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#291348 - 11/16/06 01:54 PM Ab 25 km/h Mitschuld?
IngoS
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Hallo zusammen,

ein Bekannter sagte mir neulich, dass man als Radfahrer bei einem Unfall auf einem Radweg, unabhängig von der Schuldfrage, eine Mitschuld bekomme, wenn man mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h gefahren sei. (Ähnlich soll es ja nun sein, wenn man im Winter mit dem Auto in einen Unfall verwickelt ist und Sommerreifen drauf hat. )

Das käme ja faktisch einer Geschwindigkeitsbegrenzung gleich. schockiert

Kennt jemand von euch eine entsprechende Regelung oder Gerichtsurteile? verwirrt

Für Infos dankbar

Ingo
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#291351 - 11/16/06 02:01 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
Job
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In Antwort auf: IngoS

Hallo zusammen,

ein Bekannter sagte mir neulich, dass man als Radfahrer bei einem Unfall auf einem Radweg, unabhängig von der Schuldfrage, eine Mitschuld bekomme, wenn man mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h gefahren sei. (Ähnlich soll es ja nun sein, wenn man im Winter mit dem Auto in einen Unfall verwickelt ist und Sommerreifen drauf hat. )

Das käme ja faktisch einer Geschwindigkeitsbegrenzung gleich. schockiert

Kennt jemand von euch eine entsprechende Regelung oder Gerichtsurteile? verwirrt

Für Infos dankbar

Ingo

Der Radfahrer trägt immer eine Mitschuld, wenn seine Fahrweise nicht den gegebenheiten angepasst war. Das hängt aber vom konkreten Fall ab. Eine Pauschalgrenze von 25km/h gibts meines wissens nicht.

job
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#291361 - 11/16/06 02:24 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
MMR1988
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Da wäre man/frau ja verpflichtet irgendetwas in Form eines Tachos am Rad zu haben. Das haben aber viele nicht. Also könnte man sich wieder über die 25 km/h streiten...
Mir selbst ist diese Regelung auch nicht bekannt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Martin
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#291367 - 11/16/06 02:30 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: MMR1988]
Martina
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In Antwort auf: MMR88

Mir selbst ist diese Regelung auch nicht bekannt,


Eine Regelung im Sinne eines Gesetzes gibs sicher nicht (wo sollte das stehen), es kann höchstens sowas wie eine 'übliche Praxis' in der Rechtsprechung geben. Aber ein Gerichtsurteil ist immer eine Einzelfallentscheidung, so dass man auch aus einer 'üblichen Praxis' nichts allgemeines herleiten kann.

Martina
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#291369 - 11/16/06 02:31 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: MMR1988]
Flo
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In Antwort auf: MMR88

Da wäre man/frau ja verpflichtet irgendetwas in Form eines Tachos am Rad zu haben. Das haben aber viele nicht. Also könnte man sich wieder über die 25 km/h streiten...


Das zählt nicht. Wenn bei Deinem Auto der Tacho defekt ist, muß Du Dich trotzdem nach Gefühl an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.
Florian
Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur
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#291378 - 11/16/06 02:39 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Job]
velo-phil
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@katjob: Absolut richtig!

Das OLG Karlsruhe hat z.B. in einem Urteil vom 24. 1. 1990 (Az. 1 U 94/89) einem Radfahrer eine Mitschuld von 50% gegeben, weil er in innerorts an einer unübersichtlichen Stelle in Rennfahrerhaltung mit ca. 45 km/h mit einem Fußgänger zusammengestoßen war, der die Straße überqueren wollte. Das Gericht hat dabei das Argument nicht gelten lassen, innerorts seien 50 km/h erlaubt. Vielmehr hat es an Radfahrer strengere Maßstäbe angelegt als an Autofahrer. Zitat:

"...Die Fortbewegung erfolgt praktisch geräuschlos. Insbesondere Fußgänger, die sich gerade in verkehrsärmeren Zonen stärker als andere Verkehrsteilnehmer an den Verkehrsgeräuschen und den damit verbundenen Warnsignalen orientieren, gehen im üblichen Straßenverkehr nicht davon aus, daß sich Fahrzeuge lautlos mit Geschwindigkeiten knapp unter der innerorts zulässigen Höchstgeschwindigkeit nähern könnten, und achten deshalb auf solche Fahrzeuge nicht mit der selben Intensität wie auf den übrigen Verkehr. Ein Radfahrer darf deshalb nirgends unangemessen schnell fahren; er muß sich an der Geschwindigkeit orientieren, die andere Verkehrsteilnehmer von einem Radfahrer erwarten ."

Das dürfte auch und gerade auf Radwegen gelten. Ich habe zwar auf die schnelle kein Urteil dazu gefunden, halte es aber für durchaus denkbar, dass Richter (insbesondere solche, die selbst schon lange nicht mehr als 20 km/h auf dem Rad geschafft haben grins ) bereits eine Geschwindigkeit von 25 km/h auf dem Radweg für unangemessen halten.

Also, immer schön defensiv fahren ! Ich finde zwar persönlich auch, dass Fußgänger auf dem Fahrradweg genauso wenig verloren haben wie auf der Straße und dort nicht verträumt rumstehen sollten. Trotzdem muss man realistischeweise immer damit rechnen, dass Fußgänger (von parkenden Lieferanten ganz zu schweigen) Radwege völlig ignorieren und einem jederzeit unvermittelt und ohne sich umzusehen in den Weg laufen können. Wenn man es so betrachtet, dürften 25 km/h tatsächlich die Obergrenze der angemessenen Geschwindigkeit auf einem Radweg sein.


Velo-Phil
(der irgendwann mal was von Zukunftsplänen für röhrenartige Radschnellwege mit eingebautem Rückenwind gelesen hat und immer noch davon träumt...)

Edited by velo-phil (11/16/06 02:40 PM)
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#291380 - 11/16/06 02:41 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
dcjf
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Underway in Canada

Hatte ich auch schon gedacht. In der Stadt fahre ich bei sehr großen Straßen trotzdem Radweg. Bin heute mal eine kleine Runde Überland gefahren und habe mich streng danach gehalten keinen Radweg zu benutzen, obwohl da einige gute neben der Straße wären, aber bei hohen Geschwindigkeiten sind die mir zu kritisch, zumal die Strasse weniger Laub hat.
Einen starken Huper habe ich geerntet, sowie 2-3 böse Gesten.
Ist es mir aber Wert. Bin mal nachts einen relativ unbekannten Radweg gefahren, der ist dann mal kurz von der Straße weg, und ich hab die Kurve zu spät gesehen, bin aber noch vor dem Baum zum stehen gekommen. Ein Autofahrer der meine Geschwindigkeit in der Stadt am Radweg falsch eingeschätzt hat, hat mich mal angeschrien ich solle auf der Rennbahn fahren und nicht am Radweg, ich fahre da aber nicht zum Spass, sondern als ÖPNV-Ersatz.
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Off-topic #291382 - 11/16/06 02:44 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: velo-phil]
Uli
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Verkehrslärm ist eine der grössten und schlimmsten Umweltsünden. Sich weitestgehend lautlos fortzubewegen scheint nach diesem Urteil aber auch nicht in Ordnung zu sein. Ich könnt ....
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#291394 - 11/16/06 03:07 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: velo-phil]
Walt
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In Antwort auf: velo-phil

Zitat:

"...Die Fortbewegung erfolgt praktisch geräuschlos. Insbesondere Fußgänger, die sich gerade in verkehrsärmeren Zonen stärker als andere Verkehrsteilnehmer an den Verkehrsgeräuschen und den damit verbundenen Warnsignalen orientieren, gehen im üblichen Straßenverkehr nicht davon aus, daß sich Fahrzeuge lautlos mit Geschwindigkeiten knapp unter der innerorts zulässigen Höchstgeschwindigkeit nähern könnten, und achten deshalb auf solche Fahrzeuge nicht mit der selben Intensität wie auf den übrigen Verkehr.


