In Antwort auf: Sickgirl
Also die Anzahl der Kettenblätter sagt nichts über die Bergtauglichkeit aus. Bin mit nur einem Kettenblatt gut durch die Alpen gekommen.

Das hast du schon häufiger geschrieben. zwinker Nichtsdestotrotz häufen sich in letzter Zeit wieder auffällig die Threads, in denen Menschen um eine Anleitung bitten, wie sie die Übersetzung ihres Rades bergtauglicher machen können. Und das ist für mich ehrlich gesagt einer der größten negativen Punkte des derzeitigen Bikepacking-/Gravelbike-Trends. Rad Fahren ohne Motor wird gerade sehr stark in eine Richtung gehypt, die fitte Menschen anspricht. Es mag ja sein, dass man bei einem leichten Rad und leichtem Gepäck eine größere Übersetzung treten kann, aber sooo groß ist der Unterschied meiner Erfahrung nach auch nicht, zumindest dann nicht, wenn die Anstiege wirklich steil werden. Ich würde mich daher ungern darauf verlassen wollen, dass eine Gravelbike-Übersetzung schon langen wird. Meine Befürchtung ist, dass ich wenn ich mit dem Anforderungsprofil Reiserad mit nicht allzu sportlicher Sitzposition und ausreichend kleiner Übersetzung in einem Fahrradladen aufschlagen würde ohne längere Diskussionen auf ein Pedelec verwiesen würde. Oder es würde mir wie einstens in den Achtzigern erklärt, dass ich einfach trainieren müsse und dass man sich mit der Zeit schon daran gewöhnt. Das finde ich schade.

Was die vielen Taschen und die umständliche Befestigung angeht: ich bin so alt, dass ich mich noch an die Zeit erinnern kann, in der es nur mit Riemen zu befestigende Packtaschen gab. Ich fand das damals lästig. Und ich weiß nicht, ob ich dahin zurückwill. Was nicht heißt, dass ich nicht einige der Packtaschenkonzepte fürs Bikepacking sehr gut finde, z.B. Rahmen- und Oberrohrtaschen. Arschrakete gehört nicht dazu. Wir haben die schon lange existierende große Ortlieb-Satteltasche und auch ich gehöre zu denen, die das Bein nur noch schwer über den Sattel bringen, wenn sie gut gefüllt ist.