Die Karte ist doch nur ein Vorgänger des Navis. Von keiner Linie leiten lassen, an jeder Kreuzung einfach nach dem Bauchgefühl zu fahren ist für mich wirklich die Alternative.
Wirklich? Die Karte als ein Endprodukt der Landvermessung hat mit der Navigation zunächst nichts zu tun. Ein Blick ins Geschichtsbuch genügt: Die Kreuzfahrer hatten erbärmliche, nach Jerusalem ausgerichtete Karten, waren aber hervorragende Navigatoren. So hat es bei Sir Francis Drake für eine Weltumsegelung, bei Vasco da Gama für die Entdeckung des Seewegs nach Indien, gereicht. Brauchbare Landkarten gab es erst Jahrhunderte später, mit der Weiterentwicklung der Mathematik. Hervorzuheben ist hier der z. B. der ostpreußische Mathematiker Bessel, der die Landvermessung - ganz im Dienst des Imperialismus - enorm voran brachte. Karten sind eben nicht einfach, wie uns die Schreiber hier weismachen wollen. Wie bei einem Versicherungsvertrag hat es vor allem das Kleingedruckte (z. B. Projektion und Datum) und das teils aufgedruckte Kartengitter schwer in sich. Und Veloträumer kann uns sicher nach einigen Gläsern neuen Weins in einfachen Worten die Helmert-Transformation erklären, mindestens!