf pedalieren. Bei der Abfahrt wandert der Rucksack dann auf den Rücken. So ist man auf schmalen Trails auf dem Rad agiler und kann sich und das Rad auch auf steinigen, tief eingefahrenen oder wurzeligen Wegen frei bewegen. Am Ende des Trails wandert der Rucksack zurück auf den Träger und es geht unbeschwert weiter.
Im Campingurlaub findet Zelt, Schlafsack und Isomatte in der Lenkerrolle Platz, letzten Sommer hatten wir sogar noch Klettersteig-Ausrüstung mit an Bord.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2402:50 PM
Es kam der Trend zu Gravelbikes auf. 2018/19 sprang ich auf den Zug auf, aber es war damals nahezu unmöglich einen Rahmen mit Gewinde zu kaufen.
Irgendwie wollten halt doch ein paar Leute solche Räder für eine Radreise nutzen, und endwickelten Methoden Gepäck zu transportieren. Der Vorteil ist man muss keinen Gepäckträger an- und abmontieren.
Ich finde die physikalisch unpraktikabel und nicht schön. Da meine Rahmengrößen eher klein ausfallen, würde ich in Rahmentaschen wenig reinkriegen.
Will ich leicht und flott fahren, habe ich einen Sattelstützen-Rucksack + Lenkertasche. Damit bin ich 14 Tage von Nizza bis Salzburg geradelt oder 4-Tage mit dem MTB den Rheinsteig-Wanderweg.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2403:44 PM
Ich bin so ein Ross auch gefahren, aber richtig erfreut hat es mich nie. Es verfügte auch über einen Gepäckträger und Schutzbleche, weil ich so was hässliches gern hab. Hauptärgerniss war für mich der Rennlenker und die dazugehörige Haltung beim Fahren. Das Rad ging aber ab, wie Schmidts Katze und hat durchaus Spaß gemacht. Die Haltung auf dem Ross war für mich aber nicht so sehr gesund.
Im Hinblick auf Ökologie und Ressourcenschonung hat Unfug noch nie eine Rolle gespielt, um auf Falk auch kurz einzugehen. Wem ein solches Rad Spaß macht, der sollte sich halt eins zulegen. Bei mir hats aber eine Zeit gedauert, bis ich gemerkt hab, dass der Spaß auf Dauer schmerzhaft wird, bei mir vor allem im Nacken. Ich würde deshalb versuchen, es längere Zeit auszuprobieren, möglichst preiswert aber.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:20 PM
Die "Ignoranz" (nicht wertend gemeint) vieler klassischer Radreisenden gegenüber Bikepacking liegt nach meinen Erfahrungen oft an dem Umstand, dass es bei einem 16kg Reiserad wirklich wenig Sinn macht, auch nur über Bikepacking nachzudenken.
Wenn man aber zu den Dummköpfen gehört, die ein "Sportrad" (egal, ob Renn- Gravel- oder Montainbike) mit einem Gewicht von unter 10kg für ihre Radreise nutzen wollen, stellt sich fast automatisch die Frage, ob man wirklich erst mal 4-5kg an Infrastruktur (Gepäckträger, Taschen etc) zuladen muss - um dann erst das eigentlich notwendige Equipment laden zu können.
Für mich ist der Unterschied zwischen Bikepacking und klassischem Radreisen eher philosophischer Natur. Der klassische Radreisende beurteilt die Liste der mitzunehmenden Dinge eher anhand der Frage, ob er das spezifische Teil auch während des Urlaubs gebrauchen könnte. Besonders augenscheinlich kann man dies bei der Werkzeugmitnahe beobachten.
Stattdessen fragt sich der Bikepacker, ob er auf dieses Teil auch verzichten könnte, weil die Situation, in der er das nutzen könnte, unwahrscheinlich oder nicht so dramatisch ist....
So sieht man dann im hochsommerlichen Italien den klassischen Radreisenden die Fleecejacke umpacken (weil es könnte ja durchaus mal kalt werden) und der Bikepacker steht vielleicht am nächsten Abend bibbernd im Toilettenhaus, weil es wirklich mal kalt geworden ist. Oder anders ausgedrückt: Bikepacking macht die Fahrt deutlich angenehmer (weniger Gewicht, Volumen etc), es kann aber passieren, dass man leiden muss (Mini-Regenjacke, Sommerschlafsack,etc)......
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:45 PM
Hi Ednett,
In Antwort auf: Ednett
Die "Ignoranz" (nicht wertend gemeint) vieler klassischer Radreisenden gegenüber Bikepacking liegt nach meinen Erfahrungen oft an dem Umstand, dass es bei einem 16kg Reiserad wirklich wenig Sinn macht, auch nur über Bikepacking nachzudenken.
?! Ja, es macht keinen Sinn, weil man ja eh schon einen Gepäcktraegr hat und dann nicht soviele Taschen irgendwo dran schlaufen muss ... :-) ...
Nö, auch bei einem Rad, dass 5kg weniger wiegt macht das vom Kampfgewicht (=netto 85-100g) des durchschnittlichen Insassen dieses Forums (wie auf Forumstreffen eingeschätzt) nur einen Minianteil aus ... der Löwenanteil ist immer noch rund um den Sixpack montiert Ausnahmen (Sickgirl) bestätigen die Regel.
In Antwort auf: Ednett
Für mich ist der Unterschied zwischen Bikepacking und klassischem Radreisen eher philosophischer Natur. Der klassische Radreisende beurteilt die Liste der mitzunehmenden Dinge eher anhand der Frage, ob er das spezifische Teil auch während des Urlaubs gebrauchen könnte. Besonders augenscheinlich kann man dies bei der Werkzeugmitnahe beobachten.
Du referierst hier nur PR von Herstellern und ihren Marketingknechten (in Blogs und auf Kommerzzeitschriften) - "klassische Reiseradler", d.h. solche, die per Muskelkraft unterwegs sind - werden sich spätestens nach der ersten Radreise so oder so ganz genau überlegen, WAS sie mitnehmen. Der UNterschied ist völlig künstlich konstruiert und dient alleine den Firmen, die damit vemeintlich Neues teurer verkaufen können!
Aber wie gesagt - ökologisch sind hohe Kilopreise super - und wenn es zu mehr Muskelkraftmobilität führt - bitte sehr! LOS - BIKEPACKEN!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2405:48 PM
In Antwort auf: Ednett
Bikepacking macht die Fahrt deutlich angenehmer (weniger Gewicht, Volumen etc), es kann aber passieren, dass man leiden muss (Mini-Regenjacke, Sommerschlafsack,etc)......
Gnadenlose Überschaetzung von Radgewicht / Gebaeckvolumen und Unterschätzung von anderen Faktoren, die das Wohlbefinden auf dem Rad vieeel stärker einschränken: Z.B. Wetter, Höhenprofil, Sitzposition, Qualität der Kontaktpunkte etc.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2406:51 PM
Ich hab bei meiner letzten Reise (von Lissabon nach Deutschland zurück) auf den Lowrider verzichtet und mir dort die (tschuldigung ist der Markenname) "Ortlieb Fork Pack" Taschen montiert, da hat mein Topf drin Platz mit Kocher und weiteren Sachen und auf der anderen Seite Werk- und Waschzeug. Zelt, Kleidung, Isomatte etc sind in den Hinterradtaschen die damit auch nicht wirklich voll waren. Beim Flug konnte ich alles, samt Lenkertasche, in den zwei Hinterradtaschen unterbringen. Das wurde mir dann sogar als "aufgegebenes Handgepäck" eingestuft und der Karton mit dem Rad wurde vom Sperr-/Sportgepäck zum "Koffer" runtergestuft. Bild unten ist nicht optimal, aber man kanns erkennen. Ich konnte den Karton klein halten ohne den Lowrider (Tubus Tara) mit dem Bügel demontieren zu müssen.
Ist also immer noch "traditionell" aber vorne, an der Gabel, vom bikepacking inspiriert.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2407:00 PM
In Antwort auf: Peter Lpz
Ich bin so ein Ross auch gefahren, aber richtig erfreut hat es mich nie. Es verfügte auch über einen Gepäckträger und Schutzbleche, weil ich so was hässliches gern hab. Hauptärgerniss war für mich der Rennlenker und die dazugehörige Haltung beim Fahren. Das Rad ging aber ab, wie Schmidts Katze und hat durchaus Spaß gemacht. Die Haltung auf dem Ross war für mich aber nicht so sehr gesund.
Im Hinblick auf Ökologie und Ressourcenschonung hat Unfug noch nie eine Rolle gespielt, um auf Falk auch kurz einzugehen. Wem ein solches Rad Spaß macht, der sollte sich halt eins zulegen. Bei mir hats aber eine Zeit gedauert, bis ich gemerkt hab, dass der Spaß auf Dauer schmerzhaft wird, bei mir vor allem im Nacken. Ich würde deshalb versuchen, es längere Zeit auszuprobieren, möglichst preiswert aber.
Gruß Peter
Ich sehe es genauso und es würde mir auch so gehen. Als ich nicht mehr ganz jung war, bin ich auf den MTB-Hype reingefallen. Habe aber bemerkt, dass die sportliche Geo der Frühneunzigerbikes nichts für mich war und 26 Zoll war auch ein doofes Maß (gab kaum straßentaugliche Reifen).
Jüngere Leute werden allgemein gut mit der sportlichen Geo zurechtkommen. Haben wir doch früher mit den Halbrennern auch geschafft. Ich denke aber, wenn man älter wird, dass es drauf ankommt, ob man eine Sportnatur ist. Von Vorteil ist da der eher kleinwüchsige, agile Typ. Also eher Mick Jagger oder Angus Young, als Joey Ramone oder Meatloaf.
Und ich finde es sowieso super, wenn sich mehr Leute fürs Radeln begeistern, egal, ob mit Gravel, Reiserad oder Pedelec. Wer auf dem Rad sitzt, kann nicht gleichzeitig im Auto sitzen und, je mehr radeln, desto mehr Druck auf den Staat, die Infrastruktur danach auszurichten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2408:25 PM
Nun ja, Angenehmer & leiden passt nicht zusammen. Wenn man leidet, sollte man sich fragen, ob das Ganze noch für einen passt. Und ob man jemanden , der mit einem leichten Fahrrad reist, als "Dummkopf" (Zitat) bezeichnen muss, sei dahin gestellt.
Man setzt seine Prioritäten - der eine mag schnell & leicht und überlegt, wo Verzicht für ihn individuell Sinn macht, vielleicht auch die Probe des Minimalismus, mit wie wenig geht Radreisen.. Ein besonderer Reiz, ein ganz anderes Erleben als im Alltag.
Es wird natürlich aktuell auch als Trend verkauft - das fängt schon bei den Rädern an, dass Straßenvarianten nur bedingt erhältlich sind. Ohne Gepäckträger wird man in irgendeiner Form Bikepacking betreiben müssen. Bikepacking bedeutet ja nicht automatisch Ultraleicht - es gibt ja irrsinnig viele Taschenvarianten, die man an irgendwelche Stellen eines Rades fixieren kann...vorausgesetzt es ist die richtige Rahmenform.
Der oder die andere, die eher klassisch unterwegs ist, schaut trotzdem ebenso auf Gewicht, spätestens wenn man sein Teil mal irgendwelche Steigungen hochgetrieben hat... Man muss die Masse bewegen. Jeder wird auf seine eigene Art schauen.
Ich bin "klassisch" unterwegs, habe aber bestimmte Prioritäten, wie ein etwas solideres und größeres Zelt, eine gute Luftmatratze, einen guten Schlafsack. und Kocher. Kleine Kamera. So kommt Gewicht zusammen. Und trotzdem habe ich beim Packen gewogen, abgewägt, brauche ich oder nicht... Beim ersten Mal war ich leichter unterwegs, die Luftmatratze hat nicht gehalten, die China Zelt Variante war vom Boden her undicht, der Schlafsack zu dünn... Dafür bin ich gemächlich unterwegs.
Und vielleicht bin ich auch ein "Dummkopf", nur eine andere Art, ansonsten wäre mein Gepäckträger nicht gebrochen (provisorisch gerichtet, fahrtauglich, zumindest momentan)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2408:31 PM
Guten Abend! Gerade dachte ich, es gäbe eine aktuelle neue Coronaexplosion, ein neues Vorhaben der Ampel, die Autobahnen für alles außer Bromptons zu sperren oder daß Rohloff Shimano aufgekauft hat.
Dabei sehe ich lediglich zwei Lager, die gemäß der Volksweisheit mit den getroffenen Hunden ihre Lieblingsreviere verteidigen.
Mit Genugtuung lerne ich, daß gebikepäckte Räder schöner aussehen, daß erst dadurch daran gedacht werden kann, daß weniger Gewicht bzw weniger Zeugs evtl vorteilhaft sein könnte und schließlich, daß Neues grundsätzlich besser ist, weil moderner.
Das hilft mir wirklich weiter. Ich war in meinen Ansichten in einer Sackgasse angekommen und danke allen für diese Erleuchtung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/13/2408:33 PM
Ich finde es kommt stark auf den Einsatz an. Bei der Route de Vin nehme ich gerne vier Gepäckträgertaschen mit, weil ich dort auf Straßen fahre und ich etwas Raum für ein paar Weinflaschen haben will.
Wenn ich aber offroad Routen wie die Great-Divide Mountain Bike Route fahren will, dann bin ich froh, auch Bikepacking-Taschen zur Auswahl habe, um nirgendwo hängen zu bleiben und weil Gewicht beim Schieben oder insbesondere Tragen durchaus wichtig sein kann. Das sind dann auch deutlich schnellere und sportlichere Touren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2405:58 AM
In Antwort auf: iassu
[…]Dabei sehe ich lediglich zwei Lager,[…]
Ich empfinde das mit den Lagern gar nicht so in diesem Thread. Von vielen las ich hier, dass sie beides machen. Und dennoch werden - ich nehme Deinen Post jetzt nur als Anlass, nicht als Hauptadressat - diese Lager schnell gesehen, und es wird empfunden, dass sie sich gegenüberstehen. Grundsätzlich ist das auch gar nicht so schlimm, es entstehen Diskussionen, es werden eben die unterschiedlichen Sichtweisen ausgetauscht. Was mich stört, ist - so empfinde ich es - dass hin und wieder schnell ein "Missionierungs"charakter manchmal möglicherweise da ist, manchmal vielleicht auch hineingelesen wird. Es werden absolute klingende Aussagen gemacht, die möglicherweise gar nicht absolut gemeint sind, weil es einfach persönlicher Geschmack ist. Aus dem Kontext könnte man das manchmal sogar erkennen. Ich fände es besser, man diskutiert das dann auch so. Also statt "Das ist Unsinn, das stimmt doch gar nicht" vielleicht mal ein "Für mich ist das nicht so, ich sehe das anders" etc. Es würde manche Diskussionen sachlicher machen, denke ich.
Okay, etwas abgeglitten, denn eigentlich finde ich unser Diskussionsklima hier im Forum gut, vielleicht gibt es ein paar Ausnahmen, aber wenn man da anderswo mal schaut, dann ist es hier fast sogar ein Paradies
In Antwort auf: iassu
[…]Mit Genugtuung lerne ich, daß gebikepäckte Räder schöner aussehen, daß erst dadurch daran gedacht werden kann, daß weniger Gewicht bzw weniger Zeugs evtl vorteilhaft sein könnte und schließlich, daß Neues grundsätzlich besser ist, weil moderner.[…]
Lernst Du auch was vom anderen "Lager"? Außerdem hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass Du ästhetisches Empfinden anderer und die Folgen daraus für Dich übernimmst
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2407:23 AM
Ich formuliere hin und wieder gerne überspitzt. Wirklich Neues gab es jetzt nicht zu lernen. Und die sich gegenüberstehenden Positionen sind bei weitem nicht verfeindet hier im Thread, das sehe ich genau so. Ich finde nur manche Begründungen amüsant.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:15 AM
In Antwort auf: Holger
Und tatsächlich, ganz unernst ist der Satz oben mit dem Gewicht nicht. Ich komme mit viel weniger Gepäck aus als früher. Das erleichtert mir das Fahrradreisen deutlich.
Hm, so ganz logisch schlüssig ist dieses Argument nicht.
Weniger Gepäck könnte ich ja auch beim "herkömmlichen" Radreisen mitnehmen, sprich: eine Tasche weniger!
Im Grunde sage ich mit dem "weniger-Gepäck-Argument" also Folgendes: Mir fehlt es an Selbstdisziplin, mit Packtaschen weniger Gepäck mitzunehmen. Ich muss die offensichtlich, aus einem nicht näher benennbaren, inneren Zwang heraus, immer vollstopfen. Also brauche ich ein System, welches mir diese Disziplin von außen aufzwingt!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:27 AM
In Antwort auf: joese
In Antwort auf: Holger
Und tatsächlich, ganz unernst ist der Satz oben mit dem Gewicht nicht. Ich komme mit viel weniger Gepäck aus als früher. Das erleichtert mir das Fahrradreisen deutlich.
Hm, so ganz logisch schlüssig ist dieses Argument nicht.
Weniger Gepäck könnte ich ja auch beim "herkömmlichen" Radreisen mitnehmen, sprich: eine Tasche weniger!
Im Grunde sage ich mit dem "weniger-Gepäck-Argument" also Folgendes: Mir fehlt es an Selbstdisziplin, mit Packtaschen weniger Gepäck mitzunehmen. […]
Deine Schlussfolgerung. Stimmt nur leider in meinem Fall nicht Obwohl ich tatsächlich das eine oder andere, was ich mitnahm, hätte weglassen können. Von einem inneren Zwang, alles vollzustopfen, war ich jedoch nicht getrieben - als ich noch mit den Packtaschen fuhr, wollte ich da immer freien Stauraum haben.
Aber das war nicht der Grund, warum ich das Bikepacking ausprobiert habe. Das hätte ich schon noch geschafft, im alten Setup weniger Gepäck mitzunehmen.
Im gleichen Beitrag, den Du zitiert hast, schrieb ich:
In Antwort auf: Holger
Ernsthaft: ich wollte es einfach ausprobieren. Zuerst mit dem Rennrad, dann habe ich mir ein Gravelrad gekauft. […]
Und darum ging es mir. Ich wollte mit dem Rennrad mehrere Tage unterwegs fahren. Da mir das gut gefiel - ich aber auch mal sachte offroad fahren wollte, kaufte ich ein Gravelbike. Mir gefällt das Fahren auf diesen Rädern derzeit besser als das auf dem MTB, meinem alten Reiserad.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:27 AM
Zitat
Das hilft mir wirklich weiter. Ich war in meinen Ansichten in einer Sackgasse angekommen und danke allen für diese Erleuchtung.
Das gilt für mich nicht. Ganz im Gegenteil: Ich fühle mich ob dieser Diskussionen verloren.
Bikepacker überdenken (angeblich ) stark den Inhalt des Gepäcks und minimieren wo es geht, manche nehmen trotzdem Zelt, Matte und Schlafsack mit. Ich habe mein Gepäck im Laufe der Zeit auch minimiert, habe (deshalb) noch nie Zelt, Matte und Schlafsack mitgenomnmen, packe meine Siebensachen aber trotzdem in zwei Ortliebs und hänge diese an den Gepäckträger meines Liegerades.
Wo kann ich mich in dieser s/w-Welt jetzt einordnen? Oder muss ich das vielleicht gar nicht?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:29 AM
Bikepacking oder gefangen im Taschenwahn hat doch nur was mit Armut zu tun. Ein zwei Kreditkarten reichen völlig aus, um Langzeiturlaub auf welchem Rad auch immer zu machen. Ein Brot- oder Turnbeutel an den Lenker gehangen sollte für den Tagesbedarf reichen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:33 AM
Ich habe durch Boris Palmers Attitüden gelernt, daß Ironie und Sarkasmus in der Politik nicht funktionieren, weil alles für bare Münze genommen wird. Das Forum scheint mir auch dazu zu gehören.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:39 AM
Zitat
Und darum ging es mir. Ich wollte mit dem Rennrad mehrere Tage unterwegs fahren.
Alpenpässe möchte ich mit dem Rennrad fahren. 2020 bin ich in 10 Tagen 29 Alpenpässe über 2000 Meter gefahren, mit 4kg "Gepäck" (Wassertransport in Trinkflaschen nicht mitgerechnet).
OK, als Übernachtungsgeraffel hatte ich eine rechteckige Plastikkarte dabei.
Die Anzahl an Alpenpässe wäre mit dem "normalen" Reiserad, selbst mit dem LHT nicht möglich gewesen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:48 AM
In Antwort auf: Juergen
Bikepacking oder gefangen im Taschenwahn hat doch nur was mit Armut zu tun. Ein zwei Kreditkarten reichen völlig aus, um Langzeiturlaub auf welchem Rad auch immer zu machen. Ein Brot- oder Turnbeutel an den Lenker gehangen sollte für den Tagesbedarf reichen.
Du vegassest in deiner Aufzählung den Relolver, den der von mir oben verlinkte Hochradweltumradler Thomas Stevens für nötig erachtete. Das sind aber auch wieder plus 2 kg. Er sparte dafür die sechs Gramm der Kreditkarte.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:52 AM
In Antwort auf: Uli
[…]Wo kann ich mich in dieser s/w-Welt jetzt einordnen? Oder muss ich das vielleicht gar nicht?[…]
Nö, musst Du nicht. Weil sie gar nicht so s/w ist. Von denen, die sich hier als Bikepacker outen, schrieben ja viele, dass sie auch mal mit mehr Gepäck und anderem Setup unterwegs sind.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:54 AM
Zitat
Nö, musst Du nicht. Weil sie gar nicht so s/w ist. Von denen, die sich hier als Bikepacker outen, schrieben ja viele, dass sie auch mal mit mehr Gepäck und anderem Setup unterwegs sind.
Genau, Hängt von der Situation ab. Wenn ich 15 Liter Wasser mitschleppen muss, weil 3 Tage kein Haus, kein Baum, kein Auto kommt, ist das mit Bikepacking nicht (schwer) möglich
Der "Fahrspaß" ist mit viel weniger Gepäck und am Rad verteilt für mich definitiv größer.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2409:58 AM
In Antwort auf: Thomas1976
Genau, Hängt von der Situation ab. Wenn ich 15 Liter Wasser mitschleppen muss, weil 3 Tage kein Haus, kein Baum, kein Auto kommt, ist das mit Bikepacking nicht (schwer) möglich
Ist die Mitnahme eines Einspur-Anhängers beim Bikepacking erlaubt?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2410:00 AM
In Antwort auf: Wuppi
In Antwort auf: Thomas1976
Die Anzahl an Alpenpässe wäre mit dem "normalen" Reiserad, selbst mit dem LHT nicht möglich gewesen.
Und, wäre das ein Drama ?
Nein, wäre aber auf der Tour nicht "mein" Anspruch gewesen. Da ging es mir darum möglichst viele Pässe zu sammeln und mehr Höhenmeter zu machen wie auf der damaligen TdF im Ausgust/September.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2410:04 AM
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Thomas1976
Genau, Hängt von der Situation ab. Wenn ich 15 Liter Wasser mitschleppen muss, weil 3 Tage kein Haus, kein Baum, kein Auto kommt, ist das mit Bikepacking nicht (schwer) möglich
Ist die Mitnahme eines Einspur-Anhängers beim Bikepacking erlaubt?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2410:16 AM
Dann verlinke ich mal Gunnar Fehlau von pd-f, der schon länger dieses Thema promotet und auch vom overnighten schwärmt. Er selber vagabundierte aber gerade als Schwerlaster ein Jahr lang mit seinem mobilen Büro auf dem Cargobike durch Deutschland.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2411:29 AM
Darum geht es doch - auch wenn das "Off Topic" sein soll.
Welchen Anspruch, welche Erwartungen, welche Vorstellungen habe ich von meiner Radreise.
Pässe sammeln, Kilometer, Geschwindigkeit... Da ist leicht essentiell, und damit Bikepacking in Reinformat. Dann wird aber auch kein Taschenmikado produziert, sondern eine überschaubare Anzahl Taschen.
Tja, und auch Off topic Meine Erwartung ans Reisen
Günstig viel reisen, und damit wird es mehr Gepäck, das "Armutszeugnis" - also nicht die Kreditkarte sondern der günstige CP, nicht die Kreditkarte sondern Selbstverpflegung. Und weil ich sozial kompatibel sein möchte, nicht frieren, nicht (zu) nass werden, ein Grundset an Hygienemitteln und Kleidung. Irrelevant - die Anzahl der Kilometer, Höhenmeter oder das erfüllte /nicht erfüllte Anforderungsprofil bei Komoot..
Letzthin war ein Thread von Muskatreibe - wer wann wo - Listen. Das ist analog, der Eine mag Berge, der andere Flussradwege, der eine meidet Tourihotspots und Hauptsaison.. Der eine nimmt nie Öffis, ich will nicht fliegen.
Es gibt weder DAS Fahrrad, noch DIE Art Radreisen zu machen.
Und so eine Geschichte am Rand - ich stehe an der bretonischen Küste, mich spricht ein anderer deutscher Radreisender an - ich sei doch schon ordentlich beladen. Er hingegen habe (...) - und nun am Abbrechen, weil sein ultraleichter Schlafsack zu dünn sei...
Interessant finde ich die unterschiedlichen Motivationen und gerade wie individuell Radreisen ist.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2411:37 AM
In Antwort auf: Thomas1976
Zitat
Und darum ging es mir. Ich wollte mit dem Rennrad mehrere Tage unterwegs fahren.
Alpenpässe möchte ich mit dem Rennrad fahren. 2020 bin ich in 10 Tagen 29 Alpenpässe über 2000 Meter gefahren, mit 4kg "Gepäck" (Wassertransport in Trinkflaschen nicht mitgerechnet).
OK, als Übernachtungsgeraffel hatte ich eine rechteckige Plastikkarte dabei.
Naja, SO per Rennrad über die Alpen ist ja auch nicht wirklich neu ... Geld beschleunigt immer ...
Ich sehe sowieso nicht 2 Lager:
Bikepacking IST Radreisen und nix weiter, vielleicht manchmal etwas kürzer und kreditkartenlastiger (wg. dem begrenzten Gebäckvolumen). Aber auch ohne Bikepackinggerödel mache ich WE-Trips. Und ob die Leute jetzt lieber Schutzbleche oder keine haben? Ihren Kram in viele kleine Täschchen oder eine grosse Fronttasche (Brompton) oder einen Jutesack (hatte ich mal bei mir) packen? So what ...
Die Unterscheidung ist künstlich, aus offensichtlichen Gründen (vgl. der Roselink)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2411:43 AM
Ihr könnt von mir aus Euch Eurer Geraffel mit Tesa Band um den Bauch wickeln und nackig das Stilfser Joch hochfahren.
Jeder wie er es mag. Und wenn ich Bock habe auf eine Unterkunft mit goldenen Wasserhähnen und zum Essen mir ein mit Blattgold Blattgold verzierten Kobe-Steak bestelle, dann mache ich das einfach.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2411:59 AM
In Antwort auf: Holger
Und darum ging es mir. Ich wollte mit dem Rennrad mehrere Tage unterwegs fahren. Da mir das gut gefiel - ich aber auch mal sachte offroad fahren wollte, kaufte ich ein Gravelbike. Mir gefällt das Fahren auf diesen Rädern derzeit besser als das auf dem MTB, meinem alten Reiserad.
Ähnliche Gründe warum ich ein Gravelbike habe: Aber anstatt Bike Packing Equipment kam ein TubusFly dran. Da kann ich mit LowRider Taschen oder Backpacker Taschen oder Rolle fahren.
Irgendwie halte bzw. mag ich das Fahrverhalten eines agilen Rades nicht wenn a) Gepäck sehr hoch platziert (massive Dynamik im Wiegetritt) b) Viel Volumen am Lenker (schlechteres Lenkverhalten)
Überigens mache ich seit über 30 Jahre BikePacking,d.h. Ich packe Gepäck an ein Fahrrad.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2412:30 PM
Es wurde nun viel zum Thema gesagt, hier mein Beitrag :
Ich war bis vor kurzem zwei Wochen mit einem Freund in den Pyrenäen unterwegs, knapp 22.000hm bei etwas über 1.100km. Also durchaus hügelig, aber auch mit einigen, wenn auch eher kurzen, flacheren Abschnitten. Ich ganz "klassisch" und er mit seinem neuen Canyon Grizl CF Gravelrad. Durch das neue, deutlich leichtere Rad und weniger Gepäck konnte er bei fast gleichbleibenden Komfort abseits des Rades 8,5kg Gewicht einsparen, was einer Reduktion des Gesamtgewichts von etwa 12% entspricht. Das war bergauf spürbar. Die letzten Jahre war ich teils deutlich früher oben am Pass, jetzt ziemlich gleichauf. Trainiert haben wir beide ähnlich (wenig ) wie in den Vorjahren. Noch deutlicher empfand ich den Unterschied allerdings in der Ebene. Hier hatte ich teils Schwierigkeiten, ihm zu folgen und musste ihn regelmäßig ausbremsen, bin allerdings auch recht groß und schon grundsätzlich wenig aerodynamisch. Allein beim Einkaufen sah ich mich im Vorteil, den Einkaufssack einfach in der Ortliebtasche versenken zu können, während er seine Einkäufe auf zwei, drei Taschen aufteilen musste. Durchs geringere Gewicht und die bessere Aerodynamik war mein Freund abends weniger erschöpft als früher und hatte mehr Energie für abendliche und kulturelle Aktivitäten. Denke das ist ein durchaus nicht unwichtiger Nebenaspekt, zumindest für mich.
Ich muss sagen, die diesjährige Tour hat bei mir Lust geweckt, auch in die Richtung zu gehen. Es muss da dann auch nicht immer Neumaterial sein, viele Dinge kann man mit etwas handwerklichen Geschick auch gut erstmal improvisieren. Mir persönlich ist nur weiterhin wichtig, dass ich mehrere Tage in Folge bis zu acht Stunden am Tag ohne größere Beschwerden auf dem Rad sitzen kann.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2412:57 PM
Die Anschaffung eines Gravelbikes reizt mich gar nicht. Mich amüsiert eher, wo man an so einem Ding überall Täschchen verteilen kann und am Rucksack noch ein Solarpanel. Auch wenn für einige hier so ein Rad das Nonplusultra auf Reisen ist, deckt sich das nicht mit meinen Erfahrungen in den letzten Jahren auf Radtouren in D und F unter den begegneten Radreisenden. Das Gravelbike führt ein Nischendasein. Oder ich war mit meinem Trekkingrad und meinem Brompton nicht im Einsatzgebiet von solchen Rädern unterwegs. Und derjenige mit seinem Gravelbike, der letztes Jahr (aus Platz- und/oder Gewichtsgründen) keine Regenjacke in F dabei hatte, soll nicht traurig sein. Spätestens nach einer Stunde ist man auch mit Regenjacke von innen nass, wie ich in F feststellen musste.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2412:58 PM
In Antwort auf: Lionne
Es gibt weder DAS Fahrrad, noch DIE Art Radreisen zu machen.
In diesem Sinne ist Backpacking nichts anderes als die gleiche Art von Grund warum die meisten von uns mehr als ein Fahrrad besitzen: sie sind halt fuer Verschiedenes gut und eines kann das andere nicht ersetzen.
Manche haben mehrere Rennraeder, weil eines halt auf der Ebene besser ist und eines in den Bergen und eines bei Wind. Und manche haben verschiedene Fahrraeder fuer verschiedene Jahreszeiten. All dies wird einfach akzeptiert und ist in Ordnung. Aber wenn Leute verschiedene Fahrraeder fuer verschiedene Radreisearten haben oder mit einem nicht ``klassischen Reiserad'' reisen, dann polarisiert das.
... ganz schoen absurd ... und mit ein bisschen Abstand betrachtet auch ein bisschen lustig. :-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2401:07 PM
In Antwort auf: Philueb
Canyon Grizl CF Gravelrad. Durch das neue, deutlich leichtere Rad und weniger Gepäck konnte er bei fast gleichbleibenden Komfort abseits des Rades 8,5kg Gewicht einsparen,
ein Fahrrad, das bis zu 5000,- Euro kostet, sollte mir das Gefühl geben, ich fliege. Nur ein wenig mehr Komfort wäre mir zu wenig. Dass dein Kumpel 8,5 Kilo Gewicht einsparen muss ist vielleicht auch dem maximalen Systemgewicht des Grizl von 120kg geschuldet?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2401:30 PM
In Antwort auf: Juergen
[ Dass dein Kumpel 8,5 Kilo Gewicht einsparen muss ist vielleicht auch dem maximalen Systemgewicht des Grizl von 120kg geschuldet?
8,5 kg / 0,12 = 71 kg vorheriges Systemgewicht
71 kg - 8,5 kg = 62,5 kg aktuelles Systemgewicht
62,5 kg - 9,5 kg Fahrrad = 53 kg Fahrer inkl. Gepäck, d. h. der Fahrer wiegt deutlich unter 50 kg, da dürfte Carbongravel statt schweren Trekkingrad weit überdurchschnittlich viel bringen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2403:15 PM
Gewicht sparen, bessere Aerodynamik, nochmal genauer hinschauen, was ich wirklich brauche. Zunächst bei kürzeren Reisen. Das ist jetzt für mich der Reiz/Anlaß auszuprobieren.
Räder, die sich dafür eignen, hätte ich im Keller, da brauche ich nix Neues für kaufen. Zunächst wohl mit Lenkertasche plus leichtem Gepäckträger für Kurzreisen/ Wochenendtrips mit einer oder zwei Übernachtungen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2403:23 PM
Er schreibt ja nichts von müssen.
Ein leichtes Rad halt seine Vorteile, zum Beispiel beim Bahnfahren. Ich kriege mein Grizl einfach die Treppe runter getragen und muss mich nicht auf Aufzüge verlassen
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2403:34 PM
In Antwort auf: Sickgirl
Ich kriege mein Grizl einfach die Treppe runter getragen und muss mich nicht auf Aufzüge verlassen
In Antwort auf: Sickgirl
Das ist nicht so meine Art, ich bin gerne unabhängig und frage da ungern Leute um einen Gefallen wie nach einer Lademöglichkeit
Letztens in Tschechien haben mir mehrfach Menschen im Zug, aufm Bahnsteig und im Bahnhof geholfen. Musst Du mal ausprobieren. Treppe runter brauch ich weder Aufzug noch Hilfe.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2403:37 PM
Nachtrag, da leider Editierzeit abgelaufen ist:
Ob das für mich längerfristig eine Option ist, muss sich dann zeigen. Wie oben schon geschrieben, Priorität ist bei mir persönlich das möglichst beschwerdefreie Sitzen auf dem Rad auch nach mehreren Stunden auf dem Rad. In dem Bereich bin ich nur zu geringen Kompromissen bereit, eine übermäßige Sattelüberhöhung beispielsweise schließt sich dadurch aus.
Es schadet, denke ich, grundsätzlich nicht, mal neue Dinge auszuprobieren. Und man muss auch nicht immer dem Kapitalismus oder dem Style seine Seele verkaufen, was ja gelegentlich auch befürchtet wird.
Nachtrag: Oben Fehler von mir, mein Freund hat sein Systemgewicht um 12,5kg reduziert (von 105kg auf 92,5kg). 6,5 kg hat er am Fahrrad eingespart. Das alte Rad 16kg, das neue Canyon 9,5kg, dazu leichtere Isomatte und Schlafsack sowie eine Klamotten weggelassen, bzw. optimiert und natürlich andere Gepäcktaschen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2405:31 PM
Fein, Dann brauche ich bei 83kg Systemgewicht keine Optimierung, wobei das, was ich bei mir eingespart habe, nun in der solideren Zelt Ausrüstung steckt. 🤣🤣🤣 Problem bei diesen Rechenspielchen, weniger Eigenmasse macht es irgendwie nicht einfacher, mehr Zusatzmasse zu bewegen 🤔
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2406:04 PM
In Antwort auf: Philueb
Es schadet, denke ich, grundsätzlich nicht, mal neue Dinge auszuprobieren. Und man muss auch nicht immer dem Kapitalismus oder dem Style seine Seele verkaufen, was ja gelegentlich auch befürchtet wird.
Ich versuchte bereits mehrfach, zu zeigen, dass Gravel ein alter Hut unter neuem Namen mit verbessetter Technik ist. Alle 20 Jahre wird auch der Kardanantrieb als Neuheut angepriesen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2406:12 PM
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Philueb
Es schadet, denke ich, grundsätzlich nicht, mal neue Dinge auszuprobieren. Und man muss auch nicht immer dem Kapitalismus oder dem Style seine Seele verkaufen, was ja gelegentlich auch befürchtet wird.
Ich versuchte bereits mehrfach, zu zeigen, dass Gravel ein alter Hut unter neuem Namen mit verbessetter Technik ist. Alle 20 Jahre wird auch der Kardanantrieb als Neuheut angepriesen.
Oder ovalisierte Kettenblätter!
Oder "neue" Reifengrössen (erst waren 622er das einzig Wahre, kleiner war nix für echte Männer, dann war 599 der heisse Scheisz, dann 584er, dann waren plötzlich twentinaina total toll (ergo wieder 622er )
Oder Rahmentaschen und sonstige kleine Zusatztäschchen (seit 100Jahren)
Oder die Kombo aus Rennlenker und Geländetauglichkeit ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2406:51 PM
Weil du Tschechien sagst: Mir ist in Tschechien mein klassisch bepacktes Rad bei einer ungeschickten Schiebebewegung umgefallen, und sofort kam eine tschechische Frau (auch nicht mehr im jugendlichen Alter) und bot mir ihre Hilfe an. Diese Art von Hilfsbereitschaft habe ich in Deutshland noch nie erlebet.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2407:12 PM
Mein Senf dazu:
Dass ein Rad mit Bikepacking besser-eleganter aussieht, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, ich finde es ausgesprochen hässlich, aber über Geschmack sollte man ja besser nicht streiten.
In meinem Alter könnte ich gar nicht mehr aufsteigen- hinten würde ich an der Arschraketen hängenbleiben, mit dem Bein übers Oberrohr geht auch nicht wegen der Oberrohrtasche.
Die ergonomischen/technischen Gesichtspunkte kann ich gut verstehen. Mit meinen 20 kg Gepäck versuche ich eben, Steigungen zu vermeiden. Und schwierige Strecken (Single Trails) fahre ich sowieso nicht, auch nicht bei Tagestouren ohne Gepäck.
Auf Radreise brauche ich meinen bescheidenen Luxus: eine bequeme Therm a Rest Matratze, ein Zelt, in dem ich auch sitzen kann, Kochzeug, inzwischen eine beträchtliche Menge an Medikamenten für alle Fälle, einen Trainingsanzug für kalte Nächte, Baumwollshirt und -hose für die Nacht (in Radelklamotten könnte ich nicht schlafen), und sogar einen zusammenklappbaren Hocker. Und meine Ausrüstung ist vorhanden, und damit kann ich Touren machen, so wie sie mir Spaß machen.
Und ja, glücklich wer sich ein leichtes Carbonrad leisten kann, dazu die dazugehörige Ultreleichtgewicht- und ultrakleinvolumen- Ausrüstung. Thomas hat ja geschrieben, wieviel er für die Ausrüstung ausgegeben hat.
VG aus Budapest Martin (der gerade heute die Tour von Lpz. bis Komárom beendet hat)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2407:22 PM
In Antwort auf: Sickgirl
Wie gesagt die sind nicht gleiche, der höchste Punkt ist bei den neuen ovalen Kettenblätter um 90 Grad versetzt
Genau. Auch die vermeintlich optimale Orientierung der langen Achse im Verhältnis zur Kurbelstellung hat über die Jahrzehnte immer wieder gewechselt. Auch schon VOR Biopace
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2407:35 PM
Manche Sachen kommen halt immer wieder, vielleicht fahren die jungen Leute auch in ein paar Jahren wieder mit 4 Packtaschen
Ich finde das nicht schlimm aber hier wird man ja immer als Marketingopfer der Industrie hingestellt.
Bin ja jetzt auch 57 und ich kann mir nicht viele Sachen von früher nostalgisch verklären im Radbereich.
Das einzige was ich seit der Jugend beibehalten habe ist der Faible für die Schallplatte, habe auch den kleinen Einbruch gut überstanden bis zum derzeitigen Comeback. Dem neuen verschließe ich mich aber auch nicht. Inzwischen habe ich auch einen Streamer.
Daneben werden alle paar Jahre neue Säue durchs Dorf getrieben, ohne dass was wirklich neu ist.
Ist zB auch in der Pharma so: man waermt das (umsatzstarke) Wirkprinzip der Konkurrenz wieder auf (knapp patentlegal ) und überhöht im Marketing gnadenlos die Vorteile. Echte Neuigkeiten sind selten (in den letzten Jahren (!) eine wirklich neue "Pille" und eine neue Substanzklasse gegen hyperaktive Blase).
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2408:16 PM
Also mir fehlt noch mehr ein.
Gerade an den Gravelbikes dank der Scheibenbremse breite Reifen möglich, dazu noch breitere Felgen. Tubeless taugt mir persönlich sehr. Nur noch ein Kettenblatt. Und auch die Geometrien haben sich zugegeben ist hier ein wenig offtopic bei den MTBs im positiven Sinne entwickelt genauso wie die Federelemente. Und Steckachsen möchte ich auch nicht mehr missen
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/14/2410:01 PM
Ich sehe zwei hauptsächliche Vorteile beim Bikepacking: 1) Man ist flexibler bei der Routenwahl. Mal ein paar Höhenmeter irgendwo einen Wanderpass hochschieben, vielleicht noch mit ein wenig tragen? Das geht mit einem Bikepacking-Setup wesentlich einfacher als mit den klassichen 5 Taschen. 2) Ohne Gepäckträger und Schutzbleche kommt man viel eher auf die von den Bahnen verlangte Masse für zerlegte Fahrräder.
Aber ich bin auch gerne mit klassischen Taschen unterwegs, vor allem mit dem Liegevelo, wo obige Vorteile eh nicht zum Tragen kommen: masslos viel Platz haben ist enfach gemütlich!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2405:41 AM
Noch mal Senf von mir
Als ich mir mein neues Rad zulegte, war ein wichtiger Augenmerk die Sitzposition. Ich hätte schon mit einem Gravel geliebäugelt, mein Rücken sagt dazu deutlich nein. Also Fahrrad mit aufrechterer Sitzhaltung.
Während der ersten Radreise massives Karpaltunnelsyndrom an der rechten Hand - hatte ich mit meinem alten Rad und dem so verpönten Brezellenker nicht. Jetzt habe ich die schicken Standardgriffe gegen die Ergon GP 5 ausgetauscht, perfekt.
Sattel ausgetauscht gegen einen breiten Sattel (Selle Royal Respiro) auch nicht schick - aber auch nach 80km und vielen Tagen noch bequem...
Tja, und dann auch noch Straßenausrüstung, weil ich Aufstecklampen nur verliere und sowohl Schutzbleche als auch Gepäckträger wollte.
So, und als Gipfel keinen schicken Diamantrahmen, sondern Trapez... (für diese Rahmenform gibt es fast keine Taschen, also wohl auch nicht in)
Es ist schön, dass es die Auswahl gibt, jedem seines - Hauptsache Radl passt, und zwar wirklich.
Bikepacking im neueren engen Sinne (sportlich/schnell/leicht) macht natürlich bei dieser Art Fahrrad keinen Sinn, war aber auch nie Absicht. Im weiten Sinne mache ich genau dieses Lange Touren, mit Zelt und Selbstversorgung.
Anregungen aus dem UL Bereich hole ich mir aber öfters, denn Gewichtsoptimierung macht mE immer Sinn.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2406:54 AM
Zitat
Ohne Gepäckträger und Schutzbleche kommt man viel eher auf die von den Bahnen verlangte Masse für zerlegte Fahrräder.
… und sieht, sobald es mal regnet, aus wie die Sau nach der Suhle. Für das Packmaß in Zügen gibt es deutlich intelligentere Mittel. Erst Mitte Mai hatte ich eine regenreiche Woche an der Drau. Soll sich doch den Rotz holen, wer will. Ich war über alle Klamotten in den vier Taschen heilfroh, die ich mithatte. Deshalb, kein Mitleid für die, die nicht an jedes mögliche Wetter denken. Den Darwin-Award bekommen sie sowieso.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2407:27 AM
Hi Tom, Du bist einer von den tapferen Sechsen aus dem Forum, die Radreisen mit einem Rennradähnlichen Gefährt machen. Eine Minderheit. (ausgesucht nur nach Radreiseberichten) aber durchaus eine Minderheit, die mich begeistern kann.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2408:13 AM
Zitat
Daneben werden alle paar Jahre neue Säue durchs Dorf getrieben, ohne dass was wirklich neu ist.
Yepp. Und das wirft bei mir immer wieder die gleichen zwei Fragen auf:
Warum finden diese Säue dann Fans, obwohl sie sich "damals" als wenig schmackhaft erwiesen und in der Versenkung verschwanden?
Warum zeigt sich ab-und-an, dass die eigentlich alte Sau doch gar nicht so übel ist? Reifen mit Dichtmasse habe ich schon vor 30 Jahren erfolgreich "ausprobiert" und stieß mit meinen positiven Berichten auf wenig Begeisterung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2408:15 AM
Ei jei jei, was habe ich mit dieser Frage nur wieder angerichtet?
Wie im Eingangspost zu vermuten, zähle ich mich zu den konventionellen Radreisenden, wenn man das so sagen kann.
Wie ich später noch zusammenfassend geschrieben habe sind da beim Bikepacking ja schon Vorteile vorhanden, die absolut nicht zu widerlegen sind. Und die weiteren Posts von euch zeigen es ja auch.
Sind auf alle Fällen Touren möglich die konventionell nicht machbar wären.
Schöne Bilder, schöne Ideen. Und was ich noch besser finde: Außer ein paar Necklichkeiten, keine wirklichen Anfeindungen zwischen den Lagern.
In Antwort auf: panta-rhei
Hi Ednett,
Nö, auch bei einem Rad, dass 5kg weniger wiegt macht das vom Kampfgewicht (=netto 85-100g) des durchschnittlichen Insassen dieses Forums (wie auf Forumstreffen eingeschätzt) nur einen Minianteil aus ... der Löwenanteil ist immer noch rund um den Sixpack montiert Ausnahmen (Sickgirl) bestätigen die Regel.
Yep, auch da bin ich noch drüber, selbst mit der richtigen Einheit kg.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2408:41 AM
Hallo zusammen!
In Antwort auf: Falk
[zitat]Erst Mitte Mai hatte ich eine regenreiche Woche an der Drau. Soll sich doch den Rotz holen, wer will. Ich war über alle Klamotten in den vier Taschen heilfroh, die ich mithatte. Deshalb, kein Mitleid für die, die nicht an jedes mögliche Wetter denken. Den Darwin-Award bekommen sie sowieso.
Ein Protagonist eines Nachbar-Forums ist bekannt für seinen Spruch: "Bei Regen fahr' ich nicht!"
Naja, klappt nicht immer… ;-)
Aber für meine (Regen-)Klamotten benötige ich jedenfalls keine vier Taschen…
Und um zum Ursprungsbeitrag zurück zu kommen: Ist doch schön, wenn es ganz unterschiedliche Fahrradreise-Setups gibt. Da kann man sich doch aus dem bunten Strauß allerlei interessante Anregungen holen. Da ist für alle was passendes dabei!
Statt den Darwin-Award zu verleihen, halte ich es lieber mit dem Spruch "Jeder soll nach seiner Façon selig werden…".
Hier gibt es noch mehr geflügelte Worte. Auch da sollte dann für jede und jeden etwas dabei sein…
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2408:51 AM
In Antwort auf: Hesse
Wie ich später noch zusammenfassend geschrieben habe sind da beim Bikepacking ja schon Vorteile vorhanden, die absolut nicht zu widerlegen sind.
Ich finde das garnicht so spannend, ob man etwas widerlegen kann. Das ist sowieso etwas müßig, wenn Geschmack und Gefühle eine relativ große Rolle spielen (das ist nicht abwertend gemeint). Es hat keinen Sinn, jemandem sagen zu wollen: das, was du gerne leiden kannst, ist falsch, also ändere dich.
Viel interessanter finde ich die Frage nach den Verhältnissen, nach den Verhältnismäßigkeiten. Welche Vorteile sind mir so wichtig, daß ich die damit verbundenen Nachteile in Kauf nehme? Und: wie oft kommt das bei der gleichen Tour/Reise/Ausfahrt vor, daß die Vorteile relevant sind und die Nachteile weniger ins Gewicht fallen?
Hier haben die meisten ihren persönlichen Abwägung gefunden. Wenig überzeugend finde ich Darstellungen, die Nachteile ignorieren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2409:05 AM
Hi Hesse,
In Antwort auf: Hesse
Ei jei jei, was habe ich mit dieser Frage nur wieder angerichtet? ... Schöne Bilder, schöne Ideen. Und was ich noch besser finde: Außer ein paar Necklichkeiten, keine wirklichen Anfeindungen
Ja, ich finde auch, es ging doch zivilisiert ab.
Ich denke, man sollte Bikepacking als die momentan "aktuelle" (=massenmedial präsente) Art des Radreisens ansehen. Opa machte damals "Radwandern", hatte ein Wanderrad, dann machten viele Leute Radreisen mit Reiserädern ... und heute wird eben auf Gravelrädern gebikepackt. Völlig müssig, da zu Opa oder den 25Jährigen irgendeinen Gegensatz aufzubauen!
Schön, wenn Menschen mit Muskelkraft unterwegs sein können (und wollen ) !
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2409:20 AM
In Antwort auf: panta-rhei
... Ich denke, man sollte Bikepacking als die momentan "aktuelle" (=massenmedial präsente) Art des Radreisens ansehen. ... Schön, wenn Menschen mit Muskelkraft unterwegs sein können (und wollen ) !
Und so wurde aus der Mountainbikegruppe des DAV Hannover die Gravelbikegruppe im DAV.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2411:39 AM
In Antwort auf: lutz_
Ist doch schön, wenn es ganz unterschiedliche Fahrradreise-Setups gibt. Da kann man sich doch aus dem bunten Strauß allerlei interessante Anregungen holen. Da ist für alle was passendes dabei! Gruß LUTZ
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2412:36 PM
Zitat
.Und um zum Ursprungsbeitrag zurück zu kommen: Ist doch schön, wenn es ganz unterschiedliche Fahrradreise-Setups gibt. Da kann man sich doch aus dem bunten Strauß allerlei interessante Anregungen holen. Da ist für alle was passendes dabei!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2412:53 PM
Bei diesem Thema sehe ich auch ein anderes Bild vor mir. Ein offener Roadster, 2-Sitzer, der durch die Toscana gondelt. Mangels Kofferraum hat man auf den angedeuteten hinteren Kofferraumdeckel einen großen alten Lederkoffer montiert. Die beiden Fahrgäste sitzen mit ledernen Kopfbekleidungen, ähnlich wie Stuka-Flieger aus dem 2. Weltkrieg im offenen Gefährt. Sie grinsen übers ganze Gesicht und haben ganz offensichtlich viel Freude an ihrer Art zu reisen. Dass man in einen kleinen Kombi sein Gepäck sicherer und einfacher unterbringen könnte und genauso schnell unterwegs wäre, ohne die vielleicht noch vorhandene Frisur komplett unter diesem Lederding zu verdätschen, steht nicht zur Diskussion. Man will das so, aus welchen Gründen auch immer.
Ich erinnere mich noch an meine ersten Radreisen mit den grünen Karrimortaschen. Der Umstieg auf Ortlieb war optisch kein Gewinn (natürlich Geschmackssache) aber auch nach stundenlanger Regenfahrt noch alles trocken ins Ziel zu bringen, war einer der größten Fortschritte in meinem Reiseradleben.
Es ist deshalb natürlich jedem freigestellt, alles etwas andersrum machen. Ganz egal,ob das nun praktischer oder ästhetischer ist. Gesehen werden zu wollen ist ja auch ganz legitim. So sehe ich gespannt allen neuen „Entwicklungen“ in der Radszene entgegen. Der Spaßfaktor bleibt allemal erhalten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2401:52 PM
In Antwort auf: Thomas1976
... Man besitzt doch nicht nur ein Rad
Stimmt auch in meinem Fall. Frage an die Fachmänner und -frauen hier: Wenn ich mit meinem Reisebrompton von einem geteerten Stück des Donauradwegs auf einen Feldweg mit wassergebundener Oberfläche mit vielen kleinen Steinchen geleitet werde, ist dann mein Faltrad auch ein Gravelbike? Wenn nicht, wie groß müssen dann die Steine auf dem Weg sein, dass mein Faltrad auch ein Gravelbike ist? Wie viel Gepäck darf ich mit meinem Brompton mitnehmen, damit es als Gravelbike mit minimalistischem Gepäck durchgeht? Ich hoffe, dass aus den aufgeworfenen klar ist, dass ich als Radtourenfahrer, der auch mal mit einem Trekkingrad unterwegs ist, das Thema Gravelbike nicht so ganz erst nimmt. Und die Schutzbleche bleiben am Brompton dran, auch wenn ich vorhin die letzten Lehmklumpen aus Südfrankreich unterm hinteren Schutzblech entfernt habe. Als meine Schwiegertochter mir vor 2 Jahren ihr Gravelbike zeigte, habe ich ihr angesichts der Schaltung mit 2 Kettenblätter nur gesagt, dass sie damit schlechter über die Alpen kommt als mit einem klassischen Trekkingrad. Gut fand ich, dass ihr Gravelbike eines hamburger Herstellers mit Nabendynamo, Schutzblechen und Gepäckträger alltagstauglich ausgestattet ist und damit ein Stadt- und Einkaufsfahrrad erspart. Ich sehe schon ob der fehlenden Gewichtsoptimierung das Naserümpfen der Gravelbikefraktion und grinse ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2403:24 PM
Die erste Radreise - mit meinem erwachsenen Sohn, Elberadweg - haben wir Retro-Biking genannt. )(Könnte man das nicht als nächsten Trend einführen? 😁🤣
Wir beide mit Trekking Rädern, seines relativ neu, meines +20 Jahre alt und Brezel-Lenker, mit jeweils nur 2 Gepäcktaschen (Hotel), ohne Helm, mögen wir beide nicht, mit ganz normalen Klamotten, also Jeans, T-Shirt, Jacke.. Und bei Regen die Umhänge rausgezogen.
Spaß hat's gemacht, uns beiden, unvergessliche Mama & Sohn Aktion.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2404:05 PM
Also die Anzahl der Kettenblätter sagt nichts über die Bergtauglichkeit aus. Bin mit nur einem Kettenblatt gut durch die Alpen gekommen.
Für mein Gravelbike habe ich übrigens auch einen zweiten LRS mit Nabendynamo. Nur das andere Gedöhns will ich mir ersparen. Dafür habe ich andere Räder
Wenn es dir nichts ausmacht wenn andere über dein Setup grinsen will ich dir deinen Spaß nicht verderben
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2404:15 PM
In Antwort auf: Sickgirl
Also die Anzahl der Kettenblätter sagt nichts über die Bergtauglichkeit aus. ...
Bin ich aus Erfahrung anderer Meinung. Sicherlich ist entscheidend, wie die Übersetzung bzw. Untersetzung und die Spreizung ausgestaltet ist. Im Übrigen ging es nicht um das Setup von einem meiner Räder.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2404:33 PM
In Antwort auf: Falk
Zitat
Ohne Gepäckträger und Schutzbleche kommt man viel eher auf die von den Bahnen verlangte Masse für zerlegte Fahrräder.
… und sieht, sobald es mal regnet, aus wie die Sau nach der Suhle. Für das Packmaß in Zügen gibt es deutlich intelligentere Mittel. Erst Mitte Mai hatte ich eine regenreiche Woche an der Drau. Soll sich doch den Rotz holen, wer will. Ich war über alle Klamotten in den vier Taschen heilfroh, die ich mithatte. Deshalb, kein Mitleid für die, die nicht an jedes mögliche Wetter denken. Den Darwin-Award bekommen sie sowieso.
You made my day.....
Also für den diplomatischen Dienst würde ich dich nicht vorschlagen, aber einen gewissen Unterhaltungswert haben deine Beiträge schon....
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2406:31 PM
In Antwort auf: Falk
Zitat
Ohne Gepäckträger und Schutzbleche kommt man viel eher auf die von den Bahnen verlangte Masse für zerlegte Fahrräder.
… und sieht, sobald es mal regnet, aus wie die Sau nach der Suhle.[…]
Nö.
In Antwort auf: Falk
[…]Für das Packmaß in Zügen gibt es deutlich intelligentere Mittel.[…]
Dat stimmt sicherlich. Dennoch klappt es bei mir mit dem Gravelbike plus Bikepacking-Kram. Wie gesagt, ich wähle das Rad, primär danach aus, was ich gerne fahren möchte, und nicht, was ich bequem im Zug transportieren kann. Ist zwar ein gewisses Risiko, weil mein verpacktes Rad über den Maßen ist - hat aber bisher immer geklappt.
In Antwort auf: Falk
[…]Deshalb, kein Mitleid für die, die nicht an jedes mögliche Wetter denken. Den Darwin-Award bekommen sie sowieso.
Auch da: Schön formuliert - aber kommt halt drauf an. Ich denke ganz sicher nicht an jedes mögliche Wetter. Wenn es kalt ist und regnet, dann nehme ich den Zug und fahre irgendwo anders hin. Wenn es dauerhaft regnet, auch. Einen verregneten Tag bei einigermaßen sommerlichen Temperaturen überstehe ich mit einer Regenjacke. Übrigens ohne auszusehen wie Sau, weil die sehr stark überdimensionierte Satteltasche da wie ein Schutzblech wirkt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2406:43 PM
Bin ich alleine unterwegs, geht mir das genauso. Hier wollte aber mein Bruder den Drauradweg fahren und er hatte auch die Unterkünfte geplant und organisiert. Alleine habe ich es mit Flussradwegen nicht so.
Im Urlaub aus Stil, ’ähm Stylegründen den Rhinitis einhandeln, das muss wirklich nicht sein. Das funktioniert bestens, wenn ich dabei bezahlt werde.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2406:45 PM
In Antwort auf: Falk
Bin ich alleine unterwegs, geht mir das genauso. Hier wollte aber mein Bruder den Drauradweg fahren und er hatte auch die Unterkünfte geplant und organisiert. Alleine habe ich es mit Flussradwegen nicht so.[…]
Deshalb sage ich ja, kommt drauf an. Es gibt möglicherweise Konstallationen, da werde ich auch wieder "herkömmlich" fahren, habe ja weder Rad noch Ortliebs entsorgt. Nur passen halt diese pauschalen Aussagen deines Beitrags oben nicht so richtig. Bzw. sie sind halt arg pauschal.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2407:11 PM
In Antwort auf: Lionne
Die erste Radreise haben wir Retro-Biking genannt. Spaß hat's gemacht.
Kann ich gut verstehen: meine Tour mit dem Ordonnanzrad 05 mit Baujahr 1940 oder die Alpentour mit dem 30-jährigen Liegerad war mit vom Schönsten, was ich erlebt habe. Aber auch die zahlreichen Graveltouren durch die Alpen möchte ich nicht missen. Ich find's einfach schön, unterwegs zu sein; wie genau spielt ja eigenntlich nicht so eine Rolle.
Was ich nicht ganz verstehe: wieso haben in diesem Faden ein paar Leute die Tendenz, andere Ansätze herabzusetzen und ins Lächerliche zu ziehen? Für mich rätselhaft und mit ein Grund, meine Aktivität in diesem Forum auf das Allernötigste zu reduzieren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/15/2408:20 PM
In Antwort auf: Sickgirl
Für mein Gravelbike habe ich übrigens auch einen zweiten LRS mit Nabendynamo. Nur das andere Gedöhns will ich mir ersparen. Dafür habe ich andere Räder
Dazu hätte ich, als Scheibenbremsneuling, mal direkt eine Frage: Ist beim LRS-Wechsel da lediglich der Austausch der Räder, oder musst du auch noch etwas an den Bremssätteln tun? Ich meine, da müssen ja die Naben eine sehr geringe Fertigungstoleranz haben, wenn da nichts weiter zu tun wäre, außer die Räder auszutauschen.
Ich frage so ungeschickt, weil ich ja letztens meine zweiten Scheibenbremsen (Shimano Saint mit 180er Scheiben) an meinem Corvo montiert habe und ich es selbst mit der Shimano-Bremse nicht ganz einfach finde, sie schleiffrei zu bekommen. Bei der Magura MT7 bin ich ja gescheitert.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2404:14 AM
Zitat
Ist beim LRS-Wechsel da lediglich der Austausch der Räder, oder musst du auch noch etwas an den Bremssätteln tun? Ich meine, da müssen ja die Naben eine sehr geringe Fertigungstoleranz haben, wenn da nichts weiter zu tun wäre, außer die Räder auszutauschen.
Das hängt von den Naben ab. Probiere es aus und reguliere, wenn nötig mit Beilagen zwischen Nabe und Bremsscheibe. Damit kannst Du alle infragekommenden Laufräder so trimmen, dass sie ohne weitere Regulierarbeiten tauschbar werden. Die Bremszangen jedesmal zu lösen und neu auszurichten ist keine gute Idee. Es reicht, wenn die Bremssohlen nur leicht schief angeschliffen werden. Mit jedem neuen Verstellvorgang verstärkt sich dieser Fehler. Du müsstest das Nachstellen jedesmal mit neuen Bremssohlen machen und dann die bisher genutzten wieder einbauen. (Bitte nichts mit »montieren«, das ist so schlimm wie »verbauen« und muss Pickel auslösen. Auch dann, wenn sich eine Schwäbin, die eigentlich richtig pfiffig ist, aber manchmal erstaunlich schmalspurig denkt, wieder drüber aufregt)
Dass die Scheiben an allen tauschbaren Laufrädern dieselbe Ursprungsstärke aufweisen sollten, ist hoffentlich unstrittig. Eine gewisse Toleranz gegen gelegentliches Zirpen schadet auch nicht. Vergleiche einfach mal die Stellwege von V- und Scheibenbremsen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2407:52 AM
Ich hab zwar auch für MTB ein große Satteltasche und eine fürn Lenker, nutze ich allerdings selten. Insgesamt ist mir das aufwändigere Packen der Bikepacking-Taschen zu umständlich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2408:12 AM
In Antwort auf: Thomas1976
Ich bin mal auf Island einen ganz schmalen Weg gefahren, wo links und rechts "Hügelchen" waren. Ich bin immer mit den "klassischen" Packtaschen hängengeblieben.
