Für Paris ist das recht bekannt, dass es verteilte Kopfbahnhöfe in die verschiedene Himmelsrichtungen gibt. Das ist auch historisch gewachsen und dort fahren auch alle Arten von Zügen ab. Anders ist es bei neuen TGV-Bahnhöfen auf der grünen Wiese, die weitgehend erst in diesem Jahrhundert entstanden sind, teils noch "baufrisch". Die meisten dieser Bahnhöfe werden nicht von TER-Zügen angefahren, also ohne Zubringer (nur Bus, Taxi, Leihauto), sodass du selbst hinradeln musst. Ferner sind sie oft weit außerhalb der Städte.
Ich finde beides suboptimal und halte viel davon, für sehr viel Geld unterirdische Durchmesserlinien zu bauen, damit man zwischen Fernzügen ohne Metro/S-Bahn ("RER") oder langen Fußweg umsteigen kann. In Madrid hat man das gemacht:
3. Tunnel und in New York hat man es geschafft, zumindest alle Fernzüge in einem Bahnhof zu bündeln. Bahnverkehr lebt von guten Umsteigeverbindungen und davon, dass dies einfach, schnell, bequem und ohne Bahnhofswechsel geht, auch wenn 80-90% der Leute tatsächlich nach Paris wollen, für die 20%, die weiter wollen, ist es extrem wichtig, um die Bahn konkurrenzfähig zu machen.
Von dieser Idee, zwei Bahnhöfe zu haben, einen für Fernverkehr und einen für Nahverkehr, halte ich auch nicht viel. Was ginge, ist ein neue Bahnhof für den Fernverkehr einigermaßen stadtnah, an dem alle Züge halten und auch einigermaßen sinnvoll Anschlüsse bieten und zusätzlich ein Innenstadtbahnhof nur für Nahverkehrszüge oder eventuell zusätzlich Fernzüge, die dort enden, wenn sie vorher den Fernbahnhof bedient haben.
Nach London würden wir NIE fliegen, wenn es ohne Bahnhofswechsel ginge, so ist es halt mal so mal so. Es gibt in Paris eine Umgehungsstrecke für den Fernverkehr, aber die hilft fast nur für Verbindungen, bei denen man nicht in oder bei Paris umsteigen müsste.
Also kurz: wenn man es sich wirklich sehr genau überlegt und analysiert, ist wirklich ein System, bei dem man mit einmaligen Umsteigen in einem großen Zentrum die allermeisten Verbindungen, die über dieses Zentrum führen, hinbekommt, wirklich der richtige Weg. Und die Vielzahl von Verbindungen, die man anbietet, kann man besser nutzen für das Auslassen oder Bedienen von kleineren Halten je nach Zuglinie, bei Bündelung von mehreren Linien auf derselben Strecke.