Interessante Argumentation...

...zugunsten einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h für Elektroautos erstaunt

Hat man schon eine Mindestnabenlautstärke definiert, ab der Radfahrer wieder "normal" fahren dürfen? zwinker

Ich frage mich übrigens ernsthaft schon lange, wann für Elektrofahrzeuge ein Mindestschallpegel festgelegt wird.

Walter
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#291403 - 11/16/06 03:49 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
Schneetreiber
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Hallo!

Ich war heute auf einem beliebten Weg im Wald entlang des Lechs in der Nähe von Landsberg auf dem Rad unterwegs. Der Weg ist für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Es waren vorwiegend Rentner unterwegs. Um niemandem - auch mir - den schönen Herbsttag nicht zu verderben, fuhr ich nicht schneller als 15 Stundenkilometer. Das war noch zu schnell. Einige Male mußte ich meine dezente Einton-Klingel einsetzen, weil ein Päärchen mir den Weg blockierte, der breit genug für eine Postkutsche ist. Mir fiel auf, daß nach dem Glockenklang häufig die Frau ihren Mann um die Schulter faßte, und ihn zur Seite zog, um den Weg für mich Radler frei zu machen. Ich fragte einige Male nach, und bekam erheiternde Antworten. Statistisch gesehen weiß ich jetzt, daß Frauen besser hören als Männer. Sie sorgen sich auch mehr um ihren Mann als dieser um seine Frau.

Gruß von
Laubtreiber
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Off-topic #291405 - 11/16/06 04:02 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Uli]
velo-phil
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Zitat:
Ich könnt ....


Ja, so richtig überzeugend finde ich die Argumentation auch nicht...trägt jedenfalls nicht dazu bei, Fußgänger dazu zu "erziehen", Radwege und Radfahrer ernst zu nehmen.

Ich als Richter hätte argumentiert, dass man sich als Fußgänger NIE auf sein Gehör verlassen darf, weil Radfahrer bekanntlich fast lautlos sind und innerorts sogar häufig schneller als Autofahrer voran kommen cool
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#291410 - 11/16/06 04:38 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: velo-phil]
fluxomatic
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In Antwort auf: velo-phil

Trotzdem muss man realistischeweise immer damit rechnen, dass Fußgänger (von parkenden Lieferanten ganz zu schweigen) Radwege völlig ignorieren und einem jederzeit unvermittelt und ohne sich umzusehen in den Weg laufen können.


Ich denke, das hat jeder als Fußgänger selber mal gemacht und ist auch in Zukunft nicht davor gefeilt. Ein Fußgänger kann eben anders als ein Rad/Auto/Motorad abrupt seine Richtung ändern. Deswegen soll ja ein Radfahrer ja auch 80-90cm Abstand vom Fußweg bzw. den Fußgängern halten. Werden bei einer "hohen Geschwindigkeit" die "Schlangenlienien" bzw. die Abweichung von der gedachten Idealline größer so muß auch dieses in die Berechnung des Sicherheitsabstandes einfliessen. Ist die Einhaltung des Sicherheitsabstandes nicht möglich, ist der "Radweg" für mich unbenutzbar, was viele Probleme löst ;-)

Mein Standard-Text dazu (meine laienhafte Auslegung der Vorschriften, ohne jegliche Garantie):

Die Anlage von vielen Rad/Fußwegen ist solchermaßen beschaffen, das Sie nur, oder nicht einmal, für einspurige Fahrräder breit genug sind (entsprechen nicht der VwV zur StvO und RAS-Q) so das nötige Sicherheitsabstände (Siehe BGH Entscheid und RAS-Q untenstehend) zu anderen Verkehrsteilnehmern nicht zu gewährleisten bzw. einzuhalten sind. Die Nutzung eines real existierenden Fahrradweges mit einem Fahrrad und insbesondere mit einem Trike (angenommene Breite 80-90cm) ist also schon aus dem Kausalzusammenhang verboten, das eine Einhaltung der gebotenen Sicherheitsabstände nicht möglich ist. Dies insbesondere dann wenn mit einem Trike bzw. mehrspurigen Rad gefahren wird, da Mindestradwegbreiten nach VwV zur StvO ausdrücklich nur für einspurige Räder ausgelegt sind.

Auch für einspurige Fahrrräder sollte gelten: Ist der Radweg nun unbefahrbar bzw. nicht nutzbar ohne eine vermeidbare und erhöhte Gefahr für den andere Verkehrsteilnehmer und den Radfahrer selber auszuüben (in Anlehnung zur Begründung der Mindestbreiten und Sicherheitsabstände nach RAS-Q und VwV zur StvO), so darf dieser Radweg nicht wissentlich dieser erhöhten Gefahr für sich und andere befahren werden. Ein Radweg der nicht befahren werden darf ist dann aber auch kein Radweg mehr, sondern ein Fußweg (Radfahrer die Ihr Rad schieben (müssen) sind im Sinne der StvO Fußgänger). Da Radfahrer Fußwege nicht nutzen dürfen (und umgekehrt), müssen Sie im Fall das kein baulich geeigneter, befahrbarer, zumutbarer und als benutzungspflichtig gekennzeichneter Radweg vorhanden ist (alle Kriterien müssen nach StvO/VwV greifen!) die Strasse benutzen. Dies ist zumindest meine Schlussfolgerung aus der Kausalkette der baulich begründeten Realität, der einschlägigen Gesetzte und Vorschriften, sowie einschlägigen Gerichtsurteilen.

--

BGH zu Seitenabstand zu Gehwegen
Hält ein Radfahrer von dem unmittelbar neben der Fahrbahn verlaufenden Gehweg einen Abstand von 75 bis 80 cm, so hat er in aller Regel gegenüber den Benutzern des Gehweges seinen Pflichten aus § 1 StVO erfüllt (BGH, Az. VI ZR 66/56).

RAS-* Übersicht

--

Popcorn & Gruß,

H.C.
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#291418 - 11/16/06 05:11 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: velo-phil]
Flachfahrer
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In Antwort auf: velo-phil
Das OLG Karlsruhe hat z.B. in einem Urteil vom 24. 1. 1990 (Az. 1 U 94/89)
...
Ein Radfahrer darf deshalb nirgends unangemessen schnell fahren; er muß sich an der Geschwindigkeit orientieren, die andere Verkehrsteilnehmer von einem Radfahrer erwarten ."


dafür
Fahrt alle mindestens 30 km/h!
Dann wird das die geschwindigkeit, "die andere Verkehrsteilnehmer von einem Radfahrer erwarten". grins

MfG
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#291419 - 11/16/06 05:17 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
Schneetreiber
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In Antwort auf: Flachfahrer
:... dafür: Fahrt alle mindestens 30 km/h!
Dann wird das die geschwindigkeit, "die andere Verkehrsteilnehmer von einem Radfahrer erwarten" ...

