Hallo Forumslader-Bastler,
ich beobachte euren regen kommunikativen Austausch schon eine ganze Weile (Kondensator in Reihe? Parallel? Geschwindigkeitsabhängig dazuschalten?). Ich persönlich finde es immer Klasse wenn Leute sich an Neuland heranwagen. Und schließlich ist Winterzeit auch Bastelzeit. Dennoch möchte ich mich zu dem Thema ein wenig kritisch äußern (dürfen).

Grundsätzlich:
NiMh-Akkus, beispielsweise Typen in der Bauform AAA mit 1.2V/1000mAh finden es nicht besonders dolle, wenn versucht wird , bei Kälte 500mA in sie reinzuquetschen; nach ein paar Ladezyklen wird der Akku massiv an Kapazitätsverlust leiden. Dies äussert sich in einem erhöhten Innenwiderstand, der bewirkt das die Spannung bereits bei recht niedrig entnommenem Strom absinkt. Schaltet man die Last wieder weg, steigt sie allmählich wieder (zum Begriff der 'Geisterladung'). Aber das nur am Rande.

Problematischer ist viel mehr der Umstand, daß man von einem Laden im Sinne eines vernünftigen Ladens (für NiMh-Akkus mit Konstantstrom bzw. mittels Impulsladeverfahren) nicht im Geringsten gesprochen werden kann.
Ein 1000mAh Akku bekommt einfach das, was der Dynamo an Strom bereitstellt, mal viel zu viel (500..600mA), und dann wieder fast keinen (erinnert mich fatal an das Märchen von Hänsel und Gretel bei dem die Hexe die Gretel mästet und den Hänsel hungern lässt. Letzterer gibt ihr dann den Tritt in den Ofen...). Ihr werdet euch die - darauf empfindlichen - NiMh-Akkus nach ein paar Wochen kaputtladen. Kapazitätsärmere, umweltfeindliche NiCd-Akkus machen das eher mit.

Mein Ansatz:
Eine Lösung wäre eine Schaltung die eine Konstantstromquelle darstellt und den Akku mit ca 1/10tel bis max. 3/10tel seiner Nennkapazität lädt und bei erreichenn der Ladeschlußspannung zuverlässig abschaltet. Tips und Schaltungen dieser Art sollten wohl in diversen Elektronikforen wie loetstelle.net und mikrocontroller.net auffindbar sein. Alles andere ist Grundschulgebastel, ein gleichzeitiges Laden und entladen führt zu völlig indifferenten Zuständen.

Um fünf in Reihe geschaltete NiMh-Zellen à 1.2V/2500mAh zu laden, empfiehlt es sich das für die Schaltung 9-12VDC bei ca. 300...600mA am Eingang zur Verfügung steht **. Ob das ein Nabendynamo bei 20km/h zu leisten im Stande ist glaube ich eher nicht. Und ob Trickschaltungen mittels Diode/Elko zur Spannungsverdopplung so hohe Ströme bereitstellen können, glaube ich ebenfalls nicht, zumal man hier auch nur auf ein eta mit 0.4 kommt. Besser wäre es, die Spannung einen Axa HR gleichzurichten und in Reihe hinzuzuschalten, dann geht zwar der gesamte Wirkungsgrad in die Knie, man hat dann jedoch bei konstanter Fahrgeschwindigkeit realistische und vernünftige(!) Voraussetzungen.


Beste Grüße,
Joachim




** Kleine Nebenrechnung: Bei Ikonst=500mA und Tlade=1.4xCaccu dauert ein kompletter Ladezyklus 7h. Welch' eine Mühsal. Es stellt sich die Frage ob man ein GPS nicht direkt am Dynamo betreiben und mittels Goldkap für eine Minute puffern sollte...