Ich musste diese dann über Kilometer immer wieder 200 Meter vortragen, mit dem Rad vorfahren und das Spielchen ging so einen halben Tag. Umkehren wäre keine Option gewesen, da der Umweg mich 2 oder 3 Tage gekostet hätte.
Das wäre beim "Bikepacking" nicht passiert.
Das ist für mich der wichtigste Grund: Insbesondere Taschen vom Lowrider bleiben auf schmalen Pfaden oft irgendwo hängen. Kann zu defekter Tasche und/oder Sturz führen.Mit den Taschen hinten habe ich solche Probleme noch nicht gehabt.
Ob die Aerodynamik im Vergleich Rolle Lenker/Rahmentasche/Arschrakete zu zwei Taschen hinten mit ähnlichem Volumen wirklich kleiner ist? Bezweifle ich.
Die Taschensammlung ist oft in Bezug auf Gewicht zu Inhalt Litern oft auf ähnlichem Niveau wie zwei leichte (!) Taschen hinten. Außerdem ist es ein ziemliches herumgemache, die Taschen sind diebstahlgefährdet.
Bei den meisten Bikepackern, die ich sehe, ist diese Taschenkombi - so vermute ich - unnötig. Der größte Vorteil dürfte die coolere Optik sein: Omma und Oppa mit E-Bikes und Taschen hinten versus jung, dynamisch, optisch schnell und Muskelantrieb. Viele der Bikepackräder samt Taschen, die ich unterwegs sehe, sind auch optisch nagelneu und sauber - ob die Singletrails erlebt haben?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2408:26 AM
In Antwort auf: ro-77654
Viele der Bikepackräder samt Taschen, die ich unterwegs sehe, sind auch optisch nagelneu und sauber - ob die Singletrails erlebt haben?
In Trient in einem "Fahrradhotel" standen einige im Fahrradraum. Die gepackten Samsonites standen sauber in der Eingangshalle. Zum Abholen durch den Transporter bereit.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2408:32 AM
Zitat
Das ist für mich der wichtigste Grund: Insbesondere Taschen vom Lowrider bleiben auf schmalen Pfaden oft irgendwo hängen. Kann zu defekter Tasche und/oder Sturz führen.Mit den Taschen hinten habe ich solche Probleme noch nicht gehabt.
Auf meiner geraden beendeten 5-wöchigen Radreise in Namibia bin ich mit dem Surly Troll "klassisch" mit 2 Taschen vorne und 2 Taschen hinten gereist, hauptsächlich wegen dem notwenigen Wassertransport, wenn auf 3 Tage kein Haus, kein Mensch, kein Auto, kein Baum kommt.
Das war die erste Radreise seit Jahren, wo ich wieder mit Lowrider gereist bin. Auf den "Rüttelpisten" (Du weißt, dass man in Namibia fast ausschlich auf "Gravelroads" fährt), habe ich mich immer wieder geärgert, dass die vorderen Taschen aus den Haken gesprungen sind und ich ständig anhalten musste. Für wirklich richtige "Rüttelpisten" sind Lowridertaschen für mich nichts.
Sollte ich nochmals so eine Tour machen, wo ich vor allen Dingen viel Wasser transportieren muss, werde ich mir was anderes einfallen lassen.
An meinem Gravelbike habe ich hinten auch einen leichten Racktime Gepäckträger montiert und fahre dort mit kleinen Bikepackingtaschen.
Die "Arschrakete" kommt nur am Rennrad ohne Befestigungsgewinde zum Einsatz. Ich persönliche fahre lieber mit der Arschrakete wie mit einem Rucksack, welchen man an einer Klickfixhalterung transportieren kann. So eine Kombination habe ich nämlich auch.
Nach Namibia stelle ich nun aber alle (Reise)räder auf tubeless um (11 Platten durch kleine Dornen, alle Flicken und Schläuche waren zum Schluss aufgebraucht)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2408:55 AM
Zitat
wieso haben in diesem Faden ein paar Leute die Tendenz, andere Ansätze herabzusetzen und ins Lächerliche zu ziehen?
Der Grad zwischem kritischem Hinterfragen und (ungewollter) Diskriminierung ist gerade in einer rein schriftlich geführten Diskussion sehr schmal. Ich kann nur jedem empfehlen, in diesem Punkt etwas tolerant und nicht zu empfindlich sein. Ich stimme dir aber zu, dass es einige Mitglieder gibt, bei denen ich mir wünschen würde, dass diese Beiträge eher mal einfach so stehen lassen würden, auch wenn es vielleicht schwer fällt. Gruß Uli
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2408:57 AM
In Antwort auf: Thomas1976
.. wenn auf 3 Tage kein Haus, kein Mensch, kein Auto, kein Baum kommt.
Warst du in Namibia? Uns wurde gerade noch von Einheimischen erzählt, dass die Anzahl der Touriautos neue Rekordwerte erreicht haben. Farmen sind auch nicht so selten, aber nicht direkt am Weg. usw.
In Antwort auf: Thomas1976
Auf den "Rüttelpisten" ..., habe ich mich immer wieder geärgert, dass die vorderen Taschen aus den Haken gesprungen sind und ich ständig anhalten musste. Für wirklich richtige "Rüttelpisten" sind Lowridertaschen für mich nichts.
Wir sind ja auch auf übelsten Pisten mit Lowridertaschen unterwegs gewesen und die sind noch nie heraus gesprungen. Der Vorteil der Lowridertaschen ist auch, dass wir dort zusätzliche Wasserflaschen noch oben drauf befestigt konnten, dass wäre ohne LR nicht möglich gewesen. Auf meinem Tubus Träger habe ich auf vielen Touren obendrauf noch einen zusätzlichen Wassersack befestigt.
In Antwort auf: Thomas1976
Sollte ich nochmals so eine Tour machen, wo ich vor allen Dingen viel Wasser transportieren muss, werde ich mir was anderes einfallen lassen.
Freue mich schon auf deine Ideen.
In Antwort auf: Thomas1976
Nach Namibia stelle ich nun aber alle (Reise)räder auf tubeless um (11 Platten durch kleine Dornen, alle Flicken und Schläuche waren zum Schluss aufgebraucht)
Mit 2 Rädern und damit verdoppelter Chance auf Platten hatten wir in Namibia genau 0 (in Worten Null) Platten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2409:05 AM
Wenn dein Rahmen Steckachsen hat, dürfte ein Wechsel der Laufräder keine Neuausrichtung der Bremssättel erforderlich machen. Ich wechsele oft zwischen verschiedenen Laufradsätzen an meinen beiden Rädern mit unterschiedlichen Flatmount-Scheibenbremsen hin und her. Da muss ich nie etwas neu einstellen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2410:16 AM
Zitat
. Warst du in Namibia? erstaunt Uns wurde gerade noch von Einheimischen erzählt, dass die Anzahl der Touriautos neue Rekordwerte erreicht haben. Farmen sind auch nicht so selten, aber nicht direkt am Weg. usw.
Ja, war ich. Ich bin aber teilweise komplett andere Strecken gefahren wie ihr oder Roland, zum Beispiel auf Sandpisten entlang des Kuiseb Canyon zur Niedersachsen Farm und dort weiter zur Spitzkoppe,Brandberg und dann ebenfalls auf Sandpisten zur Skeleton Coast. Ich habe hier im Forum noch keinen Reisebericht gefunden von Leuten, welche diese Strecke, zumindest den Nordteil,mit dem Fahrrad bereist haben. Bis auf Sesriem und die 110km bis zum Kuiseb Canyon war ich au Strecken unterwegs die nahezu „touristenfrei „ waren. 3-10 Autos am Tag waren schon viel. In der Wüste, zumindest bis zur Niedersachsen Farm auf 300km waren 0 Farmen, 0 Autos, 0 Bäume. Wer soll da auch wohnen? (Deutsche) Touristen „hetzen“ nur von Hotspot zu Hotspots, sitzen 8 Stunden im Auto, um das nächste Selfie für Instagram am nächsten Hotspot zu machen. Die fahren doch nicht auf Pisten abseits der Hauptrouten
. Der Vorteil der Lowridertaschen ist auch, dass wir dort zusätzliche Wasserflaschen noch oben drauf befestigt konnten, dass wäre ohne LR nicht möglich gewesen
Deshalb bin ich ja auch mit Lowridertaschen gefahren. Da ich die letzten 2 Jahre hauptsächlich mit dem Gravel Bike unterwegs war, ist der Unterschied für mich schon sehr gravierend und das fahren, gerade auf schlechten Pisten. Für mich ein Unterschied zwischen Tag und Nacht mit oder ohne Lowrider Taschen. Nach Möglichkeit möchte ich nicht mehr mit Lowrider unterwegs sein.
Zitat
. Mit 2 Rädern und damit verdoppelter Chance auf Platten zwinker hatten wir in Namibia genau 0 (in Worten Null) Platten.
Vermutlich habe ich mir auf der Asphaltstraße vom Flughafen nach Windhoek kleine Dornen eingefahren, die sich nach und nach eingedrückt haben. Anscheinend habe ich selbst mit Pinzette nicht alle gefunden und rausziehen können. Abhilfe hat erst geschaffen, als ich nach 1000 km auf einer Guestfarm vom Besitzer Panzerklebeband bekommen habe und drei Lagen in den Reifen eingeklebt habe, Ansonsten wäre die Radreise am nächsten „Ort „ zu Ende gewesen, wenn ich nicht Ersatzschläuche oder Flicken bekommen hätte. Nur ist dieser „Ort“ erst am Ende in Swakopmund gekommen, wo es in der Tat einen riesigen Fahrradladen gab, der besser bestückt ist wie jeder Radladen hier in einer fast 300.000 Einwohner Stadt. Bis dahin sind Läden gekommen, wo ich schon froh war, wenn diese mit ausreichend Lebensmittel bestückt waren. Und nein, eine Option von hinten nach vorne zu wechseln, gab es nicht. Denn 10 von 11 Platten waren am Vorderrad.
Mit Tubeless wäre mir das bestimmt nicht passiert.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2410:16 AM
Hallo Thomas, schon mal als Ersatz für die Arschrakete an das Tailfin-System gedacht? Auf den Träger oben längs die 20L-Tasche und bei Bedarf an den Seiten zusätzlich Taschen mit 4, 10 oder 16L-Volumen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2410:42 AM
Gerade einen neuen Laufradsatz eingespeichert, natürlich Tubeless.
Mit 50ml Dichtmilch in 2 Tagen noch kein Zehntel Deuckverlust. Es gibt nichts besseres wie Tubeless am Gravelbike und viel besser rollen tut es auch noch
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2410:48 AM
So bin ich letztes Jahr über die Alpen gefahren. In der Arsch Rakete Zelt, Isomatte und Schlafsack. In der Rahmen Tasche Zeltgestänge und Kleinkram. In der Lenkertasche sind Wechselklamotten und Tagesverpflegung. Die Lenkertasche habe ich mittlerweile gegen ein größeres Modell ausgetauscht und unter der Lenkertasche kann ich nun das Zelt befestigen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2410:55 AM
In Antwort auf: rayno
Hallo Thomas, schon mal als Ersatz für die Arschrakete an das Tailfin-System gedacht? Auf den Träger oben längs die 20L-Tasche und bei Bedarf an den Seiten zusätzlich Taschen mit 4, 10 oder 16L-Volumen.
Hallo Lothar,
sehr interessant. Kannte ich noch nicht. Dann weiß ich, wofür ich bei der nächsten Rennrad Bikepacking Tour investieren werde
Viel Erfahrungen habe ich bisher damit noch nicht. Wollte zur Zeit eigentlich damit in Skandinavien unterwegs sein. Wegen eines Beinbruchs im April muss ich die Reise bis Anfang August verschieben. Bin mit dem Tailfin-Träger und der Tasche darauf allerdings immer auf meinen alltäglichen Touren unterwegs, nur wenig beladen versteht sich. Sitzt immer bombenfest und ist völlig unauffällig beim Fahren. Ein Vorteil des Tailfin-Systems ist auch, dass man auch mit den großen Seitentaschen beim Pedalieren großen Abstand zu den Schuhen hat, was beim Tubus/Ortlieb-System an meinen beiden Rädern immer ein Problem war. Und für vorne gibt es übrigens auch ein Tailfin-Taschensystem ähnlich dem von Ortlieb für die Bikepacking-Gabeltaschen. Auch dazu Foto im Fairlight-Album. Es lassen sich Taschen mit 4 oder 10 Liter Volumen montieren. Die an den Gabelscheiden zu montierenden Halterung ist ein massives ALU-Teil, kein Plastik wie bei Ortlieb.
Einen Nachteil haben die Tailfin-Teile: Sie sind arg teuer. Für dich aber ja sicher kein großes Problem.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2411:55 AM
In Antwort auf: martinbp
Weil du Tschechien sagst: Mir ist in Tschechien mein klassisch bepacktes Rad bei einer ungeschickten Schiebebewegung umgefallen, und sofort kam eine tschechische Frau (auch nicht mehr im jugendlichen Alter) und bot mir ihre Hilfe an. Diese Art von Hilfsbereitschaft habe ich in Deutshland noch nie erlebet.
Nun, eine tschechische Putzfrau wollte mir den Aufzug in Děčín verbieten und blökte einen anderen Radler und mich reichlich laut an.
In Písek fiel meine Karre auf dem Bahnsteig im Dreck um, als ich gerade 4 Packtaschen und Akku auf die Einstiegshöhe dieser uralten Regionalzüge wuchten musste. Dann kam auch noch der Zugführer und wollte, dass ich mein Rad an den Haken oben an der Decke hänge. Er hat mir aber geholfen.
An einem anderen Bahnhof hat so ein junges Muskelpaket meine Fuhre komplett die Treppe zum Bahnsteig hochgetragen. Das hätte mich Stunden gekostet.
Von den Begegnungen her eine schöne Reise mit vielen klassischen Radtaschen und ein paar Bikepacker aufm Prager Kopfsteinpflaster mit schmerzverzerrtem Gesicht und im Bahnhof.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2412:05 PM
Und so sieht Schwerlast aus, wenn man seinen halben Haushalt mit schleppen muss, weil mindestens 300 km keine Versorgung kommt. Nein, damit meine ich nicht Mecklenburg-Vorpommern. Da gibt es wenigstens Wasser.
Eine Vordertasche war voll mit Verpflegung, die andere voll mit Wasser und hinten nochmals auf beide Taschen Wasser verteilt. Das weitere Gepäck würde ich auf 15 Kilo einschätzen, im Nachhinein auch viel zu viel mitgeschleppt.
Da die Lowrider Taschen sehr voll waren, ist auf den Rüttellpisten immer wieder der untere Haken der Taschen vom Lowrider „rausgesprungen“ und mit jeder Bodenwelle „baumelten „die Taschen am Rad.
Im Nachhinein würde ich weniger Klamotten mit schleppen und vorne ein System installieren, ähnlich wie das von Ortlieb (Fork Pack)
Nur müssten die Taschen etwas größer sein.
Dann vorne Wasser transportieren und den Rest nach hinten verteilen.
Auf übelsten Gravelpisten ist das „klassische“ Lowridersystem für mich mittlerweile Mist, wenn man weiß vom Bikepacking, dass es weitaus besser und eleganter geht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2401:43 PM
Ich sehe die Sache mit den ForkPacks vs. LowRidern völlig anders.
- ForkPacks sind kleiner als LR Taschen und haben ein proprietaeres Adaptersystem, auf das andere Taschen nicht passen.
- VR-Taschen, die bei tiefen Rillen/Felsen etc. aufsetzen können, lassen sich durch Träger vermeiden, die höher gesetzt sind (und trotzdem nah der Lenkerachse). Gibts seit 30J von BruceGordon, hab ich bei meinem AvatarRad aus Inox selber gebaut. Sehr robust.
- LR Taschen, die sich auf Pisten unten aushängen gibts - Zusatzhaken, genaues Ausrichten der unteren Haken oder zur Not ein ZusatzArnoriemen helfen (so von mit in Afrika gemacht)
- wenn die Piste sehr weich ist, ist jegliches Gebäck vorne (inkl Lenkertasche) Scheisse.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2402:03 PM
Zitat
ForkPacks sind kleiner als LR Taschen und haben ein proprietaeres Adaptersystem, auf das andere Taschen nicht passen.
Ich habe die "große" Variante mit 5,6 Liter. Letztendlich hätten Sie gereicht vorne, wenn ich u.a. an anderen Gegenständen eingespart hätte. Da ich soweiso meistens immer nur 1 Satz Kleidung anhatte und abends alles durchgewaschen habe (zur Not trägt man halt auch mehrere Tage das gleiche) hätte ich dadurch schon mind. 1/3 an Volumen einsparen können.
Zitat
- LR Taschen, die sich auf Pisten unten aushängen gibts - Zusatzhaken, genaues Ausrichten der unteren Haken oder zur Not ein ZusatzArnoriemen helfen (so von mit in Afrika gemacht)
Ich hatte die mit Gummibändern zusätzlich fixiert, der Erfolg war sehr gering.
Zitat
- wenn die Piste sehr weich ist, ist jegliches Gebäck vorne (inkl Lenkertasche) Scheisse.
Komisch, meine Erfahrungen waren genau das Gegenteil, umso weicher die Piste oder auch sandiger umso angehnemer war diese zu fahren wenn vorne mehr Gewicht war.
Letztendlich wäre das Gravelbike mit Abspeckung der Ausrüstung bei persönlichen Dingen (zu viel Kleidung, zu viel Elektronik dabei) die weitaus bessere Wahl gewesen, zumal ich da ein funktionierendes Tubeless System installiert gehabt hätte.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2402:10 PM
In Antwort auf: tomrad
Hallo Thomas1976, welche Reifen hattest du auf dem Troll montiert? Vielen Dank!
Maxxis Rambler Reifen - 650X47B
Leider waren die Felgen nicht Tubeless fähig. Auch da habe ich, wie beim Kona Rove (wo ich einen 2. Laufradsatz gerade eingespeicht habe für Nachtfahrten) auf DT Swiss GR 531 Felgen umgerüstet und das Rad komplett Tubeless gemacht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/16/2406:41 PM
In Antwort auf: Biotom
[…]Was ich nicht ganz verstehe: wieso haben in diesem Faden ein paar Leute die Tendenz, andere Ansätze herabzusetzen und ins Lächerliche zu ziehen? Für mich rätselhaft und mit ein Grund, meine Aktivität in diesem Forum auf das Allernötigste zu reduzieren.
Diese Frage stelle ich mir auch hin und wieder - und tatsächlihc hier im Thread auch wieder. Aber dennoch möchte ich Dich bitten, die Konsequenz zu überdenken. Denn, wie Du schreibst, es sind "ein paar Leute". Sind es nicht mehr, die etwa Deine Reiseberichte sehr gerne lesen? Ich gehöre auf jeden Fall dazu. Manchmal hilft es, einfach zu zählen. Wieviele Beiträge nerven und wieviele nicht? Damit kann man dem ganz natürlichen Reflex, das negative - hier die nervenden Beiträge - hoch zu bewerten, etwas entgegenwirken.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2404:45 AM
In Antwort auf: Thomas1976
Hast Du Erfahrungen damit?
Ich hab Erfahrungen damit weil ich dieses System auf den meisten Radreisen und BP-Veranstaltungen seit 3 Jahren nutze.
Vorteile : Gewicht, Aerodynamik, mit den entsprechenden Achsen auf allen Rädern nutzbar, wasserdicht, in ein paar Sekunden montiert und demontiert, wackel- und klapperfrei, guter Kundenservice
Nachteile : teuer, Verarbeitung könnte um den Preis besser sein (eine Lasche am Boden ausgerissen, eine Schnalle gebrochen, beim letzten TCR hat sich oben der Klebefalz gelöst - wurde anstandslos gegen eine neue Tasche ausgetauscht), der abmontierte Träger ist etwas unhandlich zum Tragen
Was das Thema betrifft : habe noch Ortlieb- und Vaude-Taschen in verschiedenen Größen herum liegen, die sind schon seit Jahren nicht mehr zum Einsatz gekommen. Kurztouren bis zu 3 Übernachtungen fahre ich nur mehr mit Arschrakete (hab die in verschiedenen Größen), vor allem den Ortlieb-Lenkertaschen mit den komischen Befestigungsseil trauere ich nicht nach (und wären bei Carbonlenkern sowieso nicht mehr zu montieren). Meine Rusia-Lenkertasche (eher Lenkersack) wiegt ein Drittel, bei mehr Platzbedarf nehme ich die Ortlieb-Handlebar-Pack - die, wie die meisten derartigen Lenkertaschen aber recht breit baut und daher nur am MTB Verwendung findet. Nicht vermissen möchte ich auch die Food-pouches, die bei mir nur selten mit food gefüllt werden, aber andere Dinge gut aufnehmen (zB Sonnen- und Klarsichtbrille griffbereit). Auch die wasserdichten Oberrohr-Taschen (mit Lasche oder wenn der Rahmen Gewinde hat zum Anschrauben) sind eine sinnvolle Innovation.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2406:30 AM
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Rennrädle
Mich würde es auch nerven, Kniekontakt mit der Rahmentasche zu haben und das wäre bei mir sicher so. Zudem wohin mit der Trinkflasche.[…]
So sah mein Setup aus bei der letzten Tour mit Zelt:
Zugegeben, sehr großes Rad. Eine Tasche, die den Rahmen komplett ausfüllt, wäre nichts für mich. So passt es, ich komme an die Flaschen und habe auch keinen Kniekontakt. Problematisch war die kleine Tasche am Sattelrohr, da hatte ich Oberschenkelkontakt.
In Antwort auf: Rennrädle
[…]Was mich verwundert sind die, die den ganzen Tag noch einen Rucksack tragen. Stell ich mir als Horror vor.[…]
Mich auch. Das ist definitv überhaupt nichts für mich.
Wenn ich es richtig zähle, sind das sieben Taschen am Rad. OK, ich habe dieses blaue IKEA - Teil mitgezählt, das vermutlich nicht in eine andere Tasche passen würde. Ich bin wahrscheinlich für ein solches Setup ungeeignet. Bis ich im Kopf habe, was in welcher Tasche zu finden ist, wäre die Tour vorbei. Wenn ich mit leichter Ausrüstung fahre, was zunehmend öfter passiert, wenn ich nicht zelte, komme ich mit drei Taschen aus. Lenkertasche und zwei hinten. Auch mit Zelt reicht das oft. Dann liegt das Zelt längs auf den Träger. Ich teile Sickgirls Meinung, das Optik nicht egal ist, uneingeschränkt und eine gradlinige klare Gestaltung finde ich auch gut. Nur das finde ich eher bei traditioneller Ausstattung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2407:36 AM
Ich selbst fahre nur mit dem klassischen Setup, darum interessiert mich wie das die Bikepacker machen: Ich kann alle meine Taschen mit einem Handgriff wegmachen und mit zweimal Laufen tranportieren: Einmal in der einen Hand die zwei hinteren und in der anderen Hand die vorderen Taschen, jeweils an den Griffen. Beim zweiten Mal dann die Lenkertasche und den Sack vom Gepaecktraeger. Die Gepaecktraegerrolle ist das einzige, wo ich mehr als einen Handgriff brauche um es hin und weg zu machen.
Beim Bikepackingsetup sind die Taschen ja meist mit Klettverschluessen oder sonstigen Bandbefestigungen am Rahmen befestigt. Wie macht ihr das wenn ihr die wegmachen wollt? Oder lasst ihr die immer am Fahrrad? Wie macht ihr das wenn ihr abends vom Zeltplatz in die Stadt fahrt, was ist dann noch an eurem Fahrrad dran? Macht ihr die Taschen eher weg oder raeumt ihr den Inhalt raus? Oder bleibt immer alles dran/drin?
Das ist sicher vor allem eine Frage, wie man reist, mich interessiert halt vor allem wie es mit dem Taschen wegmachen aussieht, weil das fuer mich ein wichtiger Aspekt ist. Vielleicht geht das mit den Bikepackingtaschen auch viel schneller als ich mir das denke.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2409:12 AM
In Antwort auf: Sickgirl
Also die Anzahl der Kettenblätter sagt nichts über die Bergtauglichkeit aus. Bin mit nur einem Kettenblatt gut durch die Alpen gekommen.
Das hast du schon häufiger geschrieben. Nichtsdestotrotz häufen sich in letzter Zeit wieder auffällig die Threads, in denen Menschen um eine Anleitung bitten, wie sie die Übersetzung ihres Rades bergtauglicher machen können. Und das ist für mich ehrlich gesagt einer der größten negativen Punkte des derzeitigen Bikepacking-/Gravelbike-Trends. Rad Fahren ohne Motor wird gerade sehr stark in eine Richtung gehypt, die fitte Menschen anspricht. Es mag ja sein, dass man bei einem leichten Rad und leichtem Gepäck eine größere Übersetzung treten kann, aber sooo groß ist der Unterschied meiner Erfahrung nach auch nicht, zumindest dann nicht, wenn die Anstiege wirklich steil werden. Ich würde mich daher ungern darauf verlassen wollen, dass eine Gravelbike-Übersetzung schon langen wird. Meine Befürchtung ist, dass ich wenn ich mit dem Anforderungsprofil Reiserad mit nicht allzu sportlicher Sitzposition und ausreichend kleiner Übersetzung in einem Fahrradladen aufschlagen würde ohne längere Diskussionen auf ein Pedelec verwiesen würde. Oder es würde mir wie einstens in den Achtzigern erklärt, dass ich einfach trainieren müsse und dass man sich mit der Zeit schon daran gewöhnt. Das finde ich schade.
Was die vielen Taschen und die umständliche Befestigung angeht: ich bin so alt, dass ich mich noch an die Zeit erinnern kann, in der es nur mit Riemen zu befestigende Packtaschen gab. Ich fand das damals lästig. Und ich weiß nicht, ob ich dahin zurückwill. Was nicht heißt, dass ich nicht einige der Packtaschenkonzepte fürs Bikepacking sehr gut finde, z.B. Rahmen- und Oberrohrtaschen. Arschrakete gehört nicht dazu. Wir haben die schon lange existierende große Ortlieb-Satteltasche und auch ich gehöre zu denen, die das Bein nur noch schwer über den Sattel bringen, wenn sie gut gefüllt ist.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2409:28 AM
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Sickgirl
Also die Anzahl der Kettenblätter sagt nichts über die Bergtauglichkeit aus. Bin mit nur einem Kettenblatt gut durch die Alpen gekommen.
Das hast du schon häufiger geschrieben. Nichtsdestotrotz häufen sich in letzter Zeit wieder auffällig die Threads, in denen Menschen um eine Anleitung bitten, wie sie die Übersetzung ihres Rades bergtauglicher machen können. Und das ist für mich ehrlich gesagt einer der größten negativen Punkte des derzeitigen Bikepacking-/Gravelbike-Trends. Rad Fahren ohne Motor wird gerade sehr stark in eine Richtung gehypt, die fitte Menschen anspricht. […]
Ich bin jetzt nicht sooo fit - und die Übersetzung war für mich auch ein Grund für das Gravelbike. Ich habe es jetzt nicht im Kopf, ist ein Canyon Grail 7 mit zweifach Kettenblatt, aber ich komme damit einigermaßen Berge hoch, die ich mit dem Rennrad erst wieder schaffe, wenn ich mein Gewicht etwas reduziert habe. Da gibt es schon Übersetzungen, die auch für nicht ganz so fitte Menschen bergfähig sind.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2411:18 AM
In Antwort auf: Holger
aber ich komme damit einigermaßen Berge hoch, die ich mit dem Rennrad erst wieder schaffe, wenn ich mein Gewicht etwas reduziert habe.
Naja, die positive Seite der Entwicklung ist, dass der Gravel-Bike-Trend dazu geführt hat, dass man auch für Rennräder Cassetten haben kann, von deren Übersetzungsbereich man vor ein paar Jahren nur träumen konnte.
Nichtsdestotrotz: was man unter 'fit' versteht ist natürlich in weiten Teilen Definitionssache und es war schon immer nicht ganz einfach, wenn man weder supersportlich noch absoluter Steigungsverweigerer war. Aber es wird leider wieder schwieriger.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2412:17 PM
Vielleicht hast du übersehen, dass im MTB-Bereich sich Einfachkettenantriebe durchgesetzt haben und die haben eine sehr deutliche Untersetzung. In einem anderen Faden hat Sickgirl erklärt, dass die Kombi aus 1-fach Kurbel und 11/12/13-Fachschaltung auch mit herkömmlichen Rahmen mit BSA-Tretlagergewinde kompatibel sind. Im MTB-news Forum gibts da einen ganz netten Faden (MTB-conversions oder so ähnlich), wo Nerds in ihre um 1990 gebauten Klassiker entsprechende Kombis verbauen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2412:27 PM
In Antwort auf: tomrad
Vielleicht hast du übersehen, dass im MTB-Bereich sich Einfachkettenantriebe durchgesetzt haben und die haben eine sehr deutliche Untersetzung.
Nein habe ich nicht. Diese Übersetzungen sehen für mich aber ehrlich gesagt auch nicht Straßen- oder reisetauglich aus, da es dort entweder am langen Ende fehlt oder die Sprünge riesig sind. Oder beides
Außerdem war m.E. aus dem Zusammenhang klar, dass es hier nicht um MTBs geht, zumindest hat bisher niemand Bikepacking mit MTB propagiert. Und mir ging es weniger um das Einfachkettenblatt an sich, sondern darum, dass die Aussage 'ich komme mit der Übersetzung xy problemlos über die Alpen' niemandem was nützt, für den das nicht gilt. Sonst gäbe es die vielen Threads 'wie mache ich die Übersetzung meines Gravelbikes bergtauglich' doch gar nicht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2401:26 PM
Mein Reiserad hat aktuell als kleinster Gang eine Entfaltung von 1,52 mit der Option durch eine andere Kassette noch auf 1,46 runter zugehen
Kleineres Kettenblatt geht natürlich auch noch
Am Gravel sind es 1,72 also auch eine ordentliche Untersetzung, das Rad ist gut 2,5 kg leichter wie das Reiserad. Werde jetzt vor meinem Urlaub mal wiegen aber grob überschlagen dürften es 6-8 kg Gepäck sein
Finde das man das Gewicht am Berg schon merkt und es mit dem leichteren Berg auch mit einer größeren Entfaltung gut fahrbar ist
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2401:38 PM
In Antwort auf: Martina
Nein habe ich nicht. Diese Übersetzungen sehen für mich aber ehrlich gesagt auch nicht Straßen- oder reisetauglich aus, da es dort entweder am langen Ende fehlt oder die Sprünge riesig sind. Oder beides
Oder keins. Ich habe hier mal den Ritzelrechner bemüht Klick und eine 3 x 9 mit einer 1 x 12 Schaltung verglichen. Oben und unten rum hat die 3 x 9 noch etwas mehr Möglichkeit, aber wie oft strampelt man jenseits von 45km/h noch mit und wie viele Alpenpässe strampelt man stundenlang im 1. Gang hoch? Und die Gangsprünge sind auch durchaus alltagstauglich und die wenigsten 3fach Kurbelfahrer schalten immer durch alle Kettenblätter, sondern wechseln im Zweifelsfalle nur die Ritzel beim Schalten.
In Antwort auf: Martina
Außerdem war m.E. aus dem Zusammenhang klar, dass es hier nicht um MTBs geht, zumindest hat bisher niemand Bikepacking mit MTB propagiert.
Oh, das habe ich gerade im Baltikum gemacht. Das Rad konnte man beim Forumstreffen bewundern. Das hatte allerdings noch 2 x 10 als Antrieb, wobei ich 99% der Zeit auf dem großen KB war, das kleine KB hätte man sich mit einer etwas größeren Kassette (insbesondere bei 11 oder 12 Ritzeln) auch einsparen können.
In Antwort auf: Martina
Und mir ging es weniger um das Einfachkettenblatt an sich, sondern darum, dass die Aussage 'ich komme mit der Übersetzung xy problemlos über die Alpen' niemandem was nützt, für den das nicht gilt. Sonst gäbe es die vielen Threads 'wie mache ich die Übersetzung meines Gravelbikes bergtauglich' doch gar nicht.
Na ja, Gravelbike, was da nicht alles drunter fällt... Und wenn sich jemand ein Gravelbike gekauft hat, dass wirklich nur zum schnellen Bolzen auf guten Pisten gebaut wurde, dann liegt es in der Natur der Sache, das da etwas geändert werden muss wen es plötzlich mit viel Gepäck und Kinder- oder/ und Hundeanhänger steile Pässe fahren will. Bei der Anzahl der derzeit verkauften Gravelbikes (und Pseudogravelbikes) sind diese Fragen hier im Forum nach Übersetzungsänderungen doch eher sehr selten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2401:38 PM
Alles Zahlen, die so gar nichts aussagen. Ohne Steigungsprozente, gefahrene Geschwindigkeit, Gesamtgewicht und Entfaltung nutzt das keinem auch nur irgendwas, der sich überlegt, ob er 17% über 3km mit einer Entfaltung von 150cm und seinem Gesamtgewicht von 155 kg hochkommt. Du bist mit dieser Schreibe aber nicht alleine hier im Forum.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2401:38 PM
Ich bin eh zu alt und bleibe bei meinen 22/32/42 zu 11-34 Kettenschaltungen und den Rädern mit Rohloff. Bergabtreten ist mir nicht wichtig, weil ich mich erst von bergauf erholen muss. Im Ernst, es war mir schon klar, dass das ein Gravelplauderfaden ist, aber ich denke, dass es bei der 1-fach Kettenschaltung von Gravel schon technische Überschneidungen bei der im MTB-Bereich geben wird. Sickgirl weiß da sicherlich mehr.
Aber dann habe ich dich missverstanden und offen gesagt, weiß ich immer noch nicht, inwieweit der Gravelhype es für dich nun schwieriger macht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2402:22 PM
In Antwort auf: Thomas1976
Vermutlich habe ich mir auf der Asphaltstraße vom Flughafen nach Windhoek kleine Dornen eingefahren, die sich nach und nach eingedrückt haben. Anscheinend habe ich selbst mit Pinzette nicht alle gefunden und rausziehen können.
Jetzt wirst du lachen: ich schrieb in meinem Beitrag, dass du auch die Dornen wieder aus dem Reifen ziehen muss, worauf Britta sagte, dass du garantiert daran gedacht hast. Ich erwiderte, dass ich dich da etwas anders ... einschätze. Letztlich habe ich es aber aus dem Text raus genommen und jetzt... Kleine Anekdote: In Estland hatte sich Britta auch einen winzigen Dorn durch ihren superduper WTB-TLR-XYZ-USW-ETC-Reifen Reifen gefahren, der kaum zu finden war. Letztlich haben wir ihn gefunden und hatten dann gefühlte 10 Minuten gebraucht, das kleine Teil (der war sogar zu klein für eine kleine Spritzennadel) heraus zu bekommen. Aber manchmal muss man halt Geduld aufbringen. Was mich zu deinen Ortlieb-Fronttaschen bringt: Hattest du die Haken richtig eingerastet? Oder die Taschen einfach nur dran gehängt? Denn wenn Sand oder Schmutz in den Haken ist, schließen sie manchmal nicht richtig und die Tasche kann dann raus springen.
In Antwort auf: Thomas1976
Abhilfe hat erst geschaffen, als ich nach 1000 km auf einer Guestfarm vom Besitzer Panzerklebeband bekommen habe und drei Lagen in den Reifen eingeklebt habe, Ansonsten wäre die Radreise am nächsten „Ort „ zu Ende gewesen, wenn ich nicht Ersatzschläuche oder Flicken bekommen hätte. Nur ist dieser „Ort“ erst am Ende in Swakopmund gekommen, wo es in der Tat einen riesigen Fahrradladen gab, der besser bestückt ist wie jeder Radladen hier in einer fast 300.000 Einwohner Stadt.
Ja, den Laden hatte ich auch extra mit in Brittas Reisebericht haben wollen, damit gestrandete Radler das Angebot dort abschätzen können.
In Antwort auf: Thomas1976
Bis dahin sind Läden gekommen, wo ich schon froh war, wenn diese mit ausreichend Lebensmittel bestückt waren. Und nein, eine Option von hinten nach vorne zu wechseln, gab es nicht. Denn 10 von 11 Platten waren am Vorderrad.
Die Option ist den Fremdkörper rauszuholen. Sonst nix (s.o.).
In Antwort auf: Thomas1976
Mit Tubeless wäre mir das bestimmt nicht passiert.
Jein. Uns hatte ein Farmbesitzer von Tubeless vorgeschwärmt. Jetzt kann er sich 20 Dornen in den Reifen fahren und trotzdem noch weiterfahren und muss nicht flicken. Aber ich kenne auch genug gestrandete Radler, die mitunter nur alleine schon daran scheitern, dass sie den Reifen nicht von der Felge bekommen. Oder wieder drauf. Und wir hatten in Namibia keinen einzigen Platten, obwohl uns viele Radler gewarnt hatten, dass man nach dem Fahren abseits der Straße die Reifen unbedingt auf Dornen untersuche müsse. Hatten wir ein paar Tage lang gemacht, nie was gesehen und dann damit aufgehört. Ein guter Pannenschutz im Reifen ist vielleicht nicht so cool wie TL, aber funzt auch.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2402:38 PM
In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: Thomas1976
Mit Tubeless wäre mir das bestimmt nicht passiert.
Jein. Uns hatte ein Farmbesitzer von Tubeless vorgeschwärmt. Jetzt kann er sich 20 Dornen in den Reifen fahren und trotzdem noch weiterfahren und muss nicht flicken. Aber ich kenne auch genug gestrandete Radler, die mitunter nur alleine schon daran scheitern, dass sie den Reifen nicht von der Felge bekommen. Oder wieder drauf.
Ist das nicht das Dilemma, das man sehr öfter mal hat? Man muss sich zwischen häufiger kaputt, aber gut unterwegs reparierbar und sehr selten, aber dann gründlich kaputt entscheiden. Und es ist beileibe nicht immer klar, was im Einzelfall die richtige Entscheidung ist. Mir persönlich ist tubeless eben wegen dem schwer rauf und runter jedenfalls durchaus unheimlich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2402:40 PM
In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich bin wahrscheinlich für ein solches Setup ungeeignet. Bis ich im Kopf habe, was in welcher Tasche zu finden ist, wäre die Tour vorbei.
Da gibts bestimmt eine App (fürs iPhone ), mit der du die Teile beim Einpacken scannen kannst. Dann hast du immer den Überblick... ("Siri, wo ist meine Zahnbürste?")
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2402:50 PM
Ich finde die Entfaltung ist ein sehr gut vergleichbarer Wert, unabhängig von der Laufradgröße und der verbauten Ritzelkombinationen.
Für einen zugegeben erfahrenen Radfahrer müsste sich damit eigentlich einschätzen lassen ob ich da mit der eigenen Fitness und dem Systemgewicht die üblichen Strecken fahren lassen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2404:11 PM
Zitat
wo Nerds in ihre um 1990 gebauten Klassiker entsprechende Kombis verbauen
weil sie sich noch über Themen wie Verschleiß, Wirtschaftlichkeit, Müllvermeidung etc. den Kopf zerbrochen haben. Stattdessen werden mit einer 1-zu-12-Kombi zwar 200 Gramm gespart, aber mit ihrem sehr speziellen Kettenschräglauf die Antriebskomponenten in Rekordzeit runtergeraspelt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2404:40 PM
In Antwort auf: schorsch-adel
Zitat
wo Nerds in ihre um 1990 gebauten Klassiker entsprechende Kombis verbauen
weil sie sich noch über Themen wie Verschleiß, Wirtschaftlichkeit, Müllvermeidung etc. den Kopf zerbrochen haben. Stattdessen werden mit einer 1-zu-12-Kombi zwar 200 Gramm gespart, aber mit ihrem sehr speziellen Kettenschräglauf die Antriebskomponenten in Rekordzeit runtergeraspelt.
Woher weißt du das? Bist du schon 12fach Ketten gefahren?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2406:28 PM
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich bin wahrscheinlich für ein solches Setup ungeeignet. Bis ich im Kopf habe, was in welcher Tasche zu finden ist, wäre die Tour vorbei.
Da gibts bestimmt eine App (fürs iPhone ), mit der du die Teile beim Einpacken scannen kannst. Dann hast du immer den Überblick... ("Siri, wo ist meine Zahnbürste?")
Och, das will ich für meinen Androiden auch haben. Unbedingt! Wo ist der jetzt wieder, wo? "Wo ist das verdammte Handy?!"
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/17/2407:47 PM
In Antwort auf: Sickgirl
Ich finde die Entfaltung ist ein sehr gut vergleichbarer Wert, unabhängig von der Laufradgröße und der verbauten Ritzelkombinationen.
Für einen zugegeben erfahrenen Radfahrer müsste sich damit eigentlich einschätzen lassen ob ich da mit der eigenen Fitness und dem Systemgewicht die üblichen Strecken fahren lassen.
Zustimmung.
Ich habe bei meinem Corvo (mit Pinion P1.18) auch geschaut, welche Mindestentfaltung ich mir wünsche und die entsprechend mit der Mindestentfaltung meiner bisherigen Schaltung (Rohloff Speedhub mit 42/17 Primärübersetzung) verglichen.
Da das Pinion Getriebe ja noch weiter spreizt und ich eher unten als oben zusätzliche Gänge brauchte, habe ich jetzt als Sekundärübersetzung 32/30 und komme auf eine Mindestentfaltung von 130,3 cm und eine Maximalentfaltung von 828,3 cm
Auf den bis jetzt erst knapp 300 km habe ich die zwei kleinsten Gänge, die unter der bisherigen Rohloff-Entfaltung liegen noch überhaupt nicht gebraucht und den 3. Gang, der knapp größer als der kleinste von der Rohloff-Entfaltung ist auch nur selten. Ebenso die drei größten Gänge.
Mit wieder zunehmender Fitness werden die großen Gänge wohl öfter genutzt werden und wenn ich dann mit nennenswertem Gepäck unterwegs bin, auch die kleineren.
Gewiss muss man schon ein wenig mit den Entfaltungen jongliert haben und das derzeitige Entfaltungsspektrum kennen und wissen, wohin man will, um fundierte Aussagen treffen zu können.
Bspw. wären mir bei meiner derzeitigen Fitness und meinem derzeitigen Körpergewicht die 152 cm, die Sickgirl als kleinste Entfaltung hat, zu lang. Es sei denn, ich fahre in der Ebene und umfahre die Berge weitestgehend.
Einfach Kettenblatt/Ritzel-Kombinationen ohne Radumfangsangabe finde ich, wie Sickgirl auch, schwieriger.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/18/2411:49 AM
In Antwort auf: Philueb
mein Freund hat sein Systemgewicht um 12,5kg reduziert (von 105kg auf 92,5kg).
1. 12,5 kg -> Ist mein Einsparpotential an Bauchfett 2. Auch an einem Leichten Rad kann ich ohne BikePacking Equipment Radreisen machen (Mein Gravelrad hat einen Nabendynamo, Gepäckträger und Beleuchtung) 3. Mein Rennrad hat nichtmal das und da bin ich 16 Tage mit einem Sattelstützenrucksack ausgekommen. (Wechselklamotten, Regenklamotten, Abendgadarobe, Werkzeug)
Final: Trainingszustand ist entscheidend. In Korea hatte mein Panzer ein Gewicht von 40-50 kg. Da habe ich einen sportlichen MTB Radler in einer 10% Steigung verblassen. Heute müßte ich mich quälen, um dort überhaupt hochzukommen (Rennrad ohne Gepäck)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/18/2407:45 PM
Die Idee von Rahmentasche, Lenkerrolle usw. ist wahrscheinlich älter als der dedizierte Fahrradgepäckträger, siehe etwa hier.
Aber ich geb dir recht mit den "interessanten Konstruktionen" die man so sieht, nehme ich auch wahr. Ich sehe das so: es ist in erster Linie ein Marketing-Trend der Fahrrad- inkl. angeschlossener Erlebnis-Industrie für ein bestimmtes "Look & Feel". Man könnte vielleicht auch sagen, es ist eine Abgrenzung der Jugend (und allen die noch jung sein wollen) vom "Radreise Establishment".
Technisch-rational betrachtet macht es meiner Meinung nach Sinn WENN (und nur dann) dadurch ein Vorteil entsteht - weniger Gewicht, besser Lastverteilung, besserer Cw-Wert, günstiger - was auch immer.
Wie du aber schon richtig anmerkst sieht man oft Lösungen der Art "das jeweils schlechtere aus beiden Welten". Was soll man sagen? Der Mensch hat eben einen freien Willen und kann das so machen wie er es für richtig hält.
Das ist ein ähnliches Phänomen wie bei e-Bikes - idealerweise ermöglichst das e-Bike den Schwachen den Zugang zum Radfahren mit allen seinen schönen Seiten. Aber anstatt es als Gerät zu nutzen um die eigene Fitness zu steigern nutzen es die meisten eher tretfaul als eine Art "e-Roller mit Pedalierpflicht" wo halt eben etwas mitgetreten wird - Instantgratifikation ohne Anstrengung - so jedenfalls mein Eindruck. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Dem könnte man wieder entgegenhalten, dass, besser so als gar nicht usw.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/18/2407:57 PM
Also mir wiederstrebt immer die Unterstellung manche Leute wären Marketingopfer der Industrie, Ortliebtaschen waren auch mal ein Trend und sicher eine Abgrenzung zum Establishment das als Pauschaltourist auf Reisen ging.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/18/2407:58 PM
In Antwort auf: Martina
Mir persönlich ist tubeless eben wegen dem schwer rauf und runter jedenfalls durchaus unheimlich.
Tubeless ist super wenn Reifen und Felge zueinander passen, und die Reifen nicht so dünn sind. Es geht wohl mittlerweile auch mit Dackelschneidern vernünftig aber am Besten geht's mit voluminösen Reifen die man mit Vergleichsweise niedrigem Druck fährt. Auch hier muss man einfach mal selber Hand angelegt haben, damit man die Skepsis hinter sich lässt. Zwei Nachteile hat das System allerdings:
Erstens, die Milch trocknet irgendwann ein und man muss nachfüllen. Der Reifen wird dadurch zwar nicht undicht kann aber nicht mehr dichten nach einem Durchstich.
Zweitens, die Reparatur von Speichenbrüchen ist deutlich aufwändiger wenn man auch den Nippel erneuern muss
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/18/2408:07 PM
Ach komm, jeder von und ist oder war doch schon mehrfach Opfer irgendeiner Marketingstrategie, da nehm ich mich doch überhaupt nicht aus.
Meine Hauptkritik ist ja auch nicht, dass Bikepacking an sich doof wäre, sondern, dass viele (vor allem die, die der TE ansprach) den Kern der Bikepacking-Idee möglicherweise nicht verstanden haben, der da ist und wie du auch schon im Bezug auf deine Flensburg - Oberstdorf-Tour sagtest - reduziert/im Brevetstil unterwegs zu sein mit allen Vor- und Nachteilen. Es ist halt eben nicht Schwerlastabteilung. Kann man natürlich trotzdem machen, aber die Idee ist eben eine andere.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/19/2411:53 AM
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: tomrad
Vielleicht hast du übersehen, dass im MTB-Bereich sich Einfachkettenantriebe durchgesetzt haben und die haben eine sehr deutliche Untersetzung.
Nein habe ich nicht. Diese Übersetzungen sehen für mich aber ehrlich gesagt auch nicht Straßen- oder reisetauglich aus, da es dort entweder am langen Ende fehlt oder die Sprünge riesig sind. Oder beides
Außerdem war m.E. aus dem Zusammenhang klar, dass es hier nicht um MTBs geht, zumindest hat bisher niemand Bikepacking mit MTB propagiert. Und mir ging es weniger um das Einfachkettenblatt an sich, sondern darum, dass die Aussage 'ich komme mit der Übersetzung xy problemlos über die Alpen' niemandem was nützt, für den das nicht gilt. Sonst gäbe es die vielen Threads 'wie mache ich die Übersetzung meines Gravelbikes bergtauglich' doch gar nicht.
Also meiner Erfahrung nach liegt das Hauptproblem bei 1x-Antrieben im mittleren Bereich, also auf der Ebene. Hier sind die Gangsprünge oft zu groß, d.h. der eine Gang dürfte 1-2 Zähne mehr, der daneben 1-2 Zähne weniger haben. Die Endgeschwindigkeit ist meist nicht das Problem - selbst mit einem 30/11 lässt sich bei 32/622 und größer noch eine Geschwindigkeit erzielen die mit Reisegepäck von den meisten kaum dauerhaft gefahren werden kann.
Am Berg ist es m.E. egal ob der ganz ganz genau passt. Ist der Berg nur lang genug ist selbst der kleinste Gang ohne Pause irgendwann mal zu groß.
Einen Tod muss man halt sterben - entweder man kann sich mit der Reduktion arrangieren oder muss eben 2x oder 3x oder Pinion/Rohloff fahren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/19/2412:19 PM
In Antwort auf: macrusher
Also meiner Erfahrung nach liegt das Hauptproblem bei 1x-Antrieben im mittleren Bereich, also auf der Ebene. Hier sind die Gangsprünge oft zu groß, d.h. der eine Gang dürfte 1-2 Zähne mehr, der daneben 1-2 Zähne weniger haben.
Wahrscheinlich hast du recht und das ist tatsächlich das Hauptproblem. Wenn man wirklich im Gelände fährt, ist das natürlich nicht so nervig, aber auf Asphalt eben schon.
Zitat
Die Endgeschwindigkeit ist meist nicht das Problem - selbst mit einem 30/11 lässt sich bei 32/622 und größer noch eine Geschwindigkeit erzielen die mit Reisegepäck von den meisten kaum dauerhaft gefahren werden kann.
Ist wohl individuell. Während mein Mann nichts lieber tut, als besonders kräftig reinzutreten, wenn praktisch kein Tretwiderstand mehr da ist, kann ich dieses Gefühl nicht ab, ich brauche das Gefühl von Widerstand in den Pedalen.
Zitat
Am Berg ist es m.E. egal ob der ganz ganz genau passt.
Die Toleranz ist definitiv größer. Aber für mein persönliches Wohlfühlen gibt es auch am Berg 'zu kleine' Gänge.
Zitat
Einen Tod muss man halt sterben - entweder man kann sich mit der Reduktion arrangieren oder muss eben 2x oder 3x oder Pinion/Rohloff fahren.
Bei Rohloff finde ich die Gangsprünge in einigen Bereichen tendenziell auch zu groß. Ansonsten hast du natürlich Recht, noch gibt es andere Schaltungen. Ich habe aber tatsächlich Angst, dass das es bald nur noch Räder für Supersportler oder halt mit Motor gibt (wo es auf die Gangschaltung natürlich auch nicht mehr so genau ankommt...)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/19/2407:31 PM
Ich hänge mich mal hier dran, weil du viele Dinge beschreibst, die wir auch so kennen. Wir haben in unserem Fuhrpark nur eine Sorte Fahrrad mit 1x-Antrieb. Das sind unsere beiden "Elektromoppeds" mit Deore 12fach 11-50. Die Gangsprünge sind nervig groß. Und oft genug läge der ideale Gang irgendwo dazwischen. Die Gangwechsel geschehen fast immer unter der nervtötenden Überschrift "der Gang muss hörbar einrasten". Oder "Schalten ist ein spanabhebender Vorgang". Klar, die Kette muss ja richtig rübergehoben werden oder fällt weit nach unten. Und ja, ich weiß, dass man den Dampf raus nehmen soll während des Schaltvorgangs und ich tu das auch. Es knurpst trotzdem.
An unserem Tandem (ja ich weiß, ist Exot) wäre eine solche Schaltung nahezu unbrauchbar. Das ständige Fahren auf kleinen Ritzeln lässt die schnell verschleißen- man kann fast während der Fahrt dabei zusehen. Da würde die hier erwähnte Übersetzung 30-11 eben auf Dauer nicht geeignet sein. Ich finde die 46-11 als größte Übersetzung an unserem MTB-Tandem schon nervig kurz, wenn man über 30 km/h fährt.
Zu kleine Gänge gibt es nach unserer Erfahrung tatsächlich. Aber das ist situationsabhängig und das muss man auch individuell lernen. Meine Frau/Stokerin wünschte lange das vorzeitige Runterschalten in ganz kleine Gänge vor Steigungen. Meist mit dem Ergebnis: kaputt gestrampelt. Inzwischen haben wir es raus, welche Gänge wir unter Belastung fahren.
Und noch ein Nachtrag, welcher vermutlich nicht OT wäre: Wir haben bisher Tagestouren immer mit Ortlieb Backrollern gemacht. Seit kurzem fahren wir mit dem klassischen Bikepacking-Gedöns: Frontrolle (mit Regenzeug), Rahmentasche (mit Schloß und Werkzeug, Damenkosmetik) und kleiner Arschrakete (Futter, Zubehör etc.). Wir (Stokerin, Tacho und ich) sind beide der Meinung, dass wir abgesehen von "richtigen" Steigungen durchschnittlich 1-2 km/h schneller sind als vorher bei ähnlicher Anstrengung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/19/2409:34 PM
Zitat
Also meiner Erfahrung nach liegt das Hauptproblem bei 1x-Antrieben im mittleren Bereich, also auf der Ebene. Hier sind die Gangsprünge oft zu groß, d.h. der eine Gang dürfte 1-2 Zähne mehr, der daneben 1-2 Zähne weniger haben.
Ich hätte eher den Kettenschräglauf als Hauptproblem gesehen. Ich kam zwar nur bis 3×6, doch auch da war von vornherein klar, das materialschonendes Schalten einige Kombinationen ausschließt oder zumindest ausschließen sollte. Die Kombination von zwei Kettenblättern mit einem R-Gerät war dagegen immer problemlos. Das dritte Kettenblatt, dass ich noch immer spazierenfahre, weil ich es nie ausgebaut habe, würde auch funktionieren, nur liegt damit die Primärübersetzung jenseits von gut und böse.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/20/2409:50 AM
In Antwort auf: Biotom
Was ich nicht ganz verstehe: wieso haben in diesem Faden ein paar Leute die Tendenz, andere Ansätze herabzusetzen und ins Lächerliche zu ziehen? Für mich rätselhaft und mit ein Grund, meine Aktivität in diesem Forum auf das Allernötigste zu reduzieren.
Weil es hier wie überall im Leben ein paar (wenige) Leute gibt, die sich etwas undifferenziert, schroff oder einfach ungeschickt, ausdrücken, eine andere Art von Humor haben (oder gar keinen), oder, ganz vereinzelt, sehr von ihrer eigenen Sichtweise überzeugt sind (die dadurch nicht falsch sein muss). Aber insgesamt finde ich die Umgangsformen hier im Forum doch recht angenehm, gerade wenn man sieht, wie es sonst im Netz so zugeht. Die allermeisten sind doch offen und hilfsbereit und tragen viel Sachliches und Informatives zum jeweiligen Thema bei. Das gilt speziell auch für Deine Beiträge, die ich persönlich sehr schätze!
Wesen und Sinn eines offenenForums liegen ja gerade darin, dass man sich nicht aussuchen kann, mit wem man sich austauscht, anders als im "echten" Leben. Dadurch lernt und erfährt man einerseits Vieles, dem man innerhalb der eigenen, handverlesenen "Blase" nicht begegnet wäre. Andereseits trifft man eben auch auf Leute, die einem vielleicht nicht so symphatisch sind. Solange sich das auf Sticheleien und Ungehobeltheiten beschränkt, braucht man deshalb zwangsläufig ein bisschen "dicke Haut", wenn man von dem vielen Interessanten und Netten, was hier geschrieben wird, profitieren will. Und Beleidigungen oder Beschimpfungen gibt es hier, wie gesagt, ja so gut wie nicht (auch dank der Moderatoren!). Viele Grüße Michael
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/20/2411:06 AM
In Antwort auf: albinkessel
In Antwort auf: Biotom
Was ich nicht ganz verstehe: wieso haben in diesem Faden ein paar Leute die Tendenz, andere Ansätze herabzusetzen und ins Lächerliche zu ziehen? Für mich rätselhaft und mit ein Grund, meine Aktivität in diesem Forum auf das Allernötigste zu reduzieren.
Wesen und Sinn eines offenenForums liegen ja gerade darin, dass man sich nicht aussuchen kann, mit wem man sich austauscht, anders als im "echten" Leben. Dadurch lernt und erfährt man einerseits Vieles, dem man innerhalb der eigenen, handverlesenen "Blase" nicht begegnet wäre.
Finde ich einen sehr wichtigen Aspekt - im meiner Radler*innenblase gibt keine Rennradler*innen und so fand ich immer hydraulische STI ein Werk des Teufels ... gut, habe ich mit von ForumistAs eines besseren belehren lassen. Idem beim Tubus Logo (merci Toxxi).
Ich finde es deshalb super, wenn Leute hier unterschiedlicher Meinung sind und wenn sie meine Art, radzureisen, lächerlich finden und einen Witz machen - why not? Ich gehe eh erstmal grundsätzlich davon aus, dass andere Menschen NICHT meiner Meinung sind ... wieso sollten sie auch?
In Antwort auf: albinkessel
Andereseits trifft man eben auch auf Leute, die einem vielleicht nicht so symphatisch sind. Solange sich das auf Sticheleien und Ungehobeltheiten beschränkt, braucht man deshalb zwangsläufig ein bisschen "dicke Haut", wenn man von dem vielen Interessanten und Netten, was hier geschrieben wird, profitieren will. Und Beleidigungen oder Beschimpfungen gibt es hier, wie gesagt, ja so gut wie nicht (auch dank der Moderatoren!).
Sehe ich auch so - jedeR (auch ich, der ich mich häufig gerne "deutlich" ausdrücke) aollte sich dabei an die Nase fassen. Und umgekehrt, wenn sich mir gegenüber jemand im Ton vergreift, sage ich ihm das HIER auch klar und deutlich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/20/2405:54 PM
Bin heute den ersten Tag an der Deutschen Donau ab Donaueschingen unterwegs. Mir kamen entgegen: Bikepacker: 1 Pärchen auf Gravelbikes Pedelecs mit Packtaschen am Gepäckträger = mehrere
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/20/2406:13 PM
In Antwort auf: Hesse
Was genau ist der Reiz/Anlaß für Bikepacking?
Ich will den Faden noch mal auf das Thema zurücklenken. Für mich bestand der Reiz darin, es dort auszuprobieren, wo es eng ist. Da setze ich mit den Taschen des Lowriders manchmal auf. Herausgekommen ist dieser Mix:
Ja, kann man machen, das ist nicht wirklich schlecht. Ich bin so durch die Schweiz gefahren. Es fährt sich im verblockten Gelände tatsächlich besser. Der Aufwand hält sich bei diesem Setup auch in Grenzen. Schlafsack (gelber Packsack) und Zelt (grüner Packsack) muss ich ja sowieso irgendwie verstauen. Der Aufwand des Anschnallens ist auch überschaubar.
Aber ich bin dann letzten Endes doch wieder zu vier Taschen zurückgekehrt. Das organisiert sich besser.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/21/2408:15 AM
In Antwort auf: Falk
Zitat
Also meiner Erfahrung nach liegt das Hauptproblem bei 1x-Antrieben im mittleren Bereich, also auf der Ebene. Hier sind die Gangsprünge oft zu groß, d.h. der eine Gang dürfte 1-2 Zähne mehr, der daneben 1-2 Zähne weniger haben.
Ich hätte eher den Kettenschräglauf als Hauptproblem gesehen. Ich kam zwar nur bis 3×6, doch auch da war von vornherein klar, das materialschonendes Schalten einige Kombinationen ausschließt oder zumindest ausschließen sollte. Die Kombination von zwei Kettenblättern mit einem R-Gerät war dagegen immer problemlos. Das dritte Kettenblatt, dass ich noch immer spazierenfahre, weil ich es nie ausgebaut habe, würde auch funktionieren, nur liegt damit die Primärübersetzung jenseits von gut und böse.
Der Schräglauf der Kette ist in der Praxis eigentlich kein Problem. Das gesagt, ist die Haltbarkeit ja immer von vielen Faktoren abhängig. Und da die meisten hier auch nicht am Hungertuch nagen dürften oder sich auf Reise in abgelegenen Gebieten befinden ist der Verschleißfaktor m.M.n. zu vernachlässigen, zumal ein Mehrfachantrieb im Zweifelsfall auch besser schaltet wenn man alle Verschleißteile komplett erneuert statt nur teilzuerneuern.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/21/2408:22 AM
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Hesse
Was genau ist der Reiz/Anlaß für Bikepacking?
Ich will den Faden noch mal auf das Thema zurücklenken. Für mich bestand der Reiz darin, es dort auszuprobieren, wo es eng ist. Da setze ich mit den Taschen des Lowriders manchmal auf. Herausgekommen ist dieser Mix...
Du weißt aber dass es auch Gepäckträger gibt wo man die Taschen höher hängen kann? Dass das Fahrverhalten darunter leide ist eine Mär, sofern das Gewicht links und rechts einigermaßen gleich ist. Ich bin tausende km mit so einem Gepäckträger gefahren, wegen erhöhtem Wasserbedarf im Outback im Frühsommer teilweise krass, war nie ein Problem, stabilen Rahmen und Gabel natürlich vorausgesetzt.
Abgesehen davon finde ich persönlich Lowrider ultrahässlich, wo wir bei dem anderen "Warum" des Bikepackings sind - Ästhetik.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/21/2409:05 AM
Zitat
Und da die meisten hier auch nicht am Hungertuch nagen dürften oder sich auf Reise in abgelegenen Gebieten befinden ist der Verschleißfaktor m.M.n. zu vernachlässigen, zumal ein Mehrfachantrieb im Zweifelsfall auch besser schaltet wenn man alle Verschleißteile komplett erneuert statt nur teilzuerneuern.
Gut möglich, aber Materialfresser muss ich eigentlich nicht haben. Gerade erst habe ich mal wieder vorgeführt bekommen, dass man Verschleißteile auch sehen sollte. Bei meinem Birdy von 2019, dass als im Übrigen sehr angenehmer Alltagshobel recht ordentliche Laufleistungen bringen muss, gibt es auf beiden Kettenblattseiten eine Schutzscheibe. Im April musste ich sie doch mal abnehmen und der Kettenzustand war vorsichtig ausgedrückt erschreckend. Sie lief nur noch über die Zahnspitzen des Kettenblattes. Beim Kettenwechsel habe ich das Ritzel gedreht und jetzt fühlt sich der Hobel wieder wie neu an. Der Reisetraktor sieht in dieser Hinsicht deutlich besser aus, doch im Urlaub im Mai habe ich zum ersten Mal auch das mittlere Kettenblatt regelmäßig gebraucht. Die Möglichkeit dazu halte ich für eine große Stärke des R-Getriebes.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/21/2409:08 AM
Ich bin auch zu so ännlicher Ergebnis gekommen. Am Gepäckträger Zwei Fronttaschen Halb voll/Leer. Mit Drohne,Actioncam, Kocher...
