Also ich schließe mich dem kettenraucher an, bzw. würde ich sagen du solltest grundsätzlich ein Velotraum in Erwägung ziehen bevor du dort hinfährst; der Vorort-Besuch bestätigt dich dann nur noch in deiner Meinung

-- vorausgesetzt natürlich, die Rahmen-Geometrie sagt dir zu. Damals standen da schon ziemlich viele Räder herum. Die von dir beschriebenen Anforderungen werden aber sicher auch andere Hersteller erfüllen können, gerade bei "konservativ" ausgestatteten Rädern (Felgenbremsen, Kettenschaltung, Starrgabel). Falls du dann doch reklamieren müsstest, ist es natürlich angenehmer weniger weit zu fahren. Alles andere kann man aber auch selbst oder von einer Werkstatt vor Ort machen lassen. Insgesamt fand ich war es ein netter Nachmittag mit entspannter und kompetenter Beratung, sachlichem Austausch, in einer wunderschönen "Fahrradhalle". Du kannst ja mal versuchen ein paar alternative Angebote aus der Nähe einholen (sofern das überhaupt "online" möglich ist), und dann entscheiden ob es sich noch lohnt.
Im großen und ganzen haben wir das Rad wie im Vorfeld geplant bestellt. Geändert hat sich durch den Besuch z.B. die Wahl des Tubus Cargo evo anstelle des Logo. Letzterer erlaubt zwar eine tiefere Positionierung von Gepäcktaschen (was das Öffnen erleichtert, wenn man noch Gepäck drauflädt und auch die Fahrdynamik etwas verbessert), macht aber im direkten Vergleich einen weniger stabilen Eindruck (vermutlich nur relevant bei wirklich schwerer Zuladung). Auch die Entscheidung für die Shimano PD-MX80-Pedalen anstelle von "Standard-Pedalen" hat sich erst ergeben, als ich die Dinger vor mir sehen lag. Man kann im Prinzip alle Optionen aus dem Baukastensystem in die Hand nehmen. Auf jeden Fall sollte man sich ausreichend Zeit auf dem "Justage-Rad" nehmen, das war natürlich der Hauptgrund dort hinzufahren.
Die Beratung an sich berücksichtigte stillschweigend das vorgegebene Preislimit (angenehm und nicht selbstverständlich), und führte zu ein paar kleineren Prioritätenverschiebungen.
Für Osteuropa würde ich auf jeden Fall eine Federgabel in Betracht ziehen (in Kombination mit dem Faiv); bei den vielen Schlaglöchern und "Pisten" sehr angenehm. Aber auch hierzulande: was war ich überrascht von all den Pflastersteinstraßen im östlichen Norddeutschland. Wenn ich dich richtig verstanden hatte, wolltest du ja auch eine Art Mountainbike.
Allerdings gibt es in diesem Forum überwiegend Bedenken hinsichtlich Federgabeln und Scheibenbremsen, durchaus zu recht, denn theoretisch ist das Risiko natürlich schon kleiner mit einer Starrgabel und ein gerissener Bremszug lässt sich einfacher reparieren als eine Hydraulikleitung. Eine gefederte Gabel sollte man natürlich warten (je nach Einsatz reichen auch alle paar Jahre), aber der Komfortgewinn macht das mehr als wett und auch die Scheibenbremsen einmal ordentlich justiert sind auf Dauer dann so viel pflegeleichter für meinen Geschmack (ganz davon abgesehen, dass die Felgen nicht mit Sand und Dreck abgeschmirgelt werden).
Trotz aller Bedenken: hier im Forum und anderswo habe ich noch von niemandem (halbwegs versiertem) gehört, der wegen einem Federgabel- oder Scheibenbremsendefekt seine Radreise abbrechen musste.
Am Ende des Tages: In einer Großstadt würde ich mit so einem netten Rad aber nur ungern zum Einkauf fahren ... vermutlich das größte Risiko überhaupt, zu Fuß weiter zu müssen ...