Industriezucker steht für mich vom Suchtpotential und den Auswirkungen noch vor Alkohol, und auf ähnlicher Stufe wie Nikotin.
Also ich kenne Niemanden, der durch zuviel Zuckergenuß einen Verkehrsunfall verursacht hat. Auch kenne ich nicht den Begriff "Passivzuckern". Oder anders ausgedrückt: durch übermäßigen Zuckergenuß wird keine andere Person in gesundheitlicher Hinsicht in Mitleidenschaft gezogen.
Das ist schon richtig.
Aber die Anzahl der Menschen der sich selbst durch übermäßigen Zuckerkonsum schädigen, ist dermaßen hoch, und die Auswirkungen so dramatisch (gesamte gesundheitliche Folgen in der Bevölkerung addiert), dass es mMn die kompletten Auswirkungen, auch die von dir noch beschriebenen, des Alkohol locker in den Schatten stellt.
Nikotin sicher nicht.
Der Zucker arbeitet halt eher unauffällig, Fettgewebe wirkt erstmal nicht so dramatisch, stellt aber u.A. Hormone her, was den kompletten Hormonkreislauf ändert (je mehr Speck desto mehr Östrogen hat der Mann), Diabetes tötet wenn dann langsam und über spätfolgen des Diabetes.
Man muss sich schonmal ne Weile paar tausend übliche Patienten anschauen die auf Normalstationen, in Ambulanzen und auf Intensivstationen aufschlagen um zu sehen, wie dramatisch das mittlerweile geworden ist. Das ein Großteil der Bevölkerung sich durchs Essen krank macht.
Wenn man allerdings den Blick nicht hat, findet man das vllt. halb so schlimm. Wie der Diabetiker der einem sagt: was soll ich Diät halten, ich spritz mir einfach mehr insulin.
Die Vorstufe, "was soll ich mich im Zuckerkonsum einschränken, wenns schief geht, gibts ja was von Ratiopharm", ist da nicht weit entfernt.
edit: Meinen Kaffee hab ich aber auch gerade mit Kristallzucker/Saccharose gesüsst. Die Menge macht das Gift.