Für MTB Bikepacking teste ich ein neue Setup ( statt Satteltasche) Extender, 3-D Gedrückte Platte(Selbstentwicklung), 15 L Kaujaktasche,Fidlock Flaschenhalter. Hinten oder Vorne per KlickFix einsatzbar.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/21/2409:12 AM
In Antwort auf: rolf7977
Und noch ein Nachtrag, welcher vermutlich nicht OT wäre: Wir haben bisher Tagestouren immer mit Ortlieb Backrollern gemacht.
Tagestouren machen wir wenn wir nicht geplant etwas einkaufen wollen mit so einer Tasche, die oben auf dem Gepäckträger sitzt. Die kann man mittels Reißverschluss noch etwas vergrößern, dann passt erstaunlich viel rein, baut dann aber so hoch, dass die Stokerin das Bein nur noch schwer drüber kriegt, d.h. das ist nicht die Defaulteinstellung. Packtaschen würden mich da auch nerven.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/21/2409:15 AM
Genau so sollte es doch eigentlich sein: es geht nicht darum, einer 'Ideologie' zu folgen, sondern aus dem dankenswerterweise größer werdenden Angebot das herauszusuchen, was für den eigenen Anwendungsfall am besten passt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/23/2403:44 PM
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Hesse
Was genau ist der Reiz/Anlaß für Bikepacking?
Ich will den Faden noch mal auf das Thema zurücklenken. Für mich bestand der Reiz darin, es dort auszuprobieren, wo es eng ist. Da setze ich mit den Taschen des Lowriders manchmal auf. Herausgekommen ist dieser Mix...
Du weißt aber dass es auch Gepäckträger gibt wo man die Taschen höher hängen kann? Dass das Fahrverhalten darunter leide ist eine Mär, sofern das Gewicht links und rechts einigermaßen gleich ist. Ich bin tausende km mit so einem Gepäckträger gefahren, wegen erhöhtem Wasserbedarf im Outback im Frühsommer teilweise krass, war nie ein Problem, stabilen Rahmen und Gabel natürlich vorausgesetzt.
Abgesehen davon finde ich persönlich Lowrider ultrahässlich, wo wir bei dem anderen "Warum" des Bikepackings sind - Ästhetik.
Hi, schön mal wieder von dir zu lesen. Aber zum Thema: Schönheit, keine Ahnung, von wem der Spruch stammt, liegt im Auge des Betrachters. Aber es stimmt schon, dass lowrider nicht Jedermanns Herz erwärmen. Trotzdem ist diese Variante die, mit der ich mich am wohlsten fühle. Da mag viel Gewohnheit eine Rolle spielen. Ist ja auch nichts schlechtes. In den letzten Tagen habe ich aber - fahre grad in Portugal - die von Toxi beschriebene Situation erlebt. Auf die Idee, den Tubus fly am ungefederten Rad zu verwenden, bin ich aber noch gar nicht gekommen. Ich habe einen im Keller zu liegen. Eine Dauerleihgabe von Jürgen - Jim Knopf. "Wenn ich ihn brauche, gibste ihn mir zurück." Wird nicht mehr passieren ....
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/23/2404:56 PM
Wieso mach man an ein Rad mit Gepäckträger nur kleine Taschen und dann noch Rahmentasche und Gabeltaschen. Wegen der Gewichtsverteilung ?. Ich fahre ja mit altmodischem Trekkingrad mit zwei Backrollern und evtl. noch einen Packsack für das Zelt auf dem Gepäckträger und habe da keine Probleme. Ich brauche aber auch keine Drohne, Laptop ... Bikepacking wäre eine Option, wenn ich mit dem Mountainbike Offroadtouren machen wollte. Aber die ganzen teuren Taschen kaufen und der Aufwand beim Packen jeden Tag. Vielleicht mit Hotelübernachtungen, aber dafür fehlt mir der Lottogewinn.
Ich finde es aber immer wieder interessant die unterschiedliche bepackten Räder unterwegs zu sehen. Vom Bikepacker mit Minimalgepäck bis Schwertransporter, mit dem ich vermutlich nicht vom Fleck kommen würde.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2407:57 AM
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Uwe Radholz
Schönheit, keine Ahnung, von wem der Spruch stammt, liegt im Auge des Betrachters.
ich finde diese angeblich offenkundige Feststellung schlicht falsch und damit irgendetwas zwischen langweilig und ärgerlich.
Das hieße, dass es ein objektives Maß für Schönheit gäbe. Die Existenz eines solchen Maßes sehe ich nicht und kann sie mir auch nicht vorstellen. Aber das liegt natürlich im Auge des Betrachters
Wie lautete da das Credo des Friedrichshagener Dichterfürsten Peter Hille?: "Ich bin, also ist Schönheit"
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2408:52 AM
In Antwort auf: amati111
Ich bin auch zu so ännlicher Ergebnis gekommen. Am Gepäckträger Zwei Fronttaschen Halb voll/Leer. Mit Drohne,Actioncam, Kocher...
Ein No-go wäre für mich, keine griffbereite Trinkflasche zu haben. Ich trinke ja nicht viel aber permanent. Wenn ich für jeden Schluck anhalten müsste... bringt mir ein schnelleres Set-Up auch nichts.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2410:19 AM
In Antwort auf: JohnyW
[…]Ein No-go wäre für mich, keine griffbereite Trinkflasche zu haben. […]
Für mich auch. Auch Trinkblasenlösungen, die in irgendeiner der Taschen verstaut sind, haben mich bisher noch nicht überzeugt. Die ganz normalen, herkömmlichen Flaschen kann ich auch mal einfacher mit irgendwo hinnehmen, also beispielsweise ins Zelt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2410:20 AM
Trinkflasche ist direkt am Lenker platziert. (Man sieht es am Foto ) Hier oder in andere Faden habe ich geschrieben dass zusätzliche Trinkblase 3L ins Rahmentasche versteckt. So bekomme ich bestmögliche Wasserversorgung überhaupt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2410:30 AM
Ja, wir sind natürlich alle anders. Irgendwann habe ich auch ganz normale Flaschen und flaschenhalter gehabt.Ich Habe mich immer geärgert dass die so hässlich sind und nehmen viel Platz weg. Total unflexibel an den Platz wenn ich nicht so viel Wasser brauche kann ich nichts anderes platzieren. Oder umgekehrt wenn ich mehr Wasser brauche ich bin begrenzt nur auf meine zwei Flaschen. Gerne beim holprige Wegen fliegen raus. Fiedlock-sustem hat teilweise Problem gelöst…
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2410:58 AM
In Antwort auf: macrusher
Abgesehen davon finde ich persönlich Lowrider ultrahässlich, wo wir bei dem anderen "Warum" des Bikepackings sind - Ästhetik.
Ich gebe dagegen zu, dass ich sie nach wie vor cool finde. Liegt wahrscheinlich daran, dass ein Lowrider als ich mich in den Achtzigern mit Fahrrädern zu beschäftigen begann etwas absolut besonderes war. Natürlich musste unser damaliges Tandem auch einen bekommen, die zugehörigen Taschen habe ich selbst gebastelt, indem ich eines der damals noch üblichen zusammenhängenden Paare auseinandergeschnitten habe.
D.h. optisch gewinnt für mich der Lowrider sowohl gegen hoch platzierte Vorderradträger als auch gegen Packsäcke an der Gabel. Aber ich gehöre auch zu denen, die jetzt nicht unbedingt nach Optik entscheiden. Sonst müsste ich ja ggf. die Fahrerin austauschen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/24/2402:10 PM
Zitat
Abgesehen davon finde ich persönlich Lowrider ultrahässlich, wo wir bei dem anderen "Warum" des Bikepackings sind - Ästhetik.... zwinker
Ästhetik ist ein Fremdwort und heißt auf deutsch "dünnes Eis" .
Ich bin bezüglich der rein optischen Bewertung von Low Ridern ähnlich sozialisiert wie Martina. Das sachlich zweckorientierte Design der ersten Reiseräder Ende 80er/Anfang 90er Jahre fand ich nach dem vorausgegangenen mutlosen Chrom-Biedermeier schlichtweg revolutionär. Spätere Generationen können solche Emotionen verständlicherweise nicht nachvollziehen, sie sind durch andere Schlüsselerlebnisse geprägt, da werden wir schon altersbedingt auf keinen grünen Zweig kommen.
Wenn es überhaupt halbwegs griffige Kriterien für gutes Design gibt, dann gehört zumindest das gute alte Prinzip "Form Follows Function" dazu. Und da haben die klassischen Formen IMHO die Nase vorn, weil sie beispielsweise mehr Wert auf optimale Gewichtsverteilung in Verbindung mit Fahrkomfort achten.
Dazu gehört auch der LowRider, der den Schwerpunkt möglichst weit nach unten verlegt anstatt am Cockpit die Lenkung zu beeinträchtigen, anstatt am Sattel ständig gegen die Oberschenkel zu baumeln, anstatt den Pedaleur beim Beinüberschwung über die Arschrakete stürzen zu lassen, oder ihn an den im Rahmendreieck aufgehängten Kulturbeuteln die Knie aufscheuern zu lassen.
Trotzdem finde ich es ehrlicher, beim BP mit der Optik zu argumentieren, als mit dem zu hohen Gewächs, das man mit tiefhängenden Taschen nicht bewältigt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2406:46 AM
In Antwort auf: schorsch-adel
Wenn es überhaupt halbwegs griffige Kriterien für gutes Design gibt, dann gehört zumindest das gute alte Prinzip "Form Follows Function" dazu. Und da haben die klassischen Formen IMHO die Nase vorn, weil sie beispielsweise mehr Wert auf optimale Gewichtsverteilung in Verbindung mit Fahrkomfort achten.
Dazu gehört auch der LowRider, der den Schwerpunkt möglichst weit nach unten verlegt anstatt am Cockpit die Lenkung zu beeinträchtigen, anstatt am Sattel ständig gegen die Oberschenkel zu baumeln, anstatt den Pedaleur beim Beinüberschwung über die Arschrakete stürzen zu lassen, oder ihn an den im Rahmendreieck aufgehängten Kulturbeuteln die Knie aufscheuern zu lassen.
Trotzdem finde ich es ehrlicher, beim BP mit der Optik zu argumentieren, als mit dem zu hohen Gewächs, das man mit tiefhängenden Taschen nicht bewältigt.
Das ist ja eher eine "ich bin die Generation Packtasche & Lowrider, das ist IMHO das Beste und darum ich hab mehr recht als Du".
Wenn man die schon nicht pauschal aussagekräftige Aussage "Form follows Function" bemüht, dann sind Lowrider genauso wenig funktionaler, schon gar nicht wenn man im Hochsommer mal ein paar km auf einem Pfad oder 2 spurigen Karrenweg durch eine hochgeschossene Wiese oder einen verwilderten Waldweg schieben muss weil einen Komoot mal wieder falsch geschickt hat.
Das mit der lateralen Gewichtsverteilung ist Blödsinn bei den stabilen Rahmen die man heute bekommt sofern man ein zwei Gedanken an die Positionierung der Taschen und das Packen derer ver(sch)wendet. Die Handhabung des Rades wird mit Zuladung immer schlechter, d.h. Lowrider hin oder her, es beeinflusst IMMER das Fahrverhalten.
Die intelligente Beladung eines Rades im Bikepacking Stil dürfte hingegen das Fahrverhalten noch am allerwenigsten beeinträchtigen, da dann a) sich dann auf das Allernötigste ("Brevetstil") beschränkt wurde und das Gepäck möglichst nah am Schwerpunkt des Rades befestigt wird. Was konventionelle Packtaschen-Lowrider-Radler ja nicht tun. Üblicherweise sind beim Bikepacking am Lenker und in der Arschrakete leichte Sachen, die schweren sind im Rahmendreieck. "Konventionelle Reiseradler" haben dann ihre geliebte Ortlieb-Lenkertasche Tasche, ein weiterer Augenkrebs, der dann gerne mit SLR Kamera usw. überladen wird. Soviel zum Cockpit und der Lenkbeeinträchtigung.
Dazu kommt, dass man als Packtaschen Radler wegen Fersenfreiheit seine Taschen weit nach hinten/hinten-oben montieren muss, zumindest mit Schuhgröße 49 und 26" Rädern - auch suboptimal.
Lange Rede, kurzer Sinn - deine ist eine Pseudoargumentation und sowohl ich als auch Martina sind da ehrlicher, weil es letztlich eine Frage der persönlichen Vorliebe - aus welchen Gründen auch immer - ist.
Übrigens hat man Sachen im Bikepacking-Stil an Rädern befestigt schon lang bevor es Gepäckträger an Rädern geschweige denn Lowrider gab, siehe hier.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2406:51 AM
In Antwort auf: macrusher
Übrigens hat man Sachen im Bikepacking-Stil an Rädern befestigt schon lang bevor es Gepäckträger an Rädern geschweige denn Lowrider gab, siehe hier.
Jo, kann man in diversen Fahradmuseen sehr schön bestaunen. Insbesondere die Lenkerrolle ist ein uraltes Konzept. Ich persönlich habe ja gerade in diesem Zusammenhang Gepäckträger und Befestigungssysteme, die nicht auf Riemen und Schnallen beruhten immer als Riesenfortschritt empfunden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2407:23 AM
In Antwort auf: macrusher
Wenn man die schon nicht pauschal aussagekräftige Aussage "Form follows Function" bemüht, dann sind Lowrider genauso wenig funktionaler, schon gar nicht wenn man im Hochsommer mal ein paar km auf einem Pfad oder 2 spurigen Karrenweg durch eine hochgeschossene Wiese oder einen verwilderten Waldweg schieben muss weil einen Komoot mal wieder falsch geschickt hat.
Henne oder Ei? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war zuerst Komoot und alle schimpften über die falsche Navigation. Dann kam die Zeit des Bikepackings und alle freuen sich neuerdings des Lebens über miese Rumpelpisten, die von Komoot und deren Anhängerschaft als Abenteuer der Sonderklasse gepriesen werden. Da, wo sich früher Hase und Igel gute Nacht wünschten, posten heute dreckige Overnighter in Seideninlets unter Daunenfedern ihre Abenteuer und Standortdaten in die weite Welt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2407:31 AM
Nun hast Du Dich ja ausgiebig ausgelassen.
Ich möchte nur einen Kommentar dazu abgeben - die schweren Sachen kommen in die Rahmentasche... Ok eine nicht störende Rahmentasche darf nicht breiter sein als 10 cm. Habe ich ausprobiert, wenn ich nicht mit den Beinen anstoßen möchte. Kocher, Topf? Was an schweren Sachen soll da rein passen?
Und was das Thema Optik angeht, ist das relevant?
Mein Rad, meine Art zu bepacken muss für mich funktionieren, ich will mein Zeug sicher und stabil und praktisch packen. Rahmentaschen gingen bei meinem Rad gar nicht, man vergisst nämlich, dass diese nur auf bestimmte Rahmen gehen.
Und wenn ich eine Kamera dabei habe, ich halte oft an und schaue - dafür mache ich halt weniger Kilometer, die sind mir aber nicht wichtig - eine Lenkertasche (statt einer "schicken" Rolle), dann ist es meines. DIR muss es nicht gefallen. Ich finde sie immens praktisch, jeden Tag meiner inzwischen 4,5 wöchigen Tour, und bin allen hier dankbar, die mich vom Klicksystem überzeugt haben. Da ist alles drin, was wichtig ist - und wenn ich irgendwo mein Rad (oft mit Gepäck) abstelle - ist sie immer dabei. Mag doof ausschauen...
Nun, kein Kommentar zu den Turnübungen beim Aufsteigen auf ein Rad mit Arschrakete, zu körpernahen (öfters zu körpernah) Radklamotten in Städten, oder anderen hoch frequentierten öffentlichen Räumen, oder klackernden Klickschuhen, oder stärkerem Eigengeruch, der durchaus wahrnehmbar ist.
Ich persönlich fahre so mit der Ausstattung, die zu meinen Zielen passt - was andere über "Optik" sagen...
Ist übrigens immer spaßig, wenn es gar keine Argumente gibt, oder man jemandem eine mitgeben will - dann kommt die "Optik", nicht nur beim Radeln. MAN macht das heute so...
Jeder wie er mag. Wenn mir jemand sagen würde, er macht Bikepacking wegen der Optik - nun ja, wers nötig hat.
Wer ganz ehrlich ist, wird zugeben müssen, dass Bikepacking für eine bestimmte Art zu reisen, prima ist, lange Distanzen, viele Höhenmeter, schwieriges Gelände, sportliche Aspekte, für eine mehrwöchige Tour mit Zelt & Selbstverpflegung aber an Grenzen stößt. Und man muss auch zugeben, dass Bikepacking im neuen Marketing Sinn und das daraus resultierende Ultraleicht Segment kein günstiges Vergnügen sind.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2407:48 AM
In Antwort auf: macrusher
Übrigens hat man Sachen im Bikepacking-Stil an Rädern befestigt schon lang bevor es Gepäckträger an Rädern geschweige denn Lowrider gab, siehe hier.
Das sollte für The North Face oder Jack Wolfskin doch Ansporn sein, im Katalog 2025 wieder Jacken im Sakkostil mit Reverskragen, Gamaschenhosen und breitkrempige Hüte feilzubieten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2408:43 AM
Damit könnte man die Diskussion beendet, manche werden mit dem Konzept Bikepacking und reduzierten Gewicht glücklich, andere möchten Gepäck für alle Eventulitäten dabei haben
Man könnte das doch einfach so stehen lassen, und nicht das eine als Modetrend und das andere für altbacken halten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2411:04 AM
Und der klassische Reiseradler legt keinen Wert auf schöne Fotos? Die ganzen Vermarkter von Weltreisen die klassisch mit dem vollgepackten Rad fahren haben ja auch Instagram Accounts oder laden Filmchen auf YouTube hoch
Bei mir schon seit mehr als 10 Jahren an einem dünnwandigen Scandium-Rahmen.
Ich wusste nicht, dass "Bikepacking" = Fahrrad + Arschrakete oder Rahmentasche oder Lenkertasche ist und einen Gepäckträger mit Gepäckträgertasche ausschließt. Ich war der Meinung Bikepacking = Reisen mit Fahrrad + Gepäck.
Ich nutze trotz Rennrad lieber (ausschließlich) die Gepäcktaschen mit Gepäckträger, weil Rücken frei. Das zugegeben schlechtere Fahrverhalten bergab nehme ich dafür gerne in Kauf. Fahre ja kein Rennen. Mein Kumpel fährt mit "Arschrakete" und Rahmentasche und kleinem Rucksack, weil er dem besseren Fahrverhalten den Vorzug gibt. Gewichtsmäßig sind beide Varianten etwa gleich.
Bei der letzten Tour konnte ich wesentlich mehr zuladen, als wir uns kurz vor Etappenende an einem Supermarkt für die Ferienwohnung versorgen mussten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/25/2408:49 PM
In Antwort auf: redfalo
Aus meiner Sicht gibt es mehrere Faktoren:
1) Niedrigeres Gewicht. Wer Wert darauf legt, mit möglichst niedrigem Systemgewicht zu reisen, wird einen Carbonrahmen wählen, die - bis auf ganz wenige Ausnahmen - ohne Gepäckträger-Anbaumöglichkeiten kommen, und auch ohne Schutzblech-Montage. Zudem vermeidet man, wenn man keine Gepäckträger montiert, weiteres Gewicht. Und die Bikepacking-Rahmentaschen sind ebenfalls viel leichter als klassische Ortlieb-Packtaschen. (Gepäckträger-Alternative wäre der Tailfin, wieg aber auch mehr.)
Wie oben bereits geschrieben: Mit dem Tubus Schnellspannadapter lässt sich ein Gepäckträger problemlos an einem Carbonrahmen montiertn.
Gewicht: Um das Volumen einer (kleinen) Gepäcktasche für Gepäckträger zu erreichen, sind mindestens 3 Taschen (Lenker, Rahmen, Arschrakete oder Rahmen, Arschrakete, Rucksack) erforderlich. Da ist der Gewichtsunterschied zur Gepäckträgervariante mit leichter Gepäcktasche vernachlässigbar. Sobald ein Rucksack im Spiel ist (den man auf den Bikepacking-Bildern natürlich nicht sieht), gehe ich - ohne genau nachgerechnet zu haben - davon aus, dass es sogar schwerer ist als die Variante mit Gepäckträger und leichter Gepäcktasche.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2404:41 AM
Nun, wem es wichtig ist,, auf Insta oder you tube zu posten... Die 08/15 Varianten, wie die meisten, die hier schreiben, eher nicht, auch nicht der Nackerte mit der goldenen Kreditkarte.
Aber wie sickgirl schon anmerkte, da findet man, besonders auf YouTube, alles. Den Extrem Mountain Radler, den Welttourer im tibetanischen Hochland, und den minimalistischen, supersportlichen Bikepacker. Sponsert by den diversen Firmen... Hoffnung auf viele Klicks & Likes, die ein finanzielles Zubrot bringen könnten, Und die Affirmate Links fehlen nicht.
Entsprechend Radreise Anbieter - die Angebote boomen. In manchen Destinationen zur zunehmenden Verärgerung der Bevölkerung. Radelnde Reisegruppen können zur Herausforderung werden. Sehr viele dieser Angebote sind für eine ältere, und solventere Zielgruppe, ca 50+, mit /ohne E-Bike, viel mit klassischem ReiseRad, Gepäck - und Übernachtungsservice, teilweise kombiniert mit Radtransport... Da habe ich einige im Bekanntenkreis, die solche Angebote nutzen - die einen bequem, eher als Individualreise, andere als Radurlaub in irgendeinem ferneren Land. Aber selbstverständlich auch alle möglichen anderen Varianten, sportlichere, fordendere...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2405:53 AM
Für Schnellspanner wie gesagt, und wie ich bei einem Mitfahrer gesehen habe ist der Radausbau ziemlich fummelig
Da aber die meisten Gravel Räder inzwischen Steckachse haben hat sich das Thema aber auch erledigt
Habe mal gewogen, vollgepackt für meinen einwöchigen Trip quer durch Deutschland komme ich auf knapp 5 kg. Arschrakete 2 Packtaschen an der Gabel und eine kleine Lenkertasche für Geldbeutel, Smartphone und sonstige Kleinteile
Habe mal gewogen, vollgepackt für meinen einwöchigen Trip quer durch Deutschland komme ich auf knapp 5 kg. Arschrakete 2 Packtaschen an der Gabel und eine kleine Lenkertasche für Geldbeutel, Smartphone und sonstige Kleinteile
Dann bist Du etwas mit dem gleichen Gepäckgewicht wie ich unterwegs:
Dazu kommt dann bei mir das Rennrad mit Scandium-Rahmen (kein Carbon), was (inkl. Gepäckträger und Pedale) ca. 8,1 kg wiegt, also weniger als ein "bezahlbares" Gravel-Bike.
Die meisten Gravel-Bikes sind ohnehin schwer. Da frage ich mich dann, warum dann beim Gepäck auf jedes Gramm geschaut wird.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2406:27 AM
Mit deinem Rennrad würde ich auch keine so Strecken wie mit meinem Gravel fahren. Von daher Äpfel mit Birnen Vergleich
Nackig ohne das Vorderrad mit Nabendynamo wiegt mein Grizl auch nur 8,5 kg. Mit den schwereren Scheibenbremsen. Würde eher sagen dein Rennrad ist zu schwer
An meinem Rad passt der Tubus Adapter eh nicht da ich ein M12x1 Gewinde habe.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2406:58 AM
Selber aufgebaut
Deinen Tubus Adapter habe ich gerade noch mal angeschaut: Ist das deren Ernst, jedesmal den Gepäckträger abschrauben wenn man das Laufrad wechseln möchte?
Auch wenn du es vielleicht nicht tust ich habe drei LRS die ich öfters durchwechsle
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2407:32 AM
In Antwort auf: m.indurain
[…]Die meisten Gravel-Bikes sind ohnehin schwer. Da frage ich mich dann, warum dann beim Gepäck auf jedes Gramm geschaut wird.
Wie bei vielem: Du musst es ja nicht tun. Und wenn es jemand tun will: Warum ist das eine Frage? Und wenn man nun auch abseits der Straßen fahren will, dann ist ein Gravelbike sinnvoll. Was spricht dann dagegen, beim restlichen Setup auf das Gewicht zu schauen? Ehrlichgesagt, ich verstehe nicht so ganz, warum das eine Frage ist.
Abgesehen davon, dass man es natürlich hinterfragen kann, ob man wortwörtlich "auf jedes Gramm" schaut. Die berühmte abgesägte Zahnbürste war hier ja schon Thema, als es noch gar kein Bikepacking gab Das ist sicher auch nicht mein Ansatz.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2409:04 AM
Ich kann das sehr gut verstehen, wenn man hinsichtlich des gesamten Systemgewichts einen gewissen sportlichen Ehrgeiz hat. Wenn das bei entsprechender Fitness auch noch damit belohnt wird, dass man in relativ kurzer Zeit durch ganz Europa (oder auch sonstwo) hinkommt, kann das diesen besonderen Reiz bieten. Ich beobachte am Campingplatz immer mit Interesse, wo man an einem Fahrrad überall etwas dranbinden kann. Somit erklärt sich also für mich in etwa der Reiz für Bikepacking, wobei diese Wortschöpfung an sich auch schon zum Schmunzeln anreg.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2409:11 AM
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: m.indurain
[…]Die meisten Gravel-Bikes sind ohnehin schwer. Da frage ich mich dann, warum dann beim Gepäck auf jedes Gramm geschaut wird.
Was spricht dann dagegen, beim restlichen Setup auf das Gewicht zu schauen?
Nichts (mache ich selber), wenn man sich im kg-Bereich bewegt und nicht im Gramm-Bereich (sofern man nicht im Wettkampf unterwegs ist). Und dann auch nur, wenn der Berganteil hoch ist. Die Fitness ist aber ein wesentlich höherer Faktor.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2402:46 PM
Jein, wenn man mit dem Fahrrad noch fahren kann, dann hast Du recht und ich sehe das auch genauso. Wehe dem, der aber das Fahrrad schieben muss oder mindestens doppelt so schlimm, über Hindernisse heben muss, insbesondere im Hinterland und auf schmalen Pfaden kommt das häufiger vor, als einem lieb ist. Das und die bessere Aerodynamik sehe ich als Vorteil.
Leicht packen kann man aber eigentlich auch mit dem klassichen Setup. Wenn ich mir manche Reiseradler mit 50kg Gepäck anschaue, dann graut es mir, aber das ist meine persönliche Meinung. Zudem muss ich sagen, dass ich ein 50kg Fahrrad noch relativ gut bewegen kann, weil ich selber groß bin und dadurch auch mehr Muskulatur habe.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2407:59 PM
Mich würde ein definitives Fazit neugierig machen. Was genau ist der Reiz/Anlaß für Bikepacking. Zwischen den Zeilen kann man das ja schon herauslesen. Konkrete Gründe, wenn diese vorgebracht werden, polarisieren sehr stark bzw. provozieren gleich viel Kontras. Vielleicht darf man ja ganz einfach akzeptieren, dass professionelles Marketing eben mal wieder eine neue Sau durchs Dorf treibt (nach 29“, 27,5“, Carbon, elektrische Schaltungen und was sonst noch alles mehr). Das ist akzeptabel und eben einfach so. Aber nicht verpflichtend.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/26/2408:38 PM
Derartige Ausrichtungen im persönlichen Lebensstil sehe ich grundsätzlich nicht mathematisch. Es gibt keine zwingende Richtung wie in der Logik. Es hat immer etwas von Leidenkönnen und Wünschen und Gefallen. Argumente lassen sich dann gerne finden, die die eigene Entscheidung als unausweichlich darstellen, aber das ist eben selten so zwingend. Viel genutzte Formulierungen scheinen mir zu sein: Modesaudurchsdorf auf der einen Seite und Altbackenvongestern auf der anderen. Da kann man schön suggerieren, wie das, wofür man sich eben nicht entschieden hat, auf eigene Antipathie stößt. Etwas ist dann nicht schlicht "anders" sondern "schlecht". Alles in allem irgendwie menschlich. Wenn wir nur in wirklichen Notwendigkeiten lebten, wären wir tot.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2404:14 AM
Ja, du hast recht alle die was neues ausprobieren sind Marketingopfer und die Industrie verarscht uns nur.
Man kann auch einfach akzeptieren das es den Nerv vieler Leute trifft und die gerne so fahren.
Deine Einstellung polarisiert genauso
Aber hier sind halt viele auch wenn sie sich für so weltoffen halten ziemlich eingefahren auf ihren alten Trott. Die meisten hier mich eingeschlossen sind halt schon im Boomeralter. Dann versucht man noch mit solchen Threads neue Trends runter zu putzen. Es könnte ja Veränderungen geben
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2407:49 AM
Nun du hast dich jetzt ja noch ausgiebiger ausgelassen ...
Mir scheint hier habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen ... alle die mit Gepäckträgern, Lowridern und Packtaschen fahren wollen können dies doch tun. Sie können auch ihren halben Hausrat mitschleppen. Klagen über gebrochene Speichen/Gepäckträger usw. sind mir aus der Bikepacking-Ecke bis dato nicht bekannt. Zur Erinnerung: das Konzept Bikepacking ist, um die Userin Sickgirl wiederholt zu zitieren, "reduziert im Brevetstil".
Zitat
Wer ganz ehrlich ist, wird zugeben müssen, dass Bikepacking für eine bestimmte Art zu reisen, prima ist, lange Distanzen, viele Höhenmeter, schwieriges Gelände, sportliche Aspekte, für eine mehrwöchige Tour mit Zelt & Selbstverpflegung aber an Grenzen stößt.
Genau, das ist eben der Punkt. Es geht um EINE ANDERE ART des Reisens per Rad.
Im übrigen wird der überladenen Genuss-Touringradler mit weiten Klamotten ohne Klickpedale (die Grenzen hier sind übrigens fließend) früher oder später auch an Grenzen stoßen, denn dieser braucht auch Infrastruktur - mindestens ab und zu Campingplätze/irgendwas mit Dusche zur Körperpflege und zum klamottenwaschen und (Super-) Märkte. Und auch dieser wird sich hin- und wider ein Bett in einem Hotel/einer Pension gönnen.
Der konsequente Bikepacker schleppt erst gar kein Zelt und Kocher mit - wozu auch? Kaffee und Essen gibt es in Mitteleuropa an jeder Ecke, notfalls muss halt etwas vorausschauend geplant oder auch mal verzichtet werden. Bei den Campingplatzpreisen in Deutschland, Schweiz und anderen Ländern lohnt es sich sogar auf das teure Expeditionszelt ganz zu verzichten und dafür in günstigen Pensionen zu nächtigen und dort auch meist inkludiert die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen.
Wer ganz ehrlich ist, muss schon zugeben, dass sich die Pseudo-Autarkie in Mitteleuropa (finanziell) nicht wirklich lohnt. Wer es natürlich macht weil er gerne draußen nächtigt und sein Essen auf Campingkocher kocht, der hat doch alle Freiheiten dies zu tun.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:01 AM
In Antwort auf: macrusher
Genau, das ist eben der Punkt. Es geht um EINE ANDERE ART des Reisens per Rad.
Habe gerade eine (ca.) 800 km-Tour in Mittel- und Süditalien mit ca. 14.500 Hm hinter mir. Mein Kumpel mit Arschrakete, Rahmentasche und Rucksack, ich mit Gepäckträger und VR-Gepäcktaschen (so wie seit mehr als 20 Jahren mit einem Systemgewicht Rad + Gepäck von ca. 13 bis 14 kg).
Wir waren - auch am Berg - etwa gleich schnell unterwegs, wobei das in erster Linie vom Trainingszustand abhängig ist, weil Gewichtsunterschied beider "Systeme" vernachlässigbar.
Was war jetzt die "andere Art des Reisens" meines Kumpels bei dieser Tour?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:04 AM
In Antwort auf: m.indurain
Die meisten Gravel-Bikes sind ohnehin schwer. Da frage ich mich dann, warum dann beim Gepäck auf jedes Gramm geschaut wird.
Weil's Spaß macht? Du hättest doch damals bestimmt auch ein günstigeres 10,5Kg Rennrad bekommen, oder? Außerdem addiert sich das Gewicht ja - wenn das Rad schon schwerer ist muss man am Gepäck oder am Fahrer sparen. Am Fahrer ist das Einsparpotential zwar oft größer, macht aber weniger Spaß und geht nicht so schnell ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:07 AM
Achtung Ironiemodus an. Was uns noch fehlt, das ist das Bodypacking. Anstatt den Rucksack, wie gewohnt auf dem Rücken zu tragen, verteilt man das Gepäck auf alle noch übrigen Körperteile. Ganz neu wäre das auch nicht, denn bei der Bundeswehr sind wir mit vollem Sturmgepäck auch so herumgelaufen. Da hat das aber anders geheißen und der zuständige Influenzer war der Oberfeldwebel.
Die allgemeine Rucksackverträglichkeitsformel gilt aber überall: Geht das Rucksackgewicht gegen Null, steigt der Tragekomfort ins Unendliche.
Ansonsten bin ich immer neugierig, was alles so kommt und akzeptiere das, wie erwähnt, ab und zu mit einem Schmunzeln.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:11 AM
In Antwort auf: JoMo
Vielleicht darf man ja ganz einfach akzeptieren, dass professionelles Marketing eben mal wieder eine neue Sau durchs Dorf treibt (nach 29“, 27,5“, Carbon, elektrische Schaltungen und was sonst noch alles mehr).
Z. B. Rennräder mit Scheibenbremse.
Muss schließlich Argumente geben, dass man Rennräder jenseits der 5.000 EUR verkauft, die unter 8 kg wiegen.
Der TDF-Sieger 2000 war noch mit Felgenbremse und mechanischer Schaltung unterwegs und die restlichen Teams fast alle mit Scheibenbremse. Aber im Hobbybereich braucht natürlich jeder Scheibenbremsen, die das Radgewicht um mehr als 500 g erhöhen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:15 AM
Wenn ich jetzt erzähle, dass ich an meinem Renner seit 1991 die selbe Suntour SL Felgenbremse dran habe mit den selben Belägen, wird man sehen, dass man mich nicht leicht von einer Scheibe am Renner überzeugen kann. Bremst sich her sicher sehr angenehm mit Scheibe. Wenn man gerne und viel bremst.
Kann es übrigens sein, dass die neueste SRAM-Gruppe komplett 5000,- kostet oder war diese Anzeige gefaked. Ein Automatikgetriebe einer C-Classe kostet so um die 2000,-. Kann man aber nicht vergleichen, weiß schon.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:17 AM
In Antwort auf: macrusher
Zur Erinnerung: das Konzept Bikepacking ist, um die Userin Sickgirl wiederholt zu zitieren, "reduziert im Brevetstil".
[...] Der konsequente Bikepacker schleppt erst gar kein Zelt und Kocher mit - wozu auch? Kaffee und Essen gibt es in Mitteleuropa an jeder Ecke, notfalls muss halt etwas vorausschauend geplant oder auch mal verzichtet werden. Bei den Campingplatzpreisen in Deutschland, Schweiz und anderen Ländern lohnt es sich sogar auf das teure Expeditionszelt ganz zu verzichten und dafür in günstigen Pensionen zu nächtigen und dort auch meist inkludiert die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen.
Das sind m. E. zwei Themen vermischt. Zum einen, wenn man sich mal Bilder und Berichte in amerikanischen Bikepacking-Foren anguckt, da ist zumindest bei längeren Touren auch reichlich Gepäck dabei. Witzigerweise sieht man dort oft die hier so verhassten Lowrider mit großen Ortlieb-Backrollern dran, nur der Hinterradgepäcktrager wird konsequent vermieden und durch Bikepacking-Taschen ersetzt.
Zum anderen, wenn wir uns darauf einigen, dass deutsches Bikepacking ultraleicht und Hotel bedeutet, bleibt halt die Frage, weshalb dafür sieben Taschen am Rahmen statt eine große Satteltasche oder ein leichter Gepäckträger mit zwei kleinen Taschen. Darauf hat es hier einige Antworten gegeben, die ich teils nachvollziehen kann, teils aber auch nicht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:19 AM
In Antwort auf: m.indurain
Der TDF-Sieger 2000 war noch mit Felgenbremse und mechanischer Schaltung unterwegs und die restlichen Teams fast alle mit Scheibenbremse. Aber im Hobbybereich braucht natürlich jeder Scheibenbremsen, die das Radgewicht um mehr als 500 g erhöhen.
Ich habe zwar nicht vor, meine felgengebremsten Räder wegzuwerfen, denn brauchen tue ich Scheibenbremsen tatsächlich nicht. Ich halte sie aber gerade bei Radrennen unter Sicherheitsaspekten für nicht die schlechteste aller Veränderungen der letzten Jahre. Dort wir bei Regen eben *nicht* vorsichtiger gefahren. OK, es könnte natürlich sein, dass die Scheibenbremsen dazu führen, dass noch riskanter gefahren wird, dann wären sie wieder kontraproduktiv.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:19 AM
In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: macrusher
Genau, das ist eben der Punkt. Es geht um EINE ANDERE ART des Reisens per Rad.
Habe gerade eine (ca.) 800 km-Tour in Mittel- und Süditalien mit ca. 14.500 Hm hinter mir. Mein Kumpel mit Arschrakete, Rahmentasche und Rucksack, ich mit Gepäckträger und VR-Gepäcktaschen (so wie seit mehr als 20 Jahren mit einem Systemgewicht Rad + Gepäck von ca. 13 bis 14 kg).
Wir waren - auch am Berg - etwa gleich schnell unterwegs, wobei das in erster Linie vom Trainingszustand abhängig ist, weil Gewichtsunterschied beider "Systeme" vernachlässigbar.
Was war jetzt die "andere Art des Reisens" meines Kumpels bei dieser Tour?
Gruß Peter
Nun, ich kenne deinen Kumpel nicht. Wenn er vorher analog zu dir unterwegs war und nun auf "Bikepacking" umgesattelt hat, dann ist das in der Tat keine andere Art des Reisens.
Im Übrigen sollte man erst mal Begriffe abgrenzen. "Bikepacking" kann man mit jedem Rad machen. Es gibt sogar Leute im englischen Sprachraum, wo der Begriff ja her kommt, die benutzen diesen synonym für "Bicycle Touring". Was wir hier darunter verstehen ist Packtaschen am Rad befestigt ohne konventionelle Gepäckträger.
"Gravelbike" ist üblicherweise ein Hybrid aus Rennrad und Mountainbike mit dem Ziel bevorzugt Waldautobahnen ("Gravel") zu fahren und das komfortabler als mit Rennrad (filigran, dünne Reifen) oder Mountainbike (breiter, gerader Lenker).
Die andere Art des Reisens - und das ist wozu das Gravelbike auch erdacht wurde - ist weite Strecken, auch oder bevorzugt auf unbefestigten Straßen zu fahren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:29 AM
In Antwort auf: nachtregen
Das sind m. E. zwei Themen vermischt. Zum einen, wenn man sich mal Bilder und Berichte in amerikanischen Bikepacking-Foren anguckt, da ist zumindest bei längeren Touren auch reichlich Gepäck dabei. Witzigerweise sieht man dort oft die hier so verhassten Lowrider mit großen Ortlieb-Backrollern dran, nur der Hinterradgepäcktrager wird konsequent vermieden und durch Bikepacking-Taschen ersetzt. zitat]
Dazu ließ ich mich soweit ich mich erinnere früher in diesem Thread aus und wurde auch dafür angegangen.
[zitat=nachtregen] Zum anderen, wenn wir uns darauf einigen, dass deutsches Bikepacking ultraleicht und Hotel bedeutet, bleibt halt die Frage, weshalb dafür sieben Taschen am Rahmen statt eine große Satteltasche oder ein leichter Gepäckträger mit zwei kleinen Taschen. Darauf hat es hier einige Antworten gegeben, die ich teils nachvollziehen kann, teils aber auch nicht.
Erstens ist Bikepacking nicht synonym mit Credit Card Touring, die Grenzen sind fließend, und zweitens ist es nicht gleichbedeutend mit sieben Taschen am Rahmen, schau dir den Alpenzorro an, der schnallt sich Schlafsack und Isomatte an den Lenker, Zelt kommt außen an den Rucksack, der Rest kommt in den Rucksack und der ist wiederum nur bei Bergabfahrten auf Trails auf dem Rücken, sonst hinter dem Sattel.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:41 AM
Da hier im Forum die (Un-) Sitte besteht, alles bis zum Ende durchzudefinieren:
Zitat
Es geht um EINE ANDERE ART des Reisens per Rad.
Ich möchte präzisieren: Es geht um eine andere Art der Gepäckunterbringung am Rad, die - je nach Rad, Strecke, Wunsch des Piloten, ... - das Reisen leichter machen kann.
Ich fände es im Sinne der Ausgangsfrage und auch der Moderation schön, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass eine immer zutreffende Definition und damit s/w-Einteilung auch hier nicht möglich ist und es vielmehr sehr viele Mischformen und damit eine sehr große Grauzone gibt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2412:09 PM
Zitat
Der konsequente Bikepacker schleppt erst gar kein Zelt und Kocher mit - wozu auch? [/zitat Weil er sich keine Hotels o.ä. leisten kann.
[zitat] Bei den Campingplatzpreisen in Deutschland, Schweiz und anderen Ländern lohnt es sich sogar auf das teure Expeditionszelt ganz zu verzichten und dafür in günstigen Pensionen zu nächtigen und dort auch meist inkludiert die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen.
Campingplatz in Frankreich kostet im Schnitt max. 10€ wenn man nicht gerade am Mittelmeer in der Hauptsaison unterwegs ist. In Italien oder Deutschland kommt ich mit ca. 15€ hin, in der Schweiz findet man auch bezahlbare Plätze. Ein selbstgemachtes Abendessen kostet vielleicht 2-3€. Die Preise von Unterkünften und Restaurants wirst du wohl kennen um das zu vergleichen. Was manche in einer Woche da ausgeben, kostet meine ganze Ausrüstung nicht. Aber ich gönne es jedem der die passende Kreditkarte dabei hat. Man kann aber auch mit Packtaschen, Zelt und Kocher leicht unterwegs sein. Mein Gepäck auf meiner letzten Tour, von einer Woche, lag bei max. 10kg.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2401:13 PM
Beim Alleinfahren ist eher überlegenswert, ob es überhaupt was bringt, Küchenutenslilien spazierenzufahren. Bei mir war diese Frage nach wenigen Sekunden geklärt. Für mich alleine habe ich auch in den Achtzigern und Neunzigern, als ich wirklich auf das Geld gucken musste, nicht unterwegs gekocht. Brot, Käse und Wurst muss man nicht kochen und hinterher gibt es keinen Aufwasch, abgesehen vom Messer. Das Gepäck wiegt dann soviel, wie es je nach Reisezeit und Zielgebiet eben wiegt. Lieber bringe ich einmal mehr die Bergstiefel wieder unbenutzt nach Hause, als das ich bei Traumwetter im Gebirge bin und die Straßen nicht verlassen kann. Wahrscheinlich liegt das aber doch daran, dass ich in schöne Gegenden kommen und interessante Sachen sehen möchte. Fahrradfahren ist Mittel zum Zweck, aber nicht Selbstzweck und beweisen muss ich weder mir noch anderen was.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2401:20 PM
In Antwort auf: kaman
Zitat
Der konsequente Bikepacker schleppt erst gar kein Zelt und Kocher mit - wozu auch? [/zitat Weil er sich keine Hotels o.ä. leisten kann.
[zitat] Bei den Campingplatzpreisen in Deutschland, Schweiz und anderen Ländern lohnt es sich sogar auf das teure Expeditionszelt ganz zu verzichten und dafür in günstigen Pensionen zu nächtigen und dort auch meist inkludiert die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen.
Leider muss man dann eben sehr konsequent vorplanen. Als Einzelradler spontan eine günstige Pension zu finden, ist gar nicht so leicht. Das habe ich jetzt gerade mal wieder in der "Touristenhochburg" Buckower Schweiz leidhaft erfahren müssen, wo ich wegen drohenden Gewitters in/bei Müchehofe ein Festquartier suchte.
In dem einen wäre zwar Platz gewesen, aber die Betreiberin hattes es schon für den nächste Besuch einer Familie vorbereitet. Im nächsten würde der Betreiber erst ab mindestens drei Tagen vermieten und seit November sei sowieso schon alles ausgebucht. In der dritten öffnete niemand. Und die Jugendherberge in Müchehofe ist schon seit Jahren geschlossen- was mir zumindest bei einer kurzen Google-Suche nicht angezeigt wurde.
Und ähnliche Erfahrungen musste ich schon öfter machen.
Und bei Gewitter weiter weiter nach Buckow zu fahren, hielt ich auch nicht für sinnvoll. Dort hätte es wahrsheinlich ein exklusives-teures Hotel gegeben.
Also blieb es beim Zelt, für das es zum Glück auf dem CP in Müchehofe ein überdachtes Stellplätzchen gab.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2404:06 PM
Hallo Falk,
Zitat
Lieber bringe ich einmal mehr die Bergstiefel wieder unbenutzt nach Hause, als das ich bei Traumwetter im Gebirge bin und die Straßen nicht verlassen kann. Wahrscheinlich liegt das aber doch daran, dass ich in schöne Gegenden kommen und interessante Sachen sehen möchte.
du bist demnach tatsächlich in der Lage, dich mehr als 100m von deinem Rad zu Fuß wegzubewegen? Ich hoffe, du bist gesund? Vor ein paar Jahren noch, hätte man solch eine Aussage von dir nicht hören können...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2406:28 PM
Beim Alleinfahren sehe ich das auch so. Im Duett freuen wir uns jeden Abend darauf, wie und was wir wieder Schmackhaftes auf unserem Trangia zubereiten werden. Außer in Italien haben wir dazu auch einen Pergolator als Kaffeemaschine dabei. Ein Schlückchen Grappa hinterher darf auch sein. All dies bekommen wir das ganze Jahr über viel bequemer. Im Radurlaub macht aber gerade das Spaß. Dabei werden es natürlich immer ein paar kg mehr. Für 80 km am Tag geht das aber noch gut.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2407:14 PM
In Antwort auf: Falk
beweisen muss ich weder mir noch anderen was.
Dafür gibst du dir aber ganz schön viel Mühe, anderen zu beweisen, dass sie mir ihrer Ausrüstungswahl, ihren Reisevorlieben oder generell mit ihrer Lebenseinstellung komplett falsch liegen
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2407:20 PM
In Antwort auf: redfalo
3) Bessere Aerodynamik. Wer leicht und schnell unterwegs sein will, für den ist ggf. auch der niedrigere Windwiderstand ein Thema.
Ich habe mich jetzt mal etwas schlauer gemacht aufgrund der Aussagen, die hier gemacht wurden.
Wer sich mit Aerodynamik von Gepäcktaschen tiefergehend auseinandersetzen will und nicht nur einfach Behauptungen in den Raum stellen will, sollte diesen Artikel lesen:
Es ist demnach schon mal grundsätzlich nicht so, dass derjenige, der ohne Seitentaschen am HR-Gepäckträger unterwegs ist, auch aerodynamischer unterwegs ist.
Eine nicht aerodynamisch gestaltete Lenkertasche wirkt sich demnach z. B. wesentlich ungünstiger auf die Aerodynamik aus als zwei HR-Gepäcktaschen an einem Gepäckträger.
Verbessern lässt sich Aerodynamik, wenn man eine Tasche längs auf den HR-Gepäckträger auflegt.
Zwei Gepäcktaschen am HR-Gepäckträger verschlechtern zwar die Aerodynamik aber - im Gegensatz zur Lenkertasche - nicht signifikant.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:29 PM
Der klassische Tourenradler der hier so vehement gegen Bikepacking redet fährt ein verhältnismäßig schweres Reiserad mit 2 Taschen am Lowrider vorne, 2 Taschen hinten, ggf. noch eine weitere Gepäckrolle oben drauf und eine Lenkertasche.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:43 PM
Lenkertasche, 2 Hinterradtaschen, Dichter Sack für Thermarest und Schlafsack, Zelt. Ca. 18 - 20 kg. Galibier, Madeleine und ähnliche Brecher kamen wir damit noch ganz gut rauf. Dauert halt. Von Frontrollern bin ich abgekommen. Man packt dann wirklich immer mehr Zeug ein und die Fuhre bewegt sich dann langsam, wie ein Moped. So wie es uns immer wieder fasziniert, was wir mit unserer kleinen Trangiaküche schon alles gezaubert haben (gibt ja sogar ein richtiges Trangiakochbuch), hat es sicher auch seinen Reiz, mit noch weniger Ausrüstung einigermaßen passabel hantieren zu können. Wenn mir dabei das Zelten mal nicht mehr gefallen sollte, würde ich beim selben Rad mit weniger Gepäck in B&Bs gehen. Dabei wäre meine tägliche Strecke nach wie vor bei ca. 80 km. Da liegt wahrscheinlich doch einer der Hauptunterschiede beim Radreisen im Bikepackingstil. Da werden doch eher deutlich größere Distanzen angepeilt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:46 PM
In Antwort auf: JoMo
Vielleicht darf man ja ganz einfach akzeptieren, dass professionelles Marketing eben mal wieder eine neue Sau durchs Dorf treibt (nach 29“, 27,5“, Carbon, elektrische Schaltungen und was sonst noch alles mehr). Das ist akzeptabel und eben einfach so. Aber nicht verpflichtend.
Wir erinnern uns - mit der Erfindung des Mountainbikes wurde auch 26" als quasi Standard durchs Dorf getrieben und 3-fach Kettenblätter, Federgabeln, zuverlässige Bremsen, wartungsfreie Patronen-Innenlager und was noch alles mehr.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2408:50 PM
Das war damals aber wirklich eine Erleichterung. Serienmäßig waren die üblichen 10-Gang-Räder kaum bergtauglich. Diese vorne 3fach und hinten irgendwann 9-fach hat sich ja auch sehr lange gehalten. Der Markt war praktisch gesättigt. So was kann man heute immer noch fahren und viele tun das. Ich bin da aber auch umgestiegen. Zwangsweise. Beide Räder geklaut.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2409:03 PM
In Antwort auf: JoMo
Lenkertasche, 2 Hinterradtaschen, Dichter Sack für Thermarest und Schlafsack, Zelt. Ca. 18 - 20 kg. Galibier, Madeleine und ähnliche Brecher kamen wir damit noch ganz gut rauf. Dauert halt. Von Frontrollern bin ich abgekommen. Man packt dann wirklich immer mehr Zeug ein und die Fuhre bewegt sich dann langsam, wie ein Moped. So wie es uns immer wieder fasziniert, was wir mit unserer kleinen Trangiaküche schon alles gezaubert haben (gibt ja sogar ein richtiges Trangiakochbuch), hat es sicher auch seinen Reiz, mit noch weniger Ausrüstung einigermaßen passabel hantieren zu können. Wenn mir dabei das Zelten mal nicht mehr gefallen sollte, würde ich beim selben Rad mit weniger Gepäck in B&Bs gehen. Dabei wäre meine tägliche Strecke nach wie vor bei ca. 80 km. Da liegt wahrscheinlich doch einer der Hauptunterschiede beim Radreisen im Bikepackingstil. Da werden doch eher deutlich größere Distanzen angepeilt.
Sicher, wer Spaß hat auf Trangia und Konsorten zu zaubern, dem sei es von Herzen gegönnt.
Ich persönlich bin da - wenn alleine - eher ein Freund der kalten Küche bzw. des Essens von der heißen Theke/Schnellrestaurant/zum Mitnehmen, da mir das Putzen und Warten der Gerätschaften nicht so viel Spaß macht und ich es daher alleine nicht konsequent nutze. Und dafür ist es dann zu teuer, zu viel Gewicht und zu viel Volumen. Zu zweit oder als Familie ist das aber was anderes.
Alleine würde ich wenn irgend möglich auf ein Zelt - und Campingplätze - verzichten und alle paar Tage mal in eine Pension oder so gehen. Es gibt ja auch noch anderen Wetterschutz als ein Zelt - Grillhütten, Überdachungen, Brücken, Rohbauten usw. - alles aber immer abhängig von Gegend, Jahreszeit, Großwetterlage, nicht zuletzt auch Glück etc. waschen kann man sich auch mal durch Bad im Fluss oder See ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2409:11 PM
In Antwort auf: JoMo
Das war damals aber wirklich eine Erleichterung. Serienmäßig waren die üblichen 10-Gang-Räder kaum bergtauglich. Diese vorne 3fach und hinten irgendwann 9-fach hat sich ja auch sehr lange gehalten. Der Markt war praktisch gesättigt. So was kann man heute immer noch fahren und viele tun das. Ich bin da aber auch umgestiegen. Zwangsweise. Beide Räder geklaut.
Als relativ großer Mensch war 29" (= 28" für breite Reifen) ein Segen. Man sitzt dann im statt auf dem Rad (Stichwort Tretlagerabsenkung). Für nichts in der Welt möchte ich jemals wieder 26" fahren. M.m.n. war 29er die zweite MTB-Revolution. 27,5" haben sie als die kleinere Version für kleinere Leute eingeführt, weil 29" für diese schon sehr groß ist. Und ja, natürlich muss auch immer wieder Mal was Neues kommen, damit sich die Zahnräder der Wirtschaft weiter drehen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/27/2409:25 PM
Ich sehe das etwas anders. 622 gab es irgendwie seit "immer". Daraus 29" zu machen war eine reine Marketingsache. Breitere 622 Felgen wären unter Beibehaltung der bisherigen Bezeichnungen kein Problem gewesen, nur hätte das kein zusätzliches Geld in die Kassen gespült.
559 zu belassen, hätte großgewachsenen Nutzern nichts abgekratzt, kleineren genutzt - wie schon ebenfalls seit "immer".
Die Befeuerung von 584 war nun der Höhepunkt der neuen-Sau-durchs-Dorf und, wie auch nach Abebben der gesteuerten Begeisterung die Kaufmich-Bravos eingeräumt haben, sinnfrei. Hat vielen Läden jede Menge Verluste eingebracht und der besungene Abrollvorteil gegenüber 559 erwies sich als zu gering, um relevant zu sein. Dann lieber gleich 622.
Die Tretlagerhöhe ist nur dann verkorkst, wenn der Konstrukteur nicht mitdenkt, oder wenn kurzerhand bestehende Konstruktionen umgewidmet werden. Mit der Laufraddimension hat das nichts zu tun.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2406:33 AM
In Antwort auf: JoMo
Im Duett freuen wir uns jeden Abend darauf, wie und was wir wieder Schmackhaftes auf unserem Trangia zubereiten werden. Außer in Italien haben wir dazu auch einen Pergolator als Kaffeemaschine dabei. Ein Schlückchen Grappa hinterher darf auch sein. All dies bekommen wir das ganze Jahr über viel bequemer. Im Radurlaub macht aber gerade das Spaß.
Ich koch schon daheim nicht gern, im Urlaub macht mich das noch weniger an. Für mehr als Tee und die gelegentliche Notfalltüten-/Dosensuppe habe ich den Kocher nie eingesetzt. Ich würde mir ihn heute glaube ich auch sparen, wenn ich nochmal Zelturlaub machen würde. In den Gegenden, die wir bereisen gibt es genug Gelegenheiten, an Heißgetränke zu kommen.
Aber diese Entscheidung hat zumindest für mich weniger damit zu tun, unter allen Umständen Gewicht zu sparen, sondern damit, wie ich meinen Urlaub gestalten mag. Wenn ich gerne kochen würde oder gerne in wirklich einsamen Gegenden unterwegs wäre, wäre es keine Frage, einen Kocher mitzunehmen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2407:46 AM
In Antwort auf: iassu
Ich sehe das etwas anders. 622 gab es irgendwie seit "immer". Daraus 29" zu machen war eine reine Marketingsache. Breitere 622 Felgen wären unter Beibehaltung der bisherigen Bezeichnungen kein Problem gewesen, nur hätte das kein zusätzliches Geld in die Kassen gespült.
559 zu belassen, hätte großgewachsenen Nutzern nichts abgekratzt, kleineren genutzt - wie schon ebenfalls seit "immer".
Die Befeuerung von 584 war nun der Höhepunkt der neuen-Sau-durchs-Dorf und, wie auch nach Abebben der gesteuerten Begeisterung die Kaufmich-Bravos eingeräumt haben, sinnfrei. Hat vielen Läden jede Menge Verluste eingebracht und der besungene Abrollvorteil gegenüber 559 erwies sich als zu gering, um relevant zu sein. Dann lieber gleich 622.
Die Tretlagerhöhe ist nur dann verkorkst, wenn der Konstrukteur nicht mitdenkt, oder wenn kurzerhand bestehende Konstruktionen umgewidmet werden. Mit der Laufraddimension hat das nichts zu tun.
Kann man so sehen, oder auch nicht. FDakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Ich weiß auch nicht warum man sich hier immer über Marketing aufregt - das mag man vielleicht ätzend finden (tu ich hier und da auch) aber ein Produkt richtig zu bewerben (="Marketing") ist das was idealerweise zu dessen Absatz führt. Nun mag man das Produkt aus Ideologischen Gründen ablehnen, nichts desto trotz hat der Hersteller ein Recht darauf es auf den Markt zu werfen und versuchen zu verkaufen, denn das ist der Motor unseres Wohlstandes - DER unter anderem AUCH öffentliche Fahrradinfrastruktur und viele viele öffentliche Verwaltungsjobs durch Steuereinnahmenumverteilung finanziert.
Aber möglicherweise ist der Anteil an Menschen die selbst Teil des Umverteilungswasserkopfs sind und denen einfache Wirtschaftslogik nicht einleuchtet hier im Forum besonders hoch?
Denn was ist denn, wenn wir von heute auf morgen auf sämtliche Neuerungen verzichten an denen sich irgend jemand aus irgendwelchen Gründen hier stört, inklusive des Bewerbens dieser?
Denn davon Akten von Links nach Rechts und wieder zurück zu legen kann man nur leben, wenn andere erst mal Geld verdienen das umverteilt werden kann.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2407:52 AM
Zitat
FDakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Das ist wirklich Unsinn. Die Körper- und Laufradgröße haben nur dann was miteinander zu tun, wenn jeder Fahrrdadkonstrukteur plötzlich vergisst, dass man Fahrradrahmen nicht einfach linear vergrößert und verkleinert. Diese Gefahr sehe ich wirklich nicht. Dafür hat mein Alltagsfahrrad Laufräder mit einem Reifensitzdurchmesser von 355 mm, ohne dass sich das unangenehm anfühlt.
(Der Spruch von Julius war übrigens »Der sitzt auf dem Bock wie die Hexe auf dem Besen«)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2408:21 AM
Hallo Macrusher,
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: iassu
Ich sehe das etwas anders. 622 gab es irgendwie seit "immer". Daraus 29" zu machen war eine reine Marketingsache. Breitere 622 Felgen wären unter Beibehaltung der bisherigen Bezeichnungen kein Problem gewesen, nur hätte das kein zusätzliches Geld in die Kassen gespült. ... Die Befeuerung von 584 war nun der Höhepunkt der neuen-Sau-durchs-Dorf und, wie auch nach Abebben der gesteuerten Begeisterung die Kaufmich-Bravos eingeräumt haben, sinnfrei.... und der besungene Abrollvorteil gegenüber 559 erwies sich als zu gering, um relevant zu sein.
Völlig richtig. Gerade das mit der TL Höhe - mein "twentinaina" (=Avatar) habe ich mit 290mm TL Höhe gebaut, weil ich es so wollte. Bei meinem 559er habe ich mehr genommen, da vollgefedert. Komischerweise hatte aber auch mein Birdy mit Minirädern eine akzeptable TL Höhe....
In Antwort auf: macrusher
Kann man so sehen, oder auch nicht. Fakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein
Die Sitzposition, auch in Bezug Distanz Sattelmitte - Hinterachsmitte hat exakt NIX mit der LR Grösse zu tun. (s.o.)
In Antwort auf: macrusher
Ich weiß auch nicht warum man sich hier immer über Marketing aufregt - ... hat der Hersteller ein Recht darauf... Motor unseres Wohlstandes
Zur Einführung zum Thema "Konsum, Arbeit und Konformität" immer noch interessant:
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2408:22 AM
In Antwort auf: Falk
Zitat
Fakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Das ist wirklich Unsinn. Die Körper- und Laufradgröße haben nur dann was miteinander zu tun, wenn jeder Fahrrdadkonstrukteur plötzlich vergisst, dass man Fahrradrahmen nicht einfach linear vergrößert und verkleinert. Diese Gefahr sehe ich wirklich nicht.
Da stimme ich Dir voll zu. Ich bin über 1,90m und meine Laufradgrößen sind 559mm und 584mm und ich sitze nicht wie ein Affe auf dem Schleifstein. Wenn 622mm für normalgroße Menschen (180cm) gut sein soll und 559 für kleine (1,60cm), müsste ich ja eher 670mm große Laufräder haben, mit 60mm breiten Reifen wären wir bei 790mm Reifenaußendurchmesser, also 31". Wobei es wohl 32" Laufradgröße in Kleinserie gibt.
Kurbellänge, Rahmengröße und noch etwas die Lenkerbreite skalieren mit der Körpergröße, nicht aber die Laufradgröße, solange sie nicht deutlich zu groß ist (622 mit breiten Reifen bei Menschen unter 1,6m).
In Antwort auf: Falk
[zitat] Dafür hat mein Alltagsfahrrad Laufräder mit einem Reifensitzdurchmesser von 355 mm, ohne dass sich das unangenehm anfühlt.
Hmm, möchte ich persönlich aber nicht bei mir im Alltag fahren, da fahre ich zu viel auf Waldwegen und Kopfsteinpflaster. Größere Laufräder haben schon einen Vorteil beim Überrollwinkel. Aber dafür haben kleine Laufräder andere Vorteile.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2408:39 AM
In Antwort auf: KaivK
Kurbellänge, Rahmengröße und noch etwas die Lenkerbreite skalieren mit der Körpergröße, nicht aber die Laufradgröße, solange sie nicht deutlich zu groß ist (622 mit breiten Reifen bei Menschen unter 1,6m).
Vielleicht gucke ich ja falsch, aber ich habe noch kein überzeugendes 622er mit breiten Reifen gesehen, das für meine Körpergröße (so ca. 1,67) gesehen. Ich würde die Grenze daher bei den Rädern, die real im Laden stehen eher bei 1,70 sehen. Aber an der prinzipiellen Richtigkeit deiner Aussage ändert das natürlich nichts.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2409:47 AM
In Antwort auf: macrusher
Kann man so sehen, oder auch nicht. FDakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Und was würde dich daran hindern, auf 622 Laufräder zu setzen, wenn es daneben nicht 584 sondern 559 gäbe?