Flachfahren hat eine Zukunftsperspektive, mit Flachdenken kann man schnell entgleisen.
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Off-topic #291423 - 11/16/06 05:35 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Schneetreiber
Flachfahren hat eine Zukunftsperspektive


In bergigen gegenden hat es diese wohl eher weniger, wie das wort "flach" auch schon andeutet. unschuldig

In Antwort auf: Schneetreiber
mit Flachdenken kann man schnell entgleisen.


Bedingung fürs entgleisen ist allerdings, daß sich das entgleisende vorher in den vorgegebenen bahnen der gleise bewegt - denn woraus soll es denn sonst entgleisen? grins

MfG
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#291434 - 11/16/06 06:16 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Walt]
IngoS
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In Antwort auf: Walt

In Antwort auf: velo-phil

Zitat:

"...Die Fortbewegung erfolgt praktisch geräuschlos. Insbesondere Fußgänger, die sich gerade in verkehrsärmeren Zonen stärker als andere Verkehrsteilnehmer an den Verkehrsgeräuschen und den damit verbundenen Warnsignalen orientieren, gehen im üblichen Straßenverkehr nicht davon aus, daß sich Fahrzeuge lautlos mit Geschwindigkeiten knapp unter der innerorts zulässigen Höchstgeschwindigkeit nähern könnten, und achten deshalb auf solche Fahrzeuge nicht mit der selben Intensität wie auf den übrigen Verkehr.


Interessante Argumentation...

...zugunsten einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h für Elektroautos erstaunt

Hat man schon eine Mindestnabenlautstärke definiert, ab der Radfahrer wieder "normal" fahren dürfen? zwinker

Ich frage mich übrigens ernsthaft schon lange, wann für Elektrofahrzeuge ein Mindestschallpegel festgelegt wird.

Walter


Hallo Walter,

ein Lichtstreif am Horizont für Rohlofffahrer:
Siebten Gang rein und mit 200 Umdrehungen losspulen.

Für die Elektrofahrzeuge kann man leicht auf bewährte Mittel zurückgreifen. Vielleicht was für ein € Jobber: Vorweggehen und klingeln.

Nicht vor dem Recht - vor dem Richter fürchte dich.


Gruß

Ingo
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#291437 - 11/16/06 06:21 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
fluxomatic
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In Antwort auf: Flachfahrer

In Antwort auf: velo-phil
Das OLG Karlsruhe hat z.B. in einem Urteil vom 24. 1. 1990 (Az. 1 U 94/89)
...
Ein Radfahrer darf deshalb nirgends unangemessen schnell fahren; er muß sich an der Geschwindigkeit orientieren, die andere Verkehrsteilnehmer von einem Radfahrer erwarten ."


dafür
Fahrt alle mindestens 30 km/h!
Dann wird das die geschwindigkeit, "die andere Verkehrsteilnehmer von einem Radfahrer erwarten". grins


Guter Punkt... also immer mit dem grellsten Trikot unterwegs sein... dann erwarten die Leute von Dir, das Du gaaaaaaaanz schnell bist. party

Gruß,

H.C.
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#291457 - 11/16/06 07:18 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Walt]
Henning
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Meiner Erfahrung nach können auch durchaus Autos neueren Baujahres, wie Audi, Golf, Toyota, lautlos durch die Gegend fahren. Man hört definitv nichts hinter sich - das Auto fährt aber doch hinter einem. Deshalb immer Schulterblick!

Zitat:
Ich frage mich übrigens ernsthaft schon lange, wann für Elektrofahrzeuge ein Mindestschallpegel festgelegt wird.


Mindestschallpegel für alle Neuwagen - Maximalschallpegel für alle neuen Motorräder!
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Off-topic #291466 - 11/16/06 07:46 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
dcjf
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Was ist denn die erwartete Geschwindigkeit für ein Liegerad?
Hängt wohl auch vom Alter und Geschlecht des Faherers ab oder?

Nur die Frage wäre dann ob ein Gerichtsurteil dann nicht vor dem Verfassungsgericht wegen Verstoß gegen Antidiskriminierung scheitert.
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Off-topic #291478 - 11/16/06 08:32 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: velo-phil]
tkikero
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In Antwort auf: velo-phil

@katjob: Absolut richtig!

[ ... ]
Also, immer schön defensiv fahren ! Ich finde zwar persönlich auch, dass Fußgänger auf dem Fahrradweg genauso wenig verloren haben wie auf der Straße ...


Die haben ja ihren eigenen Fußgängerweg/Bürgersteig ...

Aber wehe, einer merkt hier an: Genausowenig wie Radler auf Bundesstraßen, wenn (!) nebendran ein gut zugänglicher und ausgebauter Radweg ist ...
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#291480 - 11/16/06 08:47 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
tkikero
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In Antwort auf: IngoS

Hallo zusammen,

ein Bekannter sagte mir neulich, dass man als Radfahrer bei einem Unfall auf einem Radweg, unabhängig von der Schuldfrage, eine Mitschuld bekomme, wenn man mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h gefahren sei.


Vielleicht ein (schwacher) Trost: Das mit der Mitschuld tritt ganz allgemein recht schnell ein. Selbst eine grüne Ampel hilft da nicht unbedingt, wenn Dich z.B. ein Rotsünder erwischt. Wenn die Ampelkreuzung übersichtlich war, dann wird man dich fragen, wieso Du den Rotsünder nicht gesehen hast (auch bei grün soll man mal gucken) ... und schon kann eine Mitschuld zugesprochen werden. Der weitaus größere Teil der Schuld wird natürlich dem Rotsünder zugesprochen.

Das mit der "nicht erwarteten Geschwindigkeit" ist auch recht plausibel: Ein Großteil der Deutschen ist betagt, oft schwerhörig, aufgewachsen in einer Zeit, als es bestenfalls 3-Gangräder mit seltsamen Bremsen gab ... die können sich unter modernen Rädern mit Hochleistungsbremsen oder gar unter "Liegerad" wenig vorstellen. Die sehen nur einen Radler ...

Kinder können übrigens Geschwindigkeiten ebenfalls schwer einschätzen, außerdem haben sie ein sehr kleines Blickfeld.
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Off-topic #291613 - 11/17/06 09:46 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: fluxomatic]
ich
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Ich muß da jetzt mal nachfragen:
Ich fahre -fast- immer mit Kinderanhänger. Wo darf ich denn dann eigentlich noch fahren? Der Anhänger ist ja ungefähr so breit wie die Radwege, da kann ich ja keinen Sicherheitsabstand mehr einhalten, oder? verwirrt

Bene
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Off-topic #291614 - 11/17/06 09:46 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: dcjf]
Flachfahrer
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In Antwort auf: dcjf

Was ist denn die erwartete Geschwindigkeit für ein Liegerad?
Hängt wohl auch vom Alter und Geschlecht des Faherers ab oder?


Da sind die erwartungen offenbar sehr unterschiedlich. Manche überschätzen sie, mache unterschätzen sie. Manche warten (wenn sie vorfahrt gewähren müssen) auch dann, wenn sie es noch dreimal geschafft hätten - manche setzen in einer 30-er-zone zum überholen an. peinlich grins

Alter und geschlecht der fahrers dürften die anderen verkehrsteilnehmer in der kürze der zeit nicht so genau einschätzen können. zwinker
Um die zu erwartende geschwindigkeit abzuleiten ist es allemal noch am besten, einfach einen kurzen augenblick die bewegung dieses fahrzeuges zu beäugen. Genau das machen aber viele hektiker nicht. Sind mit den gedanken schon beim nächsten termin oder sonstwo ...

