Das Prinzip »Bei Rot muss man aufpassen, ob was kommt« scheint für geborene Deutsche tatsächlich in der Masse nicht verständlich zu sein. In ein Fahrzeug rennen, ohne dass der Fahrzeugführer eine Reaktionschance hat, kann man überall. Signalisierte Kreuzungen sind dafür überhaupt nicht nötig. Geschwindigkeiten und Entfernungen einschätzen muss homo sapiens sowieso lernen. Übrigens, einer der größten Lacherfolge in meiner gesamten Schulzeit war die Offenbarung des (für jeden einzeln ausgearbeiteten) »sicheren Schulweges« – in einem durchgangsverkehrlosen, seinerzeit ach Jahre alten Neubaugebiet. Ich habe die überaus phantasielos zusammengezimmerte Ehrenrunde nie benutzt. Die beste Abkürzung bei rechtwinkliger Wegführung sind simple Diagonale über die Wiesen. Allerdings müsste man den Vorrang von Fahrzeugen gegenüber Fußgängern zumindest innerhalb von Ortschaften ohnehin grundhaft beseitigen. Er stammt noch aus Feudalzeiten, in denen »einfaches Volk« überhaupt keinen Zugang zu Fahrzeugen hatte und seine Durchlaucht nicht nur freie Fahrt, sondern auch noch Aufmerksamkeit und gegrüßt werden beanspruchen konnte. Kann er in einem demokratischen System eben nicht mehr, nur die Kraftfahrer beanspruchen ersteres nassforsch weiterhin.
@Axurit, hast Du den Unterschied zwischen Fahrzeugführern und Fußgängern tatsächlich nicht geschnallt?