. . . . eigentlich eine Schande, dass die DB es nicht ermöglicht - weder über Internet, Telefon oder Reisezentrum - so eine triviale Verbindung von Bremen nach Paris zu buchen.
wissen wir denn wirklich, ob es die DB oder die SNCF zu vertreten hat?
Es gibt viele Indizien dafür, dass es am französischen System liegt. Der Deutschen Bahn kann man allerdings vorwerfen, dass sie keine besonderen Anstrengungen unternimmt, das zu ändern, obwohl sich der Konzern bis nach China in Sachen Globaliserung engagiert. Eine andere deutsche Ursache liegt darin, dass die ICE-Züge nach Frankreich keine Fahrradmitnahme bisher anbieten. Es besteht also für die deutschen Züge kein Bedarf, dann sind die französischen Züge schon ganz ohne Interesse. Ein paar Gründe, warum das französische Buchungssystem offenbar sehr problematisch ist (ob es jüngste Verbsserungen gibt, weiß ich nicht):
1) Die Velobuchung war selbst für Mitarbeiter in der früheren Hotline eine Herausforderung. Als es erste Möglichkeiten gab, online zu buchen, wurde ich von der Telefonhotline auf das Internet verwiesen, da ginge es einfach. Die Serviceperson selsbt war aber damit überfordert. Tatsächlich schaffte ich es online recht einfach.
2) Es gab bereits einen grenzüberschreitenden TGV mit Velomitnahme in den Anfangszeiten der TGV-Verbindung Stuttgart - Paris. Das wurde dann recht schnell durch den TGV Duplex aufgehoben. Als diese Verbindung bestand, war es auch mögglich, eine Fahrradreservierung für den TGV zu buchen. Das habe ich einmal gemacht und dauerte knapp eine Stunde unter Zuziehung von zwei örtlichen Schalterangestellten und einer zusätzlichen Telefonkonferenz zu einer Zentrale. Der hauptverantwortliche Schalterangestellte sagte mir noch, sie glauben doch nicht, dass die Bahn für 10 Euro Bahnticket einen solchen Aufwand in Zukunft weiter anbieten wird.
3) Es gab auch vor der TGV-Zeit grenzüberschreitende Züge zwischen D und F mit Velomitnahme, das war der Nachtzug Wien - Paris (der jetzt wieder fährt, aber ohne Velomitnahme). Dort konnte man mit der intanionalen Fahrkarte und gemäß deutschem Buchungssystem am Schalter das Velo einbuchen. Wie im Fall 2) funktionierten auch zu dieser Zeit keine Buchungen von Velos in innerfranzösischen Zügen, egal ob Nachtzug oder TGV. Der Nachtzug Paris - Wien war aber wohl auch deutsch/österreichsiches Material.
4) Eine Velobuchung ist über die DB in mehreren europäischen Ländern möglich. Leider kenne ich nicht viele Länder. Es geht jedenfalls für alle Fernzüge in der Schweiz, in Österreich und früher mit Nachtzügen auch nach Italien und nach Tschechien. Inneritalienische Fernzüge gab es damals aber nicht mit Velomitnahme. Wie das heute mit velofreundlichen ICs in Italien aussieht, weiß ich nicht.
5) Wer eine Bahncard besitzt, bekommt für verschiedene europäische Bahnunternehmen ebenfalls Rabatt (Railplus). Das gilt z.B. auch für Italien, aber nicht für Frankreich. Anders gesagt, wir haben mit dem Nachbarland Frankreich weniger Kooperationsvereinbarungen als mit einem Nichtgrenzland. Zwar gibt es für die Elsassregion übergreifende Regionalangebote, beozogen auf ganz Frankreich sind aber kartengebundene Vergünstigungen tot.
6) Die Buchungsprobleme umfassen nicht nur den Velotransport, sondern auch Personenfahrkarten im Regionalverkehr. Regionalverbindungen, die nicht im Bereich Schweiz/Österreich liegen, könne über die DB nur bedingt gebucht werden, offensichtlich aber mehr Verbindungen innerhalb Italiens als Frankreichs. Ich konnte z.B. für Italien Genua - Bologna buchen (nicht die Radkarte, nicht alle Bahnhöfe), in Frankreich scheiterte die Buchung für Regionalzug jenseits des Elsass gänzlich (max. bis Mulhouse oder Belfort, weiß nicht mehr genau.).