Die reale geschwindigkeit eines radlers allgemein, also auch eines liegeradlers, hängt praktisch vor allem von den gegebenheiten ab - wie glatt die straße / der weg ist und ob es eben ist, bergauf geht oder bergab geht.
Genau das haben viele kraftfahrzeugführer aber nicht im kopf. Logisch, denn sie merken diese unterschiede ja nur minimal und fahren i.d.R. auch bergauf die zugelassenen höchstgeschwindigkeiten. Das führt dann oft dazu, daß kraftfahrzeugführer die geschwindigkeit eines radlers bergauf überschätzen und bergab unterschätzen.


In Antwort auf: dcjf
Nur die Frage wäre dann ob ein Gerichtsurteil dann nicht vor dem Verfassungsgericht wegen Verstoß gegen Antidiskriminierung scheitert.


Ich hatte erst zwei unfälle mit fußgängern, beide auf kombinierten rad/fußwegen - wo sonst!?
Das eine mal konnte ich dem fußgänger noch ausweichen, aber dahinter stand auch noch ein taxi auf dem radweg - deswegen hatte ich den umweg um das taxi schon anvisiert und dann stand da plötzlich noch so ein homo sapiens direkt vor mir ... supercool.
Das andere mal konnte ich fast noch ausweichen - blieb dann aber mit dem lenker in der kniekehle der fußgängerin hängen und das störte die steuerung des ausweichmanövers dann doch etwas ...
Aber: in beiden fällen ist den fußgängern gar nichts passiert und ich hatte nur eine prellung - ich falle ja nicht so tief. grins

Was lerne ich daraus? Wenn ich nicht vor gericht die angemessenheit meiner geschwindigkeit rechfertigen will, muß ich kombinierte fuß/radwege möglichst meiden. Denn wenn ich mit einer den dortigen gefahren angepassten geschwindigkeit fahre, dann ist das schrittgeschwindigkeit - und das wäre nun wirklich diskriminierung, mich per benutzungspflichtschild dazu verpflichen zu wollen, wenn gleich nebenan eine gute fahrbahn ist. listig

MfG
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#291628 - 11/17/06 10:44 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: tkikero]
theodor
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"...Das mit der "nicht erwarteten Geschwindigkeit" ist auch recht plausibel: Ein Großteil der Deutschen ist betagt, oft schwerhörig, aufgewachsen in einer Zeit, als es bestenfalls 3-Gangräder mit seltsamen Bremsen gab ... die können sich unter modernen Rädern mit Hochleistungsbremsen oder gar unter "Liegerad" wenig vorstellen. Die sehen nur einen Radler ....."

Quatsch, vor der allgemeinen Motorisierung gabs mehr Radler und mehr Radsportler und die waren überhaupt nicht langsam.
Und schnelle sportlich zu fahrende Räder gabs auch.

Gruß

Theodor
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#291632 - 11/17/06 11:09 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? / Schmarrn [Re: IngoS]
joerg046
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In Antwort auf: IngoS

Hallo zusammen,

ein Bekannter sagte mir neulich, dass man als Radfahrer bei einem Unfall auf einem Radweg, unabhängig von der Schuldfrage, eine Mitschuld bekomme, wenn man mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h gefahren sei. (Ähnlich soll es ja nun sein, wenn man im Winter mit dem Auto in einen Unfall verwickelt ist und Sommerreifen drauf hat. )

Das käme ja faktisch einer Geschwindigkeitsbegrenzung gleich. schockiert

Kennt jemand von euch eine entsprechende Regelung oder Gerichtsurteile? verwirrt

Für Infos dankbar

Ingo


Auf dem Radweg gilt dieselbe geschwindigkeitsbegrenzung wie auf der Straße daneben.

Wenn keine Da ist, darfst du so schnell fahren wie du willst, du hast ja kein Kraftfahrzeug.

Aber:
Unabhängig vom Fahrzeug musst du deine Geschwindigkeit den Verkehrsbedingungen anpassen.

Das mit den 25 km / h ist m.E. Blödsinn.
Servus, Jörgi aus München bier

Münchner Liegeradstammtisch
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#291689 - 11/17/06 02:58 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ]
tkikero
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In Antwort auf: theodor

"...Das mit der "nicht erwarteten Geschwindigkeit" ist auch recht plausibel: Ein Großteil der Deutschen ist betagt, oft schwerhörig, aufgewachsen in einer Zeit, als es bestenfalls 3-Gangräder mit seltsamen Bremsen gab ... die können sich unter modernen Rädern mit Hochleistungsbremsen oder gar unter "Liegerad" wenig vorstellen. Die sehen nur einen Radler ....."

Quatsch, vor der allgemeinen Motorisierung gabs mehr Radler und mehr Radsportler und die waren überhaupt nicht langsam.
Und schnelle sportlich zu fahrende Räder gabs auch.

Gruß

Theodor


Schnelle Räder gab es, waren jedoch Exoten. Dass man auf den Alltagsrädern in den 30ern (schwer, 1-Gang, aufrechte Sitzposition) in der Regel mit 25-30km/h durch Ortschaften gefahren ist, kann ich mir nicht vorstellen. Mein Vater hat noch ein Weltkriegsfahrrad, das sich am besten fuhr, wenn man mit gemütlichen 11-15km/h dahinglitt, mehr war schon allein wegen der seltsamen Reifenbremse vorne und der sehr sanften Rücktrittbremse hinten nicht zu verantworten.
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Off-topic #291713 - 11/17/06 04:50 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ich]
fluxomatic
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In Antwort auf: ich

Ich muß da jetzt mal nachfragen:
Ich fahre -fast- immer mit Kinderanhänger. Wo darf ich denn dann eigentlich noch fahren? Der Anhänger ist ja ungefähr so breit wie die Radwege, da kann ich ja keinen Sicherheitsabstand mehr einhalten, oder? verwirrt


Also meiner (bescheidenen Meinung bzw. Interpretation nach) bist Du mit Kinderanhänger durchaus eine "Gefahr" für Fußgänger, falls der Radweg offensichtlich zu schmal ist und Du die seitlichen Sicherheitsabstände nicht einhalten kannst. Mit dem Trike und/oder Anhänger fahre ich da lieber auf der Strasse oder gebe, wenn mir die Sitiation zu brenzlig ist, auch vorher ein "akustisches" Signal. Ich bin selber zu viel Fußgänger als das ich das gequetsche mir oder anderen zumuten muß.

Die VwV zur StvO schreibt dazu: "Die vorgegebenen Maße für die lichte Breite beziehen sich auf ein einspuriges Fahrrad. Andere Fahrräder (vgl. Definition des Übereinkommens über den Straßenverkehr vom 8. November 1968, BGBl. 1977 11 S. 809) wie mehrspurige Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger werden davon nicht erfaßt. Die Führer anderer Fahrräder sollen in der Regel dann, wenn die Benutzung des Radweges nach den Umständen des Einzelfalles unzumutbar ist, nicht beanstandet werden, wenn sie den Radweg nicht benutzen;"

Meiner Meinung nach sei froh, das Du auf der Strasse fahren kannst. Leider "meinen" immer viele Leute (speziell nur-Autofahrer) das fahren auf der Strasse und dann noch mit dem (Kinder-) Anhänger ja "total unverantwortlich" ist. Ich denke das Gegenteil ist der Fall (und die verfügbaren Statistiken geben mir soweit ich diese kenne Recht).