Wenn du auf einem zu niedrigen und zu kurzen Rahmen sitzt, ist nicht die Absenkung des Tretlagers die Lösung. Es soll auch hochgewachsene Leute geben, die haben ein Rad mit 406 und sitzen korrekt. Und nach deiner Logik müßte bei einem Brompton das Tretlager unter der Erdoberfläche liegen .
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2411:48 AM
In Antwort auf: panta-rhei
Völlig richtig. Gerade das mit der TL Höhe - mein "twentinaina" (=Avatar) habe ich mit 290mm TL Höhe gebaut, weil ich es so wollte. Bei meinem 559er habe ich mehr genommen, da vollgefedert. Komischerweise hatte aber auch mein Birdy mit Minirädern eine akzeptable TL Höhe....
Jeder wie er mag. Ich persönlich mag keine Spacer-Türme oder Gabelschaft Verlängerungen. Heutzutage mag der Markt dafür gesorgt haben, dass 26 Zoll Rahmen länger Steuerrohre haben, das war aber nicht immer so.
Zum anderen ist es so - je kleiner das Laufrad, desto größer muss der Kurvenradius in Neigung sein um beim Pedalieren nicht mit dem Pedal den Boden zu berühren. Darum haben 26" Rahmen in d.R. deutlich weniger Tretlagerabsenkung als ein 29er. Und weil 29er mehr davon fährt sich ein 29er MTB für Leute die 1,85 und größer sind bedeutend besser als ein 26" Rad. Das gesagt kannst du auch 2,10m groß sein und von mir aus fahren worauf du Lust hast.
Zitat
Die Sitzposition, auch in Bezug Distanz Sattelmitte - Hinterachsmitte hat exakt NIX mit der LR Grösse zu tun. (s.o.)
Doch, hat sie, s.o.
In Antwort auf: macrusher
Ich weiß auch nicht warum man sich hier immer über Marketing aufregt - ... hat der Hersteller ein Recht darauf... Motor unseres Wohlstandes
Ich könnte mich jetzt zu Herrn Marcuse und seinen Stammesgenossen (Marx, Trotzki, usw.) auslassen, werde es aber nicht tun. Nur soviel: Kommunismus hat noch nirgends funktioniert und wird es auch nie. Abgesehen davon wurde die Frankfurter Schule auch vom internationalen Grosskapital finanziert (gingen ja dann auch ins Exil nach New York, zufällig ist da auch die Wallstreet ...). Und welches Interesse sollte das Grosskapital haben den Kommunismus zu fördern - außer vielleicht Krümel für die Massen und das ganze Buffet für ein paar wenige Auserwählte?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2411:58 AM
In Antwort auf: macrusher
[…]Ich könnte mich jetzt zu Herrn Marcuse und seinen Stammesgenossen (Marx, Trotzki, usw.) auslassen, werde es aber nicht tun.[…]
Und warum machst Du es im nächsten Satz dann doch? Wir sind schon recht lange ziemlich weit vom Thema weg. Eine politische Diskussion hier muss jetzt nicht auch noch sein.
@ All: Bitte zurück zum Thema, zumindest im weiteren Sinne.
Weitere Beiträge zum Thema Kommunismus werden wir entfernen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2412:07 PM
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: macrusher
Kann man so sehen, oder auch nicht. FDakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Und was würde dich daran hindern, auf 622 Laufräder zu setzen, wenn es daneben nicht 584 sondern 559 gäbe?
Wenn du auf einem zu niedrigen und zu kurzen Rahmen sitzt, ist nicht die Absenkung des Tretlagers die Lösung. Es soll auch hochgewachsene Leute geben, die haben ein Rad mit 406 und sitzen korrekt. Und nach deiner Logik müßte bei einem Brompton das Tretlager unter der Erdoberfläche liegen .
Wenn wir davon ausgehen würden, dass wir alle nur Maßrahmen führen, dann vielleicht. Aber leider ist es nicht möglich Rahmen aus Massenfertigung so zu individualisieren dass sie exakt passen. Ich hatte beispielsweise ein 26" Reiserad eines nahmhaften Anbieters. Trotz längerem Steuerrohr führte um einen Spacerturm bzw. eine entsprechende Spacerhülse kein Weg dran vorbei. Das Problem wäre natürlich zu lösen indem man eine längere Gabel verwendet und den Rahmen dazu anpasst. Das ist bzw. war von der Stange aber nicht zu haben. Ein größerer Rahmen bedeutet auch mehr Reach, den man dann wieder durch einen kürzeren Vorbau begegnen müsste.
Lange Rede kurzer Sinn, wer es sich leisten kann, kann natürlich zum Rahmenbauer gehen und sich da seinen Wunschrahmen machen lassen. Dass ein großer Mensch auf einem Rad mit zu kleinen Rädern komisch aussieht, dem ist dann aber weiterhin so.
Und auch wenn es für manche unvorstellbar ist, ja die Rahmengeometrie ist eine andere was die größeren Räder ermöglichen. Zum zu weit abgesenkten Tretlager hab ich vorher schon was geschrieben.
Wenn man dann mit Falträdern kommt um seinen Punkt zu machen, dass Laufradgröße überhaupt keinen Einfluss auf irgendwas hat, dann ist das schlichtweg unehrlich.
Man kann es im Prinzip auch abkürzen und sagen: der Markt hat sich doch selbst bewiesen - alle die ich kenne, die 29er fahren, fahren es gern und begeistert. Auch 587/650B scheint sich ausreichend großer Beliebtheit zu erfreuen, so dass es nach wie vor in großen Stückzahlen verkauft wird.
Es gibt eben auch noch andere, die nicht nur das als Neuerung gelten lassen wollen was sie selbst gut finden.
Und um den wirtschaftlichen Aspekt hast du ja einen schönen Bogen gemacht
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2412:11 PM
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: macrusher
[…]Ich könnte mich jetzt zu Herrn Marcuse und seinen Stammesgenossen (Marx, Trotzki, usw.) auslassen, werde es aber nicht tun.[…]
[mod]Und warum machst Du es im nächsten Satz dann doch? Wir sind schon recht lange ziemlich weit vom Thema weg. Eine politische Diskussion hier muss jetzt nicht auch noch sein.
Bitte zurück zum Thema, zumindest im weiteren Sinne.
Weitere Beiträge zum Thema Kommunismus werden wir entfernen.
Viele Grüße, Holger[/mod]
Jawoll. Dann musst du fairerweise aber auch denjenigen rügen der hier zuerst kommunistisches Gedankengut verlinkt hat.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2412:22 PM
In Antwort auf: Falk
[zitat]FDakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Das ist wirklich Unsinn. Die Körper- und Laufradgröße haben nur dann was miteinander zu tun, wenn jeder Fahrrdadkonstrukteur plötzlich vergisst, dass man Fahrradrahmen nicht einfach linear vergrößert und verkleinert.zitat]
Aber genau das machen sie ja, oder wie erklärst du dir, dass gefühlt ALLE großen Leute die 26" Reiseräder fuhren mehr oder weniger große Spacertürme, Gabelschaftverlängerungen usw. spazieren fahren/fuhren?
Und warum? weil man eine Standardgabel eingebaut hat zu der der Rahmen passen musste. In so einen Rahmen kann man dann nicht einfach eine Gabel einbauen, die ein 10cm höheres Einbaumaß hat, dann kommt das Tretlager hoch und der Lenk- und Sitzwinkel verändert sich.
Abgesehen davon ist das Fahrverhalten ein positiv anderes je weiter das Tretlager abgesenkt ist. Mag vielleicht beim vollgeladenen Reiserad nicht so empfunden werden, beim MTB aber schon. Und bei 26" kann man das Tretlager sinnvoll eben NICHT so weit absenken, wie bei einem 29er.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/28/2412:31 PM
Das schöne ist doch, dass man mit dem gleichen Fahrrad auf verschiedenen Modi unterwegs sein kann. Ich fahre gerne so, wie die Route es nahelegt.
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: Falk
[zitat=macrusher]Fakt ist, große Menschen sitzen auf 26"/559 Rädern wie der Affe auf dem Schleifstein, oder das Tretlager muss soweit abgesenkt werden, dass es andere Probleme verursacht.
Das ist wirklich Unsinn. Die Körper- und Laufradgröße haben nur dann was miteinander zu tun, wenn jeder Fahrrdadkonstrukteur plötzlich vergisst, dass man Fahrradrahmen nicht einfach linear vergrößert und verkleinert.zitat]
Aber genau das machen sie ja, oder wie erklärst du dir, dass gefühlt ALLE großen Leute die 26" Reiseräder fuhren mehr oder weniger große Spacertürme, Gabelschaftverlängerungen usw. spazieren fahren/fuhren?
Würde ich nicht so sagen. Ich bin groß und habe keinen Spacerturm. Ich verlinke mal zwei Artikel, auf dem mein Fahrrad sowohl im Tour- als auch im (semi-)Bikepacking-Modus zu sehen ist. Tour- und Alltagsmodus Bikepacking/Abenteuermodus
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2407:49 AM
In Antwort auf: KaivK
Würde ich nicht so sagen. Ich bin groß und habe keinen Spacerturm. Ich verlinke mal zwei Artikel, auf dem mein Fahrrad sowohl im Tour- als auch im (semi-)Bikepacking-Modus zu sehen ist.
Du bist groß und kannst dich komfortabel weit runterbeugen, bei einem Rad das ein überdurchschnittlich langes Steuerrohr hat. Der durchschnittliche 26" Rahmen hat viel kürzere Steuerrohre. Und der durchschnittliche Reiseradler würde den Lenker höher montieren wollen.
Hier übrigens ein Bild der gleichen Marke mit Spacerturm
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2409:08 AM
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: KaivK
Würde ich nicht so sagen. Ich bin groß und habe keinen Spacerturm. Ich verlinke mal zwei Artikel, auf dem mein Fahrrad sowohl im Tour- als auch im (semi-)Bikepacking-Modus zu sehen ist.
Du bist groß und kannst dich komfortabel weit runterbeugen, bei einem Rad das ein überdurchschnittlich langes Steuerrohr hat. Der durchschnittliche 26" Rahmen hat viel kürzere Steuerrohre. Und der durchschnittliche Reiseradler würde den Lenker höher montieren wollen.
Der Rahmen ist auch für sehr große Menschen gemacht, deswegen auch das längere Steuerrohr. Wie Falk schon erwähnt hat, man muss die Rahmen nicht nur skalieren sondern auch anpassen. Das ich aber sportlicher sitze, als die meisten anderen Menschen, stimmt natürlich.
In Antwort auf: macrusher
Hier übrigens ein Bild der gleichen Marke mit Spacerturm
Ah, das Fahrrad von Thomas Fischer, nach 100000km. Nebenbei eine interessante Nutzung einer Tasche, die das Rahmendreieck nutzt, obwohl das Fahrrad einen Gepäckträger hat. Wahrscheinlich für Teile, die permanent am Fahrrad bleiben. Wie ich schon gesagt hatte, kann man gut Bikepacking und normales Reisen auch kombinieren: ich bin froh ob der Vielfalt.
In Antwort auf: macrusher
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Stabilität, Gewicht und Spritzigkeit, Nachteile sind das Abrollverhalten und die Verfügbarkeit von Teilen. Das ist aber nichts neues die Erkenntnis.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2409:50 AM
In Antwort auf: KaivK
Stabilität, Gewicht und Spritzigkeit, Nachteile sind das Abrollverhalten und die Verfügbarkeit von Teilen. Das ist aber nichts neues die Erkenntnis.
Stabilität? Nur theoretisch. In der Praxis ist ein größeres Laufrad - aufgebaut mit guten Komponenten von einem sachkundigen Laufradbauer und gefahren von einem Piloten der nicht das ganze Gewicht auf die Hinterachse lädt und damit auf dem Sattel sitzend durch jedes Schlagloch rumpelt genauso haltbar.
Gerade zu Velotraum hab ich ne schöne Anekdote - hab seinerzeit dort auch ein Reiserad gekauft, mit Rohloff. Was soll ich sagen - die haben so ziemlich alles falsch gemacht was man falsch machen kann. Angefangen von ungeeigneter Gabel für Scheibenbremse bis hin zu Nippeln die mit Pattex in die Doppelösen der Felge eingeklebt waren. Spokefreeze war wohl zu teuer. War jedenfalls ein Spaß die Speiche zu wechseln. Bei der Gelegenheit entdeckte ich dann auch den langen Riß im Felgenbett - soviel zur Stabilität.
Das Laufradgewicht ist - vor allem beim schwer beladenen Reiserad - irrelevant außer vielleicht beim Ausbau. Bergauf geht es nur um das Systemgewicht aus Fahrrad, Fahrer und Zuladung. Da hat das Gewicht der Laufräder keine Auswirkung. Und was das Beschleunigungsverhalten angeht - wenn dem so wäre, dass kleinere Räder Vorteile im Hinblick auf VMax und deren Erreichung hätten würde man die Tour den France usw. auf 20 Zoll Rädern fahren.
Spritzigkeit? Beim voll beladenen Reiserad? Ernsthaft? Dein Rad wäre vielleicht spritzig mit deutlich kürzeren Kettenstreben, aber dann stößt du entweder mit den Fersen an den Packtaschen an, oder musst sie weit nach hinten hängen, wodurch der Schwerpunkt hinter die Hinterachse wandert. Das wäre äußerst ungünstig.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2410:22 AM
In Antwort auf: panta-rhei
- in breit weltweit ziemlich gängig, 622 gibts ausserhalb v Zentraleuropa nur in Rennmassen
Dem würde ich widersprechen wollen, das mag vor 20 Jahren noch so gewesen sein, aber heute nicht mehr. 2007 als 26" noch der Quasi-Standard war hatte ich in China Probleme selbst in einem Giant Bike Shop eine stabile 26" Felge zu bekommen. Das End vom Lied - die stabile Vorderrad-Felge ins Hinterrad eingebaut und die neue filigrane Felge ins Vorderrad. So viel zur Mär 26" gäbe es überall (in brauchbarer Qualität). Zudem sind Radreisen heutzutage weniger denn je Expeditionen ins Unbekannte und du kannst dir dringend benötigte Ersatzteile notfalls mit Kurier in nahezu jeden Winkel der Welt schicken lassen (oder gleich bei Ali bestellen ...).
OK, dann wird wieder das Argument kommen, dass das zu teuer sei. Naja, man kann halt nicht alles haben. Entweder Abenteuer oder Versorgungssicherheit zum Discount-Preis. Für Letzteres muss man halt daheim bleiben.
In Antwort auf: panta-rhei
- fast alle meine Räder haben 559
Das ist natürlich ein gewichtiges Argument! Es darf doch auch jeder 26" fahren der will.
In Antwort auf: panta-rhei
- da zu Zt uncool sind Brocken eher billich
Für den der's mag. Neu werden sie aber praktisch nicht mehr verkauft, außer von Nischenanbietern die ihr Marketing drumrum gestrickt haben wie etwa Velotraum, die mittlerweile selbst aber auch eine 27,5" Linie (und auf Wunsch auch größer) anbieten ... und ob sich das dann letztlich lohnt? Der Rahmen gibt vor welche Laufradgrößen rein passen, Kosten für Ersatzteile sind davon nur bedingt abhängig.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2410:24 AM
In Antwort auf: schorsch-adel
Zitat
- ein wenig robuster
und weniger flatterhaft
ich glaube auch das Sonnenlicht bricht sich durch 26" Räder schöner ...
@ALLE Bleibt bitte beim Thema Wer dazu meint, lustig sein zu müssen, der mag sich an die Regeln halten. Wir vom Team halten euch Diskutanten den Rücken frei. Das machen wir solange es etwas mit dem Reisen auf Fahrrädern zu tun hat.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2411:31 AM
In Antwort auf: macrusher
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Verdrehst du es mit Absicht? Zumindest ich habe geschrieben, daß 622 für große Menschen und 559 für kleinere angemessen sein könnte und, das war der eigentliche Aufhänger: 584 weder für Große noch für Kleine erforderlich ist. Und damit eine sinnfreie Einführung, die sehr viel Geld gekostet hat, auf Händler-, wie auf Kundenseite, weil letztere dem Hurrageschrei auf den Leim gegangen sind.
Und von wegen ich hätte die Kostenfrage umgangen: daß alles zum Thema Fahrrad, was über Baumarktrad und Spielzeug hinausgeht, mit Einführung von 27,5 und 29 nicht gerade günstiger geworden ist, scheint mir offensichtlich zu sein.
Das alles nur um zu zeigen, daß diese Säue sehr erkennbar ohne Nutzen für den Verbraucher durchs Dorf getrieben wurden. Denn wie gesagt: 622 gab es schon vorher. Wer hat dich daran gehindert, dir ein 622 - Rad auszusuchen?
Und nein, die Tendenz bei den MTBs der 90er waren nicht zu kurze, sondern zu lange Oberrohre, das Streckbanksyndrom. Genauso fragwürdig, wie heute die Ulmer-Spatz-Lenker an den meisten Rädern.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2412:45 PM
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: macrusher
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Verdrehst du es mit Absicht? Zumindest ich habe geschrieben, daß 622 für große Menschen und 559 für kleinere angemessen sein könnte und, das war der eigentliche Aufhänger: 584 weder für Große noch für Kleine erforderlich ist. Und damit eine sinnfreie Einführung, die sehr viel Geld gekostet hat, auf Händler-, wie auf Kundenseite, weil letztere dem Hurrageschrei auf den Leim gegangen sind.
Hab ich auf deinen Kommentar mit "Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26"?" geantwortet? Nein. Ich habe einem anderen User geantwortet der aus (s)einer individuellen Sache eine Generalisierung gemacht hat.
In Antwort auf: iassu
Und von wegen ich hätte die Kostenfrage umgangen: daß alles zum Thema Fahrrad, was über Baumarktrad und Spielzeug hinausgeht, mit Einführung von 27,5 und 29 nicht gerade günstiger geworden ist, scheint mir offensichtlich zu sein.
Das Fahrräder nicht billiger geworden sind mögen wir alle beklagen. Der Punkt ist - du kannst nehmen was du willst, das System funktioniert nun mal so, dass wenn kein Profit erwirtschaftet wird, dann hat es das Unternehmen - auch den kleinen Fahrradladen um die Ecke - die längste Zeit gegeben. Kann man doof finden, finde ich auch doof. Aber was ist die Alternative?
Ich persönlich finde, dass es jede Menge Innovationen gab, die durchaus auch bei Leuten Anklang finden die sich ihres Verstandes bedienen können und das tun. Es gibt eben nicht nur Tourenradler der Boomer-Generation die gerne die gute alte Zeit wo alles übersichtlich war und es im wesentlichen nur 26/28 Zoll Räder gab und die Rahmen aus Stahl waren wieder hätten.
In Antwort auf: iassu
Das alles nur um zu zeigen, daß diese Säue sehr erkennbar ohne Nutzen für den Verbraucher durchs Dorf getrieben wurden. Denn wie gesagt: 622 gab es schon vorher. Wer hat dich daran gehindert, dir ein 622 - Rad auszusuchen?
Falsch. Es ist nur ohne Nutzen für DICH. Denn es gibt jede Menge Leute die sehr wohl einen Nutzen von diesen "Säuen" haben. Denn wäre dies nicht der Fall, dann hätten sie sich nicht durchgesetzt. Man dass sie das haben kann man nicht nur mit "der Verbraucher ist dumm, desinteressiert und hat sich Quatsch aufschwatzen lassen" erklären. Dafür ist das Thema "Fahrrad" ein viel zu großes, wie unzählige Foren, Blogs usw. belegen.
In Antwort auf: iassu
Und nein, die Tendenz bei den MTBs der 90er waren nicht zu kurze, sondern zu lange Oberrohre, das Streckbanksyndrom. Genauso fragwürdig, wie heute die Ulmer-Spatz-Lenker an den meisten Rädern.
Nein, es waren nicht zu lange Oberrohre der 90er Jahre MTBs sondern unpassende, vom Rennrad oder den damaligen Tourenrädern adaptierte Geometrien. Im Wesentlichen zu langer Vorbau, zu kurzes Steuerrohr, zu steiler Lenkwinkel und zu schmaler Lenker. 26" Räder hatten sie weil die UR-MTBs, die "Clunkers", für Bergabrennen adaptierte Beach Cruiser zufällig 26" Räder hatten, nicht weil irgendjemand auf die Idee kam 26" wäre die beste Radgröße für Fahrräder im allgemeinen und MTBs im Besonderen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2401:00 PM
In Antwort auf: macrusher
Hier übrigens ein Bild der gleichen Marke mit Spacerturm
Ich sehe auf dem Bild keinen Spacerturm, eher jemanden, der von der Gabel nichts absägen wollte (vielleicht möchte er ja im Alter aufrechter sitzen?) und unbedingt noch einen vorhandenen Vorbau verbauen wollte. Ehrlich: Wieso wird der Vorbau nach unten gedreht verbaut? Man hätte ein paar cm Spacer mit einer umgedrehten Einbau sparen könne. Hätte man einen Vorbau mit ein paar Grad mehr Steigung und ein paar cm mehr Länge genommen, wären gar keine Spacer notwendig gewesen.
Wo siehst du bei diesem Bild (abgesehen davon, dass der knapp 2m lange Besitzer zu faul war den Gabelschaft zu kürzen und bei nächsten Aufbau der Lenker noch tiefer kommt trotz fortgeschrittenen Alters des Fahrers) einen Spacerturm? Klick
In Antwort auf: macrusher
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Ich würde mir heute auch eher einen 28er aufbauen oder sacht man jetzt schon 28er Plus ? Aber deinen Schlussfolgerungen kann ich mich nicht anschließen, alleine weil ich so viele Leute in seltsamen Sitzpositionen auf dem Rad sitzen sehe. Interessant ist in der Praxis, wie viele Leute wegen Sitzproblemen mit einem höher bauenden Vorbau ankommen, um besser sitzen zu können. Ich mache meistens ein Bild von den Leuten auf ihren Fahrrad und zeige ihnen ihre aktuelle Sitzposition und fast immer sind die Leute überrascht, dass sie ja gar nicht so sportlich und so gestreckt auf dem Rad sitzen. Längere (und tiefere) Vorbauten und eine andere Sattelposition haben meistens die Probleme gelöst.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2401:04 PM
In Antwort auf: macrusher
... nicht weil irgendjemand auf die Idee kam 26" wäre die beste Radgröße für Fahrräder im allgemeinen und MTBs im Besonderen.
Na, mit der Aussage wäre ich Anfang der 90er aber verdammt vorsichtig gewesen. Ich hatte 2 MTB-Freaks als Kollegen und auf meine Frage, warum man nicht 28" Laufräder nimmt, die besser über Unebenheiten wegrollen würden, wäre ich fast wegen Ketzerei auf dem Scheiterhaufen gelandet... Nein, nein, die 90er brauchten ihre 26"
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2401:24 PM
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: macrusher
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Verdrehst du es mit Absicht? Zumindest ich habe geschrieben, daß 622 für große Menschen und 559 für kleinere angemessen sein könnte und, das war der eigentliche Aufhänger: 584 weder für Große noch für Kleine erforderlich ist. Und damit eine sinnfreie Einführung, die sehr viel Geld gekostet hat, auf Händler-, wie auf Kundenseite, weil letztere dem Hurrageschrei auf den Leim gegangen sind.
Hab ich auf deinen Kommentar mit "Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26"?" geantwortet? Nein. Ich habe einem anderen User geantwortet der aus (s)einer individuellen Sache eine Generalisierung gemacht hat.
Mich kannst Du damit ja nicht meinen. 559er war halt die Modesau in den 90ern, bis dahin war 559 etwas für Kids und Omis . Kein Word davon, dass die Nutzung irgendwie zwingend ist. Was die weltweite verfügbarkeit von Ersatzteilen angeht (ausserhalb der Industrieländer) hängt davon ab:
- was aktuell an alten Abfallrädern rüberschwappt
- was aktuell in den USA Standard im Billichsegment ist (bei Neuteilen)
Das kann sich sicher im Laufe der Jahrzehnte ändern ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2402:26 PM
In Antwort auf: macrusher
Und was das Beschleunigungsverhalten angeht - wenn dem so wäre, dass kleinere Räder Vorteile im Hinblick auf VMax und deren Erreichung hätten würde man die Tour den France usw. auf 20 Zoll Rädern fahren.
Ein wissenschaftlicher Einwurf von mir:
Bei den Geschwindigkeiten, die dort gefahren werden, spielt der Rollwiderstand der Räder definitiv eine Rolle. Und der ist bei großen Rädern auf realen Straßen (keine perfekt glatte Oberfläche) wirklich kleiner als bei kleinen Rädern. Irgendwo muss man einen Kompromiss finden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2403:58 PM
In Antwort auf: iassu
... Und nein, die Tendenz bei den MTBs der 90er waren nicht zu kurze, sondern zu lange Oberrohre, das Streckbanksyndrom. Genauso fragwürdig, wie heute die Ulmer-Spatz-Lenker an den meisten Rädern.
Stimme dir zu. Bin 1995 selbst auf den Hype hereingefallen und mir ein StarrMTB mit zu langem Oberrohr zugelegt. Signor Satori und ein kurzer Vorbau war dann mein Notnagel. Mit meinem heutigen Wissen hätte ich mir gleich einen Cruiserlenker besorgt.
Vielleicht kannst du mir noch erklären, was es mit dem Ulmer Spatz Lenker auf sich hat. Meinst du die sehr breiten geraden Lenker mit einem ultrakurzen Vorbau? Und inwiefern siehst du das kritisch? Vielen Dank!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2405:20 PM
In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: macrusher
... nicht weil irgendjemand auf die Idee kam 26" wäre die beste Radgröße für Fahrräder im allgemeinen und MTBs im Besonderen.
Na, mit der Aussage wäre ich Anfang der 90er aber verdammt vorsichtig gewesen. Ich hatte 2 MTB-Freaks als Kollegen und auf meine Frage, warum man nicht 28" Laufräder nimmt, die besser über Unebenheiten wegrollen würden, wäre ich fast wegen Ketzerei auf dem Scheiterhaufen gelandet... Nein, nein, die 90er brauchten ihre 26"
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2405:29 PM
In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: macrusher
Hier übrigens ein Bild der gleichen Marke mit Spacerturm
Ich sehe auf dem Bild keinen Spacerturm, eher jemanden, der von der Gabel nichts absägen wollte (vielleicht möchte er ja im Alter aufrechter sitzen?) und unbedingt noch einen vorhandenen Vorbau verbauen wollte. Ehrlich: Wieso wird der Vorbau nach unten gedreht verbaut? Man hätte ein paar cm Spacer mit einer umgedrehten Einbau sparen könne. Hätte man einen Vorbau mit ein paar Grad mehr Steigung und ein paar cm mehr Länge genommen, wären gar keine Spacer notwendig gewesen.
Wo siehst du bei diesem Bild (abgesehen davon, dass der knapp 2m lange Besitzer zu faul war den Gabelschaft zu kürzen und bei nächsten Aufbau der Lenker noch tiefer kommt trotz fortgeschrittenen Alters des Fahrers) einen Spacerturm? Klick
In Antwort auf: macrusher
Aber nur für mein Verständnis - was genau sind noch mal die Vorteile von 26", insbesondere für große Menschen?
Ich würde mir heute auch eher einen 28er aufbauen oder sacht man jetzt schon 28er Plus ? Aber deinen Schlussfolgerungen kann ich mich nicht anschließen, alleine weil ich so viele Leute in seltsamen Sitzpositionen auf dem Rad sitzen sehe. Interessant ist in der Praxis, wie viele Leute wegen Sitzproblemen mit einem höher bauenden Vorbau ankommen, um besser sitzen zu können. Ich mache meistens ein Bild von den Leuten auf ihren Fahrrad und zeige ihnen ihre aktuelle Sitzposition und fast immer sind die Leute überrascht, dass sie ja gar nicht so sportlich und so gestreckt auf dem Rad sitzen. Längere (und tiefere) Vorbauten und eine andere Sattelposition haben meistens die Probleme gelöst.
Stark vereinfacht gesagt - wer zu sportlich auf dem Rad sitzt hat meistens Probleme im Nacken und an den Händen, wessen Rad dazu noch viel zu lang ist, vielleicht auch noch im unteren Rücken - je nach Streckenprofil und -länge. Die, die zu aufrecht sitzen haben meist Sitzprobleme am Gesäß durch Gewichtsdruck. Ersteres ist aber auch ein stückweit eine Frage der Form - wer sportlich fahren will muss auch entsprechend flexibel sein, bzw. werden und die Haltungsmuskulatur trainieren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2405:36 PM
In Antwort auf: tomrad
Vielleicht kannst du mir noch erklären, was es mit dem Ulmer Spatz Lenker auf sich hat. Meinst du die sehr breiten geraden Lenker mit einem ultrakurzen Vorbau? Und inwiefern siehst du das kritisch? Vielen Dank!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2407:32 PM
Dankeschön. Wahrscheinlich habe ich zu kompliziert gedacht, dass sich breiter Lenker und kaum noch vorhandener Vorbau negativ auf das Fahrverhalten auswirkt...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/29/2408:00 PM
Zum Finanziellen... Natürlich kommt einem eine CP & Selbstversorgerradtour deutlich günstiger als Hitel/Pensionen o.ä., vor allem wenn man alleine unterwegs ist. Und dass zwischen Selbstversorgung und Vollversorgung Welten liegen, wo schon ein Kaffee oft ab 3€ + kostet, sollte bekannt sein.
CP hier in Frankreich zwischen 6€ - 25€, Durchschnitt ca. 10€, letztes Jahr habe ich zwischen 10-25€, Durchschnitt 15€ ausgegeben, Ostdeutschland /Dänemark.
Sicher habe ich für Verpflegung mehr ausgegeben als zuhause, es ist ja Urlaub und die Kleinportionen kosten auch anders, aber wenn ich mir die Kosten, komplett, vom letzten Jahr und die diesjährigen anschaue, dann war das absolut low budget und trotzdem viel Freude.
Ohne Expeditionszelt und Highend Ausstattung, wobei die Form des Bikepackings, wie teilweise betrieben wird, schon bei der Ausstattung eher die High Budget Variante ist. Und die Räder oft auch.
Klar kannst Du, Andreas, mir aufs Butterbrot schmieren, dass mir mein Träger gebrochen ist... Anfängerfehler meinerseits, denn inzwischen weiß ich, es war nicht die Last (bei 8-9kg pro Seite auch nicht immens), sondern die Querschwingungen des Trägers an sich, gelockerte Mutter, plus Schwingungen der Taschen.
Also neuer Träger, bessere Qualität, danke für die Tipps, die einige Mitschreibende gaben,, besser packen... Alles gut. Die provisorische Reparatur hält seit 3 Wochen.
Als ob bei anderen nie was passiert, nie was kaputt geht. Und als ob hier nicht alle ihre Fehler gemacht hätten, so wie ihre Erfahrungen gemacht hätten und nicht mit der Zeit IHRE persönliche Art zu Reisen gefunden hätten. Mit jeder Tour weiß man mehr. Probiert, findet neues, oder hat gut bewährtes.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2409:31 AM
Liebe Christine,
mir scheint du scheinst dich persönlich angegriffen zu fühlen. Das musst du nicht, mir ist positiv egal wie du deine Urlaube verbringst oder welches Rad du fährst oder deine Gepäckstrategie ist. Wenn ich dir riet das Gepäck zu reduzieren, dann basierend auf eigenen Erfahrungen. Und dass sich Radreise früher oder später von vermeintlich unverzichtbaren Ausrüstungsgegenständen trennen, kannst du in jedem zweiten Radreise-Schmöker lesen.
Sollte durch meine ggf. saloppe Ausdrucksweise/Wortwahl bei dir der Eindruck entstanden sein, dass ich dich persönlich angreifen wollte, so tut mir das leid und dann entschuldige ich mich hier mit aufrichtig dafür.
Ich bin auch nicht per se Befürworter von Gravelbike+Bikepacking als das Nonplusultra, aber ich finde es hat seine Berechtigung und die vielen, vielen Leute die es so betreiben geben dem Recht.
Das Problem in diesem ganzen Thread hier ist, dass es Leute gibt die Innovation - und sei es, dass primär die Jugend Dinge anders machen will - ablehnt oder zumindest nicht gut findet.
Und um den Punkt zu machen wird dann Rosinenpickerei betrieben in dem man einen Aspekt rauspickt und diesen überhöht.
Bezüglich dem Finanziellen - soweit ich mich erinnere schränkte ich den Zeitraum auf die Reisedauer einer durchschnittlichen Jahresurlaubsreisezeit von 2-3 Wochen am Stück ein. Sicher gibt es Leute die auch 6 Wochen am Stück Urlaub machen können, oder voll zeitsouverän sind und sich auf Langzeitreise befinden.
Ganz klar, je länger man unterwegs ist und je konsequenter man zeltet und Selbstversorgung betreibt desto billiger wird es. Und natürlich gibt es Leute die mit einem billigen Rad und billiger Ausrüstung unterwegs sind. Aber der Durchschnitt der Schreiber hier im Forum dürfte mit "Premium"-Fahrrad und Ausrüstung unterwegs sein, die sich eher im Bereich mehrere Tausend, als mehrere hundert Euro bewegt. Mehrere Tausend Euro hat man schnell zusammen - ich spreche aus Erfahrung.
Meine These war/ist, 2-3 Wochen Urlaub unter normalen Bedingungen ohne "Expeditionsausrüstung" ist unterm Strich nicht so viel teurer wenn man die Kosten der Ausrüstung gegenrechnet, die man dann überhaupt nicht mitschleppt, nicht pflegen muss usw.
Natürlich, ganz hart gerechnet geht die Rechnung nicht 1:1 auf, aber man muss halt auch den Fahrspaß, Durchschnittsgeschwindigkeit* und die Handhabung eines leichtes Rades, beispielsweise beim Zug fahren, Treppen überwinden usw. mit in die Rechnung einbeziehen, zumal es auch noch andere Möglichkeiten gibt als Bezahlübernachtung auf einem Campingplatz und Bezahlübernachtung im Hotel.
Essen kann man auch überwiegend kalt und ab und zu gibt's mal ne Pizza o.ä. und wenn Kaffee zu teuer ist wird (von mir) halt keiner getrunken.
Damit spart man sich schon mal 2,5 - 3 Kg für das Zweimann-Zelt (ja, man kann als 1 Person auch eine 1-Mann Hundehütte und das in leicht und einwandig für unter 1 Kg nehmen) und 1 Kg für Kochutensilien (ja auch das geht ultraleicht).
Es ist ja nicht so, dass ich das nicht auch schon gemacht hätte.
Und natürlich, je entlegener die Gegend, je dünner die Versorgungslage, je instabiler das Wetter, je mehr "laisser-faire" die Planung, desto mehr braucht man mehr Ausrüstung.
Wie jeder finde ich manches besser und anderes schlechter. Aber unterm Strich ist es mir wirklich positiv egal wie jemand anders unterwegs ist.
* eine höhere Geschwindigkeit fahren zu können ist immer gut, wenn man wo ankommen will/muss. Mehr Zeit lassen geht immer, andersrum wird's schwierig.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2402:07 PM
In Antwort auf: Rennrädle
Was mich verwundert sind die, die den ganzen Tag noch einen Rucksack tragen. Stell ich mir als Horror vor.
Grüße Rennrädle
Hallo Rennrädle,
das ging mir früher auch so, hab's aber gerade ausprobiert (2 Wochen Westalpen mit dem Fully, keinerlei Gepäck am Rad sondern alles inkl. Trinkblase ausschließlich im 28L Rucksack) und bin begeistert: in Zukunft für mich nur noch so! Investition in einen guten Rucksack lohnt sich. Keine Druckstellen, keine Rückenschmerzen, ein um Längen agileres Rad, viel angenehmer bei Schiebe- & Tragepassagen, Querung von Altschneefeldern etc... Ok, ich reise ohne Zelt, nur so ist dieser Minimalisierungsgrad erreichbar.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2403:39 PM
Das mit einem 30L Rucksack habe ich vor ca. 20 Jahren auch mal gemacht. Damals war das bei Mountainbiketouren verbreitet. Das kann man ja, bei Bedarf, mit Bikepackingtaschen kombinieren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2406:07 PM
Danke Andreas, Für die Klarstellung. Ja, ich habe mich angegriffen gefühlt.
Und irgendwie denke ich, dass ich zwar schon ein speziellerer Typ bin, aber nicht so selten - wenn ich sehe, wem ich so auf den diversen CPs begegne. Oft auch Menschen, die länger unterwegs sind als 2-3 Wochen.
Da sind tolle Räder dabei, ich schaue inzwischen genauer hin, und so Standardteile wie meines. Da sind die, mit ganz viel Gepäck - öfters dann mit Motor - und die mit weniger, ich bewege mich eher im Mittelfeld. Ganz reduziert habe ich selten gesehen.
Ist aber verständlich, denn die, die diese spezielle Art des Bikepackings betreiben, werden seltener auf CPs zu finden sein. Und selbiges auch bei Ausrüstung, vom Hilleberg - sehr selten - bis zum Decathlon Zelt.
Was mir immer wieder quer geht - nicht nur bei Dir - ist die Selbstverständlichkeit, mit der angenommen wird, dass Finanzen irrelevant sind. MAN hat ein teures Rad, bzw. selbstverständlich mehrere, MAN hat eine teure Ausrüstung, MAN...
Nun, das klingt für mich und meines Erachtens auch für schweigende Mitlesende schon ziemlich elitär, und ich denke, dass es selbst unter den hier Schreibenden Kostenbewusste und aufs Budget achtende gibt. Ich zumindest prüfe genau, wenn ich wieder etwas kaufe, weil ich Optimierungsbedarf sehe, ob es mir den Preis auch wert ist. Wenn es schon teuer ist, dann muss es auch den Nutzen haben.
Für mich wäre nach wie vor die Bedeutung von Bikepacking sowieso viel weiter gefasst, das Äquivalent zu Backpacking... Statt zu Fuß mit Rucksack halt mit Fahrrad, mit welchem auch immer und mit wieviel Gepäck auch immer. Und da wäre meine Antwort auf die Headline dieses Threads - Anlass für Bikepacking - weil ich auf diese Weise viel reisen kann, die Zeit für mich irrelevant wird, und viel erlebe. Weil es Spaß macht, und ich es wunderbar alleine machen kann.
So, in diesem Sinne... Auf viele schöne Touren, tolle Momente, unvergessliche Begegnungen und Erlebnisse... Und vielleicht endlich mal SOMMER...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2406:38 PM
Hier in Schweden und auch in Dänemark haben wir alle Typen getroffen. Bikepacker mit Minimalgepäck bis hin zu uns wo ich eher zur Schwerlastabteilung gehöre. Jedem so wie es spass macht. Ab und zu kommt dann auch mal vom Bikepacker, dass er oder sie auch mal ne Nacht gefroren haben. Reines Sommerzelt ist halt grenzwertig wenn die Temperaturen so auf 4 - 6 Grad gefallen sind.
War alles vertreten, wobei ich froh war, dass wir unseren Tunnel Mückenarm verschliessen können. Das hat die Anwendung von Mygga auf 2 Abende reduziert.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2408:00 PM
Hallo Kaffeetasse!
Wenn Du mit dem Fully durch die (West-) Alpen radelst, dann hast Du doch beim Uphill stundenlang den Rucksack auf dem Rücken. Das stelle ich mir (insbesondere an heißen Tagen) unangenehm vor. Mit Hilfe des Zorrocarry-Gepäckträgers sitzt der Rucksack beim Bergauffahren bequem auf dem Träger und Du hast den sprichwörtlich den Rücken frei.
Beim Bergabfahren kommt der Rucksack auf den Rücken und die von Dir genannten Vorteile (agileres Rad, angenehmer beim Schieben/Tragen) bleiben erhalten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/2409:50 PM
In Antwort auf: lutz_
Hallo Kaffeetasse!
Wenn Du mit dem Fully durch die (West-) Alpen radelst, dann hast Du doch beim Uphill stundenlang den Rucksack auf dem Rücken. Das stelle ich mir (insbesondere an heißen Tagen) unangenehm vor. Mit Hilfe des Zorrocarry-Gepäckträgers sitzt der Rucksack beim Bergauffahren bequem auf dem Träger und Du hast den sprichwörtlich den Rücken frei
Gruß LUTZ
Hallo Lutz,
Danke für den Hinweis auf den zorrocarry, kannte ich bisher nicht, werde ich mir mal ansehen.
Ich bin auf den Rucksack gekommen, weil ich knapp 1 Monat vor Antritt der ursprünglich mit dem Trekkingrad geplanten Tour spontan einem Bekannten ein Fully abgekauft hatte, und auf der Tour unbedingt das neue Rad ausprobieren wollte. Grund für die Entscheidung pro-MTB war auch, dass mir klar war, dass Teile der Strecke für ein Trekkingrad eher an der Grenze des Fahrbaren sind. Jetzt brauchte ich schnell eine pragmatische Lösung für die Gepäckfrage. Konstruktionsbedingt wird bei dem Rucksack, für den ich mich entschieden habe, der Gurt-/Rückenbereich gut durchlüftet. Ich habe den Rucksack auch uphill nicht als besonders belastend oder unangenehm empfunden, obwohl ich in Süd-Nord-Richtung unterwegs war, also die meisten Pässe eher über die Südrampe mit der Sonne auf dem Buckel hochgezockelt bin. Für mich scheint das also das richtige 'Gepäckkonzept' zu sein. Gesamtgewicht Rucksack inkl voller Trinkblase sind aber auch max. 10 kg. Das reicht mir für 2 Wochen, und da sind sogar Dämpferpumpe und Drehmomentschlüssel dabei. Die Zweitkrawatte muss dann natürlich zuhause bleiben :-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/01/2406:05 AM
In Antwort auf: Kaffeetasse
Für mich scheint das also das richtige 'Gepäckkonzept' zu sein.
Die Wahl eines persönlich passenden "Gepäckkonzept" halte ich für eine durchaus vernünftige Aussage, wie immer es im Einzelfall aussehen mag. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Ich habe diesen Faden mit einem gewissen Interesse gelesen. Mir ist dabei aufgefallen, dass sehr häufig Etiketten sowohl für das eigene Reiseradeln als auch für die von anderen Personen praktizierten Varianten vergeben werden. Dabei ist nicht immer sofort zu erkennen, was mit diesen "Etiketten" ganz konkret gemeint sein soll. Das ist eigentlich auch nicht so wichtig. Erst recht nicht als möglicherweise ab- oder aufwertende Beurteilung. Es gibt halt sehr unterschiedliche Sicht- und Verhaltensweisen. Für mich war über eine sehr lange Zeitspanne das Reisen per Rad eine gute Möglichkeit es sehr individuell zu gestalten. Leider haben sich mit zunehmendem Alter verschiedene Hemmnisse wie ein Impingement in der rechten Schulter und dann nach Abklingen dieses Mangels eine deutliche Verschlechterung meines Sehvermögens eingeschlichen. Letztlich habe ich dann so manche früher für mich selbstverständlich erscheinende Radreisen durch längere Wandertouren "ersetzt". Auch bei solchen langen Wandertouren benötige ich eine gewisse Menge an Gepäck. Aber werde ich deshalb zu dem oft zitierten "Backpacker"? Auch wieder so ein "Allerweltsetikett"
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/01/2406:32 AM
In Antwort auf: Lionne
Was mir immer wieder quer geht - nicht nur bei Dir - ist die Selbstverständlichkeit, mit der angenommen wird, dass Finanzen irrelevant sind. MAN hat ein teures Rad, bzw. selbstverständlich mehrere, MAN hat eine teure Ausrüstung, MAN...
Machst du nicht umgekehrt genau den selben Fehler? Du beurteilst alleine nach dem von dir vermuteten Preis der vorhandenen Ausstattung die Einstellung der Menschen zum Finanziellen. Und du hast Menschen, von denen du vermutest, dass sie eine andere Philosophie als du vertreten schon in mehreren Beiträgen mit nicht besonders freundlichen Worten bedacht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/01/2410:04 AM
In Antwort auf: JoMo
Von Frontrollern bin ich abgekommen. Man packt dann wirklich immer mehr Zeug ein und die Fuhre bewegt sich dann langsam, wie ein Moped.
Wenn ich mit kleinem Gepäck reise, also ohne Zelt, Küche und Schlafsack, nur die Frontroller am Lowrider mit. M.E. ist der Schwerpunkt des Rades und die Stabilität dann besser (mag aber am jeweiligen Rahmen liegen). Auf den Gepäckträger kann mann dann zusätzliche Wasserflasche, einkäufe oder eine nasse Jacke packen, wenn nötig.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/01/2411:58 AM
Es ist ja schon alles gesagt und der Faden beruhigt sich inzwischen freundlicherweise. Jetzt habe ich gerade ein bisschen Luft und sag überflüssigerweise auch noch was. Also, ich finde, es gibt ein Kontinuum zwischen den zwei extremen Polen. Der eine Pol ist der Radreisende mit 6 kg Rennrad und dem Gepäck in der Trikottasche. Den anderen Pol bildet der Radreisende mit Six-Pack-Fahrrad plus Anhänger mit Hausrat oder Wohnwagen (hatten wir ja auch schon im Forum). Also, ich persönlich befinde mich immer irgendwo dazwischen und weiß, dass ich auch an den beiden extremen Polen meinen Spaß und meine Freude hätte, je nach Terrain, Absicht, Lust und Laune, Jahreszeit oder Ambition. Der Unterschied zu „früher“ ist, dass es jetzt auch Krams wie Arschrakete und Rahmentasche zu kaufen gibt. Genauso wie es den Unterschied zu „noch früher“ gibt, dass man auch wasserdichte Gepäckträgertaschen kaufen kann. Zum letzten Mal beginne ich den letzten Satz wiederholt mit einem Also: Also,ich mag die ganze Variabilität und könnte noch einiges sagen, aber ich bin immer mit einem tourspezifischen Mischmasch unterwegs. Nur klassische Lenkertaschen im klassischen Setup überzeugen mich persönlich nicht, genauso wenig wie hippe Rahmentaschen im vor fünf Jahren modernen Bikepacking-Setup. Grundsätzlich und am liebsten bin ich mit zwei großen Hinterradtaschen unterwegs, anstatt Bikepacking auch gerne mal mit Rucksack. Aber ich bewege mich ebenso grundsätzlich zwischen allen möglichen Welten, je nach Tour und Notwendigkeiten. Ein Lob der Vielfalt, wider die Einfalt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2407:15 AM
Ich finde auch, dass alles bereits gesagt worden ist, bin mir nur nicht sicher, ob im richtigen Proporz. Gefühlt haben sich hier zu viele Anhänger der Schwerlastfraktion und zu wenige Bikepacking-Light-Weight-Spezialisten gemeldet. Ein Moderator (Jürgen?) hatte hier angeführt, dass die Reiseberichte zeigen, dass immer noch die Mehrheit mit 2 bis vier großen Taschen unterwegs ist. Sickgirl hat dem schon widersprochen, aber allein schon die Statistik gebietet ja, dass sich noch weitere Anhänger des Leichtgewichtsradreisens melden.
Wer schreibt denn hier Reiseberichte? Die sind doch ausnahmslos mit Fotos und man sieht den Berichten schon die Eitelkeit des Hobby-Fotografens an. Was haben denn Hobby-Fotografen? Sie haben teure schwere Kameras, die sie in ebenso schweren Lenker-Taschen verstauen. Daher wahrscheinlich, dass die der Schwerlast-Fraktion angehören. Ich weiss, man kann auch mit Smartphones passable Fotos machen. Aber auch das hat Sickgirl schon geschrieben: Wer ein teures Gravelbike (oder Rennrad oder Mountainbike) hat, und bike-packing-mäßig (also mit leichtem Gepäck) unterwegs ist, freut sich am sportlichen Radfahren an sich und hält nicht an jeder Ecke an, um Fotos zu schießen. Ich frühstücke, setz' mich auf's Rad, und dann mach' ich erst wieder Pause, wenn ich die nächste Übernachtungsstätte erreicht habe. Zwischendurch halte ich nur zum Pinkeln und Wasserflasche-Auffüllen an.
Daher ist die niedrige Anzahl von Reiseberichten von Bikepackern kein Beleg, dass es tatsächlich nur wenige sind. Außerdem radle ich viel draußen herum. Was ich da sehe: Stark zunehmend sind zwei Gruppen: Diejenigen mit sportlichen Rädern, vor allem Rennrädern und Gravelbikes, aber auch MTB bleibt auf höherem Niveau. Und auf der anderen Seite die E-Bikes. Ich sehe aber keine deutliche Zunahme dieser Alltags-Trekking-Räder. Jedenfalls nicht am Wochenende außerhalb der Stadt. Ich sehe auch deutlich zunehmend Bike-Packing-artig bepackte Gravelbikes. Ich frage mich daher, ob der Proporz wirklich so ist, wie es hier erscheint. Vielleicht wird dieses Forum auch einfach zu alt? (ich werde ja auch alt, aber meine Räder liegen seit 30 Jahren bei 10kg und mein Gepäck unverändert bei 4,5kg (inklusive Taschen))
Andererseits würde ich gern die Äußerung von MartinBP unterstützen. Das Ganze hat auch was mit Geld zu tun, das muss man mal ehrlich zugeben. Bikepacking macht man, weil man sich an seinem teuren Gravelbike oder Rennrad freut, und es nicht durch hässliche Packtaschen versauen will, weder optisch, noch im Fahrgefühl. Und Gravelbikes oder Rennräder für 1000 Euro machen noch nicht richtig Spaß. Die meisten werden (so wie ich) deutlich teurere haben. Daher ist das ganze Thema schon auch ein finanzielles Thema.
Und es wurde ja bereits der Verdacht geäußert, dass es sich beim Bike-Packing tatsächlich um "Kreditkarten-Radreisen" handelt. Ich bin -wie gesagt- die letzten Jahre mit 4,5kg Gepäck unterwegs gewesen und unterbiete damit wohl noch Sickgirl. Das ging aber tatsächlich nur mit Kreditkarte (meist hat es die EC-Karte getan). MartinBP hat hier auch darauf hingewiesen, dass dieser Spaß immer teurer wird. Auch das kann ich zumindest für Ostdeutschland bestätigen. Preiswerte Hotels und Pensionen sind entweder voll oder geben sich nicht mehr mit lästigen Eine-Nacht-Gästen ab. Ganz oft sind sie auch einfach nur nicht erreichbar. Noch problematischer ist es, überhaupt noch Restaurants zu finden, die abends offen haben. Ich lande daher in immer teureren Hotels, und überlege langsam, ob ich mich von diesem Kreditkarten-Radreisen verabschiede.
Aber Schwerlast-Transport muss deswegen nicht gleich sein. Es ist ja dabei nicht nur die Frage, ob man, ohne zu schieben, den Berg hochkommt, sondern auch, ob man mit 20kg Gepäck heil wieder herunterkommt! (auch dazu hatte MartinBP vom Saaleradweg schon mal eindrucksvoll ein Erlebnis berichtet).
Gefreut habe ich mich über die Bemerkung von Falk, dass es doch auch Wurst und Käse tut. Wie man hier in der Zivilisation, wo es Supermärkte gibt, auch noch mit Kochgeschirr und Kocher unterwegs sein kann, verstehe ich nicht so richtig.
Sorry, ich habe hier nix Neues beigetragen. Ich wollte nur ein weiteres Votum für die Leichtgewichts-Reise-Fraktion abgeben... Grüße Christoph
Der Grund, warum ich keine Reiseberichte schreibe ist eher, dass ich nicht den Eindruck habe, es gäbe etwas zu berichten. Ob das etwas mit der Sportlichkeit meiner Touren zu tun hat, wage ich aber zu bezweifeln.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2408:32 AM
Naja, so geht es mir aber auch. Ich radle, und radle, und es passiert nicht viel Spektakuläres. Außer, dass ich mal schaffe, über die 200km zu kommen. Sogar über 220km. Aber wen interessiert das?? Ich wüsste daher auch nicht, was ich überhaupt schreiben könnte. Wenn, dann ginge es um brenzlige Situationen. Mit Autos, oder auch offroad selbst herbeigeführt. Wer will denn das lesen. Und passiert zum Glück auch nicht so oft, dass es einen Bericht füllen würde... Viele Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2409:44 AM
Oute mich auch (noch ein weiteres Mal) als Anhänger des "Leichtgewichtsradreisens" - bin auch mit Zeltgepäck noch nie mit mehr als 12 kg am Rad gefahren. Im Vergleich zu anderen foren scheint dieses hier wirklich alt geworden zu sein und die laufenden technischen Innovationen werden eher ablehnend als neugierig diskutiert. Sickgirl und ich dürften so ziemlich die einzigen sein, die mit (den schon längst etablierten) elektronischen Schaltungen am Reiserad unterwegs sind, während andere ihr Reiserad mit 3 x 8 neu aufbauen. Ich hab noch eine Menge Ortliebs verschiedener Generationen herumliegen, aber dank den neuen Bikepacking-Taschen (und natürlich auch dem tailfin-System) kommen diese schon seit Jahren nicht mehr zum Einsatz. Würde ich als Junger gerade erst in das Radreisen einsteigen wollen würde ich schnell merken, dass im dem forum hier nur selten der Letztstand der Entwicklungen diskutiert wird - erklärt vielleicht auch, weshalb kaum neue MitgliederInnen zu begrüßen sind.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2410:03 AM
In Antwort auf: gerold
Würde ich als Junger gerade erst in das Radreisen einsteigen wollen würde ich schnell merken, dass im dem forum hier nur selten der Letztstand der Entwicklungen diskutiert wird - erklärt vielleicht auch, weshalb kaum neue MitgliederInnen zu begrüßen sind.
Hm, das setzt einfach einen ganz anderen Fokus voraus als ich ihn habe. Denn um über eine Entwicklung diskutieren zu können, muss man sie m.E. ausprobiert und im Idealfall auch mit anderen Dingen verglichen haben. Dazu muss man entweder ständig neue Räder kaufen oder die vorhanden auch ohne dass die alte Ausrüstung kaputt ist umrüsten. Um das zu tun bin ich aber viel zu wenig an Radtechnik interessiert. Ich forsche nicht ständig im Netz oder sonstwo was es gerade Neues gibt, ich merke das erst wenn ich ein Ersatzteil brauche, das es nicht mehr gibt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2410:11 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
...Wie man hier in der Zivilisation, wo es Supermärkte gibt, auch noch mit Kochgeschirr und Kocher unterwegs sein kann, verstehe ich nicht so richtig....
Z. B. weil man sich am kühlen, späten Abend nach stressiger Tour, bei immer noch anhaltendem Regen und Sturm eine warme Mahlzeit zubereiten möchte ?
(Warum ich nicht das Öfchen benutzt habe? Weil ich mich mit meinem Kocher besser auskenne und das Wageninnere nicht u. U. noch voll qualmen wollte ... rustikaler wärs natürlich gewesen )
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2410:13 AM
Man kann meines Erachtens sowohl bikepackingmässig eher leicht- als auch schwergewichtig unterwegs sein und ebenso mit altmodischen Packtaschen gibt es je nach Bepackung grosse Unterschiede. Ich fahre bisher nur ohne Bikepacking-Taschen. Bei Touren mit Hotelübernachtungen komme ich auf um die 2 kg Gesamtgewicht (ca. 1.3 kg im winzigen selbstgenähten Rucksack, der Rest am Rad verstaut). Bei Touren mit Zelt und Kocher in Mitteleuropa oder Spanien sind es dann mit zwei Packtaschen 6.5 bis maximal 7 kg Basisgewicht (ohne Wasser und Lebensmittel), mit Zelt, Schlafsack und dergleichen um bis gegen 0 Grad auskommen zu können.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2410:59 AM
2kg mit Hotelübernachtung und 7kg sogar mit Kocher?!?!? Wow, das ist neuer Rekord, oder? Da bin ich gespannt, ob jemand nachfragt, wie Du das hinkriegst. Also, die 2kg kann ich mir vorstellen, wenn Du nur rudimentäre Regenklamotten mitnimmst, und auch Radeln bei etwas kühlerem Wetter eher ausschließt, und wenn Du überhaupt keine zivilen Klamotten für den Abend mitnimmst, also mit Radhose am Restaurant-Tisch sitzt (ich nehme so eine längere Leichtgewichts-Badehose mit, nicht wirklich für 4 Sterne geeignet, aber darum schert sich ja heute niemand mehr).
Aber die 7kg mit Kocher und Schlafsack? Wenn das echt ginge, dann würde ich auch Zeltradtouren machen. 7kg krieg ich auch noch den Berg hoch und wieder runter. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2411:33 AM
In Antwort auf: gerold
Oute mich auch (noch ein weiteres Mal) als Anhänger des "Leichtgewichtsradreisens" - bin auch mit Zeltgepäck noch nie mit mehr als 12 kg am Rad gefahren. Im Vergleich zu anderen foren scheint dieses hier wirklich alt geworden zu sein und die laufenden technischen Innovationen werden eher ablehnend als neugierig diskutiert. Sickgirl und ich dürften so ziemlich die einzigen sein, die mit (den schon längst etablierten) elektronischen Schaltungen am Reiserad unterwegs sind, während andere ihr Reiserad mit 3 x 8 neu aufbauen.
Leider gibt es von Rohloff keine elektronische Schaltung. Ein Bluetooth ULE System für Rohloff fände ich echt nicht schlecht. So bleibe ich zwangsläufig bei der mechanischen Ansteuerung. Hydraulische Scheibenbremsen verwende ich aber schon seit 7 Jahren und bin froh, mich nicht mehr mit V-Brakes herumärgern zu müssen.
In Antwort auf: gerold
Ich hab noch eine Menge Ortliebs verschiedener Generationen herumliegen, aber dank den neuen Bikepacking-Taschen (und natürlich auch dem tailfin-System) kommen diese schon seit Jahren nicht mehr zum Einsatz.
Die seitlichen Tailfin-Taschen sind aber den Ortlieb gar nicht so unähnlich. Ich bin nur am Überlegen, was ich als aerodynamische Mitteltasche auf meinen Gepäckträger schnallen kann.
Das einzige schwere Teil, was ich gerne mitschleppe, ist meine Kamera.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2411:40 AM
Eine kleine leichte Luftpumpe, Reifenheber und Schläuche braucht man natürlich. Auch 3 Imbusschlüssel. Aber Ersatzteile? Da würde ich echt nicht auf die Idee kommen, die mitzunehmen, mein Rad ist gut genug gewartet, da reißt keine Kette unterwegs. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2411:49 AM
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Machinist
Bei Touren mit Hotelübernachtungen komme ich auf um die 2 kg Gesamtgewicht (ca. 1.3 kg im winzigen selbstgenähten Rucksack, der Rest am Rad verstaut).
Ich finde es immer wieder interessant, dass Leute ohne Luftpumpe und jegliche Art von Ersatzteilen, Regenklamotten, Handy und Badehose unterwegs sind.
Zumindest ich rechne Dinge, die ich fest an Rad oder auch auf Nichtreisen praktisch immer dabei habe (z.B. Luftpumpe, Ersatzschlauch, Miniwerkzeug, Geldbeutel und Handy) gedanklich nicht zum Reisegepäck. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass ich da nicht die einzige bin.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2411:54 AM
Ertappt! Ich rechne die Satteltasche mit Schläuchen, Reifenhebern, leichter Luftpumpe, Imbisschlüsseln tatsächlich auch nicht mit. Aber alles andere (inklusive Handy und Taschen/Rucksack) packe ich auf die Waage. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2412:18 PM
Selbst in sehr einsamen Gegenden komme ich nicht mehr auf die Idee und koche mir mein pampiges Miracoli selber. Dann lieber kalte Küche mit einem schönen und saftigen Stück Wurst in der Stulle. In Europa wird, wenn vorhanden die Gastronomie bevorzugt, gerade in kulinarischen Ländeen wie Italien, Spanien oder Frankreich.
Der Kocher mit kleinem Faltkessel von Sea to Summit kommt nur mit für den Kaffee oder Tee.
Selber kochen ist für mich reine Zeitverschwendung und mir kann keiner weiß machen, dass einem die Tütensuppe oder das Miraculi schmeckt. Eher treibt der Hunger es in den Magen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2401:24 PM
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Machinist
Bei Touren mit Hotelübernachtungen komme ich auf um die 2 kg Gesamtgewicht (ca. 1.3 kg im winzigen selbstgenähten Rucksack, der Rest am Rad verstaut).
Ich finde es immer wieder interessant, dass Leute ohne Luftpumpe und jegliche Art von Ersatzteilen...
Man kann ja unterwegs jemanden mit vier dicken Ortliebs fragen, ober er das Gewünschte zufällig dabei hat. Im Falle der Luftpumpe ist mir das selbst passiert.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2401:48 PM
Zitat
mir kann keiner weiß machen, dass einem die Tütensuppe oder das Miraculi schmeckt. Eher treibt der Hunger es in den Magen.
Da musst du dich tagsüber mehr anstrengen, damit du Hunger bekommst. Aber die Gastronomie muss ja auch von was leben. Wieso eigentlich Zeitverschwendung ? Wie viel Zeit brauchst du um eine Tütensuppe zuzubereiten ?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2401:50 PM
In Antwort auf: Thomas1976
Selbst in sehr einsamen Gegenden komme ich nicht mehr auf die Idee und koche mir mein pampiges Miracoli selber. Dann lieber kalte Küche mit einem schönen und saftigen Stück Wurst in der Stulle. In Europa wird, wenn vorhanden die Gastronomie bevorzugt, gerade in kulinarischen Ländeen wie Italien, Spanien oder Frankreich.
Der Kocher mit kleinem Faltkessel von Sea to Summit kommt nur mit für den Kaffee oder Tee.
Selber kochen ist für mich reine Zeitverschwendung und mir kann keiner weiß machen, dass einem die Tütensuppe oder das Miraculi schmeckt. Eher treibt der Hunger es in den Magen.
