Dein letzter Satz sagt ja alles: "Jedem das Seine!"
Ich habe mir vor ziemlich genau 20 Jahren die erste Scheibenbremse an mein MTB montiert und seither bin ich bei all meinen Rädern dabei geblieben.
Man darf auch nicht einfach "vom Rad" sprechen. Es ist schon ein Unterschied, ob man mit einem Downhill-MTB oder einem Hollandrad unterwegs ist. Im MTB-Sport gibt es heute faktisch keine Felgenbremsen mehr. Bessere Bremskraft, geringere Bedienkräfte und weitgehende Schmutzresistenz sind die Hauptgründe.
Für die etwas zögerliche Verbreitung im Strassenbereich sehe ich folgende Gründe:
- teurer in Entwicklung, Produktion und Montage
- meist höheres Systemgewicht
- die erhöhte Bremswirkung wird schlicht nicht gebraucht
- uneinheitliche Standards (= erschwerte Ersatzteilbeschaffung)
Für eine Weltreise in schwach entwickelte Gebiete würde ich vermutlich auch eine Felgenbremse verwenden. Da dies aber nicht geplant ist, bleibe ich auch weiterhin bei meinen geliebten Scheibenbremsen.
Ein wichtiger Punkt der bisher noch nicht angesprochen wurde sind die Geräusche im Normalbetrieb. Fast alle Auto- und Motorradbremsen quitschen, klingeln oder schleifen leicht an den Scheiben. Das ist egal, da diese Geräusche von Abrollgeräuschen der Räder oder den Motoren übertönt werden. Beim nahezu geräuschlosen dahinrollen mit dem Fahrrad nerven schon kleinste Schleifgeräusche. Diese sauber und anhaltend in den Griff zu bekommen ist nicht immer ganz einfach. Eine penible Einstellung und verschiedene Bremsbeläge helfen dabei. Wenn aber alles passt, gibt es schlicht nichts Besseres!