Off-topic#930815 - 04/20/1302:50 PMRe: Der richtige Reifen Luftdruck???
[Re: HyS]
hawiro
Unregistered
In Antwort auf: HvS
[ ... ]Bei meinen 28er Laufrädern hatte ich immer viel schneller ein 8er
Dann waren die 28er-Laufräder entweder schlecht gebaut, es war schlechtes Material, oder beides. Sorgfältig aus gescheitem Material aufgebaute 28er gehen genauso wenig kaputt wie 26er. Inzwischen hat sogar der erste MTB-Fahrer ein Downhill-Rennen auf einem 29er-Trail-Bike gewonnen, also im Prinzip Leichtbaumaterial. Die Laufräder haben das offensichtlich problemlos weggesteckt, und die ganzen Fahrer mit ihren 26er-Downhill-Ballermännern haben wohl ziemlich sparsam geguckt. Wenn Du es nicht glaubst, guggst Du z.B. hier.
In Antwort auf: HvS
[ ... ]Der Trick ist: 26er Laufrad mit dicken, leichten, modernen Reifen, dann hat man die Stabilität von 26er Laufrädern, die Fahrsicherheit von breiten Reifen und den Umfang und damit den Abrollkomfort von dünnen 28er Laufrädern.
Herr Stiener verbiegt aber die Realität so wie es ihm ins Argumentationskonzept passt. Oder ignoriert Fakten, wenn es nicht in sein Weltbild passt. In Summe macht er sich einfach nur lächerlich unglaubwürdig, wenn er behauptet:
"Mehr Vielseitigkeit", weil es angeblich mehr Reifenbreiten gibt: Für 622er gibt es von 20-622 bis 60-622 alles. Das ist mehr als er für 559er aufführt.
"Höhere Stabilität" wegen der günstigeren Speichenwinkel zur Felge: Stimmt nicht. Bei 559ern hat die Speiche quer zur Laufrichtung einen größeren Winkel als bei 622ern, was zu mehr Knick-Belastung der Speiche am Nippel führt, wenn man nicht spezielle Felgen mit schräg gebohrten Felgenlöchern verwendet. Im Zweifelsfall brechen dadurch die Speichen leichter.
"Identischer Leichtlauf": Das ist mein Lieblings-Aufhänger. Die Studie, die Herr Stiener zitiert, geht von einer völlig glatten Fahrbahnoberfläche aus. Bei Unebenheiten in der Fahrbahn (also in der Realität) haben 622er deutliche Vorteile, weil sie leichter über Unebenheiten rollen und weniger in Schlaglöcher einsacken. Das sind schlichte physikalische Gegebenheiten, die man nicht wegdiskutieren kann. Es wird schon seine Gründe haben, weswegen die komplette Weltelite im MTB inzwischen auf 622er umgestiegen ist.
"Mehr Komfort": Herr Stiener macht das rein an der Reifenbreite fest. Die gleichen Breiten (oder sogar noch größer, siehe oben) kann man auch auf 622ern fahren. Da besteht also kein Vorteil der 559er. Da 622er weniger in Schlaglöcher einsacken und leichter über Hindernisse rollen, haben diese bei gleichen Reifenvoraussetzungen also sogar deutlich mehr Komfort als 559er. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.
"Besseres Rahmendesign": Kommt darauf an. Für Fahrer unter 1,7 m ja, für Fahrer über 1,85 definitiv nein. Dazwischen kann man drüber streiten.
"Echte Frontfederung": Jau. Super Vorteil der 559er. Ich weiß nicht, in welchem Paralleluniversum Herr Stiener lebt, aber die ganzen 622er mit Front- oder Vollfederung, die es auf diesem Planeten gibt, hat Herr Stiener offensichtlich noch nicht gesehen.
"Überzeugende Fahreigenschaften": Ich bin wenige so unangenehme Fahrräder gefahren, wie das Velotraum, das ich vor einiger Zeit mal probegefahren bin. Auf Kopfsteinpflaster unfahrbar, weil es einem die Plomben aus den Zähnen rüttelt, und auch sonst kein wirklich gutes Fahrverhalten, weil man über dem Rad statt drauf (oder besser drin) sitzt. Kippelig, nimmt jede Querrille mit usw. Die anderen Räder mit ähnlich unangenehmen Fahreigenschaften, die ich gefahren bin, waren auch alles 559er (MTBs zu Zeiten, als es noch keine 29er gab).
Zusammenfassend kann man also sagen, dass Herr Stiener mal einen kurzen Abgleich mit der Realität machen sollte. Aber das wird sicherlich nicht passieren. Andere, wie z.B. Herr Matthies von Maxx, der mir vor ein paar Jahren noch erzählt hat, dass es nichts besseres als 26er für mich gäbe, bietet inzwischen aus guten Gründen eine breite Palette von 29ern an.