In Antwort auf: Falk
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Ein längsverschiebbares Hinterrad wäre keine Alternative, das halte ich noch immer für Murks.

Ein verschiebbares Ausfallende mit vertikalem Schlitz, bei dem die Trennung von Kettenzug-Kräften/Brems-Reaktionskräften/Schaltungs-Reaktions-Momenten und Befestigung vollzogen ist, ist keineswegs Murks.
Zur Befestigung (Gegen Herausfallen nach unten) reicht ein Schnellspanner oder eine Aluminium-Achsmutter (Reibschluß). Die anderen Belastungen werden durch einen Formschluß im vertikalen Schlitz aufgenommen. Extra erwähnen möchte ich, daß es zur Aufnahme der Reaktions-Momente sinnvoll ist, eine Scheibe mit Nase einzusetzen. Denkbar ist auch ein engerer Schlitz mit Zweiflach, der den Zweiflach einer Achse abstützt. Das würde jedoch eine Abkehr von der Größe etwa 10 [mm] bedeuten, was kein Rahmen-Hersteller gerne macht (verständlich !). Der Schlitz wäre dann nur ca. 9 [mm].
Mit der Einführung von Steckachsen für hinten scheint mir auch keine Vereinheitlichung in Sicht zu sein. Aber da fehlen mir Kenntnisse im Detail.
Die Reaktionsscheiben sind deswegen sinnvoll, weil das vorhandene Gerät Achs-Durchmesser um die 10 [mm] verbaut haben. Leider gibt es da noch keine Einheitlichkeit mit einem Achsduchmesser von genau 10.0 [mm]. Diese Hersteller-Teufel verbauen teilweise immer noch diese Fg 9.5 und Fg 10.5 mit irgendwelchen Abweichungen. Diese gehören nach meiner Meinung alle in die Tonne. Da ich zwei Räder mit einer Dualdrive-Nabe fahre (Einmal mit 10.0 [M10x1] und zum zweiten mit dem Fg 10.5 ist der Ärger mit den Achsmuttern vorprogrammiert. Und wenn, wie bei der Dualdrive, der Bau der Nabe eingestellt wurde, wird eine evtl. Ersatzteil-Beschaffung noch mal schwieriger.
Zwar hat Rohloff Pionierarbeit (Verschiebbares Ausfallende) geleistet, aber z.B. den Stütz-Klotz im Ausfallende (Mit 34-[mm]-Hebel (?) entfernt von der Drehachse) hätte man auch durch Aufspaltung in zwei Stützungen etwas dezenter gestalten können (IMHO). Inzwischen gibt es weitere Möglichkeiten zur Reaktionsmoment-Abstützung (U.a. auch an einer Gepäckträger-Öse "M5" mit 39.9 [mm] Hebel). Da sind sehr viele Möglichkeiten, aber zu viele sind, da kaum mehr überschauber, von Übel.
Es sei noch bemerkt, daß Rohloff das Eingangsdrehmoment inzwischen von 100 [Nm] auf 130 [Nm] angehoben hat. Auch dadurch ändern sich die Reaktions-Momente.
Das verschiebbare Ausfallende hat einige Vorteile. Wesentlich sind die geringeren Andrehmomente (M5 Schnellspanner/Aluminium-Achsmuttern; keine 40 [Nm] nötig), wobei die Stellung der Achse in der Hinterbau-Gabel z.B. bei einer Reifenpanne erhalten bleibt. Änderungen an der Schiebestellung sind nicht notwendig. Bei Einsatz eines üblichen Schnellspanners ist der Rad-Einbau und -Ausbau Werkzeuglos machbar.
Kettenspanner mit Feder-Belastung sind für den Wirkungsgrad ein Übel und sollten an einer Getriebenabe eigentlich nicht verbaut werden. Wenn man das aus guten Gründen dennoch macht (2 oder 3 Kettenblätter vorn (oder Ritzel hinten !), sollte man sich mit einer abwertenden Meinung über Verschiebe-Ausfallenden zurückhalten. Ob eine Sache Murks ist oder nicht, entscheidet sich im Einzelfall auch durch die spezielle Ausführung. Schließlich kann jeder vom Prinzip guten Konstruktion durch miese Ausführung der Markt-Erfolg verweigert werden. Die Mehrzahl der Käufer wünscht ein Produkt, was so ausgereift ist, daß ständiger Ärger gar nicht auftritt. Propaganda (positiv oder negativ) in den Netzwerken kann hilfreich sein, muß aber nicht. Es kann aber auch ein vollkommen falscher Eindruck erzeugt werden.

MfG EmilEmil