So sind die Menschen verschieden. War in dem genannten Fall aber weder Miracoli noch Tütensuppe noch pampig . Hunger war allerdings definitv da , jedoch keine Gastronomie, die hätte bevorzugt werden können. Wurst? Igittigitt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2402:04 PM
So schwierig ist es gar nicht auf die wenigen Kilos zu kommen. Lästig sind, wenn man kochen möchte, eher die oft zu grossen Packungen. So muss ich z.b. für mein morgendliches Porridge stets 500 g Haferflocken kaufen, brauche aber pro Frühstück alleine nur 120 g. Zelt wiegt unter 800 g bei noch guter Schlechtwettertauglichkeit (Tarptent Moment), Kunstfaser Quilt etwas über 700 g, Matte ca. 350 g, Kocher mit 1 l Titantopf 175 g (Dosenkocher, nunmehr 14 Jahre alt, mit Gestell um 40 g), 2 Packtaschen (etwa 30 l, 1000 g). Bei Hoteltouren tut es für abends eine Short (110 g) und T-Shirt. Mit dabei sind immer lange dünne Handschuhe und Kopfhaube als Kälteschutz. So kann ich gut bis 5 Grad oder so noch radfahren. Eine Regenjacke ist fast essentiell, Regenhose nehme ich nur selten mit.
Werkzeuge und Ersatzschlauch sind immer dabei und im Gewicht inkludiert. Für die meisten voraussehbaren Pannen will ich mir selber helfen können. Meist gehört auch ein getunter Park Tool Kettennietendrücker und Nippelspanner dazu. Einen defekten Bremsschalthebel konnte ich kürzlich natürlich nicht reparieren und musste mir mit Lüsterklemmen und einem Stück Holz eine Lösung basteln um 6 Gänge behelfsmässig schalten zu können. Ein an der Flanke zugenähter Rennradreifen ermöglichte mir vor einigen Jahren noch vier Tage die Weiterfahrt über die Alpen, Nähzeug gehört daher für mich zum Reparaturset.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2402:15 PM
Beeindruckend! Liest sich fast wie die Packliste von Christine Thürmer (der bekannten Langstrecken-Wanderin und Buchautorin), selbst die scheint inzwischen etwas mehr Komfort zu haben (kein Tarp mehr). Auf die Shorts bin ich auch schon gekommen (meine könnten sogar noch leichter sein) und bei Decathlon gibt es ziemlich leichte Synthetic-T-Shirts. Auf Regenhose (und Regenüberschuhe) verzichten hab ich schon oft überlegt. Hab jetzt mal eine kurze Regenhose gefunden, vielleicht ist das zusammen mit Beinlingen ein guter Kompromiss. Danke jedenfalls für Deine Packliste! Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2404:20 PM
In Antwort auf: Machinist
Werkzeuge und Ersatzschlauch sind immer dabei und im Gewicht inkludiert. Für die meisten voraussehbaren Pannen will ich mir selber helfen können. Meist gehört auch ein getunter Park Tool Kettennietendrücker und Nippelspanner dazu.
Genau. Ich will mir wenigstens so weit helfen können, dass ich bis zum nächsten Fahrradladen komme.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2405:59 PM
Ich koche öfters tatsächlich, und kein Fertigzeug. Gemüse, Fisch, Meeresfrüchte, Sachen, die keine allzulange Garzeit haben und mit dem kleinen Kocher gehen. Soto Windmaster + 1lTopf mit Pfannendeckel. Immer kalte Küche mag ich nicht, vor allem, wenn wie dieses Jahr der Sommer so sparsam ist. Und wenn so eine Tour länger ist, möchte ich anständig essen. Kalte Küche wenn wärmer - die verschiedensten Salatvarianten, der Kaffee allerdings als Instant - das Wasser an den CPs ist heiß genug dafür.
Es geht also, braucht halt Phantasie, bisschen Improvisationen.
Nur habe ich mir hier in Frankreich die etwas größere Camping Gaz Kartuschen geleistet (Gewicht, leider), den Adapter hatte ich dabei, nach dem Reisebericht eines anderen Foristen.
Und so kommt das Gewicht zustande - 2 Prämissen, ich muss gut schlafen können, nicht frieren und anständig essen. Da wiegt die Zeltausrüstung, kein 1 Person UL Zelt, sondern eines, in dem man sitzen kann, und sein Zeug hinein bringen kann, bei der ich auch noch - sehr bewährt auch dieses Mal - Stahlnägel als Häringe nutze, die Luftmatratze - Exped Dura mit höherem Iso Wert, super, und der Schlafsack, der super warm ist, leider Kunstfaser, aufgrund der evtl. (und in der Praxis bestätigt) Feuchtigkeit. Letztes Jahr war ich da leichter unterwegs, ein Grund für den vorzeitigen Abbruch (und die bescheidene Wetterprognose)
Auch durch diesen Thread habe ich überlegt, wo ICH reduzieren könnte... Ich hatte ein paar Sommersachen zuviel dabei... Nun, um diese Jahreszeit hätte es ja auch mal schön warm sein können. Alles andere habe ich genutzt, und nicht missen wollen.
Ich schaue immer wieder bei Neuanschaffungen gerade im UL Bereich - da tut sich ja viel - aber es muss dann für mich passen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2406:18 PM
Zitat
Es geht also, braucht halt Phantasie, bisschen Improvisationen.
Mag sein, ich mag kochen zuhause schon nicht und ganz bestimmt nicht auf Radreise auf einem wackligen Kocher. Nur wenn es wirklich nicht anders geht.
Und Radreise bedeutet für mich auch die kulinarischen Vorzüge des jeweiligen Landes. Ich würde z.B in Japan oder Korea nie auf die Idee kommen dort auf einem wackligen Kocher mir irgendwas zu kochen und selbst wenn die Phantasie noch so groß ist. Lokale Köche ist ein Grund für mich, warum ich in bestimmte Länder reise und wenn ich Lust auf ein 250€ teures Kobe Steak habe, dann gönne ich mir das auch mal im Urlaub. Dafür gebe ich sonst kein Geld aus für Zigaretten, teure Klamotten oder so.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2409:20 PM
Hallo Kai,
Zitat
Leider gibt es von Rohloff keine elektronische Schaltung.
ja, noch nicht. Es soll aber in absehbarer Zeit was kommen, auch zur Nachrüstung an Bio-Rädern. An E-Rädern ist die E14 ja schon seit einiger Zeit auf dem Markt. Für Ende des Jahres ist für die E14 auch ein neuer Trigger-Schalter (Taster) von Rohloff angekündigt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2409:37 PM
Ich weiß aber nicht, was es bringt und ob es den Mehraufwand rechtfertigt. Der sauber rastende Schaltgriff ist eine recht gute Lösung und wenn sich das schwergängig und teigig anfühlt, liegt es in aller Regel an einer unsauberen Leitungsführung mit zu engen Bögen und zu straffen Seilen. Tast- oder Hebelschalter muss man auch nur betätigen und eine möglichst direkte Rückmeldung über den Erfolg wäre schon nicht verkehrt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/02/2409:56 PM
In Antwort auf: gerold
Im Vergleich zu anderen foren scheint dieses hier wirklich alt geworden zu sein und die laufenden technischen Innovationen werden eher ablehnend als neugierig diskutiert.
Nunja, das jung - alt - Problem gibt es schon immer. Ideal fände ich, wenn es gelänge, Bewährtes zu erhalten und Besseres zu übernehmen.
Nur: so einfach ist das nicht. Genausowenig, wie alles Alte schlechter ist, ist alles Neue automatisch besser. Dazu kommt: man sollte sich vielleicht davon verabschieden, daß die Entwicklung immer aufwärts geht. Die Erfahrung zeigt, es gibt Aufwärtsentwicklung, Höhepunkte und es gibt notwendigerweise die darauf folgende Abwärtsentwicklung.
Wie schon einmal geschrieben: wenn man schon diese zwei Richtungen als gegensätzlich einschätzt: Sixpack vs Bikepack, dann muß man schon differenzieren, wann und für wen welche Vorteile und Nachteile entscheidend sind. Denn sehr offensichtlich hat kein System alle Vorteile auf seiner Seite.
Seit Anbeginn gab und gibt es im Forum diese zwei Nutzer: So leicht und sparsam wie möglich und so komfortabel und alles-dabei wie möglich. Und es gibt alle Schattierungen dazwischen. Ja, wir waren alle mal jünger, aber diese grundsätzlichen Unterschiede sind nicht neu, es gab sie schon, als wir alle jung, schön, fit, tollkühn und sexy waren.
Heute findet sich Mancher wieder im Trend bikepacking, andere finden das grenzenlos unpraktisch. Es ist wirklich nicht schwer, zu erkennen, was das eine und das andere für Möglichkeiten bietet. Daß die Industrie für beide tätig sein will, ist selbstverständlich. Bikepacking geht schon zu lange, als daß man es als einen Eintagesfurz abhaken könnte.
Andererseits sind, s.o., wirklich nicht alle Neuerungen Fortschritte. Ich sehe die Reduktion auf zweifach und einfach bei den Kurbeln durchaus nicht als gamechanger, nur mal als Beispiel, Schlauchlosreifen auch nicht und absenkbare Sattelstützen ebenfalls nicht. Meine Meinung zu 584 habe ich schon geäußert.
Für mich sind aber Hydrodiscs Standard geworden, alles davor ist Museum. Ob ich aber die Vorteile einer elektrischen Schaltung für so bedeutend halte, daß ich die entsprechenden Umrüstungen vornehmen würde, weiß ich nicht. Das wird bei Anderen anders gewichtet werden. Einen Carbonrahmen werde ich mir niemals hertun, egal, wie das in anderen Radbereichen Standard geworden sein mag. Vollfederung finde ich klasse, aber ich würde nie sagen, daß das immer für jeden das Richtige ist. Und zum Gepäck:
Ich fahre als Nicht-Camper mit zwei Backrollern und einer Lenkertasche rum. Ich mache das, weil für mich der Handlingkomfort wichtiger ist, als ein paar Gramm Mehrgewicht. Und wegen der Volumens. Ich will unterwegs auf zusätzlichen Stauraum zurückgreifen können, und sei es nur im Wolkenbruch für meine sonst über den Schultern getragene Kamera oder schlicht zum Einkaufen.
Ich möchte nicht auf wärmende Kleidungsstücke verzichten, aus Erfahrung auch nicht für Südeuropa. Dasselbe gilt für Regensachen. Und ich brauche einen gewissen Stauraum für medizinisch erforderliche Utensilien. Ich gehe nicht davon aus, daß jetzt also jemand sagt, mit so vorsintflutlichen Ideen solltest du besser zuhause bleiben, denn modernes Radreisen sieht anders aus.
Wenn ich mein faltbares Rad mal einem anderen Transportmittel anvertrauen will, Bahn, Taxi, Bus, dann möchte ich die Optionen nutzen können, die Ortlieb bietet und keine Riemchenlöseorgien veranstalten müssen. Mag sein, daß sich hier im Bikepackingbereich auch etwas getan hat. Was aber speziell im Hotel garnicht geht, ist, Teile des Gepäcks am Rad lassen zu müssen.
Und ja, das bedeutet, daß ich auf vieles zu verzichten habe, was die Superleichtfraktion kann. Ja und? Wäre es nicht hilfreich, wenn niemand Angst hätte, jemand anderes könnte ihm die Butter vom Brot abkratzen?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:47 AM
In Antwort auf: Thomas1976
Mag sein, ich mag kochen zuhause schon nicht und ganz bestimmt nicht auf Radreise auf einem wackligen Kocher.
Spülmaschine hast auch keine in der Nähe
Weiter oben schriebst Du bereits
In Antwort auf: Thomas1976
Selber kochen ist für mich reine Zeitverschwendung ...
Diese Meinung wird jedoch von fast Niemand verstanden geschweige denn akzeptiert. Kochen macht Freude und Spaß!!!
In Antwort auf: Thomas1976
Lokale Köche ist ein Grund für mich, warum ich in bestimmte Länder reise und wenn ich Lust auf ein 250€ teures Kobe Steak habe, dann gönne ich mir das auch mal im Urlaub.
Dafür musste ich vorige Woche mit Umweg gerade mal 32km radeln und es war wesentlich billiger Empfehlung (Wagyu Beef, auch Kobe Beef genannt)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2406:14 AM
In Antwort auf: iassu
Ob ich aber die Vorteile einer elektrischen Schaltung für so bedeutend halte, daß ich die entsprechenden Umrüstungen vornehmen würde, weiß ich nicht.
Und dabei bist du ja im Gegensatz zu mir jemand, der auch außerhalb von Notfällen selbst an seinem Rad schraubt. Wer das nicht macht (und nein, das ist für mich keine Voraussetzung, um Radreisen machen zu dürfen), sondern sein Rad für solche Umrüstungen in die Werkstatt bringt, wird noch länger überlegen, ehe er eine solche Umrüstung vornimmt.
Und wenn man dann nach ehrlicher Beurteilung zum Ergebnis kommt, dass die Neuerung für den eigenen Verwendungszweck/Fahrstil/whatever doch nicht das Richtige war muss man schon sehr viel Größe und auch übriges Geld besitzen, um dann nochmal in die Werkstatt zu gehen und alles wieder zurückbauen zu lassen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2409:15 AM
Ich dachte an die Kombination kurze Regenradhose und Überschuhe, die einigermaßen nach oben abdichten? Aber es kann sein, dass da dann immer noch zu viel von oben reinläuft. Die lange Regenhose ist halt immer ein Posten, der ganz schon die "Gewichtsbilanz" versaut. Überschuhe aber auch... Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2409:28 AM
.... und die Bücher von Christine Thürmer wären auch zu empfehlen (schrieb ich ja schon weiter oben), zumal das eine Frau ist, deren Gewichts-Einspar-Tipps für Frauen vielleicht "mehr Gewicht haben".
Was ich übrigens mache: Extrem wenig Klamotten mitnehmen und dann aller paar Tage abends im Hotel waschen. In Hotels, wo es Wasch oder Duschpaste gibt (sind ja die meisten). Bis zum nächsten Morgen ist in der Regel sogar die Radhose trocken, außerdem spaziere ich abends noch mal durch den Ort und schwenke die dabei kräftig. Sonst mit noch leicht feuchter Radhose losradeln, macht man ja nach Regen auch.
Und ich versuche schnell unterwegs zu sein, dann wird der Gestank vom Fahrtwind davon getragen (klappt bloß bergauf nicht immer).
Das ist natürlich schon wieder eine Geldsache (wegen der Hotels). Aber vielleicht fallen ja denen, die zelten, irgendwelche Stellen ein, wo man sich ein bißchen Waschpaste abzweigen kann. Bloß nicht noch Waschmittel mitnehmen! Ist ja auch wieder schwer. In Rumänien hab ich vor langer Zeit noch gesehen, wie die am Fluss ihre Wäsche geklopft haben, also tatsächlich ohne Waschmittel oder Seife gewaschen haben. Vielleicht geht das ja auch?
Wäre doch schön, wenn sich dieser Faden noch zu einer Art Missionierung der Schwerlastfraktion durch die Leichtgewichtsfetischisten entwickelt (hihi) Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2409:30 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
... Die lange Regenhose ist halt immer ein Posten, der ganz schon die "Gewichtsbilanz" versaut.... Grüße Christoph
Meine Regenhose in L von Decathlon mit Spritzschutz für die Schuhe wiegt 262 Gramm. Damit versaue ich mir gerne die Gewichtsbilanz, weil ich mir damit nicht meine Schuhe einsaue. Auch ich achte bei meinen Bikepackingtouren mit dem Brompton auf das Gesamgewicht von 10 kg am Block vorne.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2409:51 AM
Je nach Aussehen der Regenhose kann die auch als lange Hose für gut genutzt werden, zumindest wenn man hauptsächlich unterwegs ist und nicht so viel abends einkehren will. Außerdem kann man an besonders kalten Tagen die Regenhose auch als zusätzlichen Kälteschutz über eine lange Radhose ziehen. Meine Vaude Regenhose sieht so neutral aus, dass ich die auch schon dort angezogen habe, wo ich ich nicht mit einer Radhose reinstolzieren wollte.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2410:09 AM
Nix gegen Decathlon. Ich nutze im Alltag (Weg zur Arbeit) sowie Wochenend-Trainingstour auch Sachen von Decathlon. Aber macht Euch mal die Mühe und legt diese Sachen auf eine genaue Digitalwaage. Decathlon ist oft schwerer (nicht immer) als teurere Radklamotten von Markenfirmen.
Sowieso alles, wirklich alles immer auf eine genaue Digitalwaage legen!
Ich bin schon vor 25 Jahren mit Waage einkaufen gegangen. So findet man mit der Zeit bei allen Sachen das Leichteste heraus. Z.B. Badelatschen von Decathlon, damit laufe ich abends durch den Ort. Sind sehr leicht. Auch 3 Imbusschlüssel statt Multifunktionswerkzeug. Viel leichter. So findet man mit der Zeit überall ein bißchen Gewichts-Einspar-Potenzial. (Bei Reifenhebern darf man aber nicht sparen, war meine leidvolle Erfahrung)
Man muss es wirklich überall suchen. In der Summe kommt dann 'ne ordentliche Gewichtseinsparung zusammen. Z.B vorher auf Trainingsfahrten bräunen. Dann muss keine Sonnencreme mit. Mücken muss man halt aushalten. Usw., usw.
Geht natürlich ein kleines bißchen auf Kosten des Komforts. Aber dafür steigert sich der Komfort beim Radfahren ordentlich! Ich bin da ein bißchen missionarisch veranlagt, was Leicht-Gewichtsradeln betrifft. Bedenkt doch bitte auch mal, was Ihr Eurem Körper antut, wenn Ihr da so schwer unterwegs seid!! Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2410:37 AM
Hallo Christoph!
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Wäre doch schön, wenn sich dieser Faden noch zu einer Art Missionierung der Schwerlastfraktion durch die Leichtgewichtsfetischisten entwickelt (hihi)
Danke, ich verspüre keinen Bedarf irgendjemanden zu missionieren. Ich bin gerne leicht unterwegs, werde meine Zahnbürste aber sicherlich nicht absägen. Und wenn jemand anderes gerne seine elektrische Zahnbürste samt Ladegerät spazieren fahren möchte, bitte gerne.
Es soll jede und jeder so unterwegs sein, wie sie oder er das gerne möchte. Da meine Frau an einer chronischen Flussradwegallergie leidet, sind wir tendenziell eher in den Bergen unterwegs. Aber auch das kann gerne jeder so halten wie er will.
Ich finde es super, wenn es unterschiedliche Möglichkeiten des Gepäcktransports gibt und schaue mir auch gerne die Setups von anderen Leuten an. Da kann man immer noch etwas dazulernen…
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2411:10 AM
Aber hattest Du nicht weiter oben einen Kanal eines Leichtgewicht-Wanderers empfohlen? Man muss das ja nicht Missionieren nennen, aber es geht schon mindestens in Richtung Hinweise-Für-Leichter-Unterwegs-Sein geben, oder nicht? Schon klar, dass Worte wie Missionieren immer sofort jemanden provozieren. Ich mag wohl manchmal Provokation. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2411:16 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Sowieso alles, wirklich alles immer auf eine genaue Digitalwaage legen!
Habe ich gemacht (bin selbst immer leicht unterwegs gewesen). Dennoch - so viel habe ich inzwischen gelernt - sollten Kilos und nicht Gramm eingespart werden, um einen real messbaren Effekt zu erzielen. Ein Foto-Stopp mehr und die Zeitersparnis von einem Kilo ist schon weg und das auch nur in bergigem Terrain. Wir sind ja nicht im Wettkampf unterwegs.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Z.B. Badelatschen von Decathlon, damit laufe ich abends durch den Ort. Sind sehr leicht. Auch 3 Imbusschlüssel statt Multifunktionswerkzeug.
Das Gewicht der Badelatschen würde mich interessieren.
Für die Erkenntnis, dass 3 Inbusschlüssel weniger wiegen als ein Multifunktionswerkzeug braucht man m. E. keine Waage.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Z.B vorher auf Trainingsfahrten bräunen. Dann muss keine Sonnencreme mit.
Ernst gemeint? Erzähl das mal einem Hautarzt.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Bedenkt doch bitte auch mal, was Ihr Eurem Körper antut, wenn Ihr da so schwer unterwegs seid!!
Was ist "schwer"? Wie bereits geschrieben: Ein halbes kg hoch oder runter macht selbst im bergigen Gelände unter Nicht-Wettkampfbedinungen nicht viel aus.
Zum überlegen: Du fährst einen Anstieg mit 1.500 Höhenmetern. Du brauchst Getränke für den Anstieg, sparst dir aber z. B. 700 g Getränk ein, um sie dann oben auf dem Berg zu kaufen. Mehr als die Zeit, die du dadurch bei der Bergauffahrt einsparst, verplemperst du dann beim zusätzlichen Einkauf oben auf dem Berg.
Inzwischen bin ich auf die relativ schweren (ca. 1,1 kg) Ortlieb Gravel Packs umgestiegen. Ein Mehrgewicht gegenüber meinen alten Taschen (ca. 750 g) von ca. 350 g. Dafür spare ich beim Anbringen der Taschen Zeit ein.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2411:54 AM
Es ist halt immer die Frage, wie man drauf ist. Ich wollte immer die Mehrtagestouren so ähnlich wie die Wochenend-Trainingsfahrt gestalten.
Das Gewicht der Decathlon-Badelatschen liefere ich morgen, muss ich zu Hause wiegen.
Und Sonnencreme: Fast ernst gemeint. Ich nehme immer eine fast leere Packung mit, achte auch auf leichte Verpackungen (Probepackung oder teure Fabrikate (kleine Mengen) Apotheke)). Haarwäsche ebenfalls Probepackung, und fast leer (und überlege jedes Mal, ob ich sie ganz einspare), Zahnpasta Probepackung Drogerie. Seife fast nix, ultrakleines Stück (von kleinem Stück (Miniseife) abgesägt) Duschbad niemals!!! Deo natürlich auch nicht. Wachtasche natürlich auch nicht, da reichen leichte Plastetüten (die es bei Obst und Gemüse gibt) Usw.
Zum Thema Vorbräunen: Bringt schon was, aber man schafft ja oft nicht, sich so zu bräunen, das man nicht doch noch einen Tag mit langer intensiverer Sonneneinstrahlung erwischt, der mehr UV enthält als man sich bisher gegeben hat. Dann trage ich auf ganz wenige Stellen was auf (Wangen, Nacken, ggf Nase). Auch erst am Nachmittag, damit sich am Vormittag etwas Schutzbräune für die nächsten Tage aufbaut. Auf Unterschenkeln holt man sich z.B. nur ganz selten Sonnenbrand, d.h. die meisten Flächen muss man nicht eincremen, und meine Schultern und Arme sind vom Paddeln so gebräunt, dass ich da auch mit ärmellosen Trikot ab spätestens Mai/Juni keinen Sonnenbrand mehr kriege. Ich wünschte mir aber Hotels, die Sonnencreme haben, gibt es aber in meiner Zielpreisklasse wohl leider nicht.
Und von dem Punkt, wo ich noch kiloweise einsparen kann, bin ich schon lange weg (ich glaub', da war ich noch nie, ich bin gleich ganz leicht losgeradelt). Bei mir ist nur noch gramm-weise was zu holen. Ich finde, es läppert sich ganz schnell, wenn man nicht wirklich auf alles achtet. Selbst die Plastetüten, in denen ich die Zahnbürste und sonstiges packe, wiege ich, es gibt leichte und schwerere. Wenige Gramm Einsparung überall führen schnell zu mehreren 10g.
Für sowas braucht man Monate und Jahre Vorbereitung! Je weniger man dabei haben will, desto mehr Zeit kostet das.
Stoppen tue ich ja sowieso nur zum Pinkeln und an Friedhöfen für Wasser, nicht zum Fotografieren. Mir geht es sicherlich auch um Zeiten, aber mehr darum, im Urlaub mal Kilometer zu schaffen, die ich auf Trainingsrunden eher nicht fahre. Und eine lange Gesamtstrecke zu schaffen.
Aber mir geht es auch und vor allem darum, das Fahrgefühl des Gravelbikes ohne Gepäck zu erhalten. Sonst hätte ich ja auch ein schwereres billigeres kaufen können...
Und ich werde keine Frau mehr finden, die mit mir radelt, weil keine Frau so radikal wie ich ist. Sei es drum.... Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2411:55 AM
In Antwort auf: m.indurain
Zum überlegen: Du fährst einen Anstieg mit 1.500 Höhenmetern. Du brauchst Getränke für den Anstieg, sparst dir aber z. B. 700 g Getränk ein, um sie dann oben auf dem Berg zu kaufen. Mehr als die Zeit, die du dadurch bei der Bergauffahrt einsparst, verplemperst du dann beim zusätzlichen Einkauf oben auf dem Berg.
Wenn ich auf einem Berg ankomme, genieße ich das erst einmal. Da spielt Zeit für mich keine Rolle, bin doch nicht auf der Flucht. Ich mache da auch gerne mal einen Abstecher zu einem Brunnen oder anderer Wasserquelle unterwegs.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2412:16 PM
...und Dein Wasser-Kauf-Argument. Ich schrieb ja schon, Wasser tanke ich auf Friedhöfen. Ich kaufe fast nie Wasser unterwegs. Meist nehme ich den Friedhof, der sowieso an der Strecke liegt. Das kostet kaum Zeit, meist radle ich sogar bis zum Wasserhahn, obwohl das natürlich Grabschändung ist (wenn jemand auf dem Friedhof ist, mach ich es aber nicht).
Problematisch ist es tatsächlich manchmal in den Mittelgebirgen. Da sieht man die Friedhöfe nicht so gut wie im Flachland. Aber geht schon. Mal kurz durstig radeln, das gehört aber auch hin und wieder dazu. Und kleine Bergbäche im Mittelgebirge im Wald, da traue ich mir schon mal, aus denen Wasser zu nehmen. Es sollte halt nicht direkt oberhalb des Baches eine Kuhweide sein.
Das Wasser-Argument kommt ja immer wieder. Finde ich aber Quatsch. Man muss einfach zwischen notwendigen Dingen und nicht-notwendigen Dingen unterscheiden. Wasser ist nun mal notwendig. Gehört daher quasi zum Rad, das ja auch notwendig ist.
Zwei Flaschen aber in Mittel- und West-Europa eigentlich nicht, finde ich jedenfalls. Eine große Flasche reicht. Sollte es heiß sein, dann saufe ich halt auf jedem Friedhof den Wasserhahn halb leer. Das sind ja meist nicht alle Tage. (wenn aber eine Woche lang 35°C angesagt sind, würde ich möglicherweise gar nicht losradeln, Hitze scheint für mich inzwischen etwas gefährlich zu sein, ich hatte da mal einen Kreislaufzusammenbruch, den ich ziemlich bedenklich fand).
Aber grade, weil ich älter werde, und nicht mehr fitter werde, muss ich leicht unterwegs sein!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2412:36 PM
Meine Gamaschen wiegen 93 g und brauchen kaum Platz. Und sehen in Kombination mit meinen kurzen VauDe Regenshorts (118 g) über den käsweißen Knien ultra cool aus
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2412:56 PM
Wobei, nackte Beine bei Regen, das krieg ich immer nicht hin. Also ich zieh dann Beinlinge an, die habe ich aber sowieso mit, weil ich im Sommer nur eine Radhose mit habe, nämlich die, die ich anhabe (eine kurze).
Diese kalten Tropfen auf nackten Beinen, da bin ich 'ne Memme...
Die Beinlinge nehme ich auch, wenn es abends in zivil kühl sein sollte. Denn für abends habe ich nur so eine kurze Badehose mit, die so knapp bis über s Knie geht, und deswegen nicht so offensichtlich wie eine Badehose aussieht. Die ist sehr leicht. Was Leichteres hab ich noch nicht finden können, leichter geht aber vermutlich auch nicht mehr.
Die Kombination dieser grauen Badehose mit schwarzen Beinlingen mag etwas schwul aussehen, aber heutzutage ist ja jeder ein bißchen queer und non-binär oder wie auch immer das sich jetzt alles nennt.
Meine kurze Regenhose ist ein anderes Fabrikat. Muss ich mal zu Hause wiegen und schauen, wie das Fabrikat heißt. Die machen auch sehr leichte Regenjacken für Rennradler. Auch die Überschuhe muss ich mal wiegen, hab ich grad nicht im Kopf. Die leichtesten Überschuhe sind wohl diese aus Latex-Gummi (quasi das Kondom-Prinzip). Die krieg ich aber nicht schnell genug rüber, die hab ich mir umsonst gekauft. Außerdem reißen die schnell mal. (Das soll jetzt nicht anzüglich sein, es bezieht sich auf die Latex-Überschuhe, nicht auf K..) (aber wenn schon anzüglich, Kondome nehme ich natürlich auch nicht mit. Zu schwer. Im Erstfall hab ich halt Pech gehabt und muss verzichten. War aber noch nie so, dass es nötig gewesen wäre, und ich fürchte, nach über 200km Rad geht sowas eh nicht mehr bei mir).
Bei Überschuhen (also Gamaschen) bin ich noch ein bißchen am Suchen und Rumprobieren und Optimieren. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2401:30 PM
In Antwort auf: schorsch-adel
Meine Gamaschen wiegen 93 g und brauchen kaum Platz. Und sehen in Kombination mit meinen kurzen VauDe Regenshorts (118 g) über den käsweißen Knien ultra cool aus
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2402:50 PM
In Antwort auf: kaman
In Antwort auf: m.indurain
Zum überlegen: Du fährst einen Anstieg mit 1.500 Höhenmetern. Du brauchst Getränke für den Anstieg, sparst dir aber z. B. 700 g Getränk ein, um sie dann oben auf dem Berg zu kaufen. Mehr als die Zeit, die du dadurch bei der Bergauffahrt einsparst, verplemperst du dann beim zusätzlichen Einkauf oben auf dem Berg.
Wenn ich auf einem Berg ankomme, genieße ich das erst einmal. Da spielt Zeit für mich keine Rolle, bin doch nicht auf der Flucht. Ich mache da auch gerne mal einen Abstecher zu einem Brunnen oder anderer Wasserquelle unterwegs.
Dann spielen im Umkehrschluss aber auch die 700 g Mehrgewicht bergauf keine Rolle. Oder spielt die Zeit nur bei der Bergauffahrt eine Rolle und wenn Du oben bist nicht mehr?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2402:52 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Wenige Gramm Einsparung überall führen schnell zu mehreren 10g.
Und was glaubst Du wieviel früher Du durch die Einsparung von 100 g am Stilfser Joch von Prad aus ankommst? Oder wieviel weniger Kalorien Du bis oben hin verbraucht hast? Bitte Zahlen nennen!
Das Ganze bewegt sich im vernachlässigbaren Bereich. Im Flachen ist es eine Lachnummer.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2403:00 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Das Wasser-Argument kommt ja immer wieder. Finde ich aber Quatsch. Man muss einfach zwischen notwendigen Dingen und nicht-notwendigen Dingen unterscheiden. Wasser ist nun mal notwendig. Gehört daher quasi zum Rad, das ja auch notwendig ist.
Ob die Trinkflasche leer oder voll ist, macht aber schon mal 700 g aus.
D. h. wenn ich mir Gedanken um jede 100 g mache, muss ich mir auch Gedanken darüber machen, wie voll ich die Trinkflasche habe, wenn ich einen langen Berg hochfahre. Im Flachen spielt das keine Rolle.
Auf der einen Seite schreibst Du das Wasserargument ist quatsch auf der anderen Seite schreibst Du 1 Trinkflasche ist ausreichend. Was denn?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2403:03 PM
In einer Fahrrad-Gruppe auf FB hat sich gestern jemand vorgestellt. Er hat ein Long-John-artiges Lastenrad und da hängt noch ein dreirädriger Anhänger dran. So macht er Touren. Er weiß wohl, dass das kein Bikepacking ist. Er sieht das vermutlich als Gegenentwurf und nennt das Bike-Glamping Ob das jetzt auch eine Mode wird, dieses Bike-Glamping?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2403:57 PM
Das ist aber nicht der Punkt, finde ich! Der Punkt ist die Herangehensweise! Man muss alles auf den Prüfstand stellen, bei allem überlegen, ob es nötig ist, wo man sparen kann. Sowohl beim Rad als auch beim Gepäck. Zu diskutieren, wozu 100g mehr oder weniger führen, führt sozusagen zu nichts.
Denn was ich immer beobachte, sind die verheerenden Konsequenzen der umgekehrten Vorgehensweise: Wenn man bei einer Sache sagt, die paar Gramm mehr, die gönne ich mir jetzt mal, die machen ja nicht so viel aus (weil man zu faul ist, die Packungen halb leer zu machen, oder nach leichten Packungen zu suchen, usw.), dann macht man das irgendwann bei jeder Sache so!
Auch beim Rad. (Da wird dann zum Beispiel mit Nabendynamo und Lichtanlage losgefahren, obwohl grad der 21. Juni, also der längste Tag des Jahres ist). Oder wie Du ja schriebst, dann nimmst Du eben die schwerere Bike-Packing Tasche wegen besserer Funktionalität. Oder man schraubt sich gar mein absolutes Hass-Bauteil an, den Fahrradständer.
Und das addidiert sich dann und addiert sich dann und und und, und dann werden es tatsächlich etliche Kilo mehr und nicht nur 100 Gramm mehr. Das ist der eigentliche Punkt, und hier setze ich jetzt mal wirklich fünf Ausrufezeichen!!!!!
Ich erlebe diese ablehnenden Reaktionen ja grad bei Euch oft.
Es ist aber z.B. auch die Diskussion mit Kollegen und anderen, fahre ich mit Gepäckträger zur Arbeit und habe einen freien Rücken, was angenehmer ist, oder trage ich lieber einen leichten Rucksack und das Rad hat die reine Rennrad-Optik und man ist etwas leichter unterwegs. Lass uns lieber darüber streiten als über einen Bergpass, über den ich wahrscheinlich sowieso nicht mehr rüberkomme, weil mir das mein Pulmuloge nicht zutraut.
Klar, auch auf meinem Arbeitsweg ist die Einsparung wahrscheinlich minimal. Ich hab 22km, sogar ein paar Höhenmeter aber nicht sehr viele. Aber es summiert sich, und ich komme morgens immer ein kleines bisschen weniger zu spät. Über das Jahr gesehen habe ich mehr Freizeit oder schaffe auf Arbeit mehr.
Und, auch wenn ich das schon mal geschrieben habe, es geht vor allem um das Fahrgefühl! Das ist der eigentliche Punkt!!! (noch mal drei Ausrufezeichen)
Und damit geht es mir dann besser, ich bin positiver und leistungsbereiter und das macht mich dann tatsächlich 15 Minuten schneller auf den Bergpass rauf, obwohl es bei mir nur Mittelgebirgspässe sind, die den Namen Pass nicht verdienen. Anhöhe, das passt vielleicht besser für das, was ich noch hochkomme...
Widerspruch auch, was Flachland betrifft! Das ist auch da nicht "lächerlich" sondern sinnvoll. Ich fahre auf Risiko, ich buche Hotels nicht vor. Einmal habe ich den deutsch deutschen Grenzradweg gemacht und stand abends 19 Uhr in the middle of nowhere. Nach hektischem Rumtelefonieren war in 50km Entfernung ein Hotel frei. Aber es war irgendwann Küchenschluss. Ich bin den ganzen Tag lang über Berge gefahren, irgendwo da unten im Südwesten der Ex-DDR. Und dann habe ich über 50km (Hügelland, eher flach!) einen Sprint angezogen, wo ich echt von mir begeistert war. Nachdem ich schon den ganzen Tag über Berge geradelt bin mit etlichen steilen Anstiegen! Und habe noch ein Essen bekommen, bin noch vor Küchenschluss da gewesen. Das ging nur, weil ich so wenig Gepäck hatte.
Stimmt natürlich, in den Bergen merkt man es mehr. Trotzdem mache ich es auch so im Flachland, und auch da bringt es was. Ich versuche Verkehr zu vermeiden und radle daher viele Radwege, auch off-road, deswegen auch Gravelbike. Radwege haben ganz oft scharfe 90° Kurven. Und auch bei Waldwegen muss man oft abbremsen und wieder beschleunigen. Auch das läppert sich. Auch da merkt man auf Dauer jedes Gramm!!
Mir ist aber völlig klar, warum ihr so vehement reagiert. Warum Du zum Beispiel das Wort "lächerlich" verwendest (obwohl Ihr doch hier immer so auf höfliche Umgangsformen pocht). Weil Du im Prinzip weißt, dass ich recht habe! Bzw., wenn Du den nächsten Anstieg hoch radelst mit dem, was Du denkst, sei leichtes Gepäck, weißt Du spätestens, dass ich recht habe. Weil das aber extrem unbequem und arbeitsintensiv ist, wie ich das mache, weil es auch unterwegs mit ein paar (kleinen) Einbußen verbunden ist, deswegen lehnen die meisten von Euch das vehement ab (und nicht wegen alberner Rechnungen, wie viel man mit 100g mehr einen Bergpass länger hoch braucht).
Seid doch mal bitte einfach so ehrlich und gebt das zu, dann wird diese Diskussion vielleicht ein Stück weit rationaler!
Und sorry, wer das Wort lächerlich verwendet, kriegt dann von mir auch keine ganz höfliche Antwort mehr. Vor allem, weil Du offenbar wenig nachgedacht hast.
Denn ich rede auch manchmal mit sehr ambitionierten Rennradlern (trans alp, Ötztal und sowas). Die habe ich auch schon gefragt, ob denn Gewichts-Tuning wirklich so viel bringt. Die bringen da folgende Argumentation, die sehr wahrscheinlich Sport-wissenschaftlich geprüft ist. Man fährt auch im Flachland nicht konstant. Man merkt das gar nicht, aber man wird ständig langsamer, und muss dann wieder beschleunigen. Da kommt über den Tag ganz viel Beschleunigung zusammen. Deswegen macht Gewicht soviel aus. Auch im Flachland!
Grüße Christoph
PS: Und wenn es vorher vielleicht nur gefühlt war, dann wird es jetzt, nach meinem Einwurf, doch ein kleines bißchen deutlicher, dass die Anhänger des Leichtgewichtsradelns hier leider in der Minderheit sind. Aber nicht auf den Straßen und Radwegen draußen! Da sehe ich täglich was anderes!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2404:03 PM
Ganz einfach. Notwendige Wassermenge. Eine große Trinkflasche ist sicher notwendig, eine zweite nicht. Aber das mag von Gegend von Gegend tatsächlich verschieden sein. Bei 35°C stoße ich aber sowieso langsam an existenzielle Grenzen, ich glaub nicht, dass das eine zweite Wasserflasche grundlegend ändern würde.
Das Wasserargument ist aber tatsächlich Quatsch, und ich höre das jedes Mal wieder, wenn jemand begründen will, warum es Blödsinn sei, um jedes Gramm zu falschen. Und die ständige Wiederholung dieses Argumentes macht es nicht richtiger.
Es geht um die "Philosophie", wirklich alles wegzulassen, was nicht nötig ist. Siehe den anderen Beitrag von eben... Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2404:13 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Und sorry, wer das Wort lächerlich verwendet, kriegt dann von mir auch keine ganz höfliche Antwort mehr. Vor allem, weil Du offenbar wenig nachgedacht hast.
Aber das Wort "Quatsch" ist natürlich freundlicher. Hahaha.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2404:18 PM
Zitat
Und wenn es vorher vielleicht nur gefühlt war, dann wird es jetzt, nach meinem Einwurf, doch ein kleines bißchen deutlicher, dass die Anhänger des Leichtgewichtsradelns hier leider in der Minderheit sind.
Warum bedauerst du das? Das kann dir doch egal sein. Ob ich stets und immer einen Nabendynamo im Vorderrad mitlaufen lasse, kann dir doch egal sein. Dadurch hast du persönlich weder einen Vor- noch einen Nachteil. Bist du hier der Messias des Leichtgewichtsradeln und alle haben dir zu folgen?
Zitat
: ... Aber nicht auf den Straßen und Radwegen draußen! Da sehe ich täglich was anderes!
Ich auch. 25 - 29 kg schwere Pedelecs. Aber die meintest du doch sicherlich nicht?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2404:51 PM
Hallo, CHristoph,
deine Art des Radreisens ist eben auch eine ganz spezielle - eher Leistungstrainig, sozusagen eine Art private Tour de France. Und dafür ist natürlich jedes Gramm weniger ein Gewinn.
Andere machen Touren im hochalpinen Gelände, mit Tragepassagen, auch da kann ich das Streben nach Gewichtseinsparung um jeden Preis nachvollziehen
Aber die meisten Reiseradler wollen eben auch die Natur bewusst genießen, mal eine gemütliche Pause machen, mal irgendwo nen Kaffee trinken, etwas anschauen, Fotos machen, mit jemandem plaudern. Und wenn die zurückgelegten km, die gefahrene Zeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit keine Rolle spielen, dann kann man es sich auch leisten, etwas mehr Gewicht mit sich rumzuschleppen. Ob das nun 7, 15 oder 25 Kilo sind, ist natürlich individuell.
Bei mir wiegen allein Werkzeuge und Ersatzteile ca 1,5 kg. Da sind Schrauben aller Größe, Konusschlüssel, ein 8-er Inbus für die Kurbel und natürlich ein Kettennieter dabei. Alles Dinge, die ich bei meinen früheren Fahrten nicht dabei hatte, und glücklich gewesen wäre, wenn ich sie gehabt hätte, da hatte ich mir unterwegs selbst helfen können, hätte etliche km Schieben und einen Tag Zwangspause vermeiden können. (So sicher, dass bei einem gut gepflegten Rad kein Kettenriss vorkommt, wäre ich auch nicht. Ich hatte schon einen bei einer Kette, die gerade mal 200 km gefahren wurde). Aber das gehört eben in die Kategorie "no risk-no fun"
Und die Gefahr, eventuell kein Quartier zu finden, und dann noch x km zusätzlich fahren zu müssen, gehört in dieselbe Kategorie. Deshalb habe ich auch Zeltausrüstung dabei.
Dass ich mit ca.20 kg Gewicht keine steilen Berge hochkomme, nehme ich halt in Kauf. Das muss ich eben bei der Tourenplanung berücksichtigen. Aber sportlicher Leistungsdruck ist mir eben auch völlig femd (und war es auch in jüngeren Jahren)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2404:52 PM
Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes. Eines teurer als das andere. Und wenn ich nicht auch auf dem Weg von und zur Arbeit Gewichtstuning machen würde, dann überholen mich hier sogar fitte schnelle junge Frauen auf schnellen Rennrädern.
Aber jetzt kommt bestimmt gleich wieder so ein Psychologe und versucht mich zu analysieren, warum ich es nicht zulassen kann, dass mich Frauen überholen... Grüße Christoph PS: Und in dem Laden, wo ich einkaufe, wird ein Zehntausend-Euro-Rennrad nach dem anderen rausgeschoben. Ohne Motor! Und auch Gravelbikes ohne Ende. (auch ohne Motor) PPS: Ich weiss, dass ich mit meinen Ansichten wohl eher in ein Rennrad-Forum gehöre. Aber ich bin hier drin, weil hier Leute von Navigation Ahnung haben. Zum Beispiel Margit, die scheinbar als Einzige die M-Taste kannte. Diese Taste hat mein Leben verändert! Das interessiert mich in diesem Forum, aber nicht so sehr Leute, die die Rolle von Gewicht gern verdrängen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2404:59 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Das interessiert mich in diesem Forum, aber nicht so sehr Leute, die die Rolle von Gewicht gern verdrängen.
Nagut, dieses Kompliment kann gerne zurückgegeben werden. Leben und Reisen ist so dermaßen viel mehr als dein Leistungswahnsinn, daß deine Erläuterungen und Missionierungsbemühungen zumindest mich nicht interessieren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:04 PM
Zitat
Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes.
Da unterscheiden sich deine subjektiven Wahrnehmungen in Berlin und meine in Hannover und auf meinen Radtouren und Radreisen ganz erheblich. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:13 PM
Hallo zusammen!
In Antwort auf: Jaeng
Zitat
Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes.
Da unterscheiden sich deine subjektiven Wahrnehmungen in Berlin und meine in Hannover und auf meinen Radtouren und Radreisen ganz erheblich. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
Zu den Verkaufszahlen gibt es hier einige Infos bei der
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:15 PM
In Antwort auf: Jaeng
Zitat
Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes.
Da unterscheiden sich deine subjektiven Wahrnehmungen in Berlin und meine in Hannover und auf meinen Radtouren und Radreisen ganz erheblich. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
Wenn man bestimmte Straßen zu bestimmten Uhrzeiten in Berlin fährt (Pendlerströme von und zu eher hippen Bürogegenden), sieht man tatsächlich mehrheitlich Gravelfahrräder und Rennräder. Woanders auch in Berlin nicht. Mit Bikepacking oder Reisen hat das jedoch nichts zu tun, sondern mit Alltagsnutzung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:36 PM
Teure Renn und Gravelräder gibt es hier auch, aber einesteils sind das hier in Ungarn nur wenige, die sich das leisten können. Und das sind dann meist keine Reiseradler, sondern Radler, die ganz ohen Gepäck unterwegs sind.
Und ja, früher habe ich auf dem Weg zur Arbeit auf einem 3 km langen störungsfreien Radweg 5-6 Leute überholt (trotz normalem 15 Kg-Fahrrad- aber damals fuhren fast alle so.) Heute werde ich ständig überholt, auch von normalen Rädern, nicht nur von Leichtgewichtigen Rennrädern. Aber das stör mich nicht, ist halt qauch eine Frage des Alters.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:48 PM
Hallo Martin, ich hatte Deinen Beitrag gelesen, Du warst ja hier ganz in der Nähe unterwegs. Du hast natürlich recht, ich habe da andere Prioritäten als andere. Aber was Du beschrieben hast in dem einen Ort in der Märkischen Schweiz, erlebe ich auch ganz oft in letzter Zeit. Man wird immer mehr abgewiesen, je preiswerter das Hotel ist. Oder erreicht keinen. Oder, das hatte ich auch schon, am Telefon ist eine Vietnamesin, die mich nicht versteht und ich verstehe sie nicht.
Ich bin manchmal nach schweren Etappen abends auch nicht mehr so ganz zurechnungsfähig. Meine Hotelsuche ist dann einfach nicht mehr rational und überlegt, sondern eher panisch, ich mache Fehler, ich übersehe was, ich versteh' mein Smartphone nicht mehr, etc... Die teuren Hotels findet man dann immer als erstes, das ist fatal.
Meine Übernachtungen werden daher leider im Schnitt immer teurer, und ich muss und will da irgendwann die Reißleine ziehen. Ich traue es mir kaum zu sagen, das letzte Jahr hab ich auf dem Zschkopau-Radweg (ein extrem rauer und anstrengender Radweg, hat nix mit Flussradweg zu tun, noch viel krasser als Saaleradweg) 150 Euro für ein Einzelzimmer gezahlt. In irgend so einem Kurort, irgendwas mit Wolkenstein. Und dann haben die mir noch mal ca. 40-50 Euro für s Abendessen plus Trinken abgeknöpft. Und Null Gegenwert, das Frühstück war unterirdisch, es fand Nahkampf am Buffet statt, und alles war von irgendwelchen Pauschal-Kururlaubern weg gefressen. Man fand kaum einen Platz. Ich war total stinkig, ich habe sogar eine Protest-e-mail an dieses Hotel geschrieben (natürlich keine Antwort bekommen).
Wir haben auch ganz klar in Ost-Deutschland Hotelsterben und Restaurant-Sterben, und übrig bleiben nur die teuren Hotels.
Ich überlege daher immer mehr, doch für alle Fälle ein Leichtzelt oder Tarp mitzunehmen. Und frage mich, was da Minimum ist, um über die paar dunklen Stunden zu kommen, bis es hell wird und man weiterradeln kann. Die Alternative wäre, eben doch Lichtanlage und Nabendynamo mitzunehmen, und dann die Nacht durchzuradeln, oder bis zur nächsten großen Stadt, wo es Hotels mit Nachtrezeption gibt, zu radeln. Dann müsste aber auch mein Garmin noch ein paar mehr Akkustunden bekommen, also ich müsste den Edge 1030 Plus kaufen.
Hätte ich entweder die Möglichkeit, ein paar Stunden Dunkelheit zu überstehen, oder Licht, so dass ich durchradeln kann, dann könnte ich ein 150 Euro teures Hotel auch mal ausschlagen, dann wird es hoffentlich wieder billiger.
Ich werde daher möglicherweise die ultimative Leichtradelei aufgeben müssen, aber ich überlege noch, es macht schon Spaß, so ultra-leicht unterwegs zu sein. Alternative wäre ja auch, sich irgendwo eine preiswerte schöne Ferienwohnung / Ferienhaus zu suchen, und von dort sternförmig jeden Tag Touren zu machen. Dann habe ich abends nicht mal Einschränkungen und tagsüber fast gar kein Gepäck.
Ersatzteile/Werkzeug: Mir ist aber wirklich noch nie eine Kette gerissen. Und ich bin inzwischen wirklich viele km geradelt. Das Restrisiko finde ich daher gering und gehe es ein. Es gibt ja auch andere Sachen. Mir ist im letzten Jahr ein Reifentöter in den Schwalbe Marathon gefahren. Ich glaube, der wurde mit Absicht ausgelegt, es sah wie präpariert aus. (Dahme-Radweg). Ich hatte schwitzige Hände, es war heiß, ich hatte zu weiche Reifenheber mit, ich hab das Ding einfach nicht runtergekriegt und mußte mich von Berlin abholen lassen. Und der Reifen war so auch beschädigt, Schlauchwechsel wäre vielleicht nicht mal gegangen. Es kann einen auch im Wald ein Stock sämtliche Speichen zersäbeln. Dann wäre ja auch Schluss. Vor allem habe ich zugegebenermaßen überhaupt keine Ahnung von Reparatur. Außer Schlauchwechseln kann ich quasi nix. Ich lass immer alles bei meinem Händler machen. Daher bin ich kaum verführt, Ersatzteile und Werkzeug mitzunehmen, die würden mir eh nix nützen. Es sei denn, es kommt jemand vorbei, der Ahnung hat, ich will aber auch keinem zur Last fallen.
Daher treibt mich vor allem die Frage um, wie finde ich im Ernstfall ein Taxi? Ich hörte jetzt einen Fall, wo eine in Mecklenburg mit einem E-Mountainbike gestürzt ist und sich verletzt hat. Die beiden brauchten dann ein Taxi, um die Räder dort wegzukriegen, der Krankenwagen hat die nicht mitgenommen. Sie haben tatsächlich eines gefunden. Aber die haben einen Heck-Fahrradträger dabei gehabt. Das Ding wäre für mein Carbonrad ziemlich gefährlich. Einmal zu fest angezogen, und der Rahmen macht Knack. Mein Gravelbike nimmt aber (weil kein Gepäckträger und keine Schutzbleche) nicht viel Platz weg, wenn ich das Vorderrad ausbaue. Es müsste eigentlich mindestens in ein Großraum-Taxi gehen, wahrscheinlich sogar in einen großen Kofferraum.
Aber finde ich einen Taxi-Fahrer, der das macht? Ich hoffe ja, wenn ich einen entsprechenden (heftigen) Aufpreis zahle. Noch brauchte ich das nicht, aber eines Tages wird es mal den Fall geben, wo ich das brauchen werde.
Und noch mal zum Thema Leichtradeln: Du bist ja älter als ich. Aber ich bin auch nicht mehr der Jüngste (61). Mich treibt daher auch das gesundheitliche Risiko um, ich schreibe das nur nicht so gern. Es ist nicht nur Fahrspaß mit dem leichten Rad. Ich hab tatsächlich mal einen Radfahrer kennengelernt mit schweren irreversiblen Hüftproblemen. So etwas könnte mir auch passieren. Ich habe die Veranlagung dafür. Nix an der Lebensweise dieses Jemand konnte erklären, wie diese Probleme entstanden sind. Es sah eigentlich alles super-gesund aus. Ich glaube noch heute, die einzige Erklärung war die ständige Überlastung mit einem viel zu schweren Rad, sowohl auf Trainingstouren ohne Gepäck, aber erst recht beim Radreisen. Es gibt also auch - wie soll ich es nennen - "handfeste" Gründe für mein Leichtgewichtsradeln. Und das sind sogar die Hauptgründe. Der Fun kommt erst als Zweites.
Aber eines ist klar, wenn ich mal Rentner sein werde, muss ich dieses Ultra-Leichtgewicht-Radeln wahrscheinlich aus rein finanziellen Gründen beenden oder zumindest einschränken.
Ich hoffe, Du hast auf Deiner Tour noch preiswerte Unterkünfte gefunden und mußtest nicht nur zelten? Oder bist noch unterwegs und wirst solche noch finden. Ich wünsch' Dir jedenfalls viel Spaß und schönes Wetter, falls Du noch unterwegs bist.
Viele Grüße Christoph PS: Und Du hattest doch mal die Sache erzählt mit dem steilen Abstieg am Saaleradweg (die ich gut kenne), wo Du Deine Fuhre nicht mehr bremsen konntest. Da hast Du Dir für den Moment sicherlich mal gewünscht, leichter unterwegs zu sein, oder? Das ist für mich auch ein echter Grund, leicht unterwegs zu sein. Das Hoch-Schneller (oder überhaupt) ist nur ein Grund. Sicher runter zu kommen (oder überhaupt in Gefahrensituationen schnell zum Stehen zu kommen) ist für mich die stärkere Motivation, mit wenig Gepäck unterwegs zu sein. Ich hatte ja schon einen schweren Radunfall...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2405:53 PM
Aber ich hatte ja auch nicht bestritten, dass die E-Bike-Fraktion vielleicht von allem am stärksten steigt (vermutlich sogar hier in Berlin, hier wachsen vor allem die E-Lastenräder stark an). Ich hatte nur das Anwachsen der leichten sportlichen Räder innerhalb der "Nicht-E-Bike-Fraktion" beschrieben. Das ist zumindest hier in Berlin evident. Auf dem Land sicherlich nicht so stark. Aber heißt es nicht, es wohnen immer Leute mehr in Städten? Grüße Christoph PS: Was E-Bikes betrifft, da haben wir uns ja hier sowieso schon bis auf's Messer gestritten (und da ist meine Position unverändert)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2406:35 PM
Lieber Christoph,
Ich fühle mich gerade am Ende dieser Tour ziemlich bärig, trotz Steigungen und Gepäck, noch nie so fit gewesen, also mein Körper freut sich. Ich fahre halt weniger Kilometer pro Tag, wenn es richtig bucklig wird, oder sehr windig... Lasse mir Zeit, wähle ein Tempo, das ich bequem von Anfang bis Ende halten kann. Und ich mache Pausen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2406:36 PM
Ich verfolge die Diskussion schon seit längerer Zeit und sehe dieses Thema sehr entspannt, da es ja schlussendlich um das Reiserlebnis geht. Und da setzt nun mal jeder andere Prioritäten, denn es geht ja darum, das der/die Reisende sich wohl fühlt, aufgrund der Erfahrung, Streckenführung, Reisedauer, usw.
Ich habe vor 10 Jahren meine ersten mehrtägigen Radreisen mit klassisches Reisrad mit 3x10 und hinten zwei Packtaschen begonnen. Vor 8 Jahren auf Rohloff umgerüstet und 2018 eine mehrwöchige Bolivienreise unternommen. Hier allerdings dann zusätzlich mit Rack-Pack, Vorderradtaschen + Lenkertasche. Aufgrund der Tatsache, dass wir sowohl im Tiefland als auch bis auf 5000 m waren, bei bis zu -20°C in der Nacht, haben wir dann doch relativ viel warme Kleidung, den dementsprechenden Schlafsack, Zelt, Kochausrüstung usw. mitgenommen. Aber auch gewisse Ersatzteile waren notwendig (haben auch Einges davon gebraucht) und dementsprechende Reiseapotheke. Oft für mehrere Tage die Verpflegung und vor allem Wasser. Da kommt schon einiges an Gewicht zusammen und hier sehe ich persönlich das Reiserad besser aufgestellt. Habe auch schon länge Bikepacking Touren am Rennrad gemacht und das hat auch seinen Reiz. Hier war der sportliche Gedanke natürlich mehr im Vordergrund und es ist dann schon sehr beeindruckend wieviel Höhenmeter und Strecken man so in 10 Tagen schafft. Haben dabei in Hotels geschlafen und uns jeden Abend im Lokal kulinarisch verwöhnen lassen. Gravelbike besitze ich keine, aber zwei Crooser, da ich seit vielen Jahren in Österreich den CX Cup fahren, aber auch immer wieder im Ausland am Start stehe. Ich kenne daher gut die Qualitäten dieser Räder, aber für mich sind dies halt Wettkampfgeräte und weniger Reiseräder. Das hat aber sicher eher etwas mit meiner inneren Einstellung zu tun und ich finde es auch gut, dass es für viele (vor allem junge Leute) ein ideales Reisegerät ist. Ob dies nun nur eine vorübergehender Hype ist mir egal, denn ich finde es schön wenn die Leute nicht den Flieger oder das Auto benützen. Ein paar werden nur Eintagsfliegen sein, aber das ist ja bei klassischen Radreisenden, Campern, Fitnesscenter Abo Besitzern, usw. der Fall.
Bezüglich neuer Technologie hat halt jeder einen anderen Zugang. Ich selber fahre am Reiserad eine Rohloff, weil ich die Zuverlässigkeit mag und ich bei mehrwöchigen Reisen keine Gedanken über das Aufladen des Akku machen möchte oder bei heftigen Schlägen dann das elektronische Schaltwerk nicht geht und man wieder ein Reset machen muss. Außerdem ist das System vor Schmutz perfekt geschützt. Einmal im Jahr Ölwechsel und das wars im großen und ganzen. Am Rennrad finde ich es genial elektronisch zu Schalten, bei den Crossern fahre ich noch mechanisch, aber die nächsten werden sicher auch elektronisch geschaltet. Ist für mich ein extremer Komfortgewinn und auch der zeitliche Aufwand bei Schlammschlachten bezügliche Probleme mit den Bowdenzüge, usw. ist wesentlich geringer. Ich verstehe es aber gut wenn man ab einem gewissen Alter, nicht jeden Trend mitmachen will, vor allem wenn man mit den bisherigen Equipment zufrieden war. Außerdem ist der finanzielle Aufwand auch nicht zu unterschätzen.
Ich denke, dass hier auch viele im Forum sind, die aus vielen Gründen nicht für Bikepacking entschieden, weil es einerseits eine dementsprechend Investition benötigt oder diese mit der bisherigen Ausstattung zufrieden sind. Finde es aber immer spannend zu lesen, wenn Leute etwas neues ausprobieren oder von ihren langjährigen Erfahrung berichten. Ich finde das sehr bereichernd und vieles inspiriert mich und manches halt nicht. Warum liebe ich nun das Reiserad. Ich sitze im Jahr rund 10.000 km am Rennrad bzw. Crosser und dadurch ist er für mich ein entschleunigtes Radfahren. Ich kann mit minimalen Gepäck reisen, aber auch für ganz große Touren packen. Mit dem neuen Idworx Rohler BLT kann man auch sehr gut grobes Terrain fahren bzw. auch sehr gut auf sandigen Strecken dank der MTB Geometrie. Ist ein bisschen wie ein alter Puch (Mercedes) G. Nicht das schnellste Gerät, aber sehr universell. Bikepacking hat sich bei mir als Bahnersatz herauskristallisiert. Typischerweise für 1-2 tägige An-/Abreisen mit bis zu 400 km. Unkompliziert und schnell.
Freue mich schon auf meine heurige Sommerreise von Saragossa nach Wien und danke allen fleißigen Schreiber*innen im Forum, die mich die letzten Jahre immer wieder mit neuen Input bereichert haben.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2407:43 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Man muss alles auf den Prüfstand stellen, bei allem überlegen, ob es nötig ist, wo man sparen kann. Sowohl beim Rad als auch beim Gepäck.
Nö, finde ich nicht. Das wäre mir schlicht zu anstrengend und vertane Lebenszeit. Die nutze ich lieber anders.
Klar achte ich schon irgendwo auf das, was ich mitschleppe, ganz besonders halt bei den schweren Teilen (Reifen, Messer, ggf. Zelt, Lowrider vs. Cages usw.). Aber nicht bei allem, schon gar nicht bei jedem Kleinteil.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Auch beim Rad. (Da wird dann zum Beispiel mit Nabendynamo und Lichtanlage losgefahren, obwohl grad der 21. Juni, also der längste Tag des Jahres ist).
Ja und? Ich werde nicht anfangen, hier ständig umzubauen. Das ist mir viel zu viel Aufwand, außerdem nuddelt es die Schrauben und Gewinde aus. Zumal ich das Licht auch im Hochsommer in dunklen Tunnels (serbische Donau oder auch einfach nur Alpenpässe) auch gebraucht habe.
Nochmal gesparte Lebenszeit, die ich anderweitig nutzen kann.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Oder man schraubt sich gar mein absolutes Hass-Bauteil an, den Fahrradständer.
Das ist für mich eines der wichtigsten funktionellen Teile am Rad. Ich habe lange versucht, am Randonneur ohne auszukommen. Einfach nur nervig...
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Und das addidiert sich dann und addiert sich dann und und und, und dann werden es tatsächlich etliche Kilo mehr und nicht nur 100 Gramm mehr. Das ist der eigentliche Punkt, und hier setze ich jetzt mal wirklich fünf Ausrufezeichen!!!!!
Ja und????? (mit fünf Fragezeichen!!!!!)
5 kg mehr machen bei mir ca. 5% mehr Gesamtmasse. Bergauf bin ich damit 5% langsamer, d.h. statt 2 h brauche ich für den Pass dann 2 h 6 min. Damit kann ich im Urlaub prima leben.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Aber es summiert sich, und ich komme morgens immer ein kleines bisschen weniger zu spät.
Jetzt frage ich mich ernsthaft, was hier eigentlich vor sich geht... Ich fahre einfach 5 min eher los und gut.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Und damit geht es mir dann besser, ich bin positiver etc. pp.
Jetzt kommen wir langsam zum Kern der Sache. Wenn es dir damit besser geht, dann machst du doch alles richtig. Dafür habe ich jedes Verständnis! Genieße es ...
...und versuche nicht andere zu missionieren. Deine Gefühle kannst du hier nicht rüberbringen, und wenn du dich auf sachliche und/oder wissenschaftliche Scheinargumente verlegst, dann wirklich das tatsächlich merkwürdig.
Lange Rede - kurzer Sinn: Zieh dein Ding durch und freu dich, aber versuche nicht, andere zu überzeugen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/03/2407:47 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Mir ist aber völlig klar, warum ihr so vehement reagiert. Warum Du zum Beispiel das Wort "lächerlich" verwendest (obwohl Ihr doch hier immer so auf höfliche Umgangsformen pocht). Weil Du im Prinzip weißt, dass ich recht habe!
Aber hier wird es unangenehm. Reiß dich bitte am Riemen, und gehe andere nicht mit solchen Unterstellungen an. Das ist ein Diskussionsstil, den wir hier überhaupt nicht mögen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2403:43 AM
Wenn ich Durst habe, sinkt meine Leistung spürbar.
