Es ist immer so eine Sache, damit zu argumentieren, daß es anderswo besser oder schlechter sei. Die Schlußfolgerungen aus solchen Gegenüberstellungen sind nicht einfach zu fassen. Wenn sich hier jemand beklagt, daß der Wein die falsche Temperatur hat, zuviel Muskatnuss in der Suppe ist oder zu wenig Frauenparkplätze im Parkhaus reserviert sind: Soll man dann mit der Afrikakeule winken? Wo sind Erwartungen berechtigt, wo dekadent?
Wenn ein afrikanisches Medium die Zustände hier in Deutschland beklagen wollte, dann wären die afrikanischen Zustände durchaus ein Thema. Dietmar hat aus der NYT zitiert und Zustände in Amerika dagegen gehalten. Das ist in meinen Augen legitim.
Im Übrigen weiß ich von meinem inzwischen verstorbenen Bruder, der in den USA aufgewachsen ist, dass er immer bei seinen Bekannten Erstaunen hervorrief, wenn er beteuerte, dass man in Europa kein Privatfahrzeug brauche, weil man überall mit der Bahn hinkomme.