Gruß,

H.C.
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#291719 - 11/17/06 04:59 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: tkikero]
theodor
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Exoten waren Sporträder schon immer und sind es bis heute.
Der Marktanteil des Rennrads liegt auch heute unter 5 %.
Der Durchschnittspreis eines Rades liegt bei ca. 340 Euro.
Als ich meine ersten Radtouren unternahm, hatte mein Cousin schon ein 10 Gang Rennrad, während ich mich mit meines Vaters Single Speed Panzer plagen mußte.Wir fuhren aber gleichauf. "Single Speed" fahr ich heute wieder beim Einkaufsrad, hat eindeutig Vorteile beim Komponentenverschleiß.
Zu dieser Zeit ( ca. 1960) wurde die TdF mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 37 km/h gefahren, heute sind es auf wesentlich besseren Straßen und mit wesentlichen "besseren " Trainings- und Dopingmethoden läppische 3 km/h mehr.
Ob ein oder viele Gänge, das entscheidet nicht, ob einer schnell fährt, sondern der Schmalz in den Wadeln.
Die Bremsen, da geb ich dir recht, sind besser geworden. Von der Rücktrittbremse hast du allerdings wieder mal keine Ahnung. Von wegen sanft. Unser Lieblingsspiel als Kinder und Jugendliche war mit blockiertem Hinterrad zu driften. Dabei lernte ich auf Kosten der Hinterradreifen die Odenwaldbuckel abwärts oder auf Sandpfaden in den Käfertaler Hochalpen schleudernd eine einigermaßen ordentliche Radbeherrschung.
Zum Glück ist Radfahren gerecht. Das Material ist nachgeordnet*, Kraft, Kondition und Fahrtechnik sind viel wichtiger.

Gruß

Theodor

P.S. Nachgeordnet heißt vor allem, daß sich technisch gute Radler mit schlichten aber funktionellen Lösungen begnügen und überflüssigen Schnickschnack ablehnen.
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Off-topic #291722 - 11/17/06 05:11 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: fluxomatic]
ich
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Danke für deine Ausführung!
In Antwort auf: fluxomatic

Meiner Meinung nach sei froh, das Du auf der Strasse fahren kannst. Leider "meinen" immer viele Leute (speziell nur-Autofahrer) das fahren auf der Strasse und dann noch mit dem (Kinder-) Anhänger ja "total unverantwortlich" ist. Ich denke das Gegenteil ist der Fall (und die verfügbaren Statistiken geben mir soweit ich diese kenne Recht).

Das seh ich ähnlich! Ich denke da allein immer an die Lieben Mitmenschen in ihren Autos, die -fast- alle mit Schwung an die Straße/den Bordstein ranfahren und nach Autos ausschau halten; die sehen einen Radfahrer eher, wenn er auf der Straße ist.
Allerdings interessiert mic eben auch die rechtliche Seite, da ich durch das tägliche Fahren ja auch mit viel PEch mal in einen Unfall verwirkelt werden könnte....


Gruß
Bene
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Off-topic #291735 - 11/17/06 05:32 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ich]
fluxomatic
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In Antwort auf: ich

Danke für deine Ausführung!


Bitte, hoffe geholfen zu haben schmunzel

In Antwort auf: ich

Allerdings interessiert mic eben auch die rechtliche Seite, da ich durch das tägliche Fahren ja auch mit viel PEch mal in einen Unfall verwirkelt werden könnte....


Ich denke mal das die in jedem Fall schwammig ist. Das zitierte Stück der VwV räumt Dir denn auch nicht das Recht ein auf der Strasse zu fahren, sondern nur das dieses Verhalten "in der Regel" nicht "beanstandet" werden soll. Und das ist schon ziemlich Gummiband. Ich habe mich mit der ganzen Thematik auch nur auseinandergesetzt, weil ich wie Du, im Fall des Falles wissen möchte wo ich stehe.

Ich vermute aber, das wenn Du einen Fußgänger mit dem Gespann auf dem Fahrradweg anfährst und/oder streifst die Schuldfrage recht eindeutig ist. Mit einem Kinderanhänger auf der Strasse solltest Du, bei guter Zusatzlichtausstattung + Reflektoren, hingegen extrem gut sichtbar sein (zumindest besser als mit dem Normalrad).

Straßenfahrende Grüße,

H.C.
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#291761 - 11/17/06 07:11 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: fluxomatic]
Gisibert
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Hallo zusammen,

ich denke schneller als 25km/h mit dem Rad in geschlossenen Ortschaften sollte man nach Möglichkeit sowieso nicht fahren. Ich selbst fahre auch gerne schnell und muss dann ständig feststellen, dass ich fortwährend in gefährliche Situationen gerate - meist deshalb, weil andere Verkehrsteilnehmer meine Geschwindigkeit schlicht unterschätzen und mir die Vorfahrt nehmen, weil sie denken, dass sie locker vor mir durchkommen.

Fahre ich innerorts allerdings gemütliche 20 km/h, so lassen sich viele der ansonsten alltäglichen beinahe-Unfälle vermeiden. Zu oft schon musste ich erleben, wie schnell aus einem beinahe-Unfall ein richtiger werden kann.

Beste Grüße,

gisi
Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.

Edited by Gisibert (11/17/06 07:12 PM)
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#291774 - 11/17/06 08:11 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ]
tkikero
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Ob ein oder viele Gänge, das entscheidet nicht, ob einer schnell fährt, sondern der Schmalz in den Wadeln.
Die Bremsen, da geb ich dir recht, sind besser geworden. Von der Rücktrittbremse hast du allerdings wieder mal keine Ahnung. Von wegen sanft. Unser Lieblingsspiel als Kinder und Jugendliche war mit blockiertem Hinterrad zu driften. ...

Gruß

Theodor


Die Gänge spielen durchaus eine Rolle, ob man schnell fahren kann oder nicht: Mit nur einem Gang kann der Durchschnittsfahrer nicht beliebig schnell fahren, jedenfalls nicht lange. Es gibt ja keine Gangschaltung, die einem zur optimalen Trittfrequenz verhelfen.
Ich weiß, dass man mit modernen Rücktrittbremsen den Reifen abledern kann, ich hab das nämlich auch sehr gerne gemacht. Ich redete von einer alten Rücktrittbremse aus den 30er Jahren. Bei der konnte man nichts blockieren oder abledern ... wirklich nicht.
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#291846 - 11/18/06 09:51 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Gisibert]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Gisibert

ich denke schneller als 25km/h mit dem Rad in geschlossenen Ortschaften sollte man nach Möglichkeit sowieso nicht fahren.

verwirrt

Also ich weiß nicht ... für motorisierte fahrzeuge gelten geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h als verkehrsberuhigte zone.

Gegen das vorfahrt schneiden hilft langsamer fahren auch nichts. Wenn du 30 km/h fährst und jemand schneidet deine vorfahrt, weil er deine geschwindigkeit unterschätzt - o.k., dann willst du das risiko vermeiden, indem du gleich so langsam fährst, wie derjenige deine geschwindigkeit einschätzt.
Dann fährst du zwanzig und der nächste denkt, du fährst etwa zehn ... dann fährst du zehn und der nächte denkt, du fährst fünf ... am ende kannst du gleich über die kreuzung schieben. grins

Klar soll man nicht stumpf auf eine kreuzung zu rasen, aber die konflikte beim fortbewegen damit zu lösen, daß man sich kaum noch fortbewegt - das ist irgendwie auch nicht die lösung.