Ich war bei entsprechenden Touren mehrfach so unterwegs, dass mir die eine 1,5l Flasche nicht gereicht hat. Ich habe eine zusätzliche kleine dabei, und auch schon größer und gebraucht ... Und für mich ist es nicht Quatsch So wie ein paar Energieriegel.
Quatsch, bzw. Leichtsinn ist es - die Steigerung - bei Bergtouren - wo ich schon ein paar mal mit meinem Wasser ausgeholfen habe...
Es gibt Dinge, die gehen in den gesundheitlichen Risikobereich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2406:27 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Wenige Gramm Einsparung überall führen schnell zu mehreren 10g.
Das wird wohl so sein. Es scheint halt sehr unterschiedliche Sichtweisen auf Radreisen zu geben. Manche wiegen alles und jedes mit einer äußerst präzisen Digitalwaage ab. Andere wägen lediglich ab ob die nächste Reise eher durch die Karpaten, Seealpen oder irgendwo durch die norddeutsche Tiefebene gehen soll. Da bleibt doch nur die Feststellung: Jedem nach einem Geschmack.
Tja soll man wirklich eine noch gut nutzbare Ausrüstung wegen einer mehr oder weniger bemerkbaren Gewichtsminderung so einfach "in die Tonne hauen"? Oder könnten auch Gesichtspunkte einer zumindest näherungsweisen Nachhaltigkeit eine gewisse Berechtigung haben? Aber auch das mag man jeweils individuell entscheiden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2407:41 AM
In Frankreich haben wir es fast nie geschafft, in dem dort extrem schmalen Zeitfenster, in dem Essen serviert wird, in einem Restaurant zu sein. Dafür haben wir aus dem phantastischen Angebot der dortigen Supermärkte gekocht. Abends. Wenn wir deswegen keine Zeit mehr verschwenden mussten, in der wir noch hätten Radfahren wollen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2408:03 AM
Du wolltest aber (glaub ich) noch das Gewicht der Badelatschen von Decathlon wissen.
Ich hatte versprochen, das zu liefern, also liefere ich es: 214g bei Gr. 47. Ich hatte vorher diesen Typ Badelatschen, wo zwischen großem Zeh und zweitem Zeh so ein Gummi klemmt, die sind aber offensichtlich nicht dauerhaltbar, sind mir in England kaputt gegangen, zum Glück kurz vor Ende der Tour. Die Decathlon-Badelatschen halten schon 'ne ganze Weile.
Dann noch weitere Gewichte, andere hatten ja auch welche genannt, bin an Tipps interessiert, wenn es was leichteres gibt: Alles bei ungefähr Größe XL: Badehose, die einigermaßen wie eine anständige kurze Hose aussieht (also Hotel-tauglich): 151g Gamaschen Gr. 47 von Vaude 102g. Die finde ich aber nicht gut, die von Gorebikewear sind viel besser, wiegen aber 138g. Ich überlege jedes Mal, ob ich die 36g mehr in Kauf nehme, manchmal mach ich das dann auch. Die kurze Regenhose, die ich habe, ist von Pro X und wiegt 155g. Die lange ist von Vaude und wiegt 180g. Hier entscheide ich mich für lang, obwohl etwas schwerer. Die kurze probiere ich auf dem Weg zur Arbeit aus, da bin ich noch in der Probierphase. Aber für lang-anhaltenden Regen ist wahrscheinlich die lange weiterhin besser. Auch Beinlinge wiege ich, da habe ich noch ein paar alte, die nicht mehr ewig halten werden, die am leichtesten sind (und die mir im Sommer reichen), komischerweise ist alles, was es heute gibt, deutlich schwerer. Die Regenjacke ist auch von Pro X und wohl bei Rennradlern gebräuchlich, die wiegt 136g. Ist aber vermutlich auch nur für Sommer, habe sie bei kühlerem Wetter noch nicht getestet. Wenn jemand was leichteres weiß, bin ich für Tipps dankbar.
Sorry für das Wort "Quatsch", und bin ja auch hier vom Moderator gemahnt worden. Sorry auch für die Unterstellung, dass ihr die Leichtgewichts-Einstellung so vehement bekämpft, weil sie so unbequem ist, da bin ich offenbar zu weit gegangen (und ja auch gemahnt worden). Das Trinkflaschen-Argument höre ich halt an der Stelle immer wieder, und ich finde eben, dass man Wasser nicht gegen Ausrüstungsgegenstände ausspielen sollte.
Die Bergauf-Diskussion ist auch schwierig, sollten wir nicht führen, finde ich. Aber bergab und wenn man mal im Flachen scharf bremsen muss, bietet Leicht-Unterwegs-Sein mehr Sicherheit, ist nicht wenigstens das unbestritten?
Meine Einstellung kommt halt aus dem Rennrad-Bereich. Viele Rennradler geben einen Haufen Geld aus, damit es leichter wird, und die Funktionalität ist kaum besser. Es wird immer gesagt, Shimano 105 funktioniert schon genauso gut wie Ultegra, ist nur etwas schwerer. Und Alu-Rahmen seien auch sehr gut, sind nur etwas schwerer als Carbon. Viele Rennradler geben aber das Geld aus, für am Ende ein halbes oder ganzes Kilo leichter. Wo man die (vor allem, wenn sie selbst ein paar Pfunde zu viel haben) ja dann auch immer fragt: "Und, was bringt Dir das halbe Kilo leichtere Rad bergauf?" Aber sie machen es eben. Ich glaube, würde ich das Gleiche in einem Rennrad-Forum vorbringen, würde ich überwiegend Zustimmung ernten. Ihr seid hier halt anders.
Das vielleicht gewichtigste Argument hält mir hier immer keiner entgegen, ich muss es mir selbst entgegenhalten. Das Ganze ist vor allem ein teurer Spaß...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2408:23 AM
Aber das Argument: "Dann steh' doch 5 Minuten eher auf", ist ungefähr das Gleiche wie zu sagen: "Dann trainiere doch einfach ein bißchen mehr, dann kommst Du auch mit 5kg mehr den Berg noch in der gleichen Zeit 'rauf". Man schläft eben so lange, wie man schläft, und man schafft eben zu trainieren, wie viel man schafft. Da ist man eben, wie man ist, und kann sich nicht so leicht ändern. Aber an der Gewichtsschraube kann man einfach drehen.
22km Radweg einfache Strecke zur Arbeit sind für mich auch an der Kippe. Bei einem anspruchsvollen Job geht es schnell darum, ob man sich das wirklich leisten kann, oder nicht doch mit dem Auto fahren muss, wo ich nur 25 Minuten brauche und mich nicht umziehen muss. Da sind fünf Minuten kürzer für die Radstrecke oft einfach das Zünglein an der Waage. Bei mir jedenfalls manchmal...
Und dass man mit 5kg mehr nur 5% länger den Berg hoch braucht, glaub ich im Leben nicht. Das widerspricht einfach meiner Erfahrung. Irgendwas stimmt da an Euren Formeln nicht. Das stimmt vielleicht noch für den ersten Berg, aber für den zehnten dann nicht mehr.
Dieses "Leben und Leben lassen", ist das denn wirklich so? Dreht sich der voraussichtliche Tour de France Sieger kurz vor dem Ziel um, lächelt seinen Verfolger an und sagt: "Leben und Leben lassen" und lässt ihn vorbeischießen und gewinnen? "Live is competition", würde ich gegen diesen Satz dagegen halten. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2408:56 AM
Zitat
Dieses "Leben und Leben lassen", ist das denn wirklich so? Dreht sich der voraussichtliche Tour de France Sieger kurz vor dem Ziel um, lächelt seinen Verfolger an und sagt: "Leben und Leben lassen" und lässt ihn vorbeischießen und gewinnen? "Live is competition", würde ich gegen diesen Satz dagegen halten.
Wir reden hier im Thread von Urlaub und von Hobby, nicht von Wettbewerben, schon gar nicht von Sport-Profis und erst recht nicht von lebensnotwendigen Dingen. Ich bin überzeugt, mit dieser Einstellung zu Radreisen bist du hier ziemlich alleine.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2409:05 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Aber jetzt kommt bestimmt gleich wieder so ein Psychologe und versucht mich zu analysieren, warum ich es nicht zulassen kann, dass mich Frauen überholen...
Kurz zuvor:
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Mir ist aber völlig klar, warum ihr so vehement reagiert. Warum Du zum Beispiel das Wort "lächerlich" verwendest (obwohl Ihr doch hier immer so auf höfliche Umgangsformen pocht). Weil Du im Prinzip weißt, dass ich recht habe!
Also deine Motivationen mal zu untersuchen, wäre vielleicht wirklich ein interessantes Feld, wo du ja selber andere analysierst.
Und wenn dein Leben wirklich Wettkampf ist, finde ich das sehr bedauerlich. Denn die anderen 90% gehen so an dir vorüber.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2409:09 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Dieses "Leben und Leben lassen", ist das denn wirklich so? Dreht sich der voraussichtliche Tour de France Sieger kurz vor dem Ziel um, lächelt seinen Verfolger an und sagt: "Leben und Leben lassen" und lässt ihn vorbeischießen und gewinnen? "Live is competition", würde ich gegen diesen Satz dagegen halten. Grüße Christoph
Genau deshalb mache ich Radreisen und keine -rennen! Und bin im Radreise-Formum unterwegs und nicht im Rennradforum.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2409:50 AM
Ich antworte nun willkürlich auf den letzten Beitrag als Moderator. Als Forumsmitglied habe ich mich hier herausgehalten, da ich aus jahrelanger Forumserfahrung weiß, dass derartige Fäden doch immer wieder gerne "entgleisen".
Eigentlich wäre es doch ganz einfach:
Jede(r) zählt auf, was er/sie als Vor- und Nachteile beim Bikepacking bzw. der "klassischen" Packversion (z. B. dem "Sixpack") sieht und warum er/sie eine Version oder eine Mischung aus diesen Versionen wählt.
Dabei sollte "Toleranz" ein Grundmerkmal der Diskussion sein. Was eine(r) gut findet, muss der/die andere noch lange nicht für sich als gute Lösung betrachten. Vielleicht erkennt man aber, dass ein genannter Vorteil durchaus überzeugend ist und probiert das aus. Das wäre dann der Sinn eines derartigen Fadens!
Wichtig ist, dass die eigenen Vorlieben keinerlei verpflichtende Regel für andere darstellen müssen. Wenn das akzeptiert wird, benötigt so ein Faden auch keinen Eingriff seitens der Moderatoren. Wenn es aber zu unschönen rechthaberischen Diskussionen kommt, so werden wir uns das nicht lange anschauen und am Ende ein Schloss vor den Faden setzen!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2410:33 AM
In Antwort auf: schorsch-adel
Zitat
"Live is competition"
klingt nicht nach Lebensfreude, eher nach Hamsterrad
Naja, es ist ja nicht so, dass dieses Hamsterrad nicht existiert. Wahrscheinlich gibt es im Leben der allermeisten von uns Situationen, in denen wir uns diesem Hamsterrad nicht oder nur sehr schwer entziehen können. Genau deswegen ist es mir ungeheuer wichtig, bei den Dingen, die ich selbst in der Hand habe nicht auch noch selbst ein Hamsterrad aufzubauen.
Gerade im Urlaub ist mir das besonders wichtig. Und ich reagiere im Zusammenhang mit Urlaub extrem allergisch auf Sätze, die mit 'man muss' beginnen. Im Urlaub muss ich erstmal gar nichts.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2411:26 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
...Die Bergauf-Diskussion ist auch schwierig, sollten wir nicht führen, finde ich. Aber bergab und wenn man mal im Flachen scharf bremsen muss, bietet Leicht-Unterwegs-Sein mehr Sicherheit, ist nicht wenigstens das unbestritten?...
Darf ich in dem ganzen Zusammenhang und nach der Erwähnung von "XL" einmal folgendes fragen? Was ist denn Dein Gesamtgewicht mit allem was Du am Fahrrad mitführst inkl. Deiner Person und des Fahrrads selbst mit allem drum und dran, auf einer Deiner längeren Touren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2412:14 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Die Bergauf-Diskussion ist auch schwierig, sollten wir nicht führen, finde ich. Aber bergab und wenn man mal im Flachen scharf bremsen muss, bietet Leicht-Unterwegs-Sein mehr Sicherheit, ist nicht wenigstens das unbestritten?
Noe.
Mit einigermassen vernünftigen Bremsen (also billichen Deore V-Brakes aufwärts) kann man in Anden , Alpen , Atlas auch ein schwerbeladenes Reiserad problemlos bremsen. Sogar mit beladenem Anhänger
Aber auch beim Bergauffahren überschätzt Du die Bedeutung von Gewicht am Reiserad massloss:
Werner Stiffel, ein bekannter Ingenieur und Liegeradspezialist, hat das Mal ausgerechnet (vgl. Absatz "Bergtauglichkeit von Liegerädern"):
Gegenüber einem Rad mit 15 kg ist ein 85 kg schwerer Fahrer auf einem 17 kg schweren Rad z. B. am Berg höchstens 2% langsamer, d. h. statt mit 15 km/h, fährt er mit dem schwereren Rad mit 14,7 km/h hoch. Genauer, aber etwas unübersichtlich auch noch einmal hier: https://wstiffel.hier-im-netz.de/Anhang.htm "Anhang 5 Fahrwiderstandsleistungen" Man sieht sofort: Sogar an Steigungen sind die Unterschiede nicht gigantisch, selbst bei Einsparungen von 10kg! In der Ebene ist es natürlich noch irrelevanter, da da die Hubarbeit wegfällt.
Aber natürlcih überlege ich gerade in den Bergen schon auch, was ich unbedingt mitnehmen muss, werde jetzt im Atlas keinen Kocher, minim Kleider, leichtes Zelt etc. dabeihaben - alleine um Reserven für Wasser zu haben ... aber da gehts um Kilogramm nicht um Gramm .
Aber hey, Gravelbiker - ich denke, an dem Punkt Gewicht (oder beim "als sportlicher Mann wg nicht abgesägter Zahnbürste auch noch von jungen Frauen überholt zu werden" ) gehts Dir nicht um Argumente - Dir macht es Spass, hier ein bisschen zu provozieren ... ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2412:28 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Aber das Argument: "Dann steh' doch 5 Minuten eher auf", ist ungefähr das Gleiche wie zu sagen: "Dann trainiere doch einfach ein bißchen mehr, dann kommst Du auch mit 5kg mehr den Berg noch in der gleichen Zeit 'rauf".
Aber das Schöne ist doch: Auf einer RadReise (=kein Wettkampf) ist es doch gar nicht so wichtig, WIE schnell ich den Berg rauffahre - zumal der Unterschied (siehe oben) VIEL kleiner ist, als Du denkst.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
22km Radweg einfache Strecke zur Arbeit sind für mich auch an der Kippe. Bei einem anspruchsvollen Job geht es schnell darum, ob man sich das wirklich leisten kann,
Ich habe einen _sehr_ anspruchvollen Job und sehe keinen UNterschied darin, ob ich per Rad 15 min (heute) oder 60min zur Arbeit fahre (früher). Muss ja nicht schnell fahren ...
Aber vielleicht sollte mensch hier nicht weiter füttern ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2412:30 PM
In Antwort auf: Uli
Zitat
Dieses "Leben und Leben lassen", ist das denn wirklich so?... "Live is competition", würde ich gegen diesen Satz dagegen halten.
Wir reden hier im Thread von Urlaub und von Hobby, nicht von Wettbewerben, schon gar nicht von Sport-Profis und erst recht nicht von lebensnotwendigen Dingen.
Wie war ... ... aber ich denke, dass weiss auch Gravelbiker und erfreut sich des Strohfeuerchens hier ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2412:32 PM
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Aber jetzt kommt bestimmt gleich wieder so ein Psychologe und versucht mich zu analysieren, warum ich es nicht zulassen kann, dass mich Frauen überholen...
Kurz zuvor:
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Mir ist aber völlig klar, warum ihr so vehement reagiert. Warum Du zum Beispiel das Wort "lächerlich" verwendest (obwohl Ihr doch hier immer so auf höfliche Umgangsformen pocht). Weil Du im Prinzip weißt, dass ich recht habe!
Also deine Motivationen mal zu untersuchen, wäre vielleicht wirklich ein interessantes Feld,
DAS ist der Kern des Pudels - es geht sicher nicht ums Radreisen - und nicht einmal ums Rennradeln ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2401:55 PM
Ich wieg 93 kg. Bei 1,85. Also deutlich zu fett (seit meinem Radunfall, vorher waren es 84kg und Größe eher zwischen L und XL). Aber da schrieb schon einer ganz ehrlich, grad weil man selbst zu fett ist, nimmt man weniger mit. So sehe ich das auch. Daher mache ich mir auch vor allem bergab Sorgen, ich will nicht noch viel mehr mit haben als ich selbst schon wiege, damit ich im Zweifelsfall noch zum Stehen komme, und die Bremsscheiben nicht verglühen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2402:10 PM
Ihr habt mir das ja alles schon mal vorgerechnet. Ich bin da immer ein bisschen ungläubig. Ein Rennradler gibt ungefähr 7000 Euro von seinem privaten Geld aus, damit sein Rad 2kg leichter wird. Warum tut er das dann? Obwohl ich wirklich nicht mehr besonders fit bin, schaff ich noch einiges. Ich kann mir das nur mit leichtem Rad und leichter Ausrüstung erklären. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2402:17 PM
Die Frage ist irrelevant. Hier gehts nicht um Rennräder sondern um den Reiz des Bikepackings auf Radreisen. Wenn Du Rennradeln willst, dann mach bitte einen Faden in Dies & Das auf oder wähle das Rennradforum.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2402:28 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich wieg 93 kg. Bei 1,85. Also deutlich zu fett (seit meinem Radunfall, vorher waren es 84kg und Größe eher zwischen L und XL). Aber da schrieb schon einer ganz ehrlich, grad weil man selbst zu fett ist, nimmt man weniger mit. So sehe ich das auch. Daher mache ich mir auch vor allem bergab Sorgen, ich will nicht noch viel mehr mit haben als ich selbst schon wiege, damit ich im Zweifelsfall noch zum Stehen komme, und die Bremsscheiben nicht verglühen.
War das Deine Frage?
Viele Grüße Christoph
Nicht ganz, aber prinzipiell bedeutet dies, dass ich ca. 23 kg mehr außer mir selbst mitnehmen kann, um abschließend auf das gleiche Fuhrengesamtreisegewicht zu kommen.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
... aber meine Räder liegen seit 30 Jahren bei 10kg und mein Gepäck unverändert bei 4,5kg (inklusive Taschen) ...
Also Gesamtgewicht um die 110 kg (mal großzügig aufgerundet). Ohne Wasser und Lebensmittel war das in etwa auch mein Gesamtreisegewicht auf meiner 1900 km Tour anno 2023, mit vier vollen Taschen (inkl. Kocher und ca. 1 kg Werkzeug/Ersatzkleinteile) an den Gepäckträgern, einer Lenkertasche, und Rucksack oben auf dem Gepäckträger hinten; und das alles an einem Patria Argos. Mit Zelt und Schlafsack auf den Touren der Jahre davor wars etwas mehr. Bis auf den Besuch von Lebensmittelgeschäften, bin ich unterwegs gerne soweit als nur möglich unabhängig von dem Aufsuchen anderer Orte (Friedhof z.B.) um nicht Mitgenommenes kompensieren zu müssen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2402:45 PM
Ich weiss nicht ganz, worauf Du hinaus willst. Aber ist natürlich klar, wäre ich selbst leichter, könnte ich mehr mitnehmen. Allerdings bin ich vor vielen Jahren mit Rennrad durch Großbritannien und Irland geradelt, wo ich noch 75kg wog, und auch da hatte ich nur 5kg Gepäck mit. Viele Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2407:16 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ein Rennradler gibt ungefähr 7000 Euro von seinem privaten Geld aus, damit sein Rad 2kg leichter wird. Warum tut er das dann?
Wer ist "ein Rennradler" und was wiegt das "2 kg leichtere" (Referenzgewicht???) Rennrad dann letztendlich inklusive Pedale und Flaschenhalter?
Es soll Rennradler geben (wie ich zu 100%), die sich zu Hause mehrere Laufradsätze für Felgenbremse hingelegt haben, einen Carbonrahmen für Felgenbremse und eine mechanische Campa Chorus 12-fach-Gruppe, damit sie bis im Rentenalter (was sie hoffentlich noch erleben) Räder fahren können, die um die 7,5 kg wiegen und unter 3.000 EUR kosten.
Die hohen Preise kamen u. a. durch die Firmenräder und jetzt wundert man sich, dass man das Zeug nicht mehr los wird.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/04/2408:46 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich weiss nicht ganz, worauf Du hinaus willst. Aber ist natürlich klar, wäre ich selbst leichter, könnte ich mehr mitnehmen. Allerdings bin ich vor vielen Jahren mit Rennrad durch Großbritannien und Irland geradelt, wo ich noch 75kg wog, und auch da hatte ich nur 5kg Gepäck mit. Viele Grüße Christoph
Ich wollte darauf hinaus, dass alles relativ ist, und wir jeweils so unterwegs sind, wie es für uns jeweils am besten passt. Alles andere wäre doch auch verwunderlich; vielleicht könnnen wir uns darauf einigen .
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2407:20 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
grad weil man selbst zu fett ist, nimmt man weniger mit.
Da gehe ich in anders vor. 75kg auf 1,70 hatte ich Anfang des Jahres, jetzt bin ich bei 68kg.
Bergab: Bin kein super bergabfahrer (aber bei Forumsausfahrten vorne dabei). Auf Radreisen reicht mir 1 V-Brake vorne oder hinten. Da radle ich echt gemütlich bergab. (Und wo das Gelände sehr schwierig ist, schiebe ich runter)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2407:25 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ein Rennradler gibt ungefähr 7000 Euro von seinem privaten Geld aus, damit sein Rad 2kg leichter wird. Warum tut er das dann?
Weil: Carbon statt Condition
vor 7 Jahren war ich auch schneller, als der ältere 70+ Rennradler mit dem 15.000 EUR Renner. Der Grund warum er sich dieses Red gekauft hatte: Er wollte sein Geld nicht dem Staat vererben
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2407:58 AM
Oft scheitert sowas aber an irgendeinem Teil, was Du nicht bedacht hast. Da gibt es dann den Steuersatz nicht mehr, oder was weiß ich. Ich bin aber auch nicht glücklich über diese rasende Geschwindigkeit der Innovation bei Rennrädern und Gravelbikes. Scheibenbremse, das finde ich noch gut, aber elektronische Schaltung, und dass ich jetzt gezwungen war, die schwerere Shimano 105 zu kaufen statt Ultegra, weil ich weiter mechanisch schalten wollte, das finde ich nicht gut. Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2408:33 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Beeindruckend! Liest sich fast wie die Packliste von Christine Thürmer (der bekannten Langstrecken-Wanderin und Buchautorin), selbst die scheint inzwischen etwas mehr Komfort zu haben (kein Tarp mehr). Auf die Shorts bin ich auch schon gekommen (meine könnten sogar noch leichter sein) und bei Decathlon gibt es ziemlich leichte Synthetic-T-Shirts. Auf Regenhose (und Regenüberschuhe) verzichten hab ich schon oft überlegt. Hab jetzt mal eine kurze Regenhose gefunden, vielleicht ist das zusammen mit Beinlingen ein guter Kompromiss. Danke jedenfalls für Deine Packliste! Grüße Christoph
Zum Thema hatte ich schon vor Jahren das Buch "Fahrradfahren ultraleicht" geschrieben. Titel ist etwas irreführend, da es vor allem um Gewichtsreduktion für "Normalfahrer" geht. Ich hatte selbst vor gut 10 Jahren die USA gequert mit 2 20 Liter Ortliebs (eine halbvoll, Platz für Vorräte und Wasser) und 20 Liter Sack. Ich glaube, das Gewicht Taschen plus Ausrüstung lag ohne Spiegelreflex bei um 10 kg.
Thürmer hatte glaube ich nie ein Tarp, sondern ein Tarptent. Das ist eine Firma, geschlossene Zelte.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2408:50 AM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Oft scheitert sowas aber an irgendeinem Teil, was Du nicht bedacht hast. Da gibt es dann den Steuersatz nicht mehr, oder was weiß ich.
Steuersatz ist beim Rahmen dabei.
Zur Scheibenbremse beim Rennrad: Die Einführung der (im Verhältnis zur Felgenbremse) schweren Scheibenbremse führte dazu, dass (relativ) leichte Rennräder extrem teuer wurden, da das Zusatzgewicht der Bremsen an anderen Bauteilen kostspielig eingespart werden muss.
Der Giro-Sieger von 2021 war mit Felgenbremsen unterwegs und gewann eine Bergetappe im Regen in den Dolomiten (fast alle anderen Fahrer waren mit Scheibenbremsen unterwegs):
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2409:25 AM
"Fahrradfahren ultraleicht" von Roland Schmellenkamp. Ist es das? Das gibt es ganz preiswert gebraucht bei Medimops, kauf ich mir mal. Danke für den Hinweis Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2409:32 AM
Ich führe da immer intensive Diskussionen über Scheibenbremse versus Felgenbremse mit meinem Fachkollegen in Bayern, der ein ziemlich guter Rennradler ist (Transalp, Ötztal, etc.). Der will auch keine Scheibenbremse haben. Ich verstehe Deine Geldargumentation natürlich und auch die Gewichtszunahme ist mir bekannt (und das obwohl Du immer sagst, 1kg macht nix aus). Aber ich habe ein älteres Rennrad mit Felgenbremse (Ultegra) und zwei neue Gravelbikes mit Scheibenbremse (Ultegra und Shimano 105). Jedes Mal, wenn ich mich auf das Rennrad setze und bremse, denke ich, was ist das denn jetzt hier. Es tut sich ja gar nichts.
Bist Du denn schon mal ein Rennrad mit moderner Scheibenbremse gefahren? Das ist so ein Unterschied, das ist unglaublich! In der aktuellen Tour steht übrigens ein Interview mit dem Manager der Tour de France, der sagt, die Rennen werden immer schneller, und das läge unter anderem an der Scheibenbremse. (Weil die Fahrer deswegen später bremsen). Es gibt aber tatsächlich bei Rennradfahrern diese Fraktion, die absolut auf die Felgenbremse schwören. (Ich habe übrigens damals noch ewig Rahmenschalthebel weiter gefahren, weil die damals leichter waren als die Bremsgriffschalthebel). Grüße Christoph
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/05/2409:42 AM
Und was ich meinte, Steuersätze gehen ja auch mal kaputt, und hast Du Dir dann keinen Ersatz hingelegt und den gibt es nicht mehr, dann musst Du das ganze Rad entsorgen. Und wenn es nicht der Steuersatz ist, gibt es da nicht immer irgend ein Teil, was man vergisst sich in's Regal zu legen, und dann kann man das ganze Rad nicht mehr modernisieren?
Mir geht es ja ähnlich, ich fahre auch noch ein älteres Tomasini mit alter Dura Ace, und weiss nicht, wie lange ich das noch aufrechterhalten kann, wie lange ich dafür noch Ersatzteile kriege. Und ich hebe immer alle Laufräder auf (könnte man ja noch gebrauchen) und der Keller ist bald voll. Grüße Christoph
Wer nicht lesen will, dem ist nicht zu helfen. Mehrere vom Team haben sich in grün geäußert und um Kenntnisnahme gebeten. Offensichtlich wird das nicht akzeptiert.
Meldet euch im Rennradforum und sucht euch ne andere Spielwiese.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/20/2411:45 AM
Eigentlich würde das ja in den geschlossenen Faden "Reiz am bikepacking" passen aber so verlinke ich das hier neu (mein TCR-setup ist da nicht dabei). Durch die detaillierten Beschreibungen von Rad und Ausrüstung bekommt man mMn einen guten Überblick was heutzutage gewichtsmässig und aerodynamisch für eine lange Reise durch verschiedene Klimazonen möglich ist : https://dotwatcher.cc/feature/bikes-of-transcontinental-no10
Verschoben und wieder geöffnet. Reißt euch bitte zusammen. Danke!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/20/2404:35 PM
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
I Aber ich habe ein älteres Rennrad mit Felgenbremse (Ultegra) und zwei neue Gravelbikes mit Scheibenbremse (Ultegra und Shimano 105). Jedes Mal, wenn ich mich auf das Rennrad setze und bremse, denke ich, was ist das denn jetzt hier. Es tut sich ja gar nichts.
Grüße Christoph
Ich vermute mal, du redest von hydraulischen Scheibenbremsen. Ich fahre ein Rennrad mit mech. Scheibenbremsen, und hatte vorher ein Gravelbike mit V-Bremsen. Jedes Mal, wenn ich bei meinem jetzigen Rennrad die Bremsen betätige, dann fällt mir auf, wieviel besser die V-Bremsen waren. Sowohl in Punkto Verzögerung als auch in Punkto Dosierbarkeit.
Ich halte nach wie vor die V-Bremse für das Non-Plus-Ultra. Eine hydraulische Scheibenbremse mag fester zupacken und auch softer zu betätigen sein, auf der Minusseite stehen aber höheres Gewicht und etwa 10facher Preis im Verhältnis zur V-Brake.
Scheibenbremsen am Fahrrad sind sinnvoll wenn es nass und matschig wird. Nicht umsonst kommen sie vom MTB. Aber das Thema haben wir ja schon so oft durchgekaut, das müssen wir nicht wieder tun.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/20/2404:55 PM
Diese Bikepackingräder sind schon sehenswert, reine Kunstwerke. Ich bin aber nicht künstlerisch veranlagt und brauche auch keine aerodynamisch Rennmaschine daher bleibe ich bei meinen praktischen, altmodischen Backrollern.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/20/2406:45 PM
Bin mir garnicht sicher, was die Aerodynamik bringt. Die wirbelden Beine sind ja fast so breit wie Packtaschen, hat das mal jemand gemessen? Und klar, V Brakes und eine einfache Kettenschaltung sind preis/Leistungsmessung schlecht zu schlagen. Bin die letzten Wochen über viele staubige Pisten gekeucht, billiche V Brake und eine ebensolche Kettenschaltung is all u need.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/20/2406:49 PM
In Antwort auf: panta-rhei
Bin die letzten Wochen über viele staubige Pisten gekeucht, billiche V Brake und eine ebensolche Kettenschaltung is all u need.
Ich würd mal sagen, es fehlt in deiner umfassenden Aufzählung noch ein leicht zu übersehendes Element: das/die/der in die Pedale tretende Hauptleidtragende der ganzen Unternehmung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/20/2407:51 PM
Wir sind aktuell in Holland, Belgien und Luxemburg unterwegs. Bei Radreisenden gibt es fast nur noch Ebikes und Gravelbikes mit Bikepacking. Von letzteren - wir hatten oft Regen - sind viele wie neu und haben keinerlei Dreck am Rahmen. D.h. werden nur auf Asphalt gefahren. Da sind die Gräveltäschchen und Arschraketen wohl ein Statement: "Bin ein wilder sportlicher schneller Abenteurer!"
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/21/2408:24 AM
In Antwort auf: kaman
Diese Bikepackingräder sind schon sehenswert, reine Kunstwerke. Ich bin aber nicht künstlerisch veranlagt und brauche auch keine aerodynamisch Rennmaschine daher bleibe ich bei meinen praktischen, altmodischen Backrollern.
Man muss da berücksichtigen, dass einige der Räder (und Taschen) gesponsert sind, die müssen ja auch im rechten Licht photographiert werden. Und auf der anderen Seite stecken die Leute halt auch viel Geld und Zeit in die (Ausrüstungs-) Vorbereitung. Dann soll das natürlich auch schön aussehen.
Ich drücke dem Gerold die Daumen, dass er es ins Ziel schafft, i-Tüpfelchen wäre natürlich, wenn auch im Zeitlimit.
(Bin mir nicht sicher, ob das hier nicht schon mal verlinkt wurde? Ein bisschen unübersichtlich hier.)
Essenz: So richtig bremsen tut eigentlich nur 'ne Rolle unterm Lenker. Mein übliches Setup (Tubus Fly mit 2 kleinen Seitentaschen) ist hinsichtlich Aerodynamik wesentlich weniger schlecht als man nach dem Marketinggetöse ums Bikepacking erwarten könnte. Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung. Und weil der praktische Nutzen auch bei fiesem Wetter derart krass besser ist, bin ich von der Bikepacking-Idee längst wieder weg.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 07/21/2409:49 AM
Und hier noch der Folgetest, leider sind mir die Blogbeiträge von Torsten fast zu lang, um sie ganz durchzulesen: https://torstenfrank.wordpress.com/...light-pannier-bags-und-tailfin-aeropack/ Aber eben, es kommt auch auf die Taschen an. Wir nehmen gerne die Arkel Drylites, die dürften aerodynamisch deutlich besser als die Ortlieb Backroller sein (natürlich mit weniger Gepäckvolumen). An Weihnachten am Tandem hatten wir den Gegenwind deutlich gespürt mit den Ortliebs, aber da hat es dann auch etwas gebracht das Gepäck noch einmal zu optimieren und die Frontroller vorne wegzunehmen und hinten draufzuschnallen.
PS sind gerade von 3 Tagen Kurztour mit Abschnitten auf der Alpine Bike zurück. Da hatten wir natürlich das Bikepackingsetup (haben im letzten Jahr aber auch Tourenradler mit Seitentaschen getroffen, die (wie wir) den Glaspass ins Safiental hinuntergeschoben sind).
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/05/2406:51 AM
😁🤣🤣 Aber - dieser Radfahrer geht mit der Zeit... Er hat diesen fürchterlich hässlichen, unpraktischen, altmodischen Gepäckträger hinten vermieden und die ebenso aus der Zeit gefallenen Taschen.
Und ganz sicher gaaaanz viel Gewicht gespart, die Taschen, die da genutzt wurden, sind UL, chic & praktisch und superkostengünstig... 😊
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/06/2406:20 AM
In Antwort auf: Lionne
😁🤣🤣 Aber - dieser Radfahrer geht mit der Zeit... Er hat diesen fürchterlich hässlichen, unpraktischen, altmodischen Gepäckträger hinten vermieden und die ebenso aus der Zeit gefallenen Taschen.
Es wird dann wohl auch langsam Zeit, das Logo dieses Forums (Radler mit Back- und Frontrollern auf einer Weltkugel) zu überarbeiten. Diese Symbolik spricht nur noch undynamische ältere weiße Männer an, die gegen Moden, Hypes und Marketing immun sind. ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/06/2408:32 AM
mit der Zeit gehen, fürchterlich, hässlich, altmodisch: das scheint mir die neue "Sachlichkeit" zu sein, in der auch die reichlich überstrapazierte Leerformel "aus der Zeit gefallen" nicht fehlen darf. Modern sein wollen als Selbstzweck - aber du meinst das sicher alles ironisch.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/06/2410:04 AM
Als ich vor kurzem in Airolo war, konnte ich jede Menge Bikepacker bestaunen. Nur eine junge Frau war mit Packtaschen und sperriger Schaumstoffisomatte .. ganz altmodisch unterwegs. Ich bin ja alt und unmodisch, da kann ich auch weiterhin mit meinen Packtaschen unterwegs sein. Vielleicht sollte ich mir mal neue zulegen, bevor es keine mehr gibt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/06/2411:44 AM
Ich sehe die verschiedenen Packmöglichkeiten als gegenseitige Ergänzung für verschiedene Anwendungen und Bedürfnisse. Weil für mich Geld schon eine Rolle spielt, werde ich mir sicher nicht alles neu kaufen, weil ich damit vielleicht moderner und ggf vielleicht auch leichter und damit komfortabel schneller unterwegs bin. Und außerdem vielleicht besser bella figura mache . Eine Arschrakete in klein habe ich mir jetzt trotzdem zugelegt. Nicht zum Reisen, sondern für das Gepäckträger- und ösenlose MTBike (ich habe auch andere, Klassiker der 80er und 90 er, aber die fahre ich eher auf Reisen), weil ich als alternde Frau mit angeschlagenen Knochen mein Geraffel auch bei nur ausgedehnten Tagestouren nicht immer auf dem Buckel schleppen möchte. Mir ist aber dieses Jahr bei der Urlaubstour aufgefallen, dass die meisten Reiseradler, die wir getroffen haben, was primär auf Radrouten beschränkt war, ein ultrasportlicher junger Bikepacker ausgenommen, sich im Wesentlichen in zwei Gruppen aufteilen: Motorisierte mit klassischen Taschen. Gravel- und Bergräder mit Bikepackingtaschen. Selten gabs mal Mischformen. Es ist also vielleicht schon auch eine Imagefrage, aber ganz sicher auch eine pragmatische - viele, eher sportlich konzipierte Velos bieten halt keine einfach umsetzbare Möglichkeit des Gepäcktransports. Und da sind die neuen Taschen halt gerade richtig, auch wenn mir da von den aufgerufenen Preisen ganz schwindelig wird.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/06/2411:56 AM
In Antwort auf: natash
Eine Arschrakete in klein habe ich mir jetzt trotzdem zugelegt.
Wir haben genau für den von dir beschriebenen Zweck seit bald 20 Jahren die größte Version der Ortlieb Satteltasche im Einsatz und irgendwo müsste glaub auch noch eine ähnliche und ähnlich alte Tasche rumliegen, die mit Klickfix-Halterung an der Sattelstütze befestigt wird (könnte aber auch sein, dass ich sie weggeworfen habe, weil sie mal zu dicht an den Reifen kam). Will sagen: die Idee, die hinter Arschrakete steckt ist weder neu noch schlecht, also warum sollte man sich keine anschaffen? Albern würde es dann, wenn ich ne Arschrakete auschließlich anschaffe, weil mir meine 20 Jahre alten Taschen irgendwie peinlich sind.
Zitat
Mir ist aber dieses Jahr bei der Urlaubstour aufgefallen, dass die meisten Reiseradler, die wir getroffen haben, was primär auf Radrouten beschränkt war, ein ultrasportlicher junger Bikepacker ausgenommen, sich im Wesentlichen in zwei Gruppen aufteilen: Motorisierte mit klassischen Taschen. Gravel- und Bergräder mit Bikepackingtaschen.
Jo, das fällt uns schon seit Jahren auf. Jetzt gibt es halt zwei große Gruppen, die uns bergauf verächtlich guckend überholen...
Zitat
viele, eher sportlich konzipierte Velos bieten halt keine einfach umsetzbare Möglichkeit des Gepäcktransports.
Wobei ich mich schon frage, warum man nicht ein für Gepäcktransport geeignetes Rad kauft, wenn man Gepäck transportieren will. Zumindest Reisegepäck.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/06/2403:32 PM
In Antwort auf: Martina
Wobei ich mich schon frage, warum man nicht ein für Gepäcktransport geeignetes Rad kauft, wenn man Gepäck transportieren will. Zumindest Reisegepäck.
Aber genau diese Frage und deren Beantwortungsaspekte werden doch in diesem Faden inzwischen (in meiner Seiteneinstellung) auf siebenundvierzig Seiten gestellt/zerlegt/erörtert/beantwortet/widerlegt/verteidigt/…
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2406:45 AM
Ich vermute eher anders rum.
Es wird ein schickes Rad gekauft. Dann stellt man fest, dass es nicht für den Gepäcktransport geeignet ist. Dafür gibt es dann halt andere Lösungen. 2018-19 suchte ich einen Gravelbike-Rahmen mit Gepäckträgerösen. Damals fand ich - dank Forumsmitglieder - exakt 2 Hersteller mit bezahlbaren Angeboten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2406:55 AM
In Antwort auf: JohnyW
Es wird ein schickes Rad gekauft. Dann stellt man fest, dass es nicht für den Gepäcktransport geeignet ist.
Oder man ist der Meinung, dass der Anbau eines Gepäckträgers ein Rad grundsätzlich unrettbar ästhetisch verschandelt. Zumindest habe ich solche Aussagen auch schon von Menschen gehört, die ein gepäckträgergeeignetes Rad besitzen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2407:29 AM
In Antwort auf: JohnyW
Es wird ein schickes Rad gekauft. Dann stellt man fest, dass es nicht für den Gepäcktransport geeignet ist.
Vielleicht ist es aber auch eine Reaktion auf die E-SUV-Panzer, die inzwischen auf den beliebten Radfernwegen in der Mehrheit sind (gerade wieder an der Donau gesehen). Ich kann verstehen, wenn man als Neueinsteiger angesichts dieser Monster in das andere Extrem, leichtes Rad und auf ein Minimum abgespecktes Gepäck, verfällt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2408:01 AM
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: JohnyW
Es wird ein schickes Rad gekauft. Dann stellt man fest, dass es nicht für den Gepäcktransport geeignet ist.
Oder man ist der Meinung, dass der Anbau eines Gepäckträgers ein Rad grundsätzlich unrettbar ästhetisch verschandelt. Zumindest habe ich solche Aussagen auch schon von Menschen gehört, die ein gepäckträgergeeignetes Rad besitzen.
Aber das ist doch auch eine legitime Ansicht? Also, warum sollte man das nicht für sich so entscheiden?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2408:05 AM
In Antwort auf: Martina
Wobei ich mich schon frage, warum man nicht ein für Gepäcktransport geeignetes Rad kauft, wenn man Gepäck transportieren will. Zumindest Reisegepäck.
Kann ich - für mich - beantworten: Mein Gravelbike hat keine Anbaumöglichkeiten für Gepäckträger, und auch keine für irgendwelche anderen Taschen, gibt es ja auch. Vorgefertigte Anbaumöglichkeiten gibt es nur für Flaschenhalter.
Und ich kann damit eben doch Gepäck transportieren. Mit Sattel-, Lenker- und Rahmentaschen. Für mich ist es derzeit die beste Form der Radreise. Weil mir das Rad Spaß macht, zu fahren. Mehr als mein voriges Setup.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2408:14 AM
Oder man bekommt die Aussage beim Händler
Allroad Ausführung hat man nicht mehr, das sei viel zu schwer...usw. (es gibt viele Gründe, die ich schon zu hören bekommen habe) Man versucht massiv, das auszureden. Bis zur selbst erlebten Steigerung, ob man denn nicht doch viel lieber ein schickes E-Bike hätte, vielseitiger, länger nutzbar.. Und sie hätten da gerade ein tolles Angebot, da wird die Aussage KEIN(!) E-Bike geflissentlich überhört.
Oder dann in der Werkstatt, bei einer Werkstatt, die einen wirklich guten Ruf hat für Reparaturen - nee, mit Gepäckträgern kenne ich mich nicht aus, nee mache ich nicht. Was ist Tubus?
Und wenn es dann nicht ein spezielles Reiserad ist, dann ist der Standardgepäckträger fragwürdig mit einem Punkt am Bogen unter dem Schutzblech verbunden und je einer Schraube an der Nabe.
Besonders chic, wenn diese Schraube wie bei Cube innenliegend ist - bei den neuesten Modellen gar nicht austauschbar, weil die Bohrungen nicht durchgehen.
Allroad & ordentlicher Gepäckträger gibt es bei E-Bikes... Oder den diversen Reiserädern. Da wird dann auch Tubus verbaut, und es gibt solide Aufnahmepunkte. Aber das ist auch eine andere Preiskategorie.
Es liegt nicht nur an den Kunden, die kommen eben mit ungefähren Ideen und hoffen auf gute Beratung, haben vorher keine ausgiebige Feldforschung betrieben.
Da liegt dann die Krux "gute!" Beratung - haben wir nicht, gibt es nicht, macht man nicht... Der Beweis - In den Geschäften sind die ausgestellten Allroad Varianten rar, außer bei den Citybikes mit Tiefeinstieg und Korb... Und dann elwird geschickt was als alternativlos ufgeschwatzt, was die Kundschaft so gar nicht wollte und den Bedürfnissen entspricht. Und dann wird im Nachgang nach den ersten Praxiserlebnissen versucht, selbst nachzubessern.
Dass es ganz verschiedene Typen Radfahrende bzw. Radreisende gibt, jede:r individuell ist, man bei einer Beratung erst einmal zuhören könnte und fragen... wird oft sehr bewusst bei den "Fach" Geschäften negiert, kostet Zeit und Aufwand - und dann bräuchte es außerdem kompetente und engagierte Inhaber bzw. Personal.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2408:34 AM
In Antwort auf: Holger
Und ich kann damit eben doch Gepäck transportieren. Mit Sattel-, Lenker- und Rahmentaschen.
Oder mit Gepäckträger bei Nutzung des tubus Schnellspann- oder Steckachsenadapters. Den nutze ich seit ca. 15 Jahren.
Ich finde Gepäckträger mit Gepäcktasche praktischer (weil komplettes Gepäck einfach zugänglich). Mein Freund favorisiert auch die Variante ohne Gepäckträger, weil besseres Fahrverhalten des Rades. Er hat allerdings auch noch einen kleinen Rucksack an, was ich für mich bei längeren Touren ausschließe.
Bei der diesjährigen Tour, hatte ich den Vorteil, dass ich 2 x abends am Ende eine Etappe noch viel zuladen konnte und wir so die Lebensmittel problemlos zur Ferienwohnung transportieren konnten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2410:18 AM
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Martina
Wobei ich mich schon frage, warum man nicht ein für Gepäcktransport geeignetes Rad kauft, wenn man Gepäck transportieren will. Zumindest Reisegepäck.
Und ich kann damit eben doch Gepäck transportieren.
Ok, natürlich haben wir nicht korrekt definiert, was 'für Gepäcktransport geeignet' eigentlich bedeutet. Ich bin einfach auf die Aussage von Thomas eingestiegen, Bikepacking käme daher, dass man sich ein für Gepäcktransport ungeeignetes Rad kauft und trotzdem Gepäck transportieren will. Und ein solches Verhalten würde ich tatsächlich nicht verstehen, denn es würde ja bedeuten, dass man eine Lösung wählt, die man selbst für nicht geeignet hält. Wenn du der Meinung bist, dein Rad ist für Gepäcktransport geeignet, dann entsprichst du nicht der Zielgruppe meiner Frage.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2411:25 AM
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Martina
Wobei ich mich schon frage, warum man nicht ein für Gepäcktransport geeignetes Rad kauft, wenn man Gepäck transportieren will. Zumindest Reisegepäck.
Und ich kann damit eben doch Gepäck transportieren.
Ok, natürlich haben wir nicht korrekt definiert, was 'für Gepäcktransport geeignet' eigentlich bedeutet. Ich bin einfach auf die Aussage von Thomas eingestiegen, Bikepacking käme daher, dass man sich ein für Gepäcktransport ungeeignetes Rad kauft und trotzdem Gepäck transportieren will. Und ein solches Verhalten würde ich tatsächlich nicht verstehen, denn es würde ja bedeuten, dass man eine Lösung wählt, die man selbst für nicht geeignet hält. Wenn du der Meinung bist, dein Rad ist für Gepäcktransport geeignet, dann entsprichst du nicht der Zielgruppe meiner Frage.
So gesehen stimmt das natürlich. Genaugenommen gibt es für mich nämlich kaum ein Rad, was für Gepäcktransport nicht geeignet ist
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2411:30 AM
In Antwort auf: m.indurain
[…]Ich finde Gepäckträger mit Gepäcktasche praktischer (weil komplettes Gepäck einfach zugänglich). Mein Freund favorisiert auch die Variante ohne Gepäckträger, weil besseres Fahrverhalten des Rades. Er hat allerdings auch noch einen kleinen Rucksack an, was ich für mich bei längeren Touren ausschließe.
Bei der diesjährigen Tour, hatte ich den Vorteil, dass ich 2 x abends am Ende eine Etappe noch viel zuladen konnte und wir so die Lebensmittel problemlos zur Ferienwohnung transportieren konnten.
Rucksack ist für mich auch ein absolutes NoGo für längere Strecken. Das mag ich überhaupt nicht.
Bei mir ist das Gepäck, an das ich während eines Tages gut drankommen muss, auch leicht zugänglich. Für Abendeinkäufe habe ich einen dieser 5-Euro-oder-so-Billigrucksäcke von Decathlon dabei. Ich kaufe aber auch nicht so sehr viel ein, da ich nie selbst koche.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2411:47 AM
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Holger
Genaugenommen gibt es für mich nämlich kaum ein Rad, was für Gepäcktransport nicht geeignet ist
Bei ner Zeitfahrmaschine wirds dann vielleicht wirklich schwierig
Das denkst Du so: Gehen geht alles - und es gibt da auch Anbieter, die maßgeschneiderte Taschen anbieten. Und die Arschraketen, um dieses Wort auchmal zu benutzen, gehen natürlich auch an Zeifahrmaschinen.
Das möchte ich aber auf keinen Fall als Empfehlung verstanden wissen
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2402:49 PM
Und wenn Du Dir die Gravelbikes auf der Seite ansiehst kann man 90% keine Gepäckträger ordentlich montieren. Und die die vormontiert sind halte für wenig vertrauenserweckend.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2403:59 PM
In Antwort auf: Lionne
Und was für Touren machst Du? So dahin gesagt ist es ein einfaches Statement.[…]
Genauso dahin gesagt wie die andere Seite Dass das nicht für jeden zutreffen kann, ist ja klar - und das habe ich hier auch häufig gesagt. Es ist mein Set-Up, das für mich passt - und ich benötige dafür keinen Gepäckträger. So ging ja dieser Diskussionstrang los, mit der Aussage, warum man ein nicht für Gepäcktransport geeignetes Rad kaufe, wenn man Gepäck transportieren wolle.
Zu meinen Touren mit diesem Setup: ich habe alle sogar dokumentiert, guggstu meine Signatur
Also, in dem Setting manchmal Hotels, manchmal Campingplätze. Nie kochen, habe ich noch nie gemacht. Und immer Sommer.
Das waren die Touren: 10 Tage: Deutschland Nord-Süd knappe 2 Wochen: Weltreise 1 Woche: Futterfahrt 2 Wochen: Loire-Atlantik Gute 2 Wochen: Normandie Gute 2 Wochen: Andalusien
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2404:01 PM
Zitat
Soll Leute geben, die das mit bike-packing machen. Z. B. Cape to Cape (18.000 km und 72 Tage):
Schon nach den ersten Zeilen taucht das Wort »Weltrekord« auf. Für mich ein Hinweis, unverzüglich den Mauszeiger zu suchen und auf das Kreuz rechts oben zu klicken.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2404:05 PM
In Antwort auf: Lionne
[…]Das ist doch der Kern, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden. […]
Aber das ist doch normal und auch kein Problem. Ich verstehe dieses Sprichwort ohnehin nicht. Die meisten Vergleiche sind doch nur sinnvoll, wenn man unterschiedliches vergleicht.
Voraussetzung: Die Voraussetzungen sind geklärt. Und das ist aus meiner Sicht hier weitgehend gegeben. Dass die irgendeine Variante des Radreisens für alle Menschen und alle Arten Reisen die beste ist, hat hier ja niemand behauptet, zumindest habe ich es nicht gelesen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2406:29 PM
In Antwort auf: panta-rhei
Hm eigentlich eher ein Sportereignis. Aber ok, Selbstversorgt.
Jepp, ist schon eindeutig Sport. Jonas Deichmann ist schon sehr beeindruckend, wenn sich jemand Extremsportler nennen darf, dann ist er ganz vorne dabei. Für mich ein sehr beeindruckender Sportler.
Aber ganz sicher für mich kein Vorbild in Sachen Radreisen. Da ist so vieles dabei, was mich - für mich - nicht im entferntesten reizt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/07/2408:08 PM
In Antwort auf: panta-rhei
Hm eigentlich eher ein Sportereignis. Aber ok, Selbstversorgt.
Sollte eingentlich nur ein Beispiel sein was geht. Das Rad ist eher wenig bepackt. D. h. mit weit mehr Gepäck und weit weniger Kilometern lässt sich für den "normal Sterblichen" auch mit "bikepacking" eine Tour mit Übernachtung auf dem Campingplatz realisieren.
Käme für mich allerdings nicht in Frage, auch nicht mit Gepäckträger(n) am Rad.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/08/2407:05 AM
In Antwort auf: natash
Mir ist aber dieses Jahr bei der Urlaubstour aufgefallen, dass die meisten Reiseradler, die wir getroffen haben, was primär auf Radrouten beschränkt war, ein ultrasportlicher junger Bikepacker ausgenommen, sich im Wesentlichen in zwei Gruppen aufteilen: Motorisierte mit klassischen Taschen. Gravel- und Bergräder mit Bikepackingtaschen. Selten gabs mal Mischformen.
Wundert mich, dass Ihr doch noch einige Reiseradler getroffen habt. Die Strecke war sicherlich kein "Mainstream". Eventuell auf dem Campingplatz? Bei unserer diesjährigen Tour durch Mittel- und Süditalien (auch kein "Mainstream") sind uns nur 1 mal Reiseradler (Junger Mann und Frau) im abgelegenen Matese-Naturpark begegnet und die waren mit Rennrädern und klassischen Taschen hinten unterwegs. Gestern auf dem Hochwaldradweg sind mir auch zwei junge Männer mit Rennrädern und klassischen Taschen begegnet.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/08/2407:18 AM
In Antwort auf: m.indurain
Wundert mich, dass Ihr doch noch einige Reiseradler getroffen habt. Die Strecke war sicherlich kein "Mainstream".
Hat 'man' schon jemals auf Nicht-Mainstream-Strecken viele Reiseradler getroffen? Meiner Erfahrung nach eher nicht, nichteinmal auf Strecken, die durchaus das Potenzial zum Mainstream hätten, es aber aus oft nicht so klaren Gründen nicht dahin geschafft haben.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/08/2409:52 AM
Die waren allesamt auf dem Radweg München-Venedig, den wir kurzzeitig zwischen Cortina und Belluno gefahren sind (der Teil fehlt noch im Bericht, kommt aber bald) und auf dem Alpe-Adria, den wir benutzt haben, um am letzten Tag vom Verwandtschaftshaus zur Costazura in Grado zum Schwimmen zu kommen. Da war dann zwar Sturm, aber es gab trotzdem Reiseradler im 2 -Minutentakt. Die meisten motorisiert, mit Packtaschen und alle Altersklassen. In Rijeka in Bahnhofsnähe, haben wir auch ein paar Reiseradler getroffen (so 4) und ein paar wenige (drei gesamt)im Kaarst und an der Soča in Slowenien. Diese gehörten allesamt zur Bikepackung Fraktion und waren halb so alt wie ich. Prinzipiell scheinen aber diese Fernradwege schwer beliebt zu sein. Mein Fall ist es nicht, aber ich bin (nicht nur hier) sicher nicht die Zielgruppe.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/08/2402:21 PM
Meine Beobachtung 2022-24 (eher Mainstream unterwegs) Reiseradler:innen überwiegend elektrifiziert Elbe & Bodensee, aber durchaus anders noch anzutreffen. Ansonsten in Deutschland und Dänemark gemischt (Saale, Berlin-Usedom, MeckPomm/Ostsee. Frankreich Loire & Seine auch gemischt, Bretagne war ich meist alleine, wenn ich wem begegnet bin, dann wie ich traditionell mit Taschen, unterschiedliche Räder.
Anderer Beobachtungspunkt Campingplätze - viele klassische Reiseradelnden, mit Motor selten, Gravel /Rennrad vereinzelt. Hotel - meist E-Bike.
Zur Zeit begegnen mir hier etliche Radreisende auf den heimischen Radwegen - da ist alles vertreten. Am spannendsten heute der Gravelbiker ohne jegliches Gepäck am Rad, dafür mit Riesenrucksack & Mattenrolle auf dem Rücken.
Die meisten Freizeitradelnden hier (und in den Bergen) sind mit Motor unterwegs, E-Bike bzw. E-Mountainbike, oder die Rennradfraktion.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/16/2408:02 PM
In Antwort auf: Martina
Hat 'man' schon jemals auf Nicht-Mainstream-Strecken viele Reiseradler getroffen?
Ich bin gerade drei Wochen durch Österreich getourt (München -> Salzburg, Kärnten, Steiermark, Burgenland -> Bratislava). Abseits der Flussradwege fanden sich so gut wie keine Reiseradler (bis auf zwei Ausnahmen am Sölkpass - auch Berliner wie ich - und eine am Neusiedler See).
Ich bin nur sehr wenig Flussradwege gefahren. An der Salzach (Flussradweg) war so gut wie kein weiterer Reiseradler, einige entlang der Drau (Flussradweg) - und ganz zum Schluss bin ich in Bratislava ganze 3 km auf dem Donauradweg gefahren. Da sah ich gefühlt mehr Reiseradler als auf der gesamten vorherigen Tour.
Ich war mit einem Mix aus Gabelpacksäcken vorn und klassischen Packtaschen hinten unterwegs. Dieses Setup habe ich tatsächlich mehrfach gesehen, ich bin da nicht der Einzige gewesen.
---
Auf den lokalen Nichtflussradwegen war durchaus eine gute Anzahl an Radfahrern unterwegs. Die allermeisten aber ganz klar Tagestouristen von einem festen Standpunkt aus, ca. 70% davon mit E-Bike.
Und tatsächlich waren auch viele Rennradfahrer unterwegs.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/17/2407:33 AM
In Antwort auf: Martina
Wobei ich mich schon frage, warum man nicht ein für Gepäcktransport geeignetes Rad kauft, wenn man Gepäck transportieren will. Zumindest Reisegepäck.
Kauft man ja, wenn man viel Reisegepäck transportieren will - e-Bikes sind dahingehend würde ich sagen, sogar "overengineered" und gefühlt 95% der Tourenradler mit Ausnahme von Rennradlern sind mit e-Bikes unterwegs. Den einen oder anderen e-Rennradler gibt's auch aber schon...
Die andere Sache ist - wenn man etwas mehr mitnehmen muss als in die Unter-Sattel-Tasche und die Trikottaschen passt, warum soll man sich dann gleich ein "geeignetes Rad für Gepäcktransport" (was auch immer das dann ist) kaufen?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/17/2407:53 AM
In Antwort auf: Axurit
In Antwort auf: JohnyW
Es wird ein schickes Rad gekauft. Dann stellt man fest, dass es nicht für den Gepäcktransport geeignet ist.
Vielleicht ist es aber auch eine Reaktion auf die E-SUV-Panzer, die inzwischen auf den beliebten Radfernwegen in der Mehrheit sind (gerade wieder an der Donau gesehen). Ich kann verstehen, wenn man als Neueinsteiger angesichts dieser Monster in das andere Extrem, leichtes Rad und auf ein Minimum abgespecktes Gepäck, verfällt.
Vielleicht hat man aber auch einfach Spaß am Minimalismus und der (Selbst-) Optimierung?
Ist jetzt nicht unbedingt fahradbezogen, aber viele Leute meinen ja, weil etwas billig sei, könnte man ja gleich zwei davon kaufen, oder kaufen irgendwas einfach mal, weil "ist ja billig und könnte man mal brauchen". Davon will ich mich auch nicht 100% frei sprechen. Ich kenne aber auch Leute die das ohne Sinn und verstand machen bzw. ihre eigene Logik haben die ich zugegebenermaßen oft nicht verstehe.
Ich persönlich hab mich derzeit auf lange Tagestouren mit Rennrad und MTB verlegt. Und da stellt sich ab einer gewissen Länge die Frage wo man den Rest den man noch braucht unterbringt, also alles andere außer Werkzeug, Ersatzschlauch und Kleingeld. Kommt man in die Nacht braucht man Licht. Dann noch Ersatzstrom für Händi/Navi, Licht usw. Ein kleines Schloß für Supermarktbesuche. ggf. Extraklamotten. Notfallration, Elektrolyte, und wenn es heiß ist Extrakapazität für Flüssigkeiten wenn man sein Geld nicht an mehrfach so teuren Tankstellen oder Gastronomiebetrieben lassen will.
Ich hab mir auch lang überlegt wie ich das am besten verstaue, hab mir sogar eine Rahmentasche genäht und bin letztlich wieder beim Rucksack gelandet, denn der hat einen unschlagbaren Vorteil: man hat das ganze Geraffel an einem Platz und kanns mit in den Laden nehmen. Ein unschlagbarer Vorteil wenn man alleine unterwegs ist.
Klar, mit freiem Rücken fahren wäre auch nett, aber für mich überwiegen die Vorteile und ich kann auch 200km am Stück damit fahren ohne dass der Rucksack zur Belastung würde.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/17/2409:49 AM
In Antwort auf: Lionne
Mehrere Wochen, Camping & Selbstversorgung?
Wirklich selbst versorgen tut sich doch praktisch keiner. In der Regel wird zu einem mehr oder weniger großen Teil IMMER auf zivilisatorische Annehmlichkeiten zurück gegriffen. Die einen tun das mit Kreditkarte (bzw. oft richtiger: DEBIT-Karte) via Hotel und Gastronomie, die anderen immer öfter auch mit Karte, nur dann eben "nur" Supermarkt und Camping. Der Anteil des Wildcampens ins Mitteleuropa dürfte vergleichsweise gering sein, da ein guter Platz ja zur rechten Zeit gefunden sein will. Im Sommer ist dann auch eine Dusch- / Wäschewasch-Möglichkeit nicht zu verachten, was die Anforderungen an den Wildcamping-Platz noch weiter erhöht. Nicht unmöglich, aber i.d.R. läufts doch bei den meisten auf Bezahlübernachtung oder wenigstens Übernachtungsnetzwerk raus.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/17/2409:51 AM
In Antwort auf: Falk
Zitat
Soll Leute geben, die das mit bike-packing machen. Z. B. Cape to Cape (18.000 km und 72 Tage):
Schon nach den ersten Zeilen taucht das Wort »Weltrekord« auf. Für mich ein Hinweis, unverzüglich den Mauszeiger zu suchen und auf das Kreuz rechts oben zu klicken.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/17/2408:28 PM
Mit Selbstversorgung war der Supermarkt bzw selbst Essen zubereiten gemeint, niemand wird unterwegs zu Jäger:in und Sammler:in - wobei ich mich über die diversen freien Obstbäume immer gefreut habe - Kirschen, Pflaumen, ...(passen gut in die Lenkertasche 😁)
Camping habe ich nicht differenziert, weil es irrelevant ist bzgl Gepäck ob Wildcampen oder CP.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/17/2409:52 PM
Hallo zusammen!
