Für die "Spritzigkeit" ist m.E. der Steuerkopfwinkel wesentlich entscheidender, da sind die meisten 26"-Reiseräder (wie auch MTBs) zu flach gebaut, das führt dann zum trägen Rad, vorallem mit Lowrider-Gepäck. Ich vermute, dass dieser Teil der Geometrie einen wesentlichen Einfluss hat auf die angenehme Spritzigkeit der Reiserennräder.
Hinsichtlich Steifigkeit müssten die meisten 26"-Reiseräder ja im Vorteil sein gegenüber den relativ schwach dimensionierten gemufften Rennradrahmen, und das trägt ja auch zum Gefühl der Effizienz und Sportlichkeit bei. Auch die kleineren Laufräder führen zu einem agileren und direkteren Fahrverhalten, vorausgesetzt es werden nicht zu schwere Panzerreifen gefahren.
Also, nach 8000 km wird der Ritzelsatz mit einer neuen Kette weitergefahren, oder nicht?
Die Lebensdauer der C9 erstaunt mich, bei mir war es selbst nach 2500 km mit einer Rohloff-Kette allerhöchste Zeit für einen Tausch, seitdem fahre ich fast nur noch wesentlich günstigere Sedis/Sram-Ketten (8-fach).
Gruss
Manuel
Hallo Manuel,
ich habe ja die Theorie (ich weiß es eben nicht genau), dass die Hinterbaulänge wesentlich zur Agilität beiträgt. Mein spritzigstes Rad ist ein Triathlonrad mit 38,5 cm Hinterbaulänge und einem relativ flachen Lenkkopfwinkel. Hat auch 26" aber 571mm Laufräder, wobei auch 559mm passen würde. Mit den kleineren Laufrädern steigt nach meinen bisherigen Erfahrungen die Wendigkeit, nicht die Agilität im Antritt, habe aber nicht viel Erfahrungen in ider Art.
Bei der Steifigkeit wird meiner Ansicht nach auch immer vergesen, dass eine kürzere Struktur mit geraden Rohren steifer ist, als eine längere Struktur (Wenn man gleiches Mateial vergleicht). Ich kann mit meinem Reiserennrad ohne Problem auch mit Gepäck freihändig fahren, nur wenn das Gepäck sehr ungleich verteilt ist, wird es schwierig. Auch wird vergessen, dass neben der Steifigkeit auch die Dämpfung ein wichtiges Kriterium ist, damit Stösse/Schwingungen besser abgebaut werden können. Da ht ein rennrad einfach Nachteile durch die harten Reifen und die kompakte Struktur. Mein Rad hat aber auch einen gößeren Unterrohrquerschnitt. Dass andere Räder steifer sind vermute ich auch, vermisse es aber nicht. Aber auch mein Hardo ist nicht oder kaum steifer, nur die breitere Bereifung dämpft besser.
Ich habe lange Jahre KMC, SRAM etc. gefahren, war oft enttäuscht, dass nach 2000km die Ritzel runter waren oder nach 3000 km die Schaltung nicht mehr korrekt funktionierte. Habe dann mal C9 ausprobiert, mich 6000km um nichts gekümmert. Die Schaltung lief wunderbar, vom 1. bis zum letzten Kilometer. Im Urlaub eingesetzte Ritzelsätze und Ketten erneuere ich vor dem nächsten Jahresuraub, fahre sie also noch für kleinere Touren. Dann werden sie auf Alltagsrädern runtergefahren. Mit einer neuen Campakette kam ich einmal bei dem gebrauchten 105er Ritzeln gerade noch 2000 km weit, das lohnt nicht. Die Kettenblätter laufen ja wesentlich länger. Wenn die Touren deutlich feuchte sind, geht die Lebensdauer wohl herunter, aber die 6000 km beim ersten Test waren recht nass, ich habe die Kette am ende aber nicht nachgemssen, sindern weggeworfen, ich habe gar nicht erwartet, dass da irgendwas geht. Den Ritzelsatz wollte ich auch wegwerfen, habe erst nach 2 Jahren gemerkt, dass man ihn noch fahren kann.
Wenn eine Kette nur 2000 km hält sind nach der Zeit ja nicht nur die Kette verschlissen, sondern Ritzel und Kettenblätter weisen einen höheren Verschleiß auf. Da lohnt sich schon die relativ teure Kette. Dazu habe ich einfach Ruhe auf der Tour.