Ich nehme die Deutsche Bahn ja nicht allzu oft in Anspruch, aber ich staune tatsächlich immer wieder, was in einem Bahnbetrieb alles NICHT funktionieren kann.
Fest eingeprägt hat sich die Abfahrt in München zu unserer Ostseeküste von Lübeck nach Swinemünde (Reiseberichte) vor mittlerweilen fünf Jahren. Es ist Sonntag früher Morgen, am Hauptbahnhof ist nicht allzu viel los, aber auf unserem Abfahrtsgleis warten gefühlte 500 (oder 800, keine Ahnung) Personen auf die Abfahrt des ICE nach Hamburg. München ist Startbahnhof, Planabfahrt ist 07:00 Uhr, um 07:05 ist immer noch kein Zug zu sehen. Um 07:10 rollt er dann langsam in den Bahnsteig ein und nimmt von Beginn weg gut 20 Minuten Verspätung mit (die er bis Hamburg nicht aufholt und wir unseren Anschluss nach Lübeck versäumen).
Neben der eigentlichen Verspätung war das Bemerkenswerte an der Geschichte dann auch die regelmäßige Sprach-Durchsage zu jedem Halt, die in etwa lautete: "Wegen verspäteter Bereitstellung am Bahnsteig des Abfahrtsbahnhofes erreichen wir unseren nächsten Halt Bahnhof XY mit einer Verspätung von 20 Minuten ". Im Verständnis des Schaffners haben da also offensichtlich dunkle Mächte gewirkt, mit der man die Verspätung erklären und einen Schuldigen präsentieren konnte.
Wie gesagt, es war Sonntag früher Morgen, am Bahnhof in München kaum etwas los und für uns Laien nichts erkennbar, warum unser ICE nicht bereits um 06:45 hätte bereitstehen können.
Im weiteren Verlauf unserer Reise und dann der Rückreise hatten wir einige weitere kuriose Bahn-Erlebnisse, aber das ist eine andere Geschichte. Irgendwo steckt da der Hund drinnen, ganz tief.