Hallo Schreiber,
Keine Frage, der motorisierte Verkehr ist der ursächliche Grund, weshalb viele heutige Touren- und Alltagsradler Helme tragen. Nun läge es in der Macht der Gesellschaft, diese - ja durchaus erkannte - Gefahr zu bannen. Dafür wären ja Legislative, Judikative und Exekutive u.a. eigentlich da: Den Schutz seiner Bürger und ausländischen Besucher sicherzustellen. Die heutige Gesellschaft würde das im Bereich des Strassenverkehrs aber niemals dulden, da sie ihre Motorfahrzeuge liebt wie sonst gar nichts - und sie sogar mit einer falsch verstandenen Freiheit assoziiert.
Ich bin zwar von der falschen Seite *)
, finde die Überlegungen vielleicht auch deswegen interessant.
Ob man per Gesetz den Radfahrern wieder mehr Sicherheit gegenüber dem Gefährdungspotential des Autos zukommen lassen kann, bezweifel ich.
Viele andere Länder werden ja als Vergleich und Beleg verschiedener Effekte bezüglich eines Helmes schon herangezogen, aber wie sieht die Helmsituation und der Anteil der Helmträger eigentlich in Holland aus, wo es größtenteils zwei getrennte Verkehrsnetze gibt.
Gruß
Felix
*) Nein, ich empfinde Radfahren genau so wenig als gefährlich wie laufen.
Durch aufmerksames und vorausschauendes Fahren versuche ich die Gefährdung, unbehelligt vom Rad zu fallen, zu vermeiden.
Natürlich konzentriere ich mich besonders im Stadtverkehr auch darauf, daß mich andere, egal ob Auto- oder Radfahrer, oder Fußgänger, nicht vom Rad holen. Das führt dazu, daß Bekannte sich bei mir beschweren, daß ich sie nicht gegrüßt habe, obwohl ich dicht an ihnen vorbeigefahren bin. Die passiert eben nur, weil sie nicht zu den mich direkt beeinflussenden Verkehrsteilnehmnern gehörten.
Ich trage nur unter Zwang, zu Beispiel bei Rennveranstaltungen mit Helmpflicht, einen Helm, sonst nicht.
Ich habe schon vor längere Zeit je zwei Unfälle mit "Feindkontakt" gehabt.
Bei je einem Auto ging es einmal über den Kofferraum und einmal quer über die Motorhaube, mit genügend Auslauf für einen Salto.
Bei zwei mir auf Radwegen begegneten Fahrad-Geister-Fahrern bleiben wir gerade noch seitlich aneinander hängen und konnten auch durch Saltos die Energie abbauen. Dabei bin ich Gott sei Dank nie auf dem Kopf gelandet.
Für unfallfreies Radfahren muß ich schon die Wegbedingugen durch vorrausschauendes Fahren immer kontrollieren und in diesem klassisch genannten Fall mit der sand besteuten Gefällekurve einfach sich die schnelle Abfahrt verkneifen.
Aufgrund dieser Überzeugung mit dem entsprechenden Verhalten trage ich keinen Helm.
Technische Pannen kann ich nicht vollständig ausschließen, aber durch ausreichende Wartung meiner Räder minimieren.
Das Restrisiko gehe ich ein, genau so wie ich manchmal bade, obwohl auch schon Leute in der Badewanne ertrunken sind.
PS:
Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen.
Was andere mit oder ohne Helm machen akzepiere ich.
Auch deswegen erwarte ich von anderen, daß sie mir keine Schauergeschichten auftischen, um mich zu ihrer Fraktion zu ziehen.