Bei mir bewähren sich zwei sachen recht gut: licht an und nonverbale kommunikation mittels meiner beine. Da habe ich nämlich folgende erfahrung gemacht: höre ich auf zu treten und lasse rollen, dann wirkt das für den anderen offensichtlich wie "ich rechne jetzt schon damit, daß du gleich anfährst".
Wenn ich dagegen weiter trete, signalisiert das offensichtlich, daß ich nicht damit rechne.
(Es könnte sein, daß das auf einem lieger auch so gut funktioniert, weil die beine vorne sind. Aber beim aufrechtrad kann man die beine ja auch sehr gut sehen.)
Das funktioniert auch umgekehrt. Wenn vorsichtige autofahrer meine geschwindigkeit überschätzen und abwarten - dann fahren sie oft doch, wenn ich aufhöre zu treten und rollen lasse.

Ist ja auch irgendwie logisch. Der andere sieht anhand meiner beine praktisch, was ich mit meinem "motor" mache, ob ich "gas gebe" oder ob ich "vom gas gehe". zwinker

MfG
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Off-topic #291849 - 11/18/06 10:05 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: tkikero]
theodor
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In Antwort auf: tkikero

In Antwort auf: theodor


Ob ein oder viele Gänge, das entscheidet nicht, ob einer schnell fährt, sondern der Schmalz in den Wadeln.
Die Bremsen, da geb ich dir recht, sind besser geworden. Von der Rücktrittbremse hast du allerdings wieder mal keine Ahnung. Von wegen sanft. Unser Lieblingsspiel als Kinder und Jugendliche war mit blockiertem Hinterrad zu driften. ...

Gruß

Theodor


Die Gänge spielen durchaus eine Rolle, ob man schnell fahren kann oder nicht: Mit nur einem Gang kann der Durchschnittsfahrer nicht beliebig schnell fahren, jedenfalls nicht lange. Es gibt ja keine Gangschaltung, die einem zur optimalen Trittfrequenz verhelfen.
Ich weiß, dass man mit modernen Rücktrittbremsen den Reifen abledern kann, ich hab das nämlich auch sehr gerne gemacht. Ich redete von einer alten Rücktrittbremse aus den 30er Jahren. Bei der konnte man nichts blockieren oder abledern ... wirklich nicht.


Wie du richtig sagst, regelt das Getriebe bei gegebener Wattzahl die Trittfrequenz.
Solange sich die Wattzahl nicht ändert, wird bei einem theoretisch stufenlosen Getriebe in einem Bereich von 60 bis ca. 100 U/min diesselbe Geschwindigkeit erzielt. Unter 50 U/min geht nichts mehr, weil die menschliche Biomechanik dann ihre Watt nicht mehr richtig auf die Pedale bringt. Bei mehr als 100 U/min kommen Hobbyradler an diesselbe Grenze.
Bei einem Rad mit fixer Übersetzung führt logischwerweise dieselbe Wattzahl bei sonst gleichen Bedingungen zur gleichen Endgeschwindigkeit.
Aber eine Änderung der Geschwindigkeit ist in beiden Fällen nur mit einer Erhöhung oder Minderung der Wattzahl möglich.
Wer mehr Watt tritt wird schneller. Ganz einfach
Du meinst wahrscheinlich Ein Gang Fahrräder bei denen für 35 km/h eine TF von 135 erforderlich wäre, sowie für den Luftwiderstand 450 Watt.
Beides sind jedoch keine zwingenden Gebote für Ein Gang Räder.
Man kann flacher sitzen und die Übersetzung ändern.
Ein Getriebe macht letzteres leichter, aber entscheiden wird die Kraft am Pedal.
Übrigens, die höchsten Geschwindigkeiten werden im Bahnsprint gefahren mit "single speed".

Wirklichen Geschwindigkeitsgewinn erzielt man mit aerodynamischer Optimierung, weil weniger Watt für den Luftwiderstand draufgehen, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Im allgemeinen herrscht hier im Forum eine viel zu große Technikgläubigkeit.
Sicher wollte ich auch nicht mehr auf gute Bremsen oder auf ein funktionierendes Getriebe verzichten, aber mehr als alles andere zusammen zählt die körperliche Verfassung.


Gruß

Theodor

P.S wieviele Beiträge gibts hier wohl, die stolz vermelden mit einem Trekkingradpanzer und 30 kg Gepäck Rennradler abgehängt zu haben. Wenns denn stimmt, kanns ja wohl nicht am Fahrrad gelegen haben!
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#291853 - 11/18/06 10:22 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Gisibert]
theodor
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In Antwort auf: Gisibert

Hallo zusammen,

ich denke schneller als 25km/h mit dem Rad in geschlossenen Ortschaften sollte man nach Möglichkeit sowieso nicht fahren. Ich selbst fahre auch gerne schnell und muss dann ständig feststellen, dass ich fortwährend in gefährliche Situationen gerate - meist deshalb, weil andere Verkehrsteilnehmer meine Geschwindigkeit schlicht unterschätzen und mir die Vorfahrt nehmen, weil sie denken, dass sie locker vor mir durchkommen.

Fahre ich innerorts allerdings gemütliche 20 km/h, so lassen sich viele der ansonsten alltäglichen beinahe-Unfälle vermeiden. Zu oft schon musste ich erleben, wie schnell aus einem beinahe-Unfall ein richtiger werden kann.

Beste Grüße,

gisi


Hallo Gisi,

da habe ich aber andere Erfahrungen: Je schneller ich unterwegs bin, desto weniger werde ich an den Fahrbahnrand gequetscht und trotz Gegenverkehr überholt. Ich fahre allerdings innerorts prinzipiell auf der Fahrstreifenmitte, um eben die auf wenige cm Seitenabstand angelegten Überholvorgänge möglichst zu verhindern. Ganz besonders an unseren innerörtlichen Gefällstrecken werde ich so gut wie nicht mehr überholt.
Sehr hohe Geschwindigkeiten von 50 oder mehr bergen allerdings das Risiko, an Ausfahrten oder vom Querverkehr erwischt zu werden. Da ist sehr viel Aufmersamkeit nötig, aber das gilt ja generell beim Radeln.

Gruß

Theodor
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Off-topic #291900 - 11/18/06 02:51 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ]
Dietmar
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In Antwort auf: theodor
aber mehr als alles andere zusammen zählt die körperliche Verfassung...

Eben. Und wer da etwas weniger gut ausgestattet ist, muss sich eben mit Hilfsmitteln (Schaltung) aushelfen. Das hat doch nichts mit Technik"gläubigkeit" zu tun, sondern ist ein banaler Zusammenhang.
Gruß Dietmar
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#291902 - 11/18/06 03:21 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ]
Gisibert
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Hallo Flachfahrer und Theodor,

ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Klar, wenn man so schnell mit dem Rad unterwegs ist, dass man im fließenden Verkehr (50-60 km/h)dauerhaft mithalten kann, dann stellt sich das Problem sicherlich nicht. Ich vermute aber, dass die wenigsten Radler derart schnell sind.

