Ich lese in diesem Faden immer wieder "ökonomisch vertretbar" oder vergleichbare Geld-Geschichten als Gegenargumente. Das kommt ursächlich immer von diversen Lobby-Gruppen -- eine Lobby ist etwas, das die Bahn leider nicht hat.
Niemand von uns würde sich Auto fahren oder fliegen leisten können, wenn wir als Gesellschaft, vertreten durch die von uns gewählte Regierung, nicht immer wieder gewaltige Geldströme in die Automobil- und Flug-Infrastruktur leiten, und eben nicht in die Bahn- und Fahrradinfrastruktur. Man vergleiche einfach mal die Pro-Kopf-Ausgaben für Auto-, Bahn- und Fahrrad-Mobilität in unseren Nachbarländern mit den unseren. (Dasselbe Problem haben wir auch mit der Mobilfunk-Infrastruktur und der Post). Was wir an Gelder allein in Autobahnbau, Lärmschutz, die Beseitigung von Umwelt- und Gesundheitsschäden durch den Auto- und LKW-Verkehr stecken, dafür könnten wir uns eine deutsche Bahn mit goldenen Klobrillen und silbernen Fahrradabteilen leisten
Es ist keine Frage des Geldes, es ist eine Frage der Prioritätensetzung. Und die liegt im Moment komischerweise auf der Realisierung von 40 Jahre alten Plänen für den Autobahnneubau, obwohl selbst die Instandhaltung der existierenden Verkehrsinfrastruktur, insbes. Brücken (egal ob Bahn oder Auto) nicht hinterherkommt. Auch für Rüstungsprojekte oder gewaltige Überkapazitäten von LNG-Terminals oder Corona-Hilfen für Großkonzerne oder Fördergelder für Intels neue Chipfabrik sind von heute auf morgen Milliarden da. Also frei nach Rothschild: Das Geld fehlt nicht, es bekommt nur jemand anderes.
LG Erik (der eigentlich sehr gerne Bahn fährt, aber die DB machts einem nicht gerade leicht)