Hallo Christine!
Diese Diskussion ist zwar ganz nett und bislang auch noch recht sachlich geführt, aber da wir alle - was ja typisch für Radler ist

- sehr individuelle Vorstellungen von einer Tour / Radreise / Radurlaub und der "idealen" Ausrüstung haben, kann es da auch kein allgemein gültiges Ergebnis geben!
Und genau diese Einsicht hatte ich bereits bei den voran gegangenen Diskussionen rund UL bei den entsprechenden UL-Vertretern vermisst!
Der / die eine macht - aus der eigenen Definition heraus - eine sportlich / minimalistisch ausgerichtete Radreise, der andere wiederum eine Expediton mit z.T. widrigen Verhältnissen (Wetter, Klima, Versorgungsmöglichkeiten etc.), wiederum andere (und das dürfte der Großteil hier in diesem Forum sein!) wollen einfach ihren Radurlaub mit Genuss & Komfort verbringen!
Sicherlich mag es da noch mehr differenzierte "Radlerkategorien" geben, aber mit diesen 3 "Kategorien" dürften die allermeisten hier sich identifizieren können.
Sicherlich wird so ziemlich jeder hier daran interessiert sein, von vornherein (für den / diejenigen) "unwichtiges" Material nicht mitzunehmen, bzw. dies unterwegs "abzuwerfen" (Versand, Entsorgung, Abgabe an andere, etc.).
Auch ich habe über die Jahre hinweg, meine Ausrüstung den geänderten Ansprüchen und Bedürfnissen, angepasst, optimiert und reduziert. Viel weniger an (Gesamt-)Gewicht ist es aber nicht geworden...
Und da für mich meine Touren Urlaub sind, ich die wenigen Tage (3 Wochen) möglichst ohne Probleme, wie auch mit einem gewissen Maß an Komfort verbringen mag - wozu u.a. ein geräumiges Zelt, eine vernünftige Küchenausstattung, eine Kamera die in der Lage ist "gute" Bilder zu machen (die auch für einen Vortrag taugen), sowie eine gute Werkzeugausstattung gehört, oder auch (für Kurztouren in D) ein Laptop incl. Zubehör gehört - ist an
meiner Ausrüstung einfach nicht viel abzuspecken!
Was für viel ULler scheinbar selbstverständlich ist, ist für andere ein Ding der Unmöglichkeit, so da wären z.B. nicht mehr benötigte Karten / Infomaterialien / ausgelesene Bücher usw. zu entsorgen.
Bzw. das gleiche für / bei Dingen, bei denen vorsehbar ist, das sie benötigt werden auf der Tour (und wenn auch nur einmal(ig)), andere Leute / Mitradler / Einheimische zu fragen, ob man sich dieses Teil ausleihen kann, bzw. dies käuflich erwerben kann.
Auch stellt sich die Frage, ob du mit deinem Mitradler, der der "Schwergewichts- bzw. der Spediteursfraktion angehört, eine "gemeinsame" Tour gemacht hast, oder ob ihr nur eine Tour gemacht habt, bei der jeder für sich autark ausgestattet war.
Bei einer Tour, die gemeinsam durchgeführt wird, wird ja üblicherweise die Ausstattung gegeneinander abgeglichen und angepasst, so das automatisch doppelt vorhandenes wegfällt. Das gilt auch für unterwegs (in begrenztem Maße logischerweise).
Diesbezüglich stellt sich dann wiederum die Frage, wie oft du auf Dinge zurückgegriffen hast, die dein Mitradler mitgeführt hatte und auf die du daher verzichtet hast (bzw. aufgrund dessen entsorgt hast)? Bzw. wie oft du Dinge, die er dabei hatte, du dir unterwegs kurzfristig beschaffen musstest, so das die Reise, ohne Einschränkungen für beide Seiten, fortgesetzt werden konnte?
Zu guter letzt noch die Frage, wie und womit du die Massen deiner Ausrüstung ermittelt hast?
War die Waage kalibriert bzw. geeicht? Wurde die Gewichtsermittlung bei einheitlichen Temperaturen durchgeführt?
Wer Gewichtsdaten seiner Ausstattung mehrfach auf 1 Gramm genau angibt, muss sich meines Ermessens, solcher Art Fragen gefallen lassen müssen!
Ich selber habe nur von wenigen Dingen eine Gewichtsangabe, die genauer als 100g ist.
Bei dem Verpacken, des z.B. noch feuchten Zeltes am Morgen, kommen z.B. ca. 100g dazu, beim Einkauf am Abend nochmal 2-5kg, wovon z.B. das Brot für 2-3 Tage reicht, oder auch mal temporär 5L (=6-7kg incl. Verpackung) an Getränken dazu kommt...
Und wenn durch die theoretisch einzusparenden 3-25kg (beliebige Angabe) es theoretisch 28,789% schneller voran gehen würde, ja und? Wen, außer einem selber, bzw. seinem / seinen Mitradler, interessiert das?
Ausgenommen sind davon natürlich so "wichtige" Gegenstände, wie z.B. größere Mengen Hufeisen, Steine..., speziell wenn das auch noch gemeinsam auf einem Tandem transportiert werden muss, bei dem ja systembedingt beide Radler am & mit dem Gewicht kämpfen müssen! (reales Beispiel bei einem namhaften Reiseradlerduo, was auch nachzulesen ist)
Der einzige wirkliche Grund wäre da nur, einen bestimmten Rekord in einer bestimmten Disziplin, aufzustellen.
Und da ja der Großteil hier, das Radreisen, bzw. seine Touren nicht als Beruf sieht (als Berufung aber vielleicht durchaus!

) und damit auch nicht primär Geld verdient, sollte man das ganze Thema nicht ganz so ernst sehen!