Ich seh das so ähnlich. Ich leg zwar auch immer den Gurt an, aber nur weil's Geld kostet wenn ich das nicht tue und erwischt werde. Des Büttel's Handlanger in grün sind da nämlich auch sehr geschult was das Erkennen von Gurt-nicht-Trägern auch unter ungünstigen Bedingungen angeht - kann ich aus mehrfacher eigener Erfahrung sagen (z.B. Nachts mit dunkler Kleidung). Das läßt mich schon mal ahnen worauf der Fokus liegt. Wenn es zum Besten des Bürgers wäre, wäre da nicht ein (er)klärendes Gespräch zur Steigerung der Einsicht angemessener? Zu 99,9% sitzt aber der Strafzettelblock lockerer wobei der Aufwand für das Gelaber und die Formalitäten der Gleiche ist. Und warum gibt es z.B. in Öffentlichen Verkehrsmitteln i.d.R. keine Gurte?? Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, daß das Ganze, ob Gurtpflicht oder potentielle Helmpflicht, in Richtung Erziehung zur Unmündigkeit geht (um es mal vorsichtig auszudrücken).
Warum sollte der Polizist mit Dir über das Gurttragen diskutieren?
Es ist Pflicht. Es sei denn Du hast eine Ausnahmegenehmigung.
Auch die Statistiken scheinen hier eindeutig für den Gurt zu sprechen.
Vor einem Jahr durfte ich meine Eltern bei ihrem total zerstörten Auto abholen. Der Wagen hatte sich mehrfach um die (Hoch-) Achse gedreht und stand mit abgerissener Vorderachse entgegen der Fahrtrichtung. Der Fahrer eines entgegenkommenden Autos war beim Telefonieren (schon wieder was, was uns der Gesetzgeber einfach so verbieten will
) auf die Gegenfahrbahn gekommen. Jetzt schimpfen bestimmt wieder welche darüber, dass die Sch...-Industrie die Autos so baut, dass Gurte und Airbags einfach so kaputt gehen und man ein Schweinegeld für Reparaturen reinstecken muss.
Ich für meinen Teil bin froh, dass ich meine Eltern noch ein paar Jahre habe.
Zur Gefahrensituation:
Ich sagte glaub ich auch schon mal in einem anderen Thread, daß ich der Meinung bin, daß wenn man bewußt (aufmerksam) durch's Leben geht (und das bedeutet in jedem Moment - das Ganze ist allumfassend, d.h. z.B. man vergewissert sich natürlich auch vorher, daß das Fahrrad in einem entsprechend guten technischen Zustand ist usw. um unnötige Gefahrenquellen auszuschließen, bzw. zu berücksichtigen) dann passiert einem nichts. Mir ist eigentlich immer nur was passiert, wenn ich gemeint habe, dieses "Naturgesetz" ignorieren zu können. Natürlich sollten alle Helme tragen die sich diese Eigenverantwortung nicht zutrauen, oder die der Meinung sind das ist Pille Palle. Allerdings würde ich dann auch raten über das Tragen von Integralhelmen sowie von Lederhandschuhen, Lederkombi und Brustpanzer nachzudenken. Asphalt kann mitunter auch ganz häßliche Schürfwunden verursachen...
Stimmt! Ich trage Integralhelm, Lederhandschuhe und Lederkombi, wenn ich Motorrad fahre. Das schützt nicht nur vor dem bösen Asphalt, sondern hält auch den Fahrtwind bis Tempo 200 ganz gut ab. Übrigens trägt der Motorradfahrer eher einen Rückenpanzer, als einen Brustpanzer.
Ich hab's nie ausprobiert, aber da ich mit dem ganzen Zeug kaum auf's Motorrad komme
, glaube ich nicht, dass ich auf dem Fahrrad eine besonders gute Figur damit machen würde.
Diesen Punkt verstehe ich an Deiner Argumentation _nicht_ (was ich auch bei anderen schon gelesen habe). Ein Fahrradhelm schützt nicht gegen alle Verletzungen, also setzt Du keinen Helm auf. So weit so gut. Ich sollte aber, weil ich überängstlich, neurotisch oder verantwortungslos bin, Klamotten tragen, die für's Radfahren komplett ungeeignet sind!
Übrigens: Handschuhe trage ich auch bei Radtouren. Manchmal trage ich sogar im Winter Goretex-Handschuhe. Ohne dass ich befürchte, dass der Gesetzgeber eine Handschuhpflicht einführt.
Grundsätzlich scheint mir, daß viele Leute und das ist kein Helmträgerproblem, Eigenverantwortung abgeben, frei nach dem Motto: Ich trag nen Helm, oder ich bin angegurtet, damit hab ich meinen Teil erfüllt. (bzw. was den Helm angeht, bei der momentanen Rechtslage übererfüllt).