Es geht meineserachtens vor allem um die auch schon erwähnte Erwartungshaltung. Dabei zählt die allgemeine Einschätzung - welche Geschwindigkeit erwartet man von einem Citybiker. Sieht mich ein(e) Autofahrer/in vor dem Abbiegevorgang im Rückspiegel, so kann er/sie mich nur schwerlich lange genug beobachten, um meine Geschwindigkeit genau genug einzuschätzen. Vielmehr geht er/sie davon aus, dass der Abstand groß genug sei, da ein Fahrrad eher langsam fahre.

Natürlich ist das kein sehr gutes Verhalten und eigentlich verlässt sich der/die Autofahrer/in allein auf die eigene Intuition und pures Glück, aber zumeist ist genau das der Fall und dies prägt die alltägliche Realität der Straße.

So wird von einem Radler schlicht nicht erwartet, dass er 30km/h und mehr fährt, auch nicht in einer 30er-Zone. Ich vermute außerdem, dass die wenigsten Autofahrer/innen sich die Mühe machen, auf Trittfrequenz oder das genaue Fahrverhalten des Radlers zu achten. Allein der erste und einzige grobe Eindruck "Radfahrer" wird in den meisten Fällen für die adhoc-Handlung des Abbiegevorganges prägend sein. Dabei werden die eigenen Erfahrungen - jene eben, die das eigene Bild "Radfahrer" ausmachen - herangezogen. Da nun eher die Minderheit der Autofahrer selbst aktiv Radsport betreibt und in der Regel eher langsam mit dem eigenen Rad unterwegs ist, so wird allgemein ein Bild des gemächlichen Radlers vorherrschend sein.

Ich halte auch nichts von übertriebender Passivität und Schleicherei, zugegeben fahre ich viel zu oft schnell, stürmisch und muss mich bremsen, oft fordere ich mein Vorfahrtsrecht sogar sehr agressiv ein - im Zweifelsfall bin ich aber definitiv der Schwächere und das körperliche Opfer. Ich habe mehrere Unfälle hinter mir und alle wären zu vermeiden gewesen, sofern ich die "normale" Radfahrergeschwindigkeit (so um 20km/h) gefahren wäre und nicht die eines ausdauertrainierten Sportlers - so war ich zwar an keinem Unfall Schuld, aber dennoch stets das Opfer.

Beste Grüße,

gisi
Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.

Edited by Gisibert (11/18/06 03:31 PM)
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#291926 - 11/18/06 04:59 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Gisibert]
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50 km/h wären in Halle an einigen stellen drin und am liebsten würde man die da auch fahren. Das liegt daran, daß die stadt hügelig ist. Da kriecht man die eine richtung mit 10 km/h hoch (und andere überschätzen oft die geschwindigkeit) und in die andere richtung kriegt man 40 drauf, wenn man nur ungebremst rollen lässt (und da wird die geschwindigkeit oft unterschätzt).

Bei rechtsabbiegern kommt es sehr auf die genauen umstände an. Wenn der andere den radler schlecht sehen kann, dann kann er natürlich auch dessen geschwindigkeit nicht einschätzen.
Wenn der rechtsabbieger aber vorher noch den radler überholt hat, dann hatte er gute gelegenheit, dessen geschwindigkeit einzuschätzen.
Übrigens bringt meinem eindruck nach gerade da ständig eingeschaltetes licht etwas. Da kann und sollte man sich zwar nicht drauf verlassen, aber der lichtpunkt im rechten außenspiegel scheint einige dazu zu bewegen, sich lieber auch nicht drauf zu verlassen, daß sich ein fahrrad normalerweise eher langsam bewegt. zwinker

Nach ein paar unfällen bremst man natürlich lieber zu viel als zu wenig. Aber man sollte auch nicht so langsam werden, daß man den anderen geradezu zum vorfahrt-schneiden ermuntert. Andererseits sollte man besser nicht wesentlich schneller sein, als man noch bremsen könnte. Es kommt also - wie immer - auf die situation an. Manchmal wäre zu langsames fahren eher schlecht, manchmal wäre zu schnelles fahren eher schlecht. zwinker


In Antwort auf: Gisibert
Ich vermute außerdem, dass die wenigsten Autofahrer/innen sich die Mühe machen, auf Trittfrequenz oder das genaue Fahrverhalten des Radlers zu achten.


Das ist auch gar nicht nötig. Die 0-1-zustände "treten" und "nicht treten" erfassen viele offensichtlich ohne besonders drauf achten zu müssen, quasi intuitiv (eine trittfrequenz von min. 60 U/min vorausgesetzt, sonst erfasst das auge des betrachters innerhalb des augenblickes von ca. einer halben bis maximal einer sekunde natürlich keinen unterschied listig ).
Selbstverständlich kann man sich auch da nicht drauf verlassen. Aber zusammen mit anderen kleinigkeiten aus der kategorie "möglichst klar für die anderen einschätzbare fahrweise" ist es schon oft hilfreich. cool

MfG
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#291932 - 11/18/06 05:21 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
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Wenn der rechtsabbieger aber vorher noch den radler überholt hat, dann hatte er gute gelegenheit, dessen geschwindigkeit einzuschätzen.

Dabei kommt es eigentlich gar nicht auf die Einschätzung an. Er/sie hat einen Radfahrer/in gesehen, also hat er/sie anzuhalten und zu schauen. Nur tun dies leider die wenigsten! Denn die eigentliche Geschwindigkeit des Rades ist völlig irrelevant, wenn man ordentlich hinschaut.


In Antwort auf: Flachfahrer

Übrigens bringt meinem eindruck nach gerade da ständig eingeschaltetes licht etwas. Da kann und sollte man sich zwar nicht drauf verlassen, aber der lichtpunkt im rechten außenspiegel scheint einige dazu zu bewegen, sich lieber auch nicht drauf zu verlassen, daß sich ein fahrrad normalerweise eher langsam bewegt. zwinker

Die Erfahrung hab ich auch gemacht...


Gruß
Bene
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Off-topic #291956 - 11/18/06 06:14 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ich]
Flachfahrer
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In Antwort auf: ich

Dabei kommt es eigentlich gar nicht auf die Einschätzung an. Er/sie hat einen Radfahrer/in gesehen, also hat er/sie anzuhalten und zu schauen. Nur tun dies leider die wenigsten! Denn die eigentliche Geschwindigkeit des Rades ist völlig irrelevant, wenn man ordentlich hinschaut.


Naja, die eigentliche ursache der rechtsabbieger-konflikte ist die schlichte hirnrissigkeit der verkehrsführung. Was ich an dieser so beachtlich finde ist folgendes.

Die radwege samt benutzungspflicht sollen dafür sorgen, daß der motorisierte verkehr nicht durch langsameren verkehr behindert wird. Auf den geraden streckenabschnitten wird dieses ziel auch einigermaßen erreicht. An kreuzungen und besonders ampelkreuzungen sieht das anders aus. Wenn eines der ersten drei motorisierten fahrzeuge in der ampelschlange rechts abbiegen will und erst noch drei radfahrer vorbeilassen muß, behindert diese art der verkehrsführung den fluß des motorisierten verkehres ausgerechnet dort, wo er sowieso schon am empfindlichsten gestört ist: an ampelkreuzungen. In diesem falle fließt dort der motorisierte verkehr bei grün nicht - und das liegt daran, daß man die radfahrer unbedingt rechts davon halten will, um den motorisierten verkehr nicht zu behindern. Das ist paradox.
"Gelöst" wird das problem dann mit zeitversetzten ampelphasen, womit der gesamtkreislauf der kreuzung noch langsamer wird.

