Leistung = Drehmoment * Drehzahl / 9,55 [Dimensionen: Watt , Nm, min-1] Aufgelöst nach dem Drehmoment ergibt sich: Drehmoment = 9,55 * Leistung/Drehzahl Nun, ich bin kein Physiker, aber das Systemgewicht als abhängige Variable suche ich in dieser Gleichung vergeblich.
Warum das Systemgewicht trotzdem bei der Gesamtbetrachtung wichtig ist habe ich bereits erläutert:
Zitat:
Peter braucht nach eigener Aussage eine möglichst kleine Übersetzung, um mit dem Extremgewicht überhaupt einen Berg hochzukommen. Er fährt also bergauf am Limit und mit maximaler Kraft, weil er vom Berg und vom Gewicht dazu gezwungen wird. Auf ebener Strecke wird er nicht dazu gezwungen, mit maximaler Kraft zu fahren. Ich schätze er fährt dort wie die meisten Reiseradler in seinem Wohlfühltempo und das dürfte das Ritzel kaum belasten. Am Berg kommt er mit hohem Gewicht viel schneller in den Bereich, wo kein flüssiges kurbeln mehr möglich ist, aber mit seinem hohen Eigengewicht kann er so viel Kraft auf die Pedale bringen, das der trotzdem hochkommt und das ist die schädliche Belastung. Man kann also keinesfalls sagen, das die Ritzel immer die gleichen Kräfte aushalten müssen. (abgesehen vielleicht vom Einzelzeitfahren bei der Tour de France) Kann ja jeder mal selbst fühlen auf der nächsten Tour.
Noch mal kurz: durch sein hohes Gesamtgewicht wird er am Berg frühzeitig dazu genötigt, mit maximalem Einsatz zu fahren.
Aber jetzt zur Formel: Drehmoment = 9,55 * Leistung/Drehzahl Der absolute Spitzenmann Bjarne Ris fährt nach deinen Angaben über 7 Stunden 250W mit 66 Umdrehungen was nach der Formel 36Nm ergibt.
Wenn Peter kurzzeitig 150W schafft und bergauf mit 40 Umdrehungen fährt, dann hat er auch schon 36Nm. Den gleichen Wert wie die absolute Weltspitze und mehr als der Durchschnittsprofi.
Bei den Leistungswerten muss man folgendes noch bedenken: Peter kann kurzfristig recht hohe Leistung erreichen, weil er eben kein Rennen fährt und beliebig Pause machen kann. Er fährt auf Radreise garantiert nicht 7 Stunden durch. Wenn er in den Anden unterwegs ist, kann er für einen 4000er Pass mehrer Tage brauchen und zwischendurch noch viele weitere kurze Pausen. (Essen, Trinken, Fotografieren) Ich fahre auf Alpencross öfters mal 25% und mehr Pisten rauf und halte da oft alle paar hundert Meter an.
Jetzt zum Extremfall von Rohloffpeter: nach der einfachen Drehmomentformtel: Moment=Kraft*Hebelarm kann Peter folgendes Moment aufbringen (Peter geschätzt 110kg, Kurbelarmläge 175mm): 110kg*9,81m/s²*0,175m=189Nm!!! Dieses Moment kann er aufbringen, wenn er sich einfach nur ohne Dynamik, sondern nur wie ein nasser Sack auf das Pedal stellt.
Während Bjarne Ries sein Maximales Moment von 80Nm nur ein einziges mal in der Rennentscheidenden Phase abruft, kann Peter auf einer steilen Bergstrecke seine 189Nm alle paar Kilometer (und auch in noch kürzeren Abständen) aufbringen, wenn er z.B. schlapp macht, kurz pausiert und dann am Berg wieder anfährt und dabei sein Gewicht einsetzt. Dabei muss er keine große Leistung bringen! Würde er selbst weniger wiegen und weniger Gepäck mitschleppen, dann könnte er weit schonender Anfahren.
PS: diskutiere ich eigentlich noch mit dir oder schon mit Julius?