Ich sehe das Fahrrad als Verkehrsmittel an, um von A nach B zu kommen. Da erwarte ich, daß neben dem Schild, das eine Strecke für Radfahrer sperrt ein eindeutig erkennbarer Wegweiser ist, der über eine schnelle, kurze, nicht zu bergige asphaltierte Verbindung führt, die für Radfahrer legal benutzbar ist. Erfahrungsgemäß sind aber unsere Politiker so autogeil, daß sie das nicht wirklich interessiert. Die Fahrradwegweiser, die man heute findet, führen einen so oft in die Irre, daß man ein komplett neues System mit Qualitätsstandards einführen müßte. Oft läuft es darauf hinaus, daß man halt so ein Schild übersieht. Zum Teil gibt es gar keine anderen Straßen, die man legal benutzen könnte. Da ist es immer noch besser, diese Kraftfahrstraße mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu befahren. Manchmal gibt es auch schöne ruhige Strecken, auf denen es sich gemütlicher fährt, vor allem, wenn man es nicht so eilig hat. Eine Möglichkeit wäre es, die Polizei zu fragen. Habe ich auch einmal gemacht, die haben mir dann einen Weg empfohlen, der dreimal so weit war und nebenbei auch über gesperrte Straßen führte.
Allgemein halte ich diese ganzen Sperrungen für einen völligen Quatsch (an den man sich natürlich trotzdem halten soll). Besser wäre es, Empfehlungen zu signalisieren. Von A nach B kann ich mir fünf Strecken vorstellen, von denen natürlich oft mehrere identisch sein können:
1 möglichst schön für MTB
2 möglichst schön über Asphalt
3 möglichst schnell für MTB
4 möglichst schnell über Asphalt
5 derselbe Weg wie für die Autos.
Wenn es ein neues Wegweisersystem gibt, auf das man sich verlassen kann und dem man entnehmen kann, welche der fünf Varianten gemeint ist, dann können die Autofahrer sich ohne irgendwelche schikanösen Sperrungen über Straßen ohne Radfahrer freuen, solange es entsprechend gute Wege für 1-4 gibt.
Die heutige Praxis, ausgerechnet dem schädlichsten Verkehrsmittel die besten Straßen zu bauen, ist ein Anachronismus.