Guten Abend Jenne,
ich habe meinen hochgegangenen Hut wieder aufgesetzt, ein Wurstbrot von einem mir persönlich bekannten Rind gegessen und antworte nun:
Die Sache mit dem Co2 ist so:Die Pflanze baut es ein, solange sie wächst. Wenn sie verdaut, verbrannt oder von Bakterien zersetzt wird, wird wieder CO2 frei und kann in andere Organismen eingebaut werden.Deswegen macht es keinen Unteschied, ob ob die Pflanzen ungenutzt verfaulen, von Menschen oder der glücklichen oder unglücklichen Kühen gefressen werden. Die Haltung von Tieren hat es dem Menschen ermöglicht Pflanzen, die für Menschen nicht genießbar sind für die Ernährung zu nutzen, und Nahrungsüberschüsse im Sommer für die Ernährung im Winter zu verwenden (besonders die Wiederkäuer mit Ihrer Fähigkeit Zellulose zu verdauen). Für den Nährstoffkreislauf ist es dabei ziemlich gleichgülig, ob ich und du , ein Wolf oder ein Aasgeier den Auerochsen oder das verbesserte Modell Kuh verzehrt.
zusätzliches CO2 wird erst dann frei, wenn zusätzlich fossile Brennstoffe verbrannt werden durch z.B. Heizung, Verbrennungs-motoren oder Flugzeuge, die Mountaibiker nach Australien transportieren oder wenn dem Abbau der Pflanzen kein entsprechender Zuwachs gegenübersteht, wie bei Urwaldrodung oder Zerstörung der Vegeationsschicht. Diese ökologischen Sünden sind bei Tier- und Pflanzenproduktion gleichermaßen möglich, wenn Umfang oder Methode der Produktion das ökologische Gleichgewicht stören. Im übrigen ist der Anbau von Pflanzen direkt für die menschliche Ernährung in weiten Teilen Deutschlands vor allem in den Mittelgebirgen wegen Ertragsteigerungen auf den besseren Standorten und Importen aus Billigländern nicht mehr kostendeckend,( nur mal zur Erinnerung der Erzeugerpreis für den Weizen in einem Brötchen beträgt unter 1 Pfennig)
Infolgedessen hat die Landwirtschaft den Ausweg im Anbau von Pflanzen als Tierfutter gesucht. das heißt Veredlung ( Du kannst natürlich zweifeln, ob ein Schwein edler ist , als eine Kartoffel)
Ich will dir nicht vorschreiben , was du isst, sondern nur klarmachen,
dass die ökologischen, sozialen und ethischen Auswirkungen unserer Ernährung hier und in anderen Ländern nicht von der Entscheidung für oder gegen Fleisch abhängt ,sondern es auf den Einzelfall ankommt.(Wovon ernährst du dich im Winter: Treibhaussalat ,Importfrüchte oder im Herbst eingelegtes Sauerkraut?)
Guten Appetit wünscht Helmut, der auch nicht bei Mc D. hetzmampft.