Eine Lebensrealität aus Bayern - eine jüngere Bekannte wurde mit anderen Referendar:innen vom zuständigen Ministerialbeamten begrüßt, wie man so blöd sei, Lehrkraft werden zu wollen. Es war nicht als Spaß gemeint. Die Tochter einer Freundin erlebte aktuell noch im Studium ähnliches plus den Hinweis, dass es weder eine Übernahmegarantie gäbe, noch eine sichere Beschäftigung, erst recht keine Verbeamtung und dafür eine Bereitschaft zum regelmäßigen und spontanen Umzug vorausgesetzt wird. Sie entschied sich für einen anderen Berufsweg.
Der Spaß, dass angestellte Lehrkräfte über die Sommerferien regelmäßig frei gestellt werden, ist hinlänglich bekannt.
Wenn schon vom Arbeitgeber - dem bayrischen Staat - keine Wertschätzung kommt, dann darf sich dieser nicht beschweren. Davon abgesehen, dass in den letzten Jahren kontinuierlich abgebaut wurde. Nun sich über Mangel an Lehrkräften beschweren, ist fast schon satirereif.
Und auch bei KiTas darf man hinterfragen, warum der Beruf an Attraktivität verloren hat.
Die Zeiten, dass Frauen die schlecht bezahlten Care Berufe ausübten, schließlich verdient der Mann, sind vorbei - von einem Salär könnte man in unserer Gegend kaum leben.
Es gibt Gründe, warum in manchen Berufsbereichen der Mangel besonders eklatant ist. Im Pflegebereich würde ohne osteuropäische Kräfte nichts mehr funktionieren. Viele Grüße Christine