Ich frage mich, warum der Hersteller auf seiner Webseite das Gewicht dieses Rads nicht angibt - vielleicht weil er das gerne verbergen möchte? ....Ich sag es mal ganz direkt: solche Räder sind für mich eine Krankheit, überflüssig wie ein Kropf und eine Perversion des ursprünglichen Reiseradgedankens, dass auf Einfachheit und im Notfall auch möglichst einfacher Reparaturmöglichkeit beruht.
Was bitte ist der ursprüngliche Reiseradgedanke? Wann galt der? Seit Darwin (200 Jahre) ist eigentlich bekannt, daß sich die Welt nicht in statischen Wierderholungen ergeht, sondern entwickelt. Möchtest du dem ursprünglichen Wohnungsgedanken, dem ursprünglichen Kleidungsgedanken und dem ursprünglichen Zahlungsgedanken vielleicht auch folgen? dann empfehle ich dir auf Radreise, ein Laufrad zu benutzen, in Höhlen zu übernachten, Felle anzuziehen und, falls es dich unerwarteterweise mal in die Zivilisation verschlagen sollte, deine Einkäufe im Tauschmodus abzuwickeln.
Ich frage mich, gegen was und wen du deine Position derart zu verteidigen müssen glaubst. Findest du die Existenz von Federung an Reiserädern bedrohlich? Das Toutterrain wiegt schon um die 4 kg der Rahmen. Ja, nicht eben wenig - und? Andere Räder, so von der ursprünglichen Wasserrohrfraktion, nun wirklich von jedem Dorfschmied dieser Welt (schon mal irgendwo ein Exemplar dieser Spezies außerhalb vom Reiseradlerlatein angetroffen?) reparierbar (wie ich dieses, das allerliebste meiner Lieblingsklischees liebe!), wiegen kaum weniger. Dabei bieten sie nichts außer Rollfähigkeit und Besitzbarkeit. Erfahrungen mit Ganztagesfederung auf der Tour scheinen dir abzugehen. Welch eine Beruhigung, Erleichterung und Entspannung, nach einem langen Tag, müde und vom Verkehr oder sonstwas genervt, vollgefedert durch eine unerwartete Serie von tiefen Schlaglöchern brettern zu können, ohne daß es einen dabei krankenhausreif durchschüttelt. Das möchten Manche gerne so haben. Die indirekt als krank und pervers zu bezeichnen, wirft ein Licht auf den Autor, nicht auf die Sache.