Es ist schon so, dass der Zustand der Bahn weiterhin zum Heulen ist, man aber mit ein bisschen Zeit doch ganz gut zurecht kommt. Man muss eben wissen, wie man das System austricksen kann.
Ich habe mich an einer Osterreise von Oebisfelde (Etappenziel meiner aktuellen Radreise) nach Bonn versucht. Ich habe dann erstmal die Reisedistanz verringert, in dem ich noch Donnerstag Abend von Oebisfelde nach Hannover gefahren bin. Ohne Probleme. Dann wollte ich eigentlich Freitag früh los, um dem dicken Verkehr zuvorzukommen. Aber Feiertag und früh passt bei mir schlecht zusammen. Also nicht um 7, sondern erst um halb 10 ausgecheckt. Am Hauptbahnhof erstmal zur Sicherheit gar nicht erst versucht, den empfohlenen RE nach Bielefeld zu nehmen, sondern mit der halbleeren S-Bahn nach Minden gegondelt. Umgestiegen in den mäßig besetzten RE nach Oberhausen. Siehe da, in Bielefeld wurde es voll, war mir aber egal, ich hatte meinen Platz ja schon. In Hamm sollte es dann mit dem RE Richtung Krefeld über Köln weitergehen, der kam aber schon knackevoll an, und ich hatte keinen Bock, mich da ins Getümmel zu stürzen. Nach 10 Minuten Chaos an den Türen konnte der RE (ohne mich) dann endlich abfahren. Ich bin dann zum Nachbargleis geschlendert, wo nur wenige Minuten später ein RE nach Venlo über Düsseldorf bereitgestellt wurde. In dem fand ich ein Plätzchen. Durch einige Verspätungen und weil auch der RE in Hagen brechend voll wurde, habe ich dann nochmal umgeplant und bin in Wuppertal-Barmen in die noch fast leere RB nach Bonn umgestiegen. Von der Fahrrad-Ecke zur Tür war nochmal ein Abenteuer, aber ihr glaubt gar nicht, wie viel Platz man in einem überfüllten Wagen mit dem Zauberspruch "Wenn sie mich jetzt rauslassen, haben Sie gleich mehr Platz. Sonst muss ich bis Düsseldorf weiterfahren" bekommt.
Fazit: Zwei Stunden später als nach regulärer Fahrplanauskunft angekommen, aber trotz fettem Reiseverkehr weitgehend ohne Stress.