In Antwort auf: macrusher
In der Regel wird zu einem mehr oder weniger großen Teil IMMER auf zivilisatorische Annehmlichkeiten zurück gegriffen. Die einen tun das mit Kreditkarte (bzw. oft richtiger: DEBIT-Karte) via Hotel und Gastronomie, die anderen immer öfter auch mit Karte, nur dann eben "nur" Supermarkt und Camping. Der Anteil des Wildcampens ins Mitteleuropa dürfte vergleichsweise gering sein, da ein guter Platz ja zur rechten Zeit gefunden sein will. Im Sommer ist dann auch eine Dusch- / Wäschewasch-Möglichkeit nicht zu verachten, was die Anforderungen an den Wildcamping-Platz noch weiter erhöht. Nicht unmöglich, aber i.d.R. läufts doch bei den meisten auf Bezahlübernachtung oder wenigstens Übernachtungsnetzwerk raus.
Wir haben vor wenigen Tagen auf unserer Sommertour auf der Aussichtsplattform des Gornergrats ibei Zermatt gezeltet. Mit einer der letzten Bahnen des Tages hochgefahren (3-Tage Bikepark-Ticket kostet mit Schnupper-Halbtax 105 CHF). Strom, Toilette und warmes Wasser nur wenige Minuten entfernt in der Gipfelstation der Gornergratbahn.
Ob das noch Bikepacking ist oder nicht, das kann jeder selbst für sich entscheiden. Aber geil war‘s schon… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2406:19 AM
Zitat
und bin letztlich wieder beim Rucksack gelandet, denn der hat einen unschlagbaren Vorteil: man hat das ganze Geraffel an einem Platz und kanns mit in den Laden nehmen. Ein unschlagbarer Vorteil wenn man alleine unterwegs ist.
Das sehe ich mal wieder ganz anders. Was ich mitnehmen möchte, ist die Lenkertasche mit Portemonnaie, Kamera und Unterlagen wie dem Pass. Was soll ich beim einkaufen mit ausgetretenen Bergstiefeln, Pullovern und fallweise zu waschenden Unterhosen und Socken? Wer sowas mitnimmt, ist selber schuld. Etwas Vorsicht ist ja ganz gut, aber aus Angst alles beim Fahren auf dem Buckel, neun, danke. Dann wären sogar Pauschal und Gruppenreisen besser (und wer mich kennt, der weiß, das letztere so gar nicht mein Fall sind).
Wirklich diebstahlgefährdet ist seltsamerweise das Bordwerkzeug, obwohl das in der Regel wenig wertvoll und in der Regel ersetzbar ist. Auf dem Ast hat aber auch das nichts zu suchen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2407:59 AM
In Antwort auf: Falk
Zitat
und bin letztlich wieder beim Rucksack gelandet, denn der hat einen unschlagbaren Vorteil: man hat das ganze Geraffel an einem Platz und kanns mit in den Laden nehmen. Ein unschlagbarer Vorteil wenn man alleine unterwegs ist.
Das sehe ich mal wieder ganz anders. […] Etwas Vorsicht ist ja ganz gut, aber aus Angst alles beim Fahren auf dem Buckel, neun, danke.
Rucksack? Ja, bitte! Den ganzen Tag auf dem Rücken? Nein, danke!
So lässt sich das mit etwas Bastelei auch kombinieren:
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2408:19 AM
In Antwort auf: Falk
Nur, wozu soll das gut sein?
Wir sind gerne offroad in den Bergen unterwegs. Da muss das Fahrrad auch mal geschoben oder getragen werden. Da sind Packtaschen eher hinderlich. Deshalb ist dieser Selbstbau-Träger mit Rucksack für unsere Art des Radreisens die perfekte Kombination.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2408:37 AM
Etwa so?
Im Tal des Río Borosa, Sierra de Cazorla, zwischen dem Kraftwerk und der Laguna de Aguas Negras ist das schon eine ruppige Schiebe- und Tragestrecke. Mit einem Sack auf dem Buckel hätte mir die Fahrt, die eine feine Rundtour beispielsweise vom Zeltplatz an der Puente de la Herrería ermöglicht, echt keinen Spaß gemacht. Das reißt auch das heldenhafte Aussehen nicht raus. Oberhalb vom Kraftwerk ist man in der Regel sowieso alleine im Gebirge und auf Bewunderer bin ich nicht aus.
Bei Interesse gibt es den ganzen Urlaub, der allerdings schon im Mai 2011 war, hier.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2410:25 AM
In Antwort auf: Falk
Etwa so?
Im Tal des Río Borosa, Sierra de Cazorla, zwischen dem Kraftwerk und der Laguna de Aguas Negras ist das schon eine ruppige Schiebe- und Tragestrecke. Mit einem Sack auf dem Buckel hätte mir die Fahrt, die eine feine Rundtour beispielsweise vom Zeltplatz an der Puente de la Herrería ermöglicht, echt keinen Spaß gemacht. Das reißt auch das heldenhafte Aussehen nicht raus.
Ja, gerne so wie Deine Bilder oben oder auch so:
Aber mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass wir so etwas nicht als Kringel vom Zeltplatz aus machen, sondern unser gesamtes Gepäck (Rucksack und Lenkerrolle inkl. Zeltkrempel) im Alpencross-Modus über den Berg tragen. Und eben da hat der Rucksack deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Packtaschen…
Das geeignete Setup wird wesentlich durch das Anforderungsprofil bestimmt. Da gibt es viele Variationen. Mein Anliegen ist es lediglich, die Aussage „Rucksack = schlecht“ etwas zu relativieren… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2411:16 AM
Wäre für solche Anwendungen ein minimalistischer Gepäckträger und sowas wie der Ortlieb Vario (neuestes Modell) nicht das Optimum? Wirklich GUT am Rücken zu tragen, es geht genug rein, aber sobald das Radl rollen kann, schwupps und ganz unumständlich ans Rad gehängt und Rücken frei. Wir haben im Familienfuhrpark inzwischen 3 Exemplare von diesem Teilchen, wenn auch überwiegend als Stadt-Radeln-Transportmittel. Flexibler und handlicher geht's fast nimmer.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2412:00 PM
Ich würde gern mit den Erfahrung der letzten dreiwächigen Tour noch mal was anderes ansprechen:
Irgendwo muss ich was zu essen und insbesondere Wasser verstauen. Zelt und Schlafsack waren in Packsäcken, der Rest in Packtaschen. Diese Packtaschen waren beim Losfahren zu Hause nicht übermäßig voll - da hatte ich aber außer eine Türe Nüsse und zwei Flaschen am Rad auch nichts weiter an Verpflegung dabei.
Unterwegs hat sch das geändert. Lebensmittel brauchen einen gewissen Platz und lassen sich nur bedingt quetschen.
Und wenn es sehr warm ist (30+ Grad Celsius), die Sonne knallt, kein Wind geht und ich längere Zeit bergauf fahre, dann steigt der Wasserverbrauch ganz enorm an. Ich hatte 2x 1 Liter Trinkflaschen am Rad und eine 1,5-Liter-Flasche entweder auf/in der Packtasche oder auf dem Gepäckträger. Und ich habe diese Menge auch wirklich gebraucht!
Es gibt eben nicht an jeder Ecke eine Versorgungsmöglichkeit (und auch keine Quellen - zumindest ich habe keine gefunden).
Obendrein - bei diesen Temperaturen müssen die warmen Sachen ja auch noch irgendwo verstaut werden. Wenn's mal kälter war, waren die Taschen merklich leerer.
Meine Frage an die Bikepacker:
Mich würde interessieren, wie ihr größere Mengen Wasser und ggf. Lebensmittel transportiert? Ich sehe oft Bikepacker mit vollem Rahmendreieck und einer geradezu winzigen Trinkflasche. Trinken Bikepacker einfach weniger? Wo verstaut man Essen für unterwegs, z.B. ein Stück Topfenstrudel? Es lässt sich m.E. nicht alles in Packsäcke quetschen. Zelt und Schlafsack - ja klar, aber Lebensmittel?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2401:02 PM
Ok, DAS ist nun noch einmal eine ganz besondere Art des Bike-Packings👍😁
Solche Bike-Packer:innen wie Du sind mir bei meinen Bergtouren auch schon begegnet,sehr selten, das ist definitiv nicht massentauglich, Hut ab vor der Kondition und Trittsicherheit - Ich bevorzuge da doch lieber nur den Rucksack und laufe den gesamten Weg. Oder nehme das Rad ohne Rucksack auf für normale Räder tauglichen Wegen, und habe das unentbehrliche Zeug, Papiere, Geld, Elektronik in der abnehmbaren Lenkertasche.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2401:53 PM
Hallo Lutz,
Klar, wenn "Rad tragen" ein Thema auf deinen Radreisen ist, ist sicher ein Rucksack keine schlechte Idee. Bei meinen Reisen ist "Rad tragen" eine extreme Ausnahme - hasse ich.
Ich finde, ein Rucksack hinten auf dem Träger ist auch eine Überlegung wert, wenn mensch auf einer langen Reise (über Monate) häufig ÖV verwendet oder oft längere Wanderungen macht. Für so ein Setting überlege ich, mal meinen grossen Treckingrucksack (80l) oder einen kleineren (40l) auf den Gebäckträger zu friemeln. Den Grossen dann eher längs - dazu wäre eine schmale, lange Platte auf dem Gebäckträger (oder eine angelötete Verlängerung) sicher hilfreich. Gerade bei der Bahnmitnahme find ich es superangenehm, wenn ich nicht einen ganzen Zoo von Taschen rumschleppen muss ... insofern eher genau das Gegenteil des BikePacking Setups - so wenig einzelne Taschen wie möglich!
Bei so einem Experiment würde ich vielleicht auch auf meine Lenkertasche verzichten ... @ Falk: für die Wertsachen habe ich eh immer eine Hüfttasche dabei, ziehe ich nur zum Schlafen oder Baden aus ...
Das "wenig Taschen Prinzip" finde ich auch am Brompton so charmant: eine GROSSE VR-Tasche und gut ist.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2403:42 PM
In Antwort auf: Toxxi
Irgendwo muss ich was zu essen und insbesondere Wasser verstauen.
Nur um mal eine Alternative zu den Flaschen aufzuzeigen: Wasser fahre ich jetzt sozusagen IM Lenker spazieren. Ich habe einen Jones Loop Bar (Bildersuche) Nachbau und habe in den ellipsoiden Freiraum ein Stück Fischernetz "eingehängt". Darin liegt ein 4L Ortlieb Wassersack, in den auch etwas mehr reinpassen.
Wenn es sehr heiß ist stopfe ich den Wassersack in eine Baumwoll-Einkaufstasche, welche ich vorher nass gemacht habe. Den Wassersack hänge ich, wenn das Zelt steht, an den Sattel - fließend Wasser.. Zur Entnahme habe ich einen Trinkschlauch, den ich natürlich auch während der Fahrt nutzen kann. Das Ganze wiegt, ein wenig optimiert, 170-180 Gramm.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2403:54 PM
Hallo Thoralf!
Das hängt natürlich wesentlich von den Gefilden ab, in denen Du unterwegs bist. Wasser und Lebensmittel für mehrere Tage benötigst Du sicherlich im südamerikanischen Altiplano, in Mitteleuropa hingegen sieht es ganz anders aus.
Für die Alpen reichen uns die Trinkflaschen, die wir direkt in den normalen Flaschenhaltern am Fahrrad unterbringen können. Für den Notfall oder beim wilden Zelten führen wir noch so eine platzsparende Platypus-Beutelflasche mit, die sich z.B. am letzten Bach/Brunnen vor dem Schlafplatz füllen lässt.
In der OpenStreetMap sind zuverlässige Brunnen/Quellen verzeichnet, so lässt sich gut abschätzen, wo bzw. wann man wieder nachfüllen kann. Häufig findet man aber schon vorher eine Möglichkeit, die nicht verzeichnet ist.
Ein Notfall-Abendessen bzw. Frühstück benötigt nicht viel Platz, wenn man am nächsten Tag wieder eine Versorgungsmöglichkeit findet. Auch hier ist z.B. Google Maps hilfreich, weil man dort nach Läden bzw. Gaststätten recherchieren kann.
Für den abendlichen Einkauf nutzen wir so eine ultraleichte Tasche, die sich auf den letzten Kilometern zum Schlafplatz noch irgendwo verstauen lässt.
Für das Klamottenproblem greifen wir gerne auf Lavanderias (z.B. in Italien) oder öffentliche Waschmaschinen (z.B. oft vor Supermärkten in Frankreich) zurück. Da hast Du nach einer Stunde Deine Klamotten wieder alle frisch und kannst solange mit Badehose und Regenjacke bekleidet Deinen Einkauf erledigen… ;-) So benötigt man auch relativ wenig Wäsche unterwegs…
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2404:08 PM
Hallo Matthias!
In Antwort auf: MatthiasM
Wäre für solche Anwendungen ein minimalistischer Gepäckträger und sowas wie der Ortlieb Vario (neuestes Modell) nicht das Optimum? Wirklich GUT am Rücken zu tragen, es geht genug rein, aber sobald das Radl rollen kann, schwupps und ganz unumständlich ans Rad gehängt und Rücken frei.
Danke, sieht interessant aus, das schaue ich mir mal genauer an. Für unsere Alpencross-Touren allerdings nicht geeignet, weil wir - aus Gründen - mit Fullys unterwegs sind. Mit Hardtail-MTBs wäre es dann wieder möglich.
Ich finde es immer interessant, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2404:25 PM
In Antwort auf: lutz_
) So benötigt man auch relativ wenig
naja, damit weichst Du aber Toxxis Frage aus: Was, wenn Du eben NICHT so wenig sondern mehr benötigst. Er hatte ja nicht danach gefragt, wie man mit weniger auskommt !
Das ist auch nicht völlig unrealistisch, da zB ausserhalb Europas auch unter Ausschöpfung aller Elektrotricks (GoogleMaps; Openstreetmap etc.) die Versorgungsituation NICHT immer gut absehbar ist, von Pannen out of nowwhere ganz zu schweigen.
Ich hatte im Atlas göttinseidank (für mein Verhältnisse) inkl Campinggeraffel extrem wenig Gebaeck dabei, < 10kg vermutlich. Aber alleine Wasser waren 5-8kg zusätzlich und Verpflegung auch noch mal 1-2kg. Muss irgendwie ans Rad.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2404:51 PM
In Antwort auf: panta-rhei
Das ist auch nicht völlig unrealistisch, da zB ausserhalb Europas auch unter Ausschöpfung aller Elektrotricks (GoogleMaps; Openstreetmap etc.) die Versorgungsituation NICHT immer gut absehbar ist, von Pannen out of nowwhere ganz zu schweigen.
Ich hatte im Atlas göttinseidank (für mein Verhältnisse) inkl Campinggeraffel extrem wenig Gebaeck dabei, < 10kg vermutlich. Aber alleine Wasser waren 5-8kg zusätzlich und Verpflegung auch noch mal 1-2kg. Muss irgendwie ans Rad.
Der von Thoralf erwähnte „Topfenstrudel“ hat mich nun einmal eher an Mitteleuropa denken lassen, als an den marokkanischen Atlas. 5-8 kg Wasser braucht man sich in Mitteleuropa nicht ans Rad zu schnallen…
Dass Radreisen in weniger dicht besiedelte und klimatisch herausfordernde Regionen mehr Vorausplanungen und Recherche erfordern, das liegt - meines Erachtens- auf der Hand.
Wir haben z.B. in Südamerika die Erfahrung gemacht, dass der Austausch mit anderen Radreisenden viele wertvolle Tipps und Hinweise bzgl. Wasser, Versorgung und Übernachtungsmöglichkeiten gebracht hat.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2407:24 PM
Also eine kleine Anmerkung aus Erfahrung, Ich habe Bei meiner letzten Touren ordinäre PET Flaschen genutzt, nur Wasser drin Immer wieder mal ausgespült und wieder aufgefüllt. Irgendwann sind mir schwarze Flecken aufgefallen, die Flasche hatte innen Schimmel angesetzt. Letztendlich habe ich die Flaschen wöchentlich ausgetauscht.
Da möchte ich mir dann keine Gedanken machen, wie diverse Trinkwasser-Systeme nach mehrtägiger Nutzung aussehen. Auch bei Bergtouren möchte ich die Systeme nicht, dann bleibe ich lieber mal stehen...wie beim Radfahren Innehalten, schauen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2407:29 PM
Nur eine Bitte Ich gehe davon aus, dass Alle hier Gepäck dabei haben, selbst wenn sich da unter anderem auch Gebäck darunter befindet 😉😁 Der zitierte Tropfenstrudel, bei mir Brioche & Co, gefräßige Frau.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/18/2407:35 PM
In Antwort auf: Toxxi
Ich war mit einem Mix aus Gabelpacksäcken vorn und klassischen Packtaschen hinten unterwegs. Dieses Setup habe ich tatsächlich mehrfach gesehen, ich bin da nicht der Einzige gewesen.
Ich habe jetzt mal verstärkt (an der Mosel Nähe Trier) drauf geachtet, wenn ich Tourenradler überhole. Gravelbiker waren überwiegend mit HR-Gepäckträger und HR-Taschen (teils auch VR-Taschen) unterwegs. Zuletzt ein Gravelbiker mit weiblicher Begleitung. Diese war mit E-MTB unterwegs.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2405:12 AM
In Antwort auf: lutz_
5-8 kg Wasser braucht man sich in Mitteleuropa nicht ans Rad zu schnallen…
Hmmm... kommt drauf an, wo man ist. 3 - 4 Liter halte ich schon für realistisch. Fahr mal bei 35°C eine längere Passtraße mit 10% Steigung oder mehr hoch, wenn es dort keinen Laden und keine Quelle gibt.
Um es noch mal klarzustellen - das was ich oben beschrieb, waren die Vorräte für einen Vormittag und nicht für eine Woche. So richtig weichen die Bikepacker m.E. immer bei der Frage aus, wohin denn nun die Verpflegung verstaut wird (auch wenn es wenig Verpflegung ist).
Die Idee mit der Trinkblase im Lenker finde ich super!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2405:16 AM
In Antwort auf: Lionne
Also eine kleine Anmerkung aus Erfahrung, Ich habe Bei meiner letzten Touren ordinäre PET Flaschen genutzt, nur Wasser drin Immer wieder mal ausgespült und wieder aufgefüllt. Irgendwann sind mir schwarze Flecken aufgefallen, die Flasche hatte innen Schimmel angesetzt.
Das finde ich sehr merkwürdig... Ich fahre seite Jahren(!) mit den gleichen Trinkflaschen, die ich immer wieder mit Wasser (und nichts anderem) auffülle. Da habe ich noch nie Schimmel beobachtet. Die sind zwar aus PE statt PET, daber das sollte keine Rolle spielen.
Ich spüle die Flaschen täglich komplett aus, inklusive Mundstück. Und alle Vierteljahre kommen sie in den Geschirrspüler.
Vielleicht schleppst du zu viele Keime beim Trinken in halbvolle Flaschen ein?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2405:39 AM
Zitat
. So richtig weichen die Bikepacker m.E. immer bei der Frage aus, wohin denn nun die Verpflegung verstaut wird (auch wenn es wenig Verpflegung ist).
In der Lenkertasche oder Rahmentasche. Man sollte halt nichts mitnehmen was „zermatscht“. Müsliriegel, Nüsse,Trockenfrüchte,Gunmibärchen, (Mini) Salami etc. Kuchen oder Topfenstrudel mitzuschleppen ist da natürlich suboptimal.
Bin so über 20 Pässe über die Alpen gefahren und nicht verhungert.
Eine mehrtägige Alpenwanderung von Schutzhütte zu Schutzhütte hast Du vermutlich noch nicht gemacht, oder? Da bist Du nämlich noch limitierter was Mitnahme von Lebensmittel angeht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2405:40 AM
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: lutz_
In der OpenStreetMap sind zuverlässige Brunnen/Quellen verzeichnet, so lässt sich gut abschätzen, wo bzw. wann man wieder nachfüllen kann.
Kann mir bitte mal jemand zeigen, wie das aussieht? Das habe ich noch nie gesehen...
Du gibst im Suchfeld „Trinkwasser“ und anschließend „Auf Karte anzeigen“ o. ä. ein. Dann wird an den zutreffenden Stellen das entsprechende POI-Symbol auf der Karte eingeblendet, bei Organic Maps ein blauer Punkt, bei OSMAnd ein oranger Wasserhahn, etc. Sollte mit jeder OSM-Anwendung funktionieren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2406:46 AM
Hallo Thoralf!
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: lutz_
5-8 kg Wasser braucht man sich in Mitteleuropa nicht ans Rad zu schnallen…
Hmmm... kommt drauf an, wo man ist. 3 - 4 Liter halte ich schon für realistisch. Fahr mal bei 35°C eine längere Passtraße mit 10% Steigung oder mehr hoch, wenn es dort keinen Laden und keine Quelle gibt.
Wir sind aktuell in Italien unterwegs, haben heute auch 30 Grad und 1500hm vor uns. Aber meine Recherche auf OpenStreetMap hat ergeben, dass wir an mehreren Trinkwasserstelken bis zum Gipfel vorbeikommen. Also gibt es keine Notwendigkeit, den gesamten Wasserbedarf des Tages vom Tal aus mitzuschleppen.
Ich trinke dann an einem Brunnen meist direkt einen Liter, fülle die Flasche(n) noch auf, das reicht dann bis zur nächsten Trinkeasserstelle.
In Antwort auf: Toxxi
Um es noch mal klarzustellen - das was ich oben beschrieb, waren die Vorräte für einen Vormittag und nicht für eine Woche. So richtig weichen die Bikepacker m.E. immer bei der Frage aus, wohin denn nun die Verpflegung verstaut wird (auch wenn es wenig Verpflegung ist).
Bei uns ist der Rucksack ohne Essen und Trinken etwa halb voll. Da ist also schon noch Platz für einige Vortäte (max. 4 Tage Autarkie sind so möglich, dann aber ohne „Topfenstrudel“… ;-)
Gruß LUTZ
P.S.: Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse per PM schickst, dann erkläre ich Dir das Vorgehen auf OSM gerne genauer. Hier dürfen ja - aus bekannten Grübden -keine Screenshots veröffentlicht werden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2406:55 AM
In Antwort auf: Toxxi
[…] Das finde ich sehr merkwürdig... Ich fahre seite Jahren(!) mit den gleichen Trinkflaschen, die ich immer wieder mit Wasser (und nichts anderem) auffülle. Da habe ich noch nie Schimmel beobachtet. […]
Bei mir kommt manchmal, nach recht langer Zeit (Jahre) Schimmel. Aber ich fülle auch nicht nur Wasser rein, da kommt auch anderes Zeugs dazu, manchmal sogar Sirup (Frankreich). Ich spüle sie abends auch aus, zudem habe ich immer ein paar Correga TAbs zur Reinigung dabei.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2407:01 AM
In Antwort auf: Toxxi
[…]So richtig weichen die Bikepacker m.E. immer bei der Frage aus, wohin denn nun die Verpflegung verstaut wird (auch wenn es wenig Verpflegung ist).[…]
Ich habe es sogar hier schon geschrieben
Ich kann über 2 Liter Wasser in Trinkflaschen, die am Rahmen befestigt sind, mitnehmen. Für sonstige Kleinigkeiten gibt es genügend Riemen, Gummis etc, mit denen ich etwas auch außen an den PAcktaschen festmachen kann. Und für den Abendeinkauf für den Campingplatz habe ich sowas, das sogar schon erstaunlich lange hält (für den Preis).
Allerdings koche ich nie. Habe auch mit mehr Urlaub noch nie gekocht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2409:00 AM
Superschön! Wir waren früher mal eine Woche ich Gornergrat-Hotel (als es noch eher eine Hütte/Jugendherberge war). Meckert da keiner, wenn man sein Zelt aufschlägt? Richtig einsam ist es ja nicht dort oben ...
Bitte keine kompletten Beiträge zitieren, vor allem keine mit Bildern - danke.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2410:15 AM
In Antwort auf: Toxxi
So richtig weichen die Bikepacker m.E. immer bei der Frage aus, wohin denn nun die Verpflegung verstaut wird (auch wenn es wenig Verpflegung ist)
vielleicht vertraut der eine oder andere Bikepacker darauf, dass notwendige Verpflegung / Getränke durch einen Streckenservice angereichert werden, wie beispielsweise bei den bekannten großen Radsportveranstaltungen
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2412:03 PM
Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, schaue ich vorher genau wo es Einkaufsmöglichkeiten, Wasserstellen und evtl. Gastronomie gibt, damit ich nicht zuviel schleppen muss. Der Bikepacker wird das genau so machen, besonders wenn er noch oft das Rad tragen muss. Aber auch bei normalen Radreisen mit Packtaschen fahre ich so wenig Lebensmittel und Wasser spazieren wie möglich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2412:14 PM
In Antwort auf: Falk
Zitat
und bin letztlich wieder beim Rucksack gelandet, denn der hat einen unschlagbaren Vorteil: man hat das ganze Geraffel an einem Platz und kanns mit in den Laden nehmen. Ein unschlagbarer Vorteil wenn man alleine unterwegs ist.
Das sehe ich mal wieder ganz anders. Was ich mitnehmen möchte, ist die Lenkertasche mit Portemonnaie, Kamera und Unterlagen wie dem Pass. Was soll ich beim einkaufen mit ausgetretenen Bergstiefeln, Pullovern und fallweise zu waschenden Unterhosen und Socken? Wer sowas mitnimmt, ist selber schuld. Etwas Vorsicht ist ja ganz gut, aber aus Angst alles beim Fahren auf dem Buckel, neun, danke. Dann wären sogar Pauschal und Gruppenreisen besser (und wer mich kennt, der weiß, das letztere so gar nicht mein Fall sind).
Wirklich diebstahlgefährdet ist seltsamerweise das Bordwerkzeug, obwohl das in der Regel wenig wertvoll und in der Regel ersetzbar ist. Auf dem Ast hat aber auch das nichts zu suchen.
Meine Aussage bezieht sich auf Touren in einer Art wie du sie wahrscheinlich gar nicht machst. Abgesehen davon muss ich ehrlich sagen, war der Rucksack für mich noch nie ein Problem dahingehend dass er Schmerzen o.ä. verursacht hätte. Der Helm hat zum Schluss mehr gedrückt. Aber jedem das Seine.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2412:35 PM
In Antwort auf: Toxxi
Meine Frage an die Bikepacker:
Mich würde interessieren, wie ihr größere Mengen Wasser und ggf. Lebensmittel transportiert? Ich sehe oft Bikepacker mit vollem Rahmendreieck und einer geradezu winzigen Trinkflasche. Trinken Bikepacker einfach weniger? Wo verstaut man Essen für unterwegs, z.B. ein Stück Topfenstrudel? Es lässt sich m.E. nicht alles in Packsäcke quetschen. Zelt und Schlafsack - ja klar, aber Lebensmittel?
Ich identifiziere mich zwar nicht als Bikepacker und bin auch nicht in diesem Stil unterwegs, aber ich antworte trotzdem mal.
Der Topfensrudel wird im Magen transportiert. Das Wasser natürlich in geeigneten Behältern. Ist es heiß und es gibt längere Zeit keine Versorgungsmöglichkeit muss man natürlich Flüssigkeitsnachschub priorisieren. Zur Not kannst du auch nur Wasser, Zucker und Salz (bzw. Elektrolyte) transportieren. TdF-Radrennfahrer essen meist auch nichts sondern nehmen ihre Energie in Form von Kohlenhydratdrinks + Gels zu sich. Nicht dass ich sage, so sollte man es machen, der Punkt ist nur - du kannst deine Energie auch trinken - pragmatisch beispielsweise in Form von Limonaden - hat auch den Vorteil, dass es das Verdauungssystem nicht so belastet.
Wenn ich dann noch wüßte, dass ich auf einer Strecke längere Zeit nicht an einem Laden oder irgendeiner Art von Trinkwasserquelle vorbei komme es aber Wasser in Form von Bächen o.ä. hat, würde ich mir einen kleinen Wasserfilter mitnehmen - Sawyer oder was es da alles gibt.
Wenn das keine Option ist oder es halt eben kein Wasser gibt, dann muss man halt entsprechend Wasser mitnehmen und zur in nen Morgen- und Abendstunden fahren. Im australischen Outback hab ich stellenweise auch 15L Wasser mitgenommen.
Als Bikepacker geht das natürlich nicht, aber typisches Bikepacking Setup hat ja auch nicht den Anspruch alles zu können.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2412:41 PM
Auf unserer Route in Schweden gab es oft am Tag keine Einkaufsmöglichkeiten. Dann war das Essen für den Tag dabei. D.H für uns beide war das ein halber Backroller voll mit Essen. Im typischen Bikepacking Setup wär das schwierig geworden, und wir hätten die Strecke nach den Einkaufsmöglichkeiten planen müssen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2402:52 PM
Hallo Albinkessel!
In Antwort auf: albinkessel
Superschön! Wir waren früher mal eine Woche ich Gornergrat-Hotel (als es noch eher eine Hütte/Jugendherberge war). Meckert da keiner, wenn man sein Zelt aufschlägt? Richtig einsam ist es ja nicht dort oben ...
Wir sind mit einer der letzten Bahnen hochgefahren. Nachdem die allerletzte Bahn ins Tal gefahren war, waren außer uns nur noch ein paar Menschen aus Fernost auf der Plattform. Diese haben sich nach ein paar Instagram-Fotos bald ins Hotel zurückgezogen. Dann waren wir die ganze Nacht alleine. Als am anderen Morgen die erste Bahn ankam, hatten wir unsere Zelte schon längst wieder abgebaut.
Es hat niemand gemeckert. Meines Wissens nach darf man in der Schweiz oberhalb von 2000 Metern (außerhalb von Schutzgebieten) frei biwakieren. Und diese Höhe haben wir mit 3100 Metern sehr deutlich überschritten… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/19/2407:19 PM
"1) Das freie Zelten und Campieren ist untersagt. Vorbehalten bleibt die Benutzung offizieller Zeltplätze. 2) Gelegentliches, nicht kommerzielles Campieren auf privatem Boden ist gestattet, falls die schriftliche Einwilligung des Bodeneigentümers vorliegt."
Aus dem Verkehrsreglement der Einwohnergemeinde Zermatt (Art. 37).
Und wenn man es schon tut, würde ich versuchen es für mich zu behalten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2405:31 AM
In Antwort auf: dcjf
"1) Das freie Zelten und Campieren ist untersagt. Vorbehalten bleibt die Benutzung offizieller Zeltplätze. 2) Gelegentliches, nicht kommerzielles Campieren auf privatem Boden ist gestattet, falls die schriftliche Einwilligung des Bodeneigentümers vorliegt."
Aus dem Verkehrsreglement der Einwohnergemeinde Zermatt (Art. 37).
Die einzigen Verbotshinweise, die wir entdecken konnten, sind rund um bzw. unterhalb der Hörnlihütte. Ich vermute, damit die kommerziell geführten Mattterhorn-Anwärter:innen vor den individuellen Bergsteiger:innen einsteigen können und so die Steinschlaggefahr beim Aufstieg für die zahlenden Kund:innen reduziert ist.
Gruß LUTZ
P.S.: Zum Thema Zermatt finde ich diesen Artikel recht interessant:
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2406:18 AM
5000 km Bikepacking (TCR + Rückfahrt aus Istanbul mit Rad + Zug) sind absolviert. Kurze Bilanz :
Ultegra/GRX DI2 völlig problemlos - 3 x im Hotel nachgeladen, Kette in Griechenland nach 3000 km getauscht (wäre noch etwas länger gegangen, aber ich war mir nicht sicher, wie leicht 11-fach Ketten in der Türkei erhältlich sind). Bremsbeläge sind jetzt hinten fällig. Ein Griff ins Klo waren die (sauteuren) Vittoria Corsa Pro Control mit 34 mm - die Seitenwand aus Baumwolle ist viel zu empfindlich und die Lauffläche am Hinterrad ist in der Türkei beim Parcous 4 auf mehreren Stellen aufgeplatzt (habe glücklicherweise in Canakkale 2 Schwalbe G One kaufen können). Auch die Turbolito-Schläuche sind keine Empfehlung (alle 4 Stück haben ein Loch bekommen). Die K-Lite Lampe mit Lademöglichkeit hat in Kombination mit dem SP-Dynamo ausreichend Strom für die nachzuladenden Powerbanks geliefert.
Tailfinn hat sich wie immer bewährt, mit je zwei Hosen und Radleibchen war ausreichend Hygiene möglich (jeden Abend eine Hose waschen und die andere anziehen). Auf dieser Strecke waren meine mitgenommenen 3 Trinkflaschen unnötig, gab sowohl am Balkan als auch in der Türkei ausreichend Quellen und Brunnen bzw. wenn nicht, Möglichkeiten, Wasser nachzukaufen. Outdoor-Schlaf-Setup (bestehend aus ultraleichter Matte, Biwaksack und 350g Daunenschlafsack wurde 3 x benutzt und hätte bis ca. 10 Grad gereicht.
Trotz konsequenter Gewichtsreduktion hatte die Fuhre gesamt über 15 kg. Mein Beispiel zeigt (wie auch im Vorjahr), dass lange Touren auf unterschiedlichen Untergründen mit sehr vielen Höhenmetern (angeblich über 40000) bedenken- und problemlos mit leichtem Equipment möglich sind.
Nur zur Info : bis CP 2 war ich noch in der Zeit, CP 3 habe ich dann zu spät erreicht und damit die GC wieder verpasst. Ich bin das Ding aber zu Ende gefahren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2406:32 AM
Hallo Gerold!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung! Auch wenn Du aus dem Zeitlimit gefallen bist, so ist es aller Ehren wert, das Rennen dennoch bis zu Ende zu fahren.
In Antwort auf: gerold
5000 km Bikepacking (TCR + Rückfahrt aus Istanbul mit Rad + Zug) sind absolviert.
Auch wenn die Etappenlöngen weit jenseits unserer Leisungsfähigkeit liegen, so wüsste ich dennoch gerne, wie die Rückreise mit Bus und Zug im Detail funktioniert hat. Wir würden gerne mal wieder den Balkan beradeln und dabei das Flugzeug zur An-/Abreise vermeiden….
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2407:18 AM
Mit 15 kg bist du doch schon eher im niedrigen Bereich. Robert Müller hatte mir im Ziel eine ähnliche Grössenordnung genannt. Bei mir waren es letztes Jahr 22 kg (gewogen am Busbahnhof Thessaloniki), abzüglich Essensreste wohl etwas über 21 kg. Man muss da aufpassen den Gewichtsfetischismus nicht zu weit zu treiben, so viel Unterschied machen 2 kg nämlich nicht (7 kg würde ich aber wohl merken). Aber ich achte schon auch darauf, nicht zu viel mitzunehmen. Bei der Tour Divide nehmen die Schnellsten beispielsweise keinen Schlafsack mit, immerhin haben manche, die letztes Jahr noch dazu ohne Isomatte dabei waren, dieses Jahr eine solche mitgenommen. Der Betonboden scheint nachgewirkt zu haben.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2408:05 AM
Kurz zur Rückreise : Türk. Bahn nimmt (zumind. im europ. Teil) keine Räder mit, Busse nur verpackt - Zerlegen wollte ich nicht, also die öde Strecke bis Bulgarien geradelt. Von dort problemlos mit der Bahn über Plovdiv nach Sofia und mit Lokalzügen bis Vidin. Dann durch das Eiserne Tor mit dem Rad und in Pozarevac versucht, einen Zug nach Belgrad zu bekommen. Gabs überraschenderweise nicht - warum hab ich nicht rausgefunden, von diesem Bahnhof fahren die Züge nur nach Smederovo, was wenig Sinn macht - vielleicht Gleisbauarbeiten. Überraschenderweise war die Mitnahme im Bus bis Belgrad überhaupt kein Problem (die Fahrgäste hatten aber auch nur wenig Gepäck dabei, sodass mehr als genug Platz für mein Rad war). Belgrad bis Novi Sad gibts eine Neubaustrecke, Radmitnahme kein Problem. In der Vojvodina nördlich von Novi Sad fahren dzt. überhaupt keine Züge mehr, offenbar wird eine Strecke neu gebaut. Daher (und weil ich einen TCR-Teilnehmer besucht habe) per Rad über Sombor nach Ungarn bis Baja (öde Strecke !) und von dort über Budapest nach Wien. Übrigens gibt es von Skopje weiterhin keine Verbindung nach Serbien oder Griechenland und östlich von Saloniki ist auch alles eingestellt und im Verfallen. Viel Bahn bleibt am Balkan nicht...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2404:02 PM
In Antwort auf: macrusher
Hört sich fast an als ob die Rückreise mit Öffis das größere Abenteuer ...
Die Anreise zum Start in Roubaix war - so es die Zuständigkeit der deutschen Bahn betroffen hat - nicht nur für mich ein noch größeres Abenteuer. Mein Landsmann Strasser musste irgendwo in D von seinem bequemen Schlafwagenabteil im Direktzug Wien - Brüssel in einen total überfüllten Zug umsteigen, weil sein Zug defekt wurde. Hat dann für die 1. Klasse aufzahlen müssen aber trotzdem am Boden neben seinem - gnädigerweise ohne Strafzahlung doch mitgenommenen Rad - sitzen müssen. Ich habe 20 Minuten (!) vor Abfahrt meines Zuges nach Köln eine mail bekommen, dass der Zug gecancelt sei. Er ist dann doch gefahren, allerdings nur bis Frankfurt. Von dort mit Regionalzügen (2 x Umsteigen) weiter - war natürlich Stunden später als geplant in Köln. Im ganzen Zug Wien - Frankfurt hat es 2 (!) funktionierende Toiletten gegeben. Amüsant die Durchsage in BH Passau (wörtlich!) : "Wir ersuchen die Fahrgäste nach Hamburg, nicht in diesen (gemeint war mein) Zug einzusteigen. Wir wissen leider nicht, wo der Zug nach Hamburg ist" (!). Jetzt verstehe ich, wieso es den Thread "Deutsche Bahn - es ist zum Heulen" gibt...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2407:51 PM
Alles klar, danke. Endlich eine brauchbare Antwort. Ich habe mal versucht, nur von Trockenfutter usw. zu leben. Puh, ich habe immer das Gefühl, dass ich dann nicht genug Kalorien reinschiebe. Kann natürlich rein rubjektiv sein.
Aber so eine Streuselschnecke o.ä. rutscht bei mir ganz anders (nämlich schneller ) runter.
In Antwort auf: Thomas1976
Eine mehrtägige Alpenwanderung von Schutzhütte zu Schutzhütte hast Du vermutlich noch nicht gemacht, oder?
Jein. Mehrtägige Wanderung im Gebirge ja - aber nicht in den Alpen, sondern im Riesengebirge im Winter (fast jedes Jahr).
In Antwort auf: Thomas1976
Da bist Du nämlich noch limitierter was Mitnahme von Lebensmittel angeht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2407:56 PM
In Antwort auf: nachtregen
Du gibst im Suchfeld „Trinkwasser“ und anschließend „Auf Karte anzeigen“ o. ä. ein. Dann wird an den zutreffenden Stellen das entsprechende POI-Symbol auf der Karte eingeblendet, bei Organic Maps ein blauer Punkt, bei OSMAnd ein oranger Wasserhahn, etc. Sollte mit jeder OSM-Anwendung funktionieren.
Klappt bei mir nicht. Auf openstreetmap.org gibt es zwar ein Suchfeld, aber kein Feld "Auf Karte anzeigen". Wenn ich da "Trinkwasser" eintippe, dann zoomt die Karte zu irgendeiner Trinkwasserstelle zig Kilometer entfernt.
Gruß Thoralf
PS: Das erlebe ich nahezu wöchentlich. Ich suche im Internet, wie bestimmte Software zu bedienen geht. Ich finde auch was, und wenn ich es auprobieren will, sind die angesprochenen Menüpunkte einfach nicht vorhanden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2408:07 PM
In Antwort auf: lutz_
Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse per PM schickst, dann erkläre ich Dir das Vorgehen auf OSM gerne genauer.
Ja gern, du bekommst gleich Post.
Ich habe es in Garmin Basecamp mit einer OSM-Karte versucht... die Dichte an eingezeichneten Trinkwasserstellen ist deutlich geringer als die der Läden. Speziell an der Straße B69 von Lavamünd zum Kärntnerblick ist keine einzige. Auf meinen Stammstrecken in Brandenburg auch nichts im Umkreis von 50 km.
Irgendwas mache ich falsch oder anders als ihr oder bin in den falschen Gegenden unterwegs.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2408:11 PM
In Antwort auf: Holger
Ich kann über 2 Liter Wasser in Trinkflaschen, die am Rahmen befestigt sind, mitnehmen.
Blockieren die nicht wieder Platz, der anderweitig gebraucht wird?
Gruß Thoralf
PS: Ich habe auf der vorletzen Etappe in Ungarn ein Flasche Wein mitgenommen (in der Packtasche), die ich dann mit nach Hause genommen habe. Auf sowas möchte ich auch in Zukunft auf gar keinen Fall verzichten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/20/2408:27 PM
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Holger
Ich kann über 2 Liter Wasser in Trinkflaschen, die am Rahmen befestigt sind, mitnehmen.
Blockieren die nicht wieder Platz, der anderweitig gebraucht wird?
Bei mir nicht.
In Antwort auf: Toxxi
PS: Ich habe auf der vorletzen Etappe in Ungarn ein Flasche Wein mitgenommen (in der Packtasche), die ich dann mit nach Hause genommen habe. Auf sowas möchte ich auch in Zukunft auf gar keinen Fall verzichten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2403:36 AM
Naja, duvwarst wohl > 30 t unterwegs und 3x gecampt. Das belegt fuer mich mal wieder den besonderen Charakter von Sportlichen Reisen mit (zu ) wenig gebaeck: Eher Hotellastig und oder kurz !
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2404:50 AM
Am HAndy weiß ich da zwar auch keine gute Lösung. Aber am PC mit Brouter geht das sehr einfach- hilft halt nur nicht, wenn man unterwegs ist. Bei der Anzeige, welche Karten vorhanden sind, zu "Mehr" gehen, runterscrollen, bei Trinkwasser einen Haken setzen, und schon erscheint diese Option oben, unterhalb der Karten. Man muss auf eine Fläche ca 30x20 km hineinzoomen, dann wird diese Option aktiv.
Zum Glück haben wir dieses Problem in Ungarn nicht so oft. Überall, wo es früher keine Trinkwasserleitungen bis in die Häuser gab (praktisch überlall in den Dörfern), sind am Straßenrand Wasserentnehmestellen. Auch heute fahren noch Leute mit dem Auto oder Fahrrad zu solchen Brunnen und füllen ihre Kanister. Leider funktionieren nicht mehr alle, werden aber bei OSM immer noch angezeigt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2405:49 AM
In Antwort auf: martinbp
Am HAndy weiß ich da zwar auch keine gute Lösung. Aber am PC mit Brouter geht das sehr einfach- hilft halt nur nicht, wenn man unterwegs ist. Bei der Anzeige, welche Karten vorhanden sind, zu "Mehr" gehen, runterscrollen, bei Trinkwasser einen Haken setzen, und schon erscheint diese Option oben, unterhalb der Karten. Man muss auf eine Fläche ca 30x20 km hineinzoomen, dann wird diese Option aktiv.
Zum Glück haben wir dieses Problem in Ungarn nicht so oft. Überall, wo es früher keine Trinkwasserleitungen bis in die Häuser gab (praktisch überlall in den Dörfern), sind am Straßenrand Wasserentnehmestellen. Auch heute fahren noch Leute mit dem Auto oder Fahrrad zu solchen Brunnen und füllen ihre Kanister. Leider funktionieren nicht mehr alle, werden aber bei OSM immer noch angezeigt.
Funktioniert bei mir auch am Telefon. Dass ich erst zoomen muss und danach die Häkchen setzen kann war der entscheidende Hinweis. Danke!
Und es gibt water point und drinking water also Kategorie.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2408:16 AM
In Antwort auf: Falk
Zitat
damit die kommerziell geführten Mattterhorn-Anwärter:innen vor den individuellen Bergsteiger:innen einsteigen
Das freilich haut den stärksten Türk:in von der Halbmond:in
Grund vermutlich eher: Damit die Zelter nicht alles um die Hütte herum (da ist der Platz sehr begrenzt) vollkacken. Und in der Hütte wollen sie vermutlich auch keine Nicht-Gäste, die ihnen die wenigen Klos verstopfen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2410:51 AM
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: nachtregen
Du gibst im Suchfeld „Trinkwasser“ und anschließend „Auf Karte anzeigen“ o. ä. ein. Dann wird an den zutreffenden Stellen das entsprechende POI-Symbol auf der Karte eingeblendet, bei Organic Maps ein blauer Punkt, bei OSMAnd ein oranger Wasserhahn, etc. Sollte mit jeder OSM-Anwendung funktionieren.
Klappt bei mir nicht. Auf openstreetmap.org gibt es zwar ein Suchfeld, aber kein Feld "Auf Karte anzeigen". Wenn ich da "Trinkwasser" eintippe, dann zoomt die Karte zu irgendeiner Trinkwasserstelle zig Kilometer entfernt.
Gruß Thoralf
PS: Das erlebe ich nahezu wöchentlich. Ich suche im Internet, wie bestimmte Software zu bedienen geht. Ich finde auch was, und wenn ich es auprobieren will, sind die angesprochenen Menüpunkte einfach nicht vorhanden.
Sowas passiert mir zwar nicht wöchentlich, aber auch öfters.
Meine Behauptung, es würde mit jeder Openstreetmap-Anwendung funktionieren, stimmt nicht. Mit der Openstreetmap-Anwendung openstreetmap.org funktioniert es so nicht. Ehrlich gesagt, bin ich nicht auf die Idee gekommen, Du würdest unterwegs auf einem Webportal statt in einer offline-App suchen. Wenn das sein muss, bei bikerouter.de ginge das über das Schaltfeld „Mehr“ und dann runter scrollen und anklicken. Wenn es unbedingt openstreetmap.org sein muss, kann man da sicher mit Overpass auch irgendwie was basteln... Das übersteigt aber mein Interesse, mich damit zu beschäftigen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2410:59 AM
In Antwort auf: nachtregen
Ehrlich gesagt, bin ich nicht auf die Idee gekommen, Du würdest unterwegs auf einem Webportal statt in einer offline-App suchen.
Bin ich auch nicht. Ich bin schon lange von der Tourzurück und sitze am Laptop. Wenn irgendjemand hier schreibt, suche in Openstreetmap dies und jenes, dann mache ich den Browser auf und tue das einfach.
Auf dem Garmin-Navi benutze ich Velomaps, auf dem Handy Mapy.cz und Locus 3 mit Apenandromaps.
OsmAND habe ich vor längerer Zeit mal versucht, damit kam ich so überhaupt nicht klar.
Ich persönlich habe schon die Rechtschreibreform und die Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen überlebt, dann wird das bisschen Gendern mich auch nicht umbringen… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2401:59 PM
In Antwort auf: lutz_
Ich persönlich habe schon die Rechtschreibreform und die Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen überlebt, dann wird das bisschen Gendern mich auch nicht umbringen… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2403:38 PM
.. das frage ich mich auch manchmal .. wann ist eine Reise überhaupt eine Reise? Bisher war ich max. 10 Tage unterwegs - war das "nur" eine Radtour? Gruß Chris
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2403:44 PM
In Antwort auf: chrisli
.. das frage ich mich auch manchmal .. wann ist eine Reise überhaupt eine Reise? Bisher war ich max. 10 Tage unterwegs - war das "nur" eine Radtour? Gruß Chris
Wenn es kein Rennen war wars sicherveinevReise, oder was dennsonst?!
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2403:56 PM
In Antwort auf: chrisli
.. das frage ich mich auch manchmal .. wann ist eine Reise überhaupt eine Reise? Bisher war ich max. 10 Tage unterwegs - war das "nur" eine Radtour? Gruß Chris
Ich definiere das für mich selbst. Und bin mir nicht sicher in der Abgrenzung
Also, 10 Tage ist für mich auf jeden FAll eine Reise. Meine - unklare - Grenze liegt bei 21 oder 3 Nächten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2404:26 PM
In Antwort auf: panta-rhei
Naja, duvwarst wohl > 30 t unterwegs und 3x gecampt. Das belegt fuer mich mal wieder den besonderen Charakter von Sportlichen Reisen mit (zu ) wenig gebaeck: Eher Hotellastig und oder kurz !
Das spart jede Menge Geraffel
Wenn ich nicht so bequem wäre (und der Wunsch nach Erholung in einem Bett nicht so übermächtig) hätte ich mit meiner Ausrüstung (zu dieser Jahreszeit und unter diesen Bedingungen) bis auf eine Nacht in Serbien (wo es überraschenderweise nur 5 Grad hatte) jede Nacht "campen" können und auch die kalte Nacht hätte ich irgendwie überlebt. Mein ganzes Schlaf-Set-Up bestehend aus Matte (mit sehr vielen Hohlräumen), Biwi und ultraleichtem Daunenschlafsack wiegt nur 1 kg. Und mit dem Rest meiner Ausrüstung könnte ich monatelang unterwegs sein - denn wie wir alle wohl wissen, ist es ausrüstungsmäßig spätestens seit der Erfindung der Waschmaschine egal, ob ich drei Tage oder 3 Monate unterwegs bin (in der gleichen Klimazone).
Was das TCR betrifft : ein Rennen im klassischen Sinn ist es vielleicht für 20 % der TeilehmerInnen, 50 % kämpfen (und viele davon scheitern, so wie ich) um die GC, und der Rest sieht es von vornherein als eine Art vorgegebene Radreise. Die 1-2 "Rennen", die ich jährlich fahre (zusätzlich zu einer Menge Radtouren oder -reisen - bin ja in Pension) sind irgendwie eine zumindest bis jetzt willkommene Abwechslung, weil man doch für ein paar Wochen mal etwas forcierter fährt und auch so Erfahrungen wie wenig Schlaf und sehr viele HM (die ich ohne der Anmeldung so wohl nicht fahren würde) sind interessant.
Aber was man dabei lernt und was einem auch auf "normalen" Radreisen zu Gute kommt : Gewichtsersparnis und Optimierung von Rad und Ausrüstung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2404:28 PM
Wikipedia:er irrt. Eine Radreise muß mindestens 2 Monate dauern, über 2 Kontinente gehen, mindestens 1 Desaster beinhalten (Rad gestohlen, wegen Drogenschmuggels eingekerkert oder Kampf mit dem Grizzly) und darf nur mit Stahlrahmen, max. 7-Gangschaltung und Zelt nicht jünger als 12 Jahre durchgeführt werden.
Gern gesehen sind aufopferungsvolle Events wie "Radeln für die Kinder in Grönland" und von Mercedes, C&A oder. Gucci gesponsorte Unternehmungen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/21/2407:15 PM
In Antwort auf: gerold
In Antwort auf: panta-rhei
Naja, duvwarst wohl > 30 t unterwegs und 3x gecampt. Das belegt fuer mich mal wieder den besonderen Charakter von Sportlichen Reisen mit (zu ) wenig gebaeck: Eher Hotellastig und oder kurz !
Das spart jede Menge Geraffel
Wenn ich nicht so bequem wäre (und der Wunsch nach Erholung in einem Bett nicht so übermächtig) hätte ...
Keine Frage. "hätte" .."möglich" ...
Aber es ging um den Thread ja (neben aller Blödelei) um "Reiz/Anlaß für Bikepacking?". Und da hat Deine Schilderung dass bestätigt, dass auch ander hier vermutet haben: Das Bikepackingradreisen eben gerade wegen des zwangsweise reduzierten Gebäckvolumens oft einen etwas anderen Charakter haben als Radreisen im klassischen Setting:
Eher mehr Hotel oder eher etwas kürzer - weil schlicht - siehe Deine Einleitung oben - die "ganz harte Tour" nur mit Biwacksack halt meistens doch "auf die Dauer" nicht so dolle ist.
Bevor jemand anfängt zu heulen : Nein, diese Art zu verreisen ist keinen Deut besser oder schlechter... !
Ich finde Bikepacking - wie schon gesagt - super, da es Leute motiviert, mit Muskelkraft unterwegs zu sein. Da stört es acuh überhaupt nicht, dass Lenkerrolle oder Rahmentasche auch vor 120J schon mal cool waren ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2408:29 AM
In Antwort auf: kaman
In Antwort auf: gerold
unterwegs sein - denn wie wir alle wohl wissen, ist es ausrüstungsmäßig spätestens seit der Erfindung der Waschmaschine egal
Eine Waschmaschine am Rad wäre mir doch zu viel, da bin ich zu schwach dazu.:) Ein Handwaschmittel und etwas Wasser tut es auch.
Bei einer Tour von bis zu 3 Monaten - auf die sich der Text von gerold bezog - ist es sicher sinnvoll, die Kleidung auch mal in einer Waschmaschine zu waschen.
Selbst mache ich auch nur tägliche Handwäsche, bin allerdings auch nur bis ca. 10 Tage unterwegs.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2408:35 AM
Bei der letzten Tour 6,5Wochen konnte ich überhaupt nur 2 mal waschen, keine Chance, dass Wäsche trocken wird Und für Trockner ungeeignet. Also 1-2 Stücke zum Wechseln zum Glück dabei
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2408:56 AM
Die Forenbetreiber haben vor Urzeiten einmal für sich und damit das Forum definiert, dass eine Radreise min. eine Übernachtung abseits des eigenen Wohnorts enthält.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2408:59 AM
In Antwort auf: Uli
[mod]Die Forenbetreiber haben vor Urzeiten einmal für sich und damit das Forum definiert, dass eine Radreise min. eine Übernachtung abseits des eigenen Wohnorts enthält. [/mod]
Gruß Uli
Also sind TCR und Bikepacking/Brevets etc. definitiv Radreisen. Somit ist das Thema auch geklärt
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2409:22 AM
In Antwort auf: Lionne
Bei der letzten Tour 6,5Wochen konnte ich überhaupt nur 2 mal waschen, keine Chance, dass Wäsche trocken wird […]
Bei mir wäre tatsächlich Bikepacking außerhalb des Sommers aus diesem Grund schwieriger, und ich würde wahrscheinlich mehr Gepäck mitnehmen. Im Sommer habe ich tatsächlih nur ein Set Radklamotten dabei, das abends per Hand gewaschen wird. Meistens Radhose, Socken, Unterhemd, Trikot. Das wird meistens trocken, wenn nicht, ziehe ich das auch leicht feucht morgens an. Im Sommer kein Thema, bei kühleren Temperaturen würde ich das eher nicth so gerne machen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2409:56 AM
In Antwort auf: Deul
In diesen Fällen nutzen wir den Trockner mit Kaltluft. Lieber ist mir allerdings die Wäscheleine.
Meine Erfahrung mit Trocknern liegt schon sehr lange zurück, aber 15 Minuten oder so haben die Radklamotten auch bei Warmluft (nicht gerade auf der allerhöchsten Stufe) im Trockner ausgehalten und meistens hat das auch gereicht, dass sie ausreichend trocken waren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/22/2412:03 PM
[mod]Die Forenbetreiber haben vor Urzeiten einmal für sich und damit das Forum definiert, dass eine Radreise min. eine Übernachtung abseits des eigenen Wohnorts enthält. [/mod] [/zitat]
Ich fahre demnächst zur Reha, der Koffer wird verschickt und das Rad im Zug mitgenommen. Dann bezahlt die DRV also meine am längsten dauernde Reha Radreise ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2411:05 AM
Zumindest ich sehe das in beiden Fällen (also Zeltplatzwaschpreise und Baikpäcking) genauso. Dazu kommt, das Unterwäsche und Socken eine Zeltplatzwaschtrommel in der Regel längst nicht auslasten.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2412:45 PM
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Lionne
Am CP machen Trockner Freude, 4-6€ Nutzungsgebühr, wie auch die Waschmaschine, kaum differenziert einstellbar. Ich verzichte da lieber.[…]
Ich wasche deshalb meistens per Hand. Ist ohnehin recht wenig, und da bin ich bei diesen Preisen zu geizig
Das ist aber doch unabhängig von Bikepacking oder Nicht-Bikepacking, oder?
Natuerlich.
Aber mit weniger (Platz für) Gebaeck MUSS mensch öfters waschen - was wiederum bei Hotelübernachtungen am Einfachsten ist ... und am Schwierigsten bei hohem Wildcampinganteil.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2412:51 PM
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Lionne
Am CP machen Trockner Freude, 4-6€ Nutzungsgebühr, wie auch die Waschmaschine, kaum differenziert einstellbar. Ich verzichte da lieber.[…]
Ich wasche deshalb meistens per Hand. Ist ohnehin recht wenig, und da bin ich bei diesen Preisen zu geizig
Das ist aber doch unabhängig von Bikepacking oder Nicht-Bikepacking, oder?
Natuerlich.
Aber mit weniger (Platz für) Gebaeck MUSS mensch öfters waschen - was wiederum bei Hotelübernachtungen am Einfachsten ist ... und am Schwierigsten bei hohem Wildcampinganteil.
Alles schon ausprobiert ...
Für mich ist da zwischen Hotel und Campingplatz nicht der riesige Unterschied - unter meinen Voraussetzungen (Sommer, bei Regen baue ich kein Zelt auf). Manchmal trocknet die Wäsche am Campingplatz sogar besser, Kombi Sonne und Wind.
Beim Wildcamepn sehe ich es auch als eher schwierig an.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2401:01 PM
Als Nicht-Camper die Frage, ob man auf Campingplätzen Handtücher bekommt? Oder müssen Handtücher mitgenommen werden? Die trocknen ja dann wirklich schlecht ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2401:04 PM
In Antwort auf: m.indurain
Als Nicht-Camper die Frage, ob man auf Campingplätzen Handtücher bekommt? Oder müssen Handtücher mitgenommen werden? Die trocknen ja dann wirklich schlecht ...
Handtücher gibt es nicht. Die muss man mitnehmen (möglicherweise werden in diesen Mobile-Homes auf den Campingplätzen welche gestellt, keine Ahnung).
Ich habe da solche Mikrofaser-Handtücher. Mag ich zwar nicht sonderlich auf der Haut, aber sie sind sehr klein zu verpacken - und sind meist das erst Stück auf der Wäscheleine, das trocken ist.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2401:15 PM
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Lionne
Am CP machen Trockner Freude, 4-6€ Nutzungsgebühr, wie auch die Waschmaschine, kaum differenziert einstellbar. Ich verzichte da lieber.[…]
Ich wasche deshalb meistens per Hand. Ist ohnehin recht wenig, und da bin ich bei diesen Preisen zu geizig
Das ist aber doch unabhängig von Bikepacking oder Nicht-Bikepacking, oder?
Natuerlich.
Aber mit weniger (Platz für) Gebaeck MUSS mensch öfters waschen - was wiederum bei Hotelübernachtungen am Einfachsten ist ... und am Schwierigsten bei hohem Wildcampinganteil.
Alles schon ausprobiert ...
Für mich ist da zwischen Hotel und Campingplatz nicht der riesige Unterschied
Sehe ich nicht so.
In Hotels habe ich jederzeit, ohne Schlangestehen Zugang zu unbegrenzt sauberem warmen Wasser, brauche keine Waschschüssel und habe v.a. auch Handtücher!
Diese Handtücher beschleunigen das Trocknen (einwickeln und Auswringen) ungemein.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2401:28 PM
In Antwort auf: Holger
Handtücher gibt es nicht. Die muss man mitnehmen (möglicherweise werden in diesen Mobile-Homes auf den Campingplätzen welche gestellt, keine Ahnung).
Dass sie in den Mobilhomes gestellt werden, habe ich noch nie erlebt, manchmal kann man auf Anfrage welche leihen. Aber ich habe auch als Nichtcamperin sowieso immer ein Handtuch dabei. Erstens falls sich eine Badegelegenheit ergibt und zweitens, weil es ungemein beim Trockenlegen hilft, wenn ma unvermutet in einen heftigen Regenschauer gerät.
Zitat
Ich habe da solche Mikrofaser-Handtücher. Mag ich zwar nicht sonderlich auf der Haut, aber sie sind sehr klein zu verpacken - und sind meist das erst Stück auf der Wäscheleine, das trocken ist.
In eigentlich allen Outdoor-Läden, die ich kenne, hängen sozusagen Probestücke der Microfaser-Handtücher ausgepackt aus. Ich habe die alle befingert und mir das mit dem für mich besten Konsistenz-Packmaß-Verhältnis rausgesucht. Will sagen, dass es durchaus welche mit noch kleinerem Packmaß gibt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2401:35 PM
In Antwort auf: panta-rhei
[…]In Hotels habe ich jederzeit, ohne Schlangestehen Zugang zu unbegrenzt sauberem warmen Wasser, brauche keine Waschschüssel und habe v.a. auch Handtücher!
Diese Handtücher beschleunigen das Trocknen (einwickeln und Auswringen) ungemein.
Nene, mit Hotel ist "oft Waschen" einfacher.
Für mich ist es nach wie vor nicht der riesige Unterschied. Wenn es keine gescheiten Waschschüsseln gibt am Campingplatz, dann wird einfach in der Dusche gewaschen. Habe ohnehin so ein All-in-One-Bio-Waschmittel für mich und für Klamotten.
Natürlich ist alles im Hotel etwas bequemer - aber das war für mich noch nie ein Grund, nicht zu zelten. Gründe, nicht zu zelten, sind für mich Regen oder einfach, dass es keinen CP in der Nähe gibt. Wildcampen ist nix für mich, egal, ob Bikepacking oder nicht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2401:54 PM
In Antwort auf: Martina
[…]In eigentlich allen Outdoor-Läden, die ich kenne, hängen sozusagen Probestücke der Microfaser-Handtücher ausgepackt aus. Ich habe die alle befingert und mir das mit dem für mich besten Konsistenz-Packmaß-Verhältnis rausgesucht. Will sagen, dass es durchaus welche mit noch kleinerem Packmaß gibt.
Jepp, machte ich ähnlich. Aber das Hautgefühl variiert für mich zwischen "nicht so richtig toll" und "wie Schmirgelpapier". Das war für mich tatsächlich entscheidender als das Packmaß - ich hätte sogar auch noch eine kleinere Größe nehmen können. Bin da nicht so auf den letzten Kubikmillimeter aus
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2405:19 PM
Das Thema Wäschewaschen ist ein wichtiger Bestandteil des Themenkreises Bikepacking - je öfter gewaschen werden kann, desto weniger muss man mitnehmen. Bei mir (und den meisten anderen nehme ich mal an) geht es primär um die Hygiene betreffend die Radhose, ein frisch gewaschenes (Unter)Leibchen oder auch Handschuhe und Socken sind natürlich auch nicht schlecht. Hier geäußerte Bedenken wegen unsachgemäßer oder zu langer Waschdauer/Programme kann ich entkräften : ich fahre fast ausschließlich (wegen leider zunehmend empfindlichem Hintern) Radhosen der preislichen Oberliga (so um die 200 Euro), die ich natürlich zu Hause möglichst rücksichtsvoll behandle (Wäschenetz, spezielles Sportwaschmittel, nur Kurzwäsche, kein Trockner etc.). Unterwegs beim Waschen in Quartieren oder Münzwaschsalons muss man waschpulvermäßig nehmen was da ist - aber ein normales Waschpulver oder einen Trockner hält die Wäsche schon mal aus - wichtig ist nur, dass mit 30 oder höchstens 40 Grad gewaschen wird. Die paar Euro (kann mich nicht erinnern, je mehr als 6-7 Euro für eine Wäsche gezahlt zu haben) ist mir mein Wohlbefinden allemal wert, auch wenn die Maschine nicht einmal mit der Wäsche der (öfters doch) mitreisenden Freundin auch nur annähernd voll wird. Wenn keine Maschinenwäsche möglich, wasche ich mit der Hand, denn nach leidvollen Erfahrungen beim TCR 9 fahre ich allerhöchstens zwei Tage mit der gleichen ungewaschenen Hose.
