Nach der Werberede mal was ganz simples: Kleinere Laufräder sind bei identischen Naben seitensteifer. Die Körpergröße hat dagegen mit dem Laufraddurchmesser nichts zu tun. Eine Ausnahme gibt es, Fahrräder mit großen Laufrädern für besonders kleine Nutzer stoßen an einige konstruktive Schwierigkeiten. Wer mit »unharmonischem Aussehen« bei großen Fahrern mit kleineren Laufrädern kommt, darf in die Spinnerecke gestellt werden. Er hat sonst keine Probleme. Was wirklich eine Rolle spielt, ist der Zusammenhang zwischen Achsstand, Laufradgröße und Fußraum. Nachdem kurze Achsstände nach Rennradvorbild als schick gelten, gibt es immer wieder Fahrzeuge, wo schon ein Nutzer mit üblichen Proportionen bei großen Lenkeinschlägen mit den Fußspitzen ans Vorderrad stößt. Das halte ich für eine nicht akzeptable Fehlkonstruktion. Das geht einigen aber auch anders.
Was bei mir entscheidend war und ist: Ich vermeide zu viele unterschiedliche Teile. Insbesondere deshalb kommen mir 622er Laufräder nicht ins Haus. Viel Unterschied ist beim Laufverhalten von 559er und 622er Laufrädern nicht zu merken. 584 (als »27,5 Zoll« oder »650B« beworben, die Nennung des Reifensitzdurchmessers in Millimetern meiden Hersteller und Händler wie der Leibhaftige einen Kesselwagen mit vom Papst gesegnetem Weihwasser, weil da der geringe, um nicht zu sagen unbedeutende Unterschied auffallen würde) liegt noch dazwischen. Nur wurden 622er Laufräder seit etwa 1980 vorwiegend mit dünnen, 559er dagegen mit deutlich dickeren Reifen verkauft. Dieser Unterschied ist zu spüren. Auf ruppigem Geläuf bringen voluminösere Reifen wirklich Vorteile. Sonst ist vieles einfach Geschmackssache.
Nur, und ich sage es bewusst nochmal: Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich kein neues Fahrzeug kaufen.