Da komme ich jetzt mit dem ritzelrechner (24-32-42 und hinten 7/13-30) auf eine Höchstgeschwindigkeit von 38.6km/h. Auf einer Seite lese ich dass man bergab schon mit einem nromalen Velo auf 60km/h kommt. Wäre das sozusagen für diese Route zu wenig?
Solche Umrechnungen von Übersetzungen auf Geschwindigkeiten machen kaum Sinn. Das hängt ja entscheidend von der Trittfrequenz ab. Bergauf hast du zwangsläufig ein niedrige Frequenz als im Flachen oder bergab. Daran ändert auch nichts, dass es durch die Spinning-Methode à la Lance Armstrong die Bergauffrequenzen höher sind als früher, aber immer noch mäßig. Die meisten Laienradler und sogar Leistungsradler können solche Frequenzen nicht Bergauffahren. Die untere Grenze wird eher durch die Umfallgrenze bestimmt. Du musst natürlich irgendwie den Gang noch treten können - da ist wieder ein Frage von Zähigkeit und Ausdauer. Ich kippe bei ca. 3-3,5 km/h um. Da hat sich nichts geändert, früher war die niedrigste Übersetzung 26-32, jetzt ist sie 22-34.
Für die schnellste Geschwindigkeiten muss man schon sehr sportlich fahren, damit sich große Übersetzungen lohnen. Für die meisten Reiseradler ist das nicht relevant. Bei steilem Gefälle trittst du überhaupt nicht, die Rollgeschwindigkeit wird automatisch größer, egal ob du deine Übersetzung für 40 km/h oder für 60 km/h optimiert hast. Es gibt nur wenige Bereiche, wo man da Trittwiderstand braucht. Du wirst oft froh sein, wenn dein Rad nicht mehr als 50-55 km/ rollt, weil du sonst in die Bremsen musst. Mein Maximum liegt bei 78-80 km/h. Ich bin aber auch schon steile Straßen mit 15 km/h runter, Pisten noch langsamer. Im Schnitt sind schon 60 km/h eher selten. Da tritt niemand mehr, der im normalen Bereich fährt und du brauchst dafür keine Pedalen. Dass man dennoch Tretbewegungen ausführt hat damit zu tun, dass die Beine beweglich bleiben sollen und man nicht verkrampft, warm bleibt. Die Geschwindigkeit ist rein der Schwerkraft und einer möglichst geeigneten Fahrbahn geschuldet, wo keine Hindernisse lauern.
Strecken, auf denen man so um die 30-45 km/h treten muss/möchte, bildet beim Reiserad das Gepäck eine ziemlich spürbare Windfront, dass du größere Übersetzungen nicht ausschöpfen kannst - es sei denn, du hast dein Rad Bikepacking-mäßig aerodynamisch optimiert. Die Bremswirkung des Luftwiderstands steigt ja nicht linear sondern im Quadrat (negative Beschleunigung). Auf richtigen Abfahrten spielt für die Geschwindigkeit vielmehr eine Rolle die Körperhaltung (Schwerpunkt, Aerodynamik), Fahrradgeometrie, Rollwiderstand, Luftwiderstand des Rades, Luftdichte (bei Kälte größer als bei Wärme), Windeffekte.