Erwähnenswert ist auch, dass in Osteuropa und auch am Balkan Münzwäschereinen sehr selten sind, während es auf der iberischen Halbinsel, in Italien oder Frankreich eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, in ESP und P immer öfter auch an Tankstellen, wo ein paar Waschautomaten herumstehen. Wenn Wäsche nötig, ziehe ich (möglichst diskret, gelingt nicht immer) das Regengewand an und der ganze Rest kommt in die Maschine. In der Regel kann ich nach 30 Minuten (mit feuchter Wäsche am Körper) weiterradeln. Wenn es zu kalt ist, investiere ich halt noch einen Euro in 5 Minuten Trocknen, auch das hält die Radwäsche aus.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/23/2408:21 PM
Es ist natürlich ein Thema für Bike Packing, denn wenn man selten waschen kann, dann braucht es ein paar Reserveklamotten, selbst wenn man sparsam ist. Und Handwäsche wird erst recht nicht so leicht trocken, wenn es wie dieses Jahr viel regnet bzw. feucht ist. Ich mag keine feuchte Kleidung anziehen, für den Trockner bin ich alleine auch zu sparsam, die negative Erfahrung kommt dazu.
Ich bin bzgl Hose aber anders unterwegs, da geht es wäschewaschend sparsam. 1 lange, 1 kürzere Jeans,unter der Jeans eine dünnere Radlunterhose, und unter der aus hygienischen Gründen nahtlose Unterhosen, sehr dünn, schnell trocknend. Funktioniert gut für mich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2403:50 AM
In Antwort auf: Lionne
Es ist natürlich ein Thema für Bike Packing, denn wenn man selten waschen kann, dann braucht es ein paar Reserveklamotten, selbst wenn man sparsam ist.[…]
Und nochmal - für mich nicht. Das kann ja jeder halten, wie er will - daher insistiere ich gerne mal ein bisschen bei solch allgemeinen Aussagen wie "wenn man selten waschen kann".
Ich habe schon vor meiner Bikepacking-Zeit die Klamotten, die ich auf dem Rad angezogen habe, täglich abends mit der Hand gewaschen. Obwohl ich tatsächlich noch ein zweites Set dabei hatte - zur Sicherheit, falls es mit dem Waschen mal nicht klappt. Das habe ich meist nur einmal angezogen, am letzten Tag.
ALso, für mich ist das Waschen kein Unterschied, egal, ob ich mit weniger oder mit mehr Gepäck reise. Das macht sicher nicht jede/r so, aber ich bin genauso sicher nicht der Einzige. Daher passen für mich so allgemeingültig gehaltene Aussagen nicht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2405:24 AM
Eher mehr Camping als feste Unterkunft. Jetzt im April in Andalusien war ich ohne Zelt unterwegs, eine der Corona-Touren in Deutschland auch. Sonst eher auf Campingplätzen - allerdings mit einer festen Regel: Im Regen baue ich kein Zelt auf.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2405:50 AM
Ich bin zwar kein Bikepacker, aber ich bin auch mit Minimalgepäck unterwegs und zelte fast immer (auch bei Regen). T-Shitrt, Radhose, Unterwäsche wird halt so oft wie möglich gewaschen und wenn es mal ein paar Tage mal nicht geht, überlebe ich das auch. Im Spätsommer braucht man halt man eine sonnigen Tag, an dem man schon recht früh auf dem nächsten Campingplatz ist. Die Restfeuchtigkeit trocknet am besten, wenn man die Sachen abends, wenn es noch trocken und warm ist wieder anzieht. Das funktioniert natürlich nicht im nördlichen Dauerregen oder im Herbst/Winter. Wer da unterwegs ist, braucht halt mehr Gepäck, mal einen Waschmaschine oder ein Hotel. Jeder Radreisende macht das halt anders, was natürlich auch vom Reiseziel, Klima, Reisedauer und Geldbeutel abhängt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2406:12 AM
In Antwort auf: kaman
[…] Jeder Radreisende macht das halt anders, was natürlich auch vom Reiseziel, Klima, Reisedauer und Geldbeutel abhängt.
Eben, und daher insistiere ich manchmal, wenn so ganz absolute Aussagen getroffen werden, dass irgendwas bei Bikepacking nicht geht. Die einzige wirklich absolute Aussage, die ich da gelten lasse, ist, dass man nicht viel Gepäck mitnehmen kann. Ist ja logisch.
Alles andere hängt davon ab, wie man gerne unterwegs ist. Und dann kann man ja entscheiden, Bikepacking ist nichts FÜR MICH, Zelten ist nichts FÜR MICH, Wildcampen ist nichts FÜR MICH, Rennlenker ist nichts FÜR MICH etc.
Für mich beispielsweise wäre es nichts, die Radklamotten mehrere Tage nicht zu waschen. Vor allem die Hose, maximal zwei Tage. Aber ich habe - da ich ja ein Sommerradler bin - auch kein Problem damit, wenn sie morgens nicht ganz trocken ist. Das kann natürlich am Campingplatz passieren, wenn man recht spät ankommt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2406:29 AM
In Antwort auf: Holger
Eben, und daher insistiere ich manchmal, wenn so ganz absolute Aussagen getroffen werden, dass irgendwas bei Bikepacking nicht geht. Die einzige wirklich absolute Aussage, die ich da gelten lasse, ist, dass man nicht viel Gepäck mitnehmen kann. Ist ja logisch.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2408:57 AM
Zum Thema Anhänger hat mal Tilmann Waldthaler klipp und klar hier in Hannover in einem Vortrag gesagt, 2 Packtaschen vorne, 2 Packtaschen hinten, aber keinen Anhänger (mehr).
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2408:58 AM
OK, Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass es doch eine Reihe an Menschen gibt, die ihre Klamotten waschen und sie dann zum Trocknen anziehen. Wieder etwas gelernt, für mich aber nicht etwas, was ich nachahmen möchte.
Ich kann ja nur von meinem Erleben schreiben. Letztes Jahr Norddeutschland, Juni/Juli hatte ich wenig Probleme, Wäsche an einer Leine zu trocknen, ich habe immer eine sehr leichte Schnur dabei, Sonne/Wind, das ging ratzfatz. Dieses Jahr Mai/Juni Loire/ Bretagne war es sehr schwierig, selbst an sonnigen Tagen reichte der ganze Tag kaum, wenn nicht durchgehend Sonne darauf schien, weil die Luftfeuchtigkeit hoch war.
Nun war es eh nicht sonderlich warm, mir hat es gereicht, wenn die Kleidung unterwegs feucht wurde, und dann auch länger feucht blieb. Im Zelt wurde über Nacht einiges klamm, wichtiges habe ich mit in den Schlafsack gepackt, damit es warm und trocken blieb.
Wieder einmal - Vielfalt.
Mit Hänger zu fahren fände ich schon deswegen unpraktisch, weil damit die sowieso schwierige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fast unmöglich wird. Ob das als Bike Packing betrachtet wird, sollen andere entscheiden. Es ist für mich vor allem nur eine weitere der vielen Varianten zu reisen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2402:56 PM
In Antwort auf: Holger
Für mich beispielsweise wäre es nichts, die Radklamotten mehrere Tage nicht zu waschen.
Intensives Waschen spart schon Gebaeck - wenn denn der Kram einigermassen trocknen kann - ein sehr guter Radfreund macht das JEDEN Abend beim "Duschen" mit der Trinkflasche (inkl auf 2300m bei Regen beim Wildcampen am Col ...). Da war ich echt zu faul/müde zu ... Trotzdem fährt er IMMER den Sixpack.
Sachen (wenn es nicht zu kalt/nass ist) feucht anzuziehen, finde ich bei Tshirts ok, bei Socken und Radhosen eher ungern ... wenn ich zufällig mal auf einem Camping bin und einen Waschtrockner habe, nutze ich ihn gerne - gerade mit Kids. Und schmeisse alles rein: Seidenshirts, Wolltrikots und Radhosen (die schmeisse ich auch zu Hause immer in den Trockner).
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2405:57 PM
In Antwort auf: Holger
Für mich beispielsweise wäre es nichts, die Radklamotten mehrere Tage nicht zu waschen. Vor allem die Hose, maximal zwei Tage. Aber ich habe - da ich ja ein Sommerradler bin - auch kein Problem damit, wenn sie morgens nicht ganz trocken ist. Das kann natürlich am Campingplatz passieren, wenn man recht spät ankommt.
Ich traue es mir ja fast nicht sagen, aber als wir die mehrwöchige Radreise nach Bosnien machten, oder auch nach Kroatien oder die Reisen, die ich davor machte, habe ich kein einziges Mal eine Waschmaschine benutzt. Die Unterweäsche habe ich im Waschbecken, wenn verfügbar gewaschen und hinten auf das Gepäck raufgespannt, sodass es tagsüber wieder trocknen kann. Das Trikot und Hose habe ich mehrere Tage getragen und irgendwann dann mal gewechselt bzw. im Waschbecken gewaschen und hinten auch zum Trocknen aufgespannt. Aber ich habe auch das Glück, dass ich relativ wenig schwitze bzw. den Fahstil so wähle, dass ich kaum ins Schwitzen komme (fahre meist auch dann, wenn's nicht mehr so heiß ist). Und falls doch, dann ist das halt mal so . Wie auf Bergtouren, wo man auch die Wäsche ein paar Tage lang nicht waschen kann (und sich selbst auch nicht, was auf Radtouren leichter geht, da kommt man öfter mal bei einem Bach vorbei oder hat die nasse Zeltplane...).
Ich bin mittlerweile auch schon mehr auf Campingpläzten untewges als in Bushaltestellen, etc., wie ich es anfangs gemacht habe, da hat man den Comfort eines Waschbeckens und einer Dusche und der ist mir auch ganz angenehm , wan wird halt nicht jünger. Aber wenn mal nichts da ist, geht für mich die Welt auch nicht unter. Als Waschbecken nehme ich gerne einen auseinandergeschnittenen Kanister mit, den ich dann mit Wasser fülle. Blöd ist halt, dass man dann relativ viel vom wertvoll mitgeschlepptem Wasser verbraucht.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2407:20 PM
In Antwort auf: Rad-Franz
In Antwort auf: Holger
Für mich beispielsweise wäre es nichts, die Radklamotten mehrere Tage nicht zu waschen. Vor allem die Hose, maximal zwei Tage. Aber ich habe - da ich ja ein Sommerradler bin - auch kein Problem damit, wenn sie morgens nicht ganz trocken ist. Das kann natürlich am Campingplatz passieren, wenn man recht spät ankommt.
Ich traue es mir ja fast nicht sagen, aber als wir die mehrwöchige Radreise nach Bosnien machten, oder auch nach Kroatien oder die Reisen, die ich davor machte, habe ich kein einziges Mal eine Waschmaschine benutzt.[…]
Warum traust Du Dich das nicht zu sagen? Meinst Du, dass ich – nachdem ich hier in jedem Beitrag mindestens 5x gesagt habe, dass das alles individuell ist – jetzt sage, igitt, wie kann man nur?
also, a) ich benutze auch so gut wie nie eine Waschmaschine. Fast ausschließlich Handwäsche.
Und b) wenn ich wenig schwitzen würde, dann würde ich das vielleicht auch weniger machen. ABer leider schwitze ich recht schnell und ziemlich viel. An einem Tag wie heute reicht fast schon in der Sonne stehen. Radfahren ohne Schwitzen gibt es bei mir so gut wie nie - daher fahre ich jetzt nicht mit dem Rad, sondern mit dem E-Bike zur Arbeit. Da hält es sich in akzeptablen Grenzen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/24/2407:24 PM
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Holger
Für mich beispielsweise wäre es nichts, die Radklamotten mehrere Tage nicht zu waschen.
[…]Sachen (wenn es nicht zu kalt/nass ist) feucht anzuziehen, finde ich bei Tshirts ok, bei Socken und Radhosen eher ungern ... wenn ich zufällig mal auf einem Camping bin und einen Waschtrockner habe, nutze ich ihn gerne - gerade mit Kids. […]
Mit Kids ist es natürlich nochmal was anderes. Ich bin ja alleine oder selten mal zu zweit unterwegs. Und gern ziehe ich die feuchten Sachen auch nicht an, soweit isses noch nicht Aber da ich ja ein Sommerradler bin, ist dieses Unbehagen recht schnell verflogen, weil es schon meistens warm ist, wenn ich fahre. Das begünstigt das ganze natürlich
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/26/2411:28 AM
Also, was ich noch nicht verstanden habe beim so genannten Bikepacking: Der Sinn beim Bikepacking ist ja, möglichst wenig Geraffel mitzunehmen und möglichst leicht und flott und schmal unterwegs zu sein. Und dieses Ziel kann ich erreichen durch das viele Täschlegedöns (das ich ausprobiert habe) oder einen Minigepäckträger am Hinterbau mit zwei kleinen Taschen dran (10 bis 12 Liter Packvolumen each). Also: Außerhalb von Mountainbiketouren durch die Westalpen a la Lutz oder Brevets über mehrere hundert Kilometer am Stück oder Samstagsmittagsfahrten zum nächsten Biergarten ist mir das Täschle-Gedöns nicht plausibel. Aber ich mag es trotzdem, obwohl ich inzwischen die jungen hippen Leut fast nur noch mit Bikepacking-Getäschle plus Hinterradgepäckträger inklusive konventioneller Packtaschen sehe.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/26/2412:49 PM
In Antwort auf: kettenraucher
Also, was ich noch nicht verstanden habe beim so genannten Bikepacking: Der Sinn beim Bikepacking ist ja, möglichst wenig Geraffel mitzunehmen und möglichst leicht und flott und schmal unterwegs zu sein. Und dieses Ziel kann ich erreichen durch das viele Täschlegedöns (das ich ausprobiert habe) oder einen Minigepäckträger am Hinterbau mit zwei kleinen Taschen dran (10 bis 12 Liter Packvolumen each). Also: Außerhalb von Mountainbiketouren durch die Westalpen a la Lutz oder Brevets über mehrere hundert Kilometer am Stück oder Samstagsmittagsfahrten zum nächsten Biergarten ist mir das Täschle-Gedöns nicht plausibel. Aber ich mag es trotzdem, obwohl ich inzwischen die jungen hippen Leut fast nur noch mit Bikepacking-Getäschle plus Hinterradgepäckträger inklusive konventioneller Packtaschen sehe.
Hmm, und was genau hast du jetzt nicht verstanden? Das hab ich nicht verstanden ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/26/2401:14 PM
Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil. Man müsste mal ausrechnen Gepäckvolumen in Relation zu Masse Gepäcktransportmittel. Aber cool find ich Bikepacking schon, mit Ausnahme der Arschrakete. Wie gesagt, ich fahre bei passender Gelegenheit gerne einen Mix, bevorzuge im Zweifel aber traditionelles Setup = 2 Taschen (groß oder klein) hinten auf Gepäckträger.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/26/2402:07 PM
In Antwort auf: kettenraucher
Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil. Man müsste mal ausrechnen Gepäckvolumen in Relation zu Masse Gepäcktransportmittel. Aber cool find ich Bikepacking schon, mit Ausnahme der Arschrakete. Wie gesagt, ich fahre bei passender Gelegenheit gerne einen Mix, bevorzuge im Zweifel aber traditionelles Setup = 2 Taschen (groß oder klein) hinten auf Gepäckträger.
Die Gewichtsersparnis liegt - würde ich sagen - im Wesentlichen bei der Planung. D.h. man hat ein fixes Zeitfenster in dem man die Tour macht, das eher kurz ist (Wochenende, paar Tage bis wenige 2 Wochen, Ausnahmen bestätigen die Regel), und das Wetter ist einigermaßen planbar - d.h. deutliche Plustemperaturen auch nachts, kein oder wenig Regen. Die Versorgungslage ist klar und Route ist vorab auch klar. Übernachtungen sind meist ohne Zelt - also entweder unter freiem Himmel, in einer Schutzhütte, Übernachtsnetzwerk oder Bezahlübernachtung. D.h., man braucht keine überflüssige Ausrüstung mitschleppen, man braucht kein bzw. kaum Essen und Kochgeräte mitschleppen, es wird kalt gegessen oder von der heißen Theke, Fastfood, etc., auch Wasser muss man ggf. weniger mitschleppen weil man sich ja vorab schon Versorgungsstellen gemerkt hat*. Dadurch ist man natürlich weniger flexibel aber leichter und schneller, auch weil weniger Zeit für die Zeit draufgeht in der man nicht auf dem Rad sitzt.
An heißen Tagen eher kontraproduktiv weil man ständig auffüllen muss und dazu ggf. mehr Zeit "off the bike" und ggf. mit Umwegen zur Wasserquelle fahren verbringt ...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/26/2403:30 PM
In Antwort auf: kettenraucher
Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil.
Bikepacking-Taschen bringen in der Regel eine Gewichtsersparnis UND einen aerodynamischen Vorteil (wie sogar im Windkanal getestet wurde) bzw. sind bei (Carbon!) Rahmen ohne Schraubgewinde (fast) alternativlos. Meine diesbezüglichen persönlichen Evolutionsschritte waren (bei annähend gleichen Gepäckvolumen) : Tubus Vega + 2 "normale" Ortliebs - Tubus Fly mit Ortlieb "City" Taschen (weil etwas leichter) - Tubus Airy - zuerst mit Ortlieb Gravel-Taschen, dann mit Arkel-Taschen (leichter als Ortlieb und klappern nicht) - jetzt Tailfinn. Besonders glücklich bin ich, dass ich diese Ortlieb-Lenkertaschen-Ziegeln mit der früheren Schraub-, jetzt Seilbefestigung losgeworden bin (die bei Carbon-Lenkern eh nicht mehr befestigt werden können). Meine mit Klett- und Schnallenverschlüssen anzubringende Rusia-Lenkertasche (ok- ist eher ein Sack und natürlich unübersichtlicher als die waagrecht stehende Ortlieb) wiegt kaum mehr als nur die Ortlieb-Halterung.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/26/2407:28 PM
Ich bin in der Theorie auch eine Sommerradlerin - wenn der Sommer das dann auch wüsste (und nicht gerade pausiert, wenn ich unterwegs bin 🤣).
Zumindest in Mitteleuropa über einen mittleren Zeitraum von Sommerwetter auszugehen (=Sonne, Temperaturen über 20'/15') halte ich für gewagt und habe ich noch nicht erlebt. Das stabile Hoch habe ich immer versäumt, das anscheinend alle anderen hier erwischen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/28/2405:12 PM
In Antwort auf: kettenraucher
Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil. Man müsste mal ausrechnen Gepäckvolumen in Relation zu Masse Gepäcktransportmittel. Aber cool find ich Bikepacking schon, mit Ausnahme der Arschrakete. Wie gesagt, ich fahre bei passender Gelegenheit gerne einen Mix, bevorzuge im Zweifel aber traditionelles Setup = 2 Taschen (groß oder klein) hinten auf Gepäckträger.
Ach ja, eine Sache fällt mir noch zur Frage ein "Was Bikepacking sei", oder wo der Reiz hierin liegt - ganz trivial ist es - in Zeiten von e-Bike-Panzern aber auch vom normalen Schwerlastreiserädern, die IDEE mit JEDEM Rad eine Reise unternehmen zu können und geht damit zurück zu den Wurzeln des Radfahrens ob das die frühe Tour de France Fahrten waren oder der frühe Radtourismus - wo man mit vergleichsweise wenig Gepäck mit einem normalen Rad von der Stange unterwegs war - siehe etwa hier.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/29/2401:06 PM
Mir auch. (Und ich behaupte, dass ich es so ähnlich auch tue mit meinem ordinären Fahrrad von der Stange mit Straßenausrüstung, kein Reiserad, kein E, kein Gravel, kein Cross, kein irgendwas spezielles, nichts umgebaut...)
Ich würde aber mal behaupten, wenn ich die Beiträge der Bike Packing Fahrenden 2.0 lese, dass DAS nicht die Intention ist.
Es ist eben nicht das Äquivalent zu Back Packing, das einfache Reisen mit Rucksack, möglichst günstig, einfache Unterkunft...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/29/2401:29 PM
In Antwort auf: Lionne
Es ist eben nicht das Äquivalent zu Back Packing, das einfache Reisen mit Rucksack, möglichst günstig, einfache Unterkunft...
Viele Grüße Christine
Es ist jedoch das Äquivalent zum Ultraleicht-Wandern. Hier spricht man von Basisgewicht, was man auf dem Rücken trägt und zählt dabei ALLES außer Essen, Trinken und Brennstoff mit. Und kann somit gut mit anderen vergleichen. Daraus hat sich eine richtige kleine Szene entwickelt. Klar: weniger Kilos auf dem Rücken = viel mehr Spaß beim (Fern-)wandern! Ist aber auf das Fernradeln nur teilweise übertragbar.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/29/2404:58 PM
In Antwort auf: Lionne
(Und ich behaupte, dass ich es so ähnlich auch tue mit meinem ordinären Fahrrad von der Stange mit Straßenausrüstung, kein Reiserad, kein E, kein Gravel, kein Cross, kein irgendwas spezielles, nichts umgebaut...)
Wenn das für dich passt, ist es doch gut.
Wobei ich persönlich an ein Fahrrad im Alltag schon etwas andere Anforderungen als an ein Fahrrad für die große Radtour habe.
Ich habe schon einigen Leuten geholfen, das Fahrrad für die große Reise durchzuchecken. Das was wir am häufigsten umgebaut haben war tatsächlich ein berggängige Übersetzung. Der Rest war mehr oder weniger Kür.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/29/2405:08 PM
In Antwort auf: kettenraucher
Zitat
... die IDEE mit JEDEM Rad eine Reise unternehmen zu können und geht damit zurück zu den Wurzeln des Radfahrens ...
Dieser Ansatz bzw. diese Philosophie ist mir prinzipiell ziemlich sympathisch.
Mir auch, das habe ich hier schon mehrfach geschrieben.
Wobei wir hier (also Christine und ich) m.E. aber etwas unterschiedliche Sachen darunter verstehen. Ich meine damit nicht, dass jedes Fahrrad einfach so benutzbar ist, sondern dass sich jedes Fahrrad durch gewisse Anpassungen zum Radreisen nutzen lässt.
Ich zititere mal sinngemäß aus einem anderen Beitrag von mir:
§0: Die Radreise beginnt im Kopf. Zuerst brauchst du Enthusiasmus. Das Fahrrad erst als zweites.
§1: Du musst auf dem Rad längere Zeit über mehrere Wochen sitzen können. Sitzposition - Sattel - Lenkergriffe, das muss gut passen.
§2: Du brauchst die passende Übersetzung für die zu erwartenden Anstiege. Für hügeliges oder bergiges Gelände sollte das eigentlich ein Kettenschaltung mit drei Kettenblättern leisten (heutzutage auch andere Optionen wie 1x12 oder 2x11). Leider werden die meisten Fahrräder mit viel zu großen Übersetzungen ausgeliefert. Da kann man im Zweifelsfalle Zahnräder einfach umrüsten. Wenn du ausschließlich in der Ebene fährst, reicht auch weniger
§3: Du musst dein Gepäck transportieren können. Sofern du nicht ausschließlich mit Rucksack fahren willst (was manche tun, wovon ich aber abrate), sollte entweder ein Gepäckträger dran (bei vollen Zeltgeraffel auch zwei) oder andere Befstigungsmöglichkeiten á la Bikepacking.
§4: Die Reifen sollten ausreichend breit für den zu erwartenden Untergrund sein. Wenn du ausschließlich Asphalt fährst, dann reichen auch 25 mm. Wenn du mit dem Geraffel über heftige Schotterpisten möchtest, dann dürfen es durchaus auch 50 mm und mehr sein. Und wichtig - pannensichere Reifen verwenden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/29/2407:46 PM
Thoralf,so weit sind wir nicht auseinander. JEDES Rad geht wohl tatsächlich nicht.
Aber als ich mir meines kaufte - tatsächlich mit der Intention, ich brauche endlich einen Ersatz für mein abgenudeltes 20Jahre altes Trekking Rad, mit dem ich noch den Elberadweg fuhr. Prämissen - Alltag, mit ordentlicher Straßenausstattung, Licht, Gepäckträger, aber mit Reifen, die auch hier durch Feld und Wald gehen. Und ordentlich sitzen, eher aufrecht, rückenfreundlich Nach der Erfahrung mit dem Elberadweg sollte das Rad auch für Reisen herhalten. Mehr Gedanken habe ich mir nicht gemacht, bin da auch etwas ahnungslos gewesen, aber es passt für mich immer noch, zumindest für die Art Reisen, die ich mache, hier in Europa. Sattel hatte ich gleich ausgetauscht, die Lenkergriffe nach der letzten Reise, wieder Hörner, meine Hände danken es - auch beim Alltagsradeln.
Gepäckträger wäre mir lieber etwas stabiler, auch nicht wegen der Radreisen, sondern für den Alltag, da packe ich regelmäßig was darauf - mal sehen in der Zukunft, ob ich noch umrüste, ist nicht so einfach. Lowrider mag ich keine, brauche ich nicht trotz Zelt. Die Steigungen, die ich fahre, schaffe ich mit meinem Rad - es ging auch damit durch die Bretagne, ausgesprochene Bergrouten werden es nicht werden. Also reicht es mit der Standard-Schaltung. Sicher könnte man optimieren...
Es ist ein Standard Alltagrad, mehr nicht. Da war beim Kauf auch ein Preislimit...Und als Laie eine vernünftige Beratung? Da wäre ich mit E-Bike aus dem Laden raus. Ich war in verschiedenen Läden, günstigere, hochpreisigere... Spätestens wenn man Straßenausrüstung sagt, ist es eh vorbei.
Ich bin sicher nicht die Einzige, ich sehe schon einige unterwegs mit ebenso ganz normalen robusteren "Standard"rädern.
Also zu Deinen Prämissen, für mich ist §0-4 erfüllt und vor allem §0😉.
Ich glaube, es ist tatsächlich am Ende der Enthusiasmus, der es ausmacht. Wollen, Starten, machen. Genießen, Spaß haben. (Und sich auch mal durchbeissen, wenn's mal wieder zäh wird...bei strammen Gegenwind, und der x-ten Steigung..)
OK, sollte ich meinen Anspruch an die Reisen noch steigern, dann passe ich weiter an.
So wie alle wohl IHRE persönlichen Ansprüche definieren und dann ihr Radl raussuchen, oder selbst bauen, und die entsprechende Ausstattung.
Viele Grüße Christine
@Holger - ich habe kein Problem mit Bike Packing 2.0, warum sollte ich? Mein Kommentar war nur eine Antwort auf den Beitrag von Andreas.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 08/30/2407:39 PM
In Antwort auf: Lionne
Es ist eben nicht das Äquivalent zu Back Packing, das einfache Reisen mit Rucksack, möglichst günstig, einfache Unterkunft...
... das es so auch schon lange nicht mehr gibt. Der Backpacker auf dem Banana-Pancake-Trail in Südostasien übernachtet heute auch in klimatisierten Zimmern und mehr als oft ist der Rucksack ein Rollkoffer. Wenn Rucksack dann nur noch aus nostalgischen Gründen oder weil man es für ein großes Abenteuer hält mutig an Orte zu gehen an denen vor einem schon tausende andere waren ... der Quoten-Hippie ist natürlich die große Ausnahme.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/02/2406:10 AM
Hallo Thoralf!
In Antwort auf: Toxxi
Ich zititere mal sinngemäß aus einem anderen Beitrag von mir:
§0: Die Radreise beginnt im Kopf. Zuerst brauchst du Enthusiasmus. Das Fahrrad erst als zweites.
§1: Du musst auf dem Rad längere Zeit über mehrere Wochen sitzen können. Sitzposition - Sattel - Lenkergriffe, das muss gut passen.
§2: Du brauchst die passende Übersetzung für die zu erwartenden Anstiege. Für hügeliges oder bergiges Gelände sollte das eigentlich ein Kettenschaltung mit drei Kettenblättern leisten (heutzutage auch andere Optionen wie 1x12 oder 2x11). Leider werden die meisten Fahrräder mit viel zu großen Übersetzungen ausgeliefert. Da kann man im Zweifelsfalle Zahnräder einfach umrüsten. Wenn du ausschließlich in der Ebene fährst, reicht auch weniger
§3: Du musst dein Gepäck transportieren können. Sofern du nicht ausschließlich mit Rucksack fahren willst (was manche tun, wovon ich aber abrate), sollte entweder ein Gepäckträger dran (bei vollen Zeltgeraffel auch zwei) oder andere Befstigungsmöglichkeiten á la Bikepacking.
§4: Die Reifen sollten ausreichend breit für den zu erwartenden Untergrund sein. Wenn du ausschließlich Asphalt fährst, dann reichen auch 25 mm. Wenn du mit dem Geraffel über heftige Schotterpisten möchtest, dann dürfen es durchaus auch 50 mm und mehr sein. Und wichtig - pannensichere Reifen verwenden.
Gruß Thoralf
Vielen Dank für diese Zusammenstellung. Damit hast Du die wesentlichen Punkte sehr gut, kurz und prägnant zusammengefasst. Noch eine Anmerkung zu §3:
Das Transportieren von Rad und Gepäck ist auch bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein wichtiger Gesichtspunkt. Es ist hilfreich, wenn man Rad _und_ Gepäck gleichzeitig z.B. vom einen Bahnsteig zum anderen transportieren kann. Nicht immer sind Aufzüge vorhanden bzw. funktionstüchtig.
Nicht jedes Rad ist für jede Anforderung gleichermaßen geeignet. Aber Rad, Mensch, Gepäck und Tour müssen eben zusammen passen. Wir sind vor wenigen Tagen im oberen Varaita-Tal auf einem hochalpinen Wanderweg einem Radlerpaar begegnet, die ihre schwer bepackten Räder den Berg hochgewuchtet haben. Zu zweit erst ein Rad geschoben und gezogen, dann wieder runter und zu zweit das andere Rad. Sah jetzt nicht so spaßig aus. Da haben - meinem Eindruck nach - Rad, Mensch, Gepäck und Tour nicht so richtig gut zusammen gepasst.
Aber das kann/darf/muss letztlich jeder für sich entscheiden…
Gruß LUTZ
P.S.: Nur am Rande sei erwähnt, dass ich beim Thema Rucksack eine andere Meinung habe. So lange der nicht ständig auf dem Rücken sitzt, ist gegen einen Rucksack nichts einzuwenden… ;-)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/02/2406:35 AM
Dann könnte man noch §5 und §6 ergänzen
§5 Den eigenen Anspruch an eine für einen gute(!) Reise definieren. Unabhängig von - wie reist MAN heutzutage, was ist in, oder anderen vermeintlichen Zwängen.
§6 eigene Fähigkeiten, eigene Grenzen prüfen, und entsprechende Anpassung / Prüfung von Tour und Ausrüstung. Je nach Anspruch einer Tour braucht es bessere Kondition, bessere Ausrüstung, und detailliertere Ausrüstung.
Man wächst vielleicht mit den Aufgaben, die Kondition wird unterwegs besser... Aber z. B. werde ich persönlich nie eine radelnde Bergziege (da bin ich zu Fuß unterwegs), und mit meinem Rad würde ich auch nicht Patagonien queren wollen, o.ä.😉
Eine Nebenbemerkung zum Thema Überschätzung - zwar nicht aus dem Radbereich, aber da hat es auch idR nicht solch gravierende Folgen - es ist noch nicht einmal richtig Bergsaison, aber es gab schon signifikant mehr Todesfälle. (der Vollständigkeit halber - ein Grund die Selbstüberschätzung und schlechte Planung, der andere der Klimawandel, mit Extremwetterereignissen, die z. B. Muren auslösen, die plötzlich Wege unpassierbar machen)
Daher noch §7) Man darf eine Tour abbrechen. Das ist kein Versagen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/02/2406:57 AM
In Antwort auf: Lionne
§5 Den eigenen Anspruch an eine für einen gute(!) Reise definieren. Unabhängig von - wie reist MAN heutzutage, was ist in, oder anderen vermeintlichen Zwängen.
Sehe ich ganz genauso. Und würde noch ergänzen: sich aber trotzdem zugestehen, dass sich der eigene Anspruch und auch der Anspruch anderer im Laufe eines Radreiselebens ändern darf. Sogar mehrmals
Zitat
Daher noch §7) Man darf eine Tour abbrechen. Das ist kein Versagen.
Genausowenig wie umplanen. Und auch dafür ist man niemandem eine Begründung schuldig. Man darf durchaus auch schlicht keine Lust haben, ausgerechnet in der Ecke unterwegs zu sein, in dem das Wetter (nach Radreisemaßstäben) gerade am schlechtesten ist.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/02/2401:10 PM
Deswegen bin ich letztes Jahr in Kopenhagen spontan in den Flixbus nach Hause, statt weiter durch Regen, Wind und Temperaturen von 12/5° zu radeln. Auch wenn die Planung anders war.
Viele Grüße Christine
Die Antwort und das versuchte Kapern des Fadens ist vorerst gelöscht
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/02/2403:26 PM
Zitat
Daher noch §7) Man darf eine Tour abbrechen. Das ist kein Versagen.
Ene Frage des Anspruchs. Bei mir ist es Urlaub und kein Wettkampf. Ich möchte in reizvolle Gegenden kommen und Neues sehen. Fahrradfahren ist Mittel zum Zweck und eine Transportalternative in einer auf Stinker ausgerichteten Welt. Wenn es tagelang regnet und keine Besserung in Sicht ist, dann findet sich ein Bahnhof.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/02/2403:42 PM
In Antwort auf: Martina
[…]
Zitat
Daher noch §7) Man darf eine Tour abbrechen. Das ist kein Versagen.
Genausowenig wie umplanen. Und auch dafür ist man niemandem eine Begründung schuldig. Man darf durchaus auch schlicht keine Lust haben, ausgerechnet in der Ecke unterwegs zu sein, in dem das Wetter (nach Radreisemaßstäben) gerade am schlechtesten ist.
Jepp. Und wenn jemand meint, ich sei eine Begründung schuldig, dann nehme ich das nicht ernst. Bei den letzten Reisen war wg. bereits gebuchter Rückfahrt bzw. -flug das Abbrechen schwieriger, vor allem beim Flug wäre es halt deutlich teurer geworden. Eine innerhalb Deutschlnads hatte ich tatsächlihc abgebrochen, das war meine Futtertour. Da hatte ich auch noch nichts gebucht, weil ohnehin nicht klar war, wo ich aufhöre. Und vor schlechtem Wetter bin ich als Sommersonnenradler schon häufiger geflohen. So wurde aus einer potenziell verregneten Reise im nördlichen Zentralmassiv eine sonnige in den Cevennen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/12/2411:35 AM
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: kettenraucher
Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil. Man müsste mal ausrechnen Gepäckvolumen in Relation zu Masse Gepäcktransportmittel. Aber cool find ich Bikepacking schon, mit Ausnahme der Arschrakete. Wie gesagt, ich fahre bei passender Gelegenheit gerne einen Mix, bevorzuge im Zweifel aber traditionelles Setup = 2 Taschen (groß oder klein) hinten auf Gepäckträger.
Ach ja, eine Sache fällt mir noch zur Frage ein "Was Bikepacking sei", oder wo der Reiz hierin liegt - ganz trivial ist es - in Zeiten von e-Bike-Panzern aber auch vom normalen Schwerlastreiserädern, die IDEE mit JEDEM Rad eine Reise unternehmen zu können und geht damit zurück zu den Wurzeln des Radfahrens ob das die frühe Tour de France Fahrten waren oder der frühe Radtourismus - wo man mit vergleichsweise wenig Gepäck mit einem normalen Rad von der Stange unterwegs war - siehe etwa hier.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/12/2408:36 PM
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: kettenraucher
Ich habe nicht verstanden, wo die Gewichtsersparnis liegt oder der aerodynamische Vorteil. Man müsste mal ausrechnen Gepäckvolumen in Relation zu Masse Gepäcktransportmittel. Aber cool find ich Bikepacking schon, mit Ausnahme der Arschrakete. Wie gesagt, ich fahre bei passender Gelegenheit gerne einen Mix, bevorzuge im Zweifel aber traditionelles Setup = 2 Taschen (groß oder klein) hinten auf Gepäckträger.
Ach ja, eine Sache fällt mir noch zur Frage ein "Was Bikepacking sei", oder wo der Reiz hierin liegt - ganz trivial ist es - in Zeiten von e-Bike-Panzern aber auch vom normalen Schwerlastreiserädern, die IDEE mit JEDEM Rad eine Reise unternehmen zu können und geht damit zurück zu den Wurzeln des Radfahrens ob das die frühe Tour de France Fahrten waren oder der frühe Radtourismus - wo man mit vergleichsweise wenig Gepäck mit einem normalen Rad von der Stange unterwegs war - siehe etwa hier.
Noch eine Definition für Bikepacking:
"Was ist Bikepacking?
Einfach ausgedrückt, ist Bikepacking eine Mischung aus Geländeradfahren und Rucksacktourismus. Es erinnert an die Freiheit des Wanderns im Hinterland und des Reisens abseits der ausgetretenen Pfade, aber mit der zusätzlichen Reichweite, dem schnelleren Tempo und dem Nervenkitzel eines wendigen Fahrrads. Beim Bikepacking wird die wichtigste Ausrüstung - und nicht viel mehr - auf einem geländegängigen Fahrrad für eine Übernachtungs- oder Mehrtagestour mitgeführt. Das kann von einer vollen Ausrüstung mit Schlafsachen, Kochgeschirr und Campingnahrung bis hin zu einer Minimalausrüstung mit nur der Kleidung und den Vorräten reichen, die für die Verbindung von Unterkünften oder Hotels benötigt wird. Es geht darum, in die Pedale zu treten, um an weniger befahrene Orte zu gelangen, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne, über Singletrails, Schotterstraßen und vergessene Feldwege, und sich mit den weiten Landschaften, den gastfreundlichen Menschen und den vielfältigen Orten zu verbinden, denen man unterwegs begegnet. Was uns angeht gibt es nichts Vergleichbares zu einer Abenteuerreise mit dem Fahrrad."
Radfahren mit Gepäck ist IMMER minimalistisch, auch wenn man mal eine Pullover zu viel an Bord hat. Wenn man ohnehin in Hotels etc. absteigt braucht man kein Campinggerödel, dann ist aber auch nicht in reiner Wildnis-Natur. Hoteltourer mit fast nichts dabei gibts auch schon seit es überhaupt Radreisende gibt, also seit dem 19. Jahrhundert. Wendige Räder und Aerodynamik und schnell beißt sich zudem mit Naturbelägen wie Pisten - dann fährt man Asphalt und Rennrad. Insofern ist die o.a. Definition nicht besonders hilfreich und in sich widersprüchlich, wie ich noch keine Definition für bike packing gelesen habe, die irgendwie Sinn macht.
Es ist ohnehin nicht sinnvoll, Dinge aus Amerika 1:1 auf andere Regionen, insbesondere Europa zu übertragen. Ferner gibt es Übersetzungsproblem, denn bike packing heißt eigentlich nichts anderes als Velo + Gepäck (und in englischensprachigen Foren/Gruppen üblich so verstanden). Dem eine spezielle Bedeutung zu geben, führt nur zu Missverständnissen (so ähnlich wie "E-Bike" für nur spezielle E-Bike-Typen in Abgrenzung zu "Pedelecs" definieren zu wollen). Hier ein nettes Beispiel für "bike packing extrem": Workpacking: Bikepacking extrem - M...omade - Alltag, Arbeit, Abenteuer (Buch), wie die Dinge interpretiert werden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/12/2409:21 PM
In Antwort auf: veloträumer
denn bike packing heißt eigentlich nichts anderes als Velo + Gepäck (und in englischensprachigen Foren/Gruppen üblich so verstanden).
Der Meinung war und bin ich auch. Lediglich die Eröffnung dieses Threads hat mich ins Grübeln gebracht. Eigentlich geht es hier in dem Thread um bikepacking ohne Gepäckträger.
Auf rennrad-news gibt es überigens einen aktuellen Artikel "Bikepacking Anfänger auf Tour".
Der Berichter war mit Gepäcktaschen auf Gepäckträger unterwegs. Dass es sich bei der Tour um "Bikepacking" handelt, wurde dort (wo sicher zahlreiche User auf längeren Touren mit Arschrakete statt Gepäckträger unterwegs sind) nicht angezweifelt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2402:18 AM
Die Meinung teile ich ebenso - von Anfang an und nach wie vor. Es gibt nur parallel die mE marketinginduzierte Umdeutung und Versuch der Reduzierung auf bestimmte Settings.
Danke für den schönen Link, ein toller Reisebericht am frühen Morgen zu lesen 😊. Die Essenz - Spaß soll es machen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2405:48 AM
In Antwort auf: veloträumer
Radfahren mit Gepäck ist IMMER minimalistisch,...
Definiere minimalistisch. Wenn ich es mit meiner zweiten Leidenschaft, dem Ultraleicht-Fernwandern vergleiche, ist das Gepäck auf einer Radtour gerade Luxus und m.E. nicht minimalistisch! Im Rucksack habe ich inklusive zeitweise bis zu 3-4 kg Essen und Trinken maximal 8 bis 9 kg, das ist wirklich sehr reduziert. Im Vergleich dazu kann man in Satteltaschen fast Zeugs ohne Ende reinpacken. Alles eine Frage der Sichtweise und der Relation.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2408:12 AM
In Antwort auf: SchottTours
In Antwort auf: veloträumer
Radfahren mit Gepäck ist IMMER minimalistisch,...
Definiere minimalistisch. Wenn ich es mit meiner zweiten Leidenschaft, dem Ultraleicht-Fernwandern vergleiche, ist das Gepäck auf einer Radtour gerade Luxus und m.E. nicht minimalistisch!
Nunja, es wird schwer, demgegenüber ein noch größeres Extrem zu finden. Allerdings findet man fast immer Ausnahmen von Aussagen. Deren Wahrheitsgehalt läßt sich darüber aber kaum neu bewerten. Hier vielleicht: Survivaltraining ganz ohne alles andere, was man gerade zufällig auf dem Leib trägt. Das ist dann noch minimalistischer.
Im Verhältnis zur überwiegenden Masse, zum Reisen mit Auto, ist Radreisen dagegen tatsächlich grundsätzlich minimalistisch. Die meisen Damen, die ihre Herren das erstemal auf einer Radreise begleiten wollen, sind gewöhnlich entsetzt, wie wenig Kleidung, ibs Unterwäsche sie mitnehmen "dürfen". Und selbst wer mit Zug oder Flugzeug verreist, schaut kaum derartig auf Masse und Maße wie ein Radreisender.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2408:25 AM
Nur ganz am Rand - es gibt genug Damen, die ganz ohne Herren unterwegs sind, weit, lang, ganz selbstständig. und noch mehr, die keine Tipps bzgl. ihrer Reisekleidung oder bzgl Art und Anzahl von Unterwäsche oder (nächstes Klischee) Kosmetika bedürfen. Vielleicht mal Deinen Bekanntenkreis überdenken.
Auch jeder Radreisenden, weiblich, ist bewusst, was sie möchte, was ihre Bedürfnisse auf Reisen sind, auch auf Rad oder zu Fuß, kennt ihre Grenzen - und braucht weder Belehrungen noch Leistungswettkämpfe.
Bei manchen "Herren der Schöpfung", die ich so erlebe - auf Radreisen, auf den CPs und in den Bergen-, zweifle ich daran.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2410:17 AM
Das ist wirklich Altherrendenken und Altherrensprech, wie so manches in diesem Forum. Ich kann Lionnes Reaktion vollständig verstehen, habe ähnlich reagiert.
Zwei meiner Kolleginnen, Anfang und Mitte Dreißig, sind kürzlich solo mit ihren Gravelrädern durch Italien und Schweden gereist, mit Arschrakete und Co., Übernachtung im Zelt, über Warmshowers und was gerade so möglich war. Sie sind gar nicht auf die Idee gekommen, meine jahrzehntelange Reiseraderfahrung (bin auch schon Ü60 und mit klassischer Ausrüstung unterwegs gewesen) anzuzapfen. Ich glaube, das ist denen alles viel zu altbacken, sie wollen ihre eigenen Erfahrungen machen, ihren eigenen Weg gehen, ihren eigenen "Style" leben. Genauso wenig kämen sie auf die Idee, hier im Forum zu stöbern, da gibt es wohl jede Menge attraktivere Möglichkeiten in Social Media-Kanälen für Jüngere, als hier dem Geknötter der alten "Herren" zu folgen.
Im Pedelecforum gibt es tatsächlich Kollegen, die so Sätze schreiben wie "Habe jetzt für Frauchen einen Tiefeinsteiger gekauft"...
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2411:36 AM
In Antwort auf: SchottTours
In Antwort auf: veloträumer
Radfahren mit Gepäck ist IMMER minimalistisch,...
Definiere minimalistisch. Wenn ich es mit meiner zweiten Leidenschaft, dem Ultraleicht-Fernwandern vergleiche, ist das Gepäck auf einer Radtour gerade Luxus und m.E. nicht minimalistisch! Im Rucksack habe ich inklusive zeitweise bis zu 3-4 kg Essen und Trinken maximal 8 bis 9 kg, das ist wirklich sehr reduziert. Im Vergleich dazu kann man in Satteltaschen fast Zeugs ohne Ende reinpacken. Alles eine Frage der Sichtweise und der Relation.
Das kann man auch noch reduzieren, gibt eine medienbekannte Ultraleichtwanderin und Autorin, die hat weit weniger dabei. Letztlich läuft es auch beim Wandern auf die selben Unterschiede der Rahmenbedingungen heraus: Brauchst du ein halbes oder ein richtiges Zelt, einen Biwacksack oder gar nichts zum Schlafen? Machst du nur Hütten-/Hotelübernachtungen und Essen per Einkehr? Mit den Anforderungen an schwierige Bedingungen steigt dann auch das Rucksackgewicht. Ist ja kein Zufall, dass gewisse Bergsteiger mit Trägern und Basislagern arbeiten. Andreas (iassu) hat das schon auf den Punkt gebracht, du kanst immer eine Extrem noch über dem Durchschnitt draufsetzen. Man kann auch mit abgesägter Zahnbürste wandern, wie es einige Radler auch tun. Die Sinnfrage bleibt in beiden Fällen übrig.
Was du außerdem übersiehst: Radfahren haben ein paar andere Anforderungen in der Ausrüstung, nicht zuletzt Werkzeuge und Ersatzteile. Letztes Jahr hatte ich z.B. neue Kette und entsprechendes Werkzeug dabei, aber nicht gebraucht - dieses Jahr darauf verzichtet und prompt war die Kette fällig. Kostete dann 60 Euro im Radlagen mit Montage, obwohl ich zuhause mehrere neue Ketten zu Discountpreisen rumfliegen. Je nach Tourkonzept unterscheidet sich das auch mal drastisch und bleibt trotzdem "minimalistisch", obwohl das recht viel Gewicht ausmachen kann. Mehr "Luxus" habe ich dadurch noch nicht.
Das gilt aber auch für Kleidung u.a., weil die Anforderungen beim Radfahren andere sind als beim Wandern. Ein Wanderer kann gemütlich durch Regen mit Regenschirm laufen, ein Radler braucht bei einer Abfahrt Klamotten mit mehr Widerstandskraft. Habe auf der letzten Tour bis zu 6 Lagen am Oberkörper gebraucht, Regenhose war auch zwingend nötig nicht nur wegen Regen, sondern sogar wegen Kälte. Wohnzimmerluxus hatte ich dadurch immer noch nicht, sondern nur das Minimum, um keine gesundheitlichen Schäden zu erleiden.
Das Bevorratung mit Essen oder anderen Sachen ist zudem auch eine Geldfrage. Ich kann immer nur unmittelbaren Bedarf in kleine, teuren Bergläden einkaufen, vom 10er-Pack Taschentücher neun wegschmeißen, und dann ein paar Tage später wieder so nachkaufen, Sonnecreme für wenige Tage abfüllen usw. Ich kann aber auch mit mehr Weitsicht einkaufen, im günstigen Supermarkt mich mehr bevorraten als für einen Tag und nicht alle drei Tage Sachen nachkaufen, die ich aus Gewichtsersparnis weggeschmissen habe. Ich mache eben keinen Wettbewerb mit Sponsoren.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2412:03 PM
In Antwort auf: JDV
Zwei meiner Kolleginnen, Anfang und Mitte Dreißig, sind kürzlich solo mit ihren Gravelrädern durch Italien und Schweden gereist, mit Arschrakete und Co., Übernachtung im Zelt, über Warmshowers und was gerade so möglich war. Sie sind gar nicht auf die Idee gekommen, meine jahrzehntelange Reiseraderfahrung (bin auch schon Ü60 und mit klassischer Ausrüstung unterwegs gewesen) anzuzapfen. Ich glaube, das ist denen alles viel zu altbacken, sie wollen ihre eigenen Erfahrungen machen, ihren eigenen Weg gehen, ihren eigenen "Style" leben.
Ich auch nicht. Vor 25 Jahren, als ich mit Radreisen anfing, waren mir Foren und Internet generell weitgehend unbekannt, hatte auch keine Radreisefreunde. Eigene Erfahrungen haben die Menschen schon immer gemacht. Ich sehe noch nicht den signifikanten Unterschied zu heute. Dass sich Rädertypen und Eqiupment mit der Zeit ändern, ist nicht so wirklich überraschend. Eher gibt es mehr Varianten als Wandel. An Gravelräder passen die die alten Taschensysteme entweder gar nicht oder nur umständlich. Das ist doch der einzige Unterschied und war früher schon für Rennradreisende ein Problem. Einige haben dann Gepäckträger angepasst oder selber "Arschraketen" gebastelt. Geh mal in Fahrradmuseen und du wirst sowas wie moderne Bikepacking-Taschen finden, die 100 Jahre alt sind. Der eigene Stil macht andere Stilarten noch nicht obsolet. Die Möglichkeiten für Radreisen mit Gepäck sind begrenzt und nahezu alle längst bekannt. Ein paar optische Veränderungen sind noch keine reine Neuwelt.
In Antwort auf: JDV
Genauso wenig kämen sie auf die Idee, hier im Forum zu stöbern, da gibt es wohl jede Menge attraktivere Möglichkeiten in Social Media-Kanälen für Jüngere, als hier dem Geknötter der alten "Herren" zu folgen.
Im Pedelecforum gibt es tatsächlich Kollegen, die so Sätze schreiben wie "Habe jetzt für Frauchen einen Tiefeinsteiger gekauft"...
Da bist du auf dem Holzdampfer. Sowas findest du in Social eher noch mehr als in Foren, weil die Sprachkultur dort noch mieser ist, die Infos meist schlechter und Häme verbreitet. Pedelec-Forum sagt ja alles, eher die ältere Altersklasse. Trotzdem bleibt ein E-Bike ein E-Bike, auch wenn du in eine hippe Social-Media-Gruppe gehst. Machen dann die jungen E-Biker auf jungdynamisch mit E-Bikes, die für Opas gemacht sind. Gibt ja kaum weniger Junge als Alte, die E-Bike fahren. Also auch nichts "anderes" oder "junges". Auch hier gibt es wieder Grenzen. Fahrradfahren ist mühsam, die Leiden recht identisch, egal ob 100 Jahre alt oder in den 20ern. Die Erkenntnis wächst schnell und viele werden wir nicht mit Fahrrad wiedersehen, sondern mit E-Bike als "Funsport". Das gilt dann als hipp und Fahrrad als altbacken. Damit wird die Fahrradwelt auf den Kopf gestellt.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2412:33 PM
In Antwort auf: JDV
Das ist wirklich Altherrendenken und Altherrensprech, wie so manches in diesem Forum. Ich kann Lionnes Reaktion vollständig verstehen, habe ähnlich reagiert.
Das halte ich für Unfug. Wenn frau Gelegenheiten sucht, Altherrensprech und Muchismo und das Belächeln von Frauen aufzustöbern, dann soll sie das tun. Ich schrieb aus eigener Erfahrung (5x), daß manche Zeitgenossinnen, wenn sie das erstemal überlegen, eine Radreise zu machen, erst einmal ins Grübeln kamen, was das denn für ihr Gepäck bedeutet. Mehr nicht.
Weder habe ich behauptet, daß das alle so machen, noch daß sie es immer so machen. Ich würde gerne mal im Gegenzug wissen, wieviele Männer nicht beim ersten Mal viel zu viel Zeug mitgenommen haben. Und darum ging es: Minimalismus, und daß der relativ ist. Wer hier eine Geschlechterproblematik reinbringen muß: bittesehr. Noch ein Tip: genau lesen und versuchen, das, was geschrieben wurde, so zu verstehen, wie es gemeint ist, ist oftmals hilfreich.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2412:55 PM
Muskatreibe erinnert sich noch daran –es muss irgendwann in den 80ern gewesen sein– das erste mal so Satteltaschen (ja, man nannte sowas damals noch Satteltaschen) gesehen zu haben, die man einfach nur so auf den Gepäckträger aufstecken musste / konnte. Absolut wasserdicht hatten sie erzählt, seien diese roten Dinger. Und Reißverschlüsse konnten da auch keine kaputt gehen, da sie gar keine hatten, sondern einfach nur so zurollte. Echt cooles Zeug damals.
Aber Moden kommen und gehen. Jeder Kohorte eben ihre Produktwelt. – Und wenn du dann am Campingplatz siehst, wie lange die neuer Ausgestatteten rumfummeln müssen, bis alles fahrfertig verstaut und festgezurrt ist, guckst du nicht überheblich, sondern hast Zeit, sie um ihre breiteren Reifen zu beneiden.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2401:02 PM
In Antwort auf: iassu
... Ich schrieb aus eigener Erfahrung (5x), daß manche Zeitgenossinnen, wenn sie das erstemal überlegen, eine Radreise zu machen, erst einmal ins Grübeln kamen, was das denn für ihr Gepäck bedeutet. Mehr nicht.
Weder habe ich behauptet, daß das alle so machen, noch daß sie es immer so machen. ...
In Antwort auf: iassu
... Die meisten Damen, die ihre Herren das erstemal auf einer Radreise begleiten wollen, sind gewöhnlich entsetzt, wie wenig Kleidung, ibs Unterwäsche sie mitnehmen "dürfen". ...
Naja, komm, das hat, so verallgemeinert formuliert, schon ein Altherrengeschmäckle . Und Du hast ja nicht geschrieben, "ich kenne da 5 Paare, wo ..." (den Tipfehler hab ich mal korrigiert im Zitat ...)
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2401:13 PM
Ich habe mich an den letzten Beitrag gehängt, meine aber alle Diskutierenden. Können wir uns wieder aufs Thema zu bewegen - das hier ja ohnehin schon hin und wieder etwas ins Hintertreffen geriet und nun noch weiter aus dem Fokus zu gleiten droht?
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/13/2408:04 PM
In Antwort auf: iassu
Noch ein Tip: genau lesen und versuchen, das, was geschrieben wurde, so zu verstehen, wie es gemeint ist, ist oftmals hilfreich.
Noch ein Tipp - nochmal prüfen, was Du selbst geschrieben hast, Andreas Dein Text, wörtlich zitiert "Die meisen Damen, die ihre Herren das erstemal auf einer Radreise begleiten wollen, sind gewöhnlich entsetzt, wie wenig Kleidung, ibs Unterwäsche sie mitnehmen "dürfen". grins "
Was ist, zudem mit dem Smiley als Betonung, daran missverständlich? Falls es witzig gemeint gewesen sein sollte, nun es war eher deplatziert, missglückt.
Aber nach dieser unmissverständlich herablassenden Replik, habe ich mit Sicherheit auch den ersten Kommentar ganz richtig verstanden.
Ganz ohne Smiley.
Viele Grüße Christine
Sorry, die direkte Antwort musste noch sein. Ich bitte um Verständnis.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/14/2407:56 AM
Vielleicht nochmal zum Sprachlichen. Im Englischen gibt es bike-touring und bike-packing und so wie ich das verstehe, ist das bikepacking doch eher das leichtere, wo das Gepäck verzurrt wird, anstatt von eingehakt.
Ich persönlich kombiniere ja gerne die beiden Formen, eben wegen der Offroadfähigkeit und Aerodynamik. Trotzdem bin ich gefühlt teilweise mit doppelt so viel Gepäck wie andere Leute unterwegs, eben weil ich Angst vor einem kalten Tag habe und nicht gerne frierend im Zelt um 0300 aufwache.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/19/2402:11 PM
Natürlich kann man das Gewicht bei Fernwanderungen noch weiter reduzieren, mache ich je nach Tour auch! Basislager (das sind dann Expeditionen und keine Fernwanderungen) lassen wir mal außen vor. Mein Gepäck ist jeweils der Tour angepasst und immer so minimalistisch, wie es geht. Wobei jeder einen anderen Komfort braucht oder möchte, da sind die Grenzen fließend.
Ich wollte Dir mit meinem ursprünglichen Beitrag nur verdeutlichen, dass ich bei meinen Fernwanderungen ganz genau überlege, was ich mitnehme, weil ich es AUF DEM RÜCKEN tragen muss. Ich übersehe deshalb gar nichts: auf meinen Radtouren hat sich dieses "Problem" für mich nie gestellt, weil ich quasi immer so viel mitnehmen konnte, wie ich wollte, es war/ist immer genügend Platz - und das Gewicht war für mich auf dem Rad immer zweitrangig. Z.B. nehme ich auf Radtour natürlich mein 4 kg-Hilleberg-Zelt mit, auf Wanderung doch lieber das 600g-DCF-Zelt. Und glaube mir, man plant das schon sehr genau und weitsichtig mit dem Essen und anderen "Consumable Products", wenn man zu Fuß unterwegs ist. Das ist ein ziemlich zeitaufwändiger Teil der Planung! Dass Wanderer jedoch gemütlich mit dem Regenschirm durch Regen laufen können und Radler hier viel mehr den Wetterunbilden ausgesetzt sind, halte ich dann doch für ziemlich arrogant. Radler können viiiiel schneller einen Unterstand aufsuchen, wenn es zu heftig wird, Wanderer sind über einen viel größeren Zeitraum dem Wetter ausgesetzt. Wenn ich meine Touren vergleiche, waren unangenehme Stunden und Tage durch schlechtes Wetter als Wanderer viel bedeutsamer und heftiger als beim Radeln.
Aber gut, war mir eigentlich klar, dass mein Post von Dir zerpflückt wird. Eigentlich darfst Du hier nur eine vergleichende Meinung haben, wenn Du beides praktizierst. Tust Du aber nicht. Von daher sind viele Deiner Aussagen ziemlich theoretischer Natur.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/19/2402:19 PM
Ich finde, das Minimalisieren ist schlicht ein weiter Bereich und relativ. Das war es auch, was ich weiter oben audrücken wollte. Es hängt von soviel verschiedenen Vorgaben ab, wie weit wer minimieren kann und will. Äußeren Bedingungen und subjektiven Bedürfnissen. ZB auch von im Alter nicht gerade zunehmenden körperlichen Fähigkeiten. Uswuswusw. Ich denke, auf diesen gemeinsamen Nenner könnte man sich einigen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/26/2402:40 PM
Ich kann mich erinnern, dass wir vor unserer GR20 Tour (Korsika überquerung) mit der Stoppuhr vor dem Trangiakocher saßen und abstoppten, wie viel Spiritus wir benötigten, um die für uns erforderliche Menge Wasser zu erhitzen. Genau so viel nahmen wir dann auch mit (etwas Reserve dazu). Ähnlich versuchten wir bei allen anderen Ausrüstungsgegenständen zu minimieren. Löcher hatten wir dabei nicht in die Trekkingstiefel gebohrt aber sonst schon sehr viel getan, um das Rucksackgewicht zu minimieren. Das war 1985. Wenn man täglich bis zu 8h mit Rucksack bis auf 2000m Höhe unterwegs ist, macht es schon was aus, ob man 23kg oder 18kg im Rucksack hat. Die arithmetische Rucksackverträglichkeitsvormel sagt ja: Geht das Rucksackgewicht gegen Null, steigt der Tragekomfort ins Unendliche. Letztlich war das auch dann ein Grund, die Welt mehr mit dem Reiserad die Welt zu erkunden. Da geht es gepäckmäßig doch etwas komfortabler. Wenn es aber einer sportliche Ambitionen hat, so wenig, wie möglich aufs Rad zu packen, dann ist Bikepacking wahrscheinlich der richtige Ansatz.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 09/30/2406:04 PM
Kleiner Nachtrag zu diesem Faden, der auch mir Nichtgraveller im Nachhinein nun doch noch was gebracht hat:
Ich fahr nicht mehr viel Rennrad. Bisher schob ich die mangelnde Motivation auf altersbedingte Leistungsdefizite. Nun hab ich aber durch die hier ausgetragene Arschraketen-Diskussion meine alte Ortlieb Saddle Bag mal wieder ausgekramt (die man als Mini-Arschrakete sehen könnte), mit den nötigsten Utensilien bestückt und am Sattel angeschraubt.
Und hastunichgesehn: da passt neben der dünnen Regenjacke sogar noch eine Brotzeit rein. Plötzlich machts wieder Spaß, mit dem Renner auch mal wieder weiter als 20 km zu fahren.
Anscheinend wars weniger das fortschreitende Alter als vielmehr der mangelnde Stauraum, der mich den Renner hat am Haken verstauben lassen.
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 10/01/2409:22 AM
Indiesem Zusammenhang sind auch Gravelbikes eine ganz gute Variante, wieder mal eine Rennradrunde zu drehen. Viele älterenRennradler haben ihre bockharten Räder auf 25mm oder breiter aufgerüstet (falls möglich), weil der Bock dann viel komfortabler ist. Vielleicht noch einen höheren Vorbau und schon macht die Fuhre wieder mehr Spaß undnist praktisch genauso schnell. Die richtige Mischung machts eben immer wieder.