Irgendwie bekommt man da den eindruck, daß es um jeden preis um das prinzip "rad.weg!""geht - selbst wenn der preis dafür die behinderung des motorisierten verkehres an seiner empfindlichsten stelle ist.
Wenn ich eben einfach nur der schwächere wäre und keine starke lobby habe und de facto anderen interessen geopfert werde - o.k., das wäre zwar nicht schön, aber aus sicht der anderen interessen wenigstens irgendwie logisch.
Aber wenn ich dann noch sehen muß, wie die, die die anderen interessen durchsetzen wollen, dabei den anderen interessen auch noch kräftig ins knie schießen - da weiß ich nicht, ob ich da schon wieder lachen muß, was aber auch so ein bißchen im hals stecken bleibt ...

MfG
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Off-topic #292021 - 11/18/06 11:00 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
tkikero
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In Antwort auf: Flachfahrer



Naja, die eigentliche ursache der rechtsabbieger-konflikte ist die schlichte hirnrissigkeit der verkehrsführung. Was ich an dieser so beachtlich finde ist folgendes.

Die radwege samt benutzungspflicht sollen dafür sorgen, daß der motorisierte verkehr nicht durch langsameren verkehr behindert wird. Auf den geraden streckenabschnitten wird dieses ziel auch einigermaßen erreicht. An kreuzungen und besonders ampelkreuzungen sieht das anders aus. Wenn eines der ersten drei motorisierten fahrzeuge in der ampelschlange rechts abbiegen will und erst noch drei radfahrer vorbeilassen muß, behindert diese art der verkehrsführung den fluß des motorisierten verkehres ausgerechnet dort, wo er sowieso schon am empfindlichsten gestört ist: an ampelkreuzungen. [ ... ]


Was hat das mit Radwegen zu tun? Radweg hin oder her, beim Rechtsabbiegen musst Du sowieso die Fußgänger vorbei lassen (komisch, das der schwächste aller Verkehrsteilnehmer bei Betrachtungen immer kaum eine Rolle spielt).
Diese "Hirnrissigkeit" der Verkehrsführung beim Rechtsabbiegen gibt es also schon länger ...

Ich halte das folgende für eine sehr gewagte These:

Zitat:
Die radwege samt benutzungspflicht sollen dafür sorgen, daß der motorisierte verkehr nicht durch langsameren verkehr behindert wird.


Das würde bedeuten, dass dann Städte wie z.B. Erlangen seit den frühen 70ern Unsummen in die Radwege steckten, mit dem (absolut geheim gehaltenen) politischen Hauptziel, den motorisierten Verkehr schneller durch Erlangen fließen zu lassen, ... Das Ergebnis allerdings war, dass der Anteil des Radverkehrs am Individualverkehr insgesamt viel deutlicher anstieg als in den meisten vergleichbaren Städten, dass eine Hauptverkehrsstraße zur Fußgängerzone wurde, eine andere nur noch für Taxis, Busse des ÖPNV und Fahrradfahrer freigegeben ist. Der motorisierte Verkehr wird heute sogar viel stärker als früher durch die Radler "behindert", so dass auswärtige Fahrschulen gerne in die Stadt kommen, um ihre Fahrschüler im korrekten Umgang mit quantitativ ernst zunehmenden Fahrradverkehr zu schulen, der in Städten ohne Radwegenetz erst gar nicht entsteht ...;

Irgend etwas muss da gründlich schief gelaufen sein, wenn es um "rad weg" gegangen sein soll ...
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Off-topic #292096 - 11/19/06 12:44 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: tkikero]
Flachfahrer
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Was das mit radwegen zu tun hat?
Stell dir einfach vor, die abbiegerspuren für den motorisierten verkehr wären an kreuzungen so, daß die rechsabbieger sich links und die geradeaus-fahrer sich rechts einordnen müssen - auch wenn sie gerne etwas sinnvoller fahren würden. listig

Fußgänger: kreuzungen ohne separate rechtsabbieger-spur, also mit gemeinsamer geradeaus-rechts-spur, gibt es in städten sehr viele, weil für eine zusätzliche spur einfach der platz fehlt.
An solchen kreuzungen ohne radweg fahren die kraftfahrzeugführer üblicher weise so, daß sie bis an den fußweg heran etwas rechts rein biegen und dort warten. Dann ist i.d.R. ihr fahrzeug soweit rechts, daß die nachfolgenden meist noch innerhalb der spur geradeaus fahren können.
Ist dort ein radweg, dann muß der rechtsabbieger mitten auf der spur stehen bleiben und die nachfolgenden passen schlicht nicht dran vorbei. Der vertkehrsfluß stockt.

Übrigens leuchtet mir nicht ein, warum fußgänger schwächer als radfahrer sein sollen. Sie sind üblicherweise langsamer. Aber die schlußfolgerung langsamer = schwächer leuchtet mir nicht ein.
Ihre körper ist ebenso ungeschützt wie die des radlers und wenn der radler nicht gerade einen wocheneinkauf kutschiert, dann haben sie auch etwa die gleiche masse.
Wer diese für schwächer halt, ist wahrscheinlich noch nicht auf einem kombinierten fuß-/radweg mit einem fußgänger zusammengeprallt oder fährt ein vollverkleidetes fahrrad. bäh

Weiterhin haben fußgänger eine allgemein sehr gut einschätzbare geschwindigkeit. Zumindest habe ich noch nirgendwo gehört, daß einem fußgänger das vorgeworfen wurde, was hier gerade diskutiert wird: eine geschwindigkeit die höher ist, als es andere verkehrsteilnehmer erwarten.
Und noch besser als beim pedalieren/nicht pedalieren des radfahrers erkennt man auch beim fußgänger innerhalb eines augenblickes, ob er geht oder rennt, dazu muß man gar nicht erst seine bewegung verfolgen - und in der nähe von bussen oder bahen, die in eine haltestelle einfahren, rechnet man auch üblicherweise damit, daß da jemand rennen könnte.

Das geld für radwege hätte sich Erlangen auch sparen können.
Man stelle sich vor, sie hätten einfach die ganze stadt zur tempo-30-zone gemacht. warum tempo-30-zone? Weil es da keine benutzungspflicht geben darf - aus gutem grund.
Der haken an der sache ist nur, daß ein motorisiertes fahrzeug dann irgendwie sinnlos wird. Dann ist es nämlich auch nicht schneller als ein drahtesel. Der schutz der radfahrer durch den radweg ist nur deshalb notwendig, weil motorisierte fahrzeuge wesentlich schneller fahren können und diese geschwindigkeitsunterschied gefahren birgt. Ergo ist dieser schutz dann notwendig, wenn man den geschwindigkeitsvorteil der motorisierung auch nutzen will.
Also wozu sonst soll ein radweg dienen, wenn nicht dazu, daß motorisierte fahrzeuge etwas schneller fahren können?

MfG
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Off-topic #292252 - 11/20/06 12:34 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
tkikero
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In Antwort auf: Flachfahrer

[ ... ]

Fußgänger: kreuzungen ohne separate rechtsabbieger-spur, also mit gemeinsamer geradeaus-rechts-spur, gibt es in städten sehr viele, weil für eine zusätzliche spur einfach der platz fehlt.
An solchen kreuzungen ohne radweg fahren die kraftfahrzeugführer üblicher weise so, daß sie bis an den fußweg heran etwas rechts rein biegen und dort warten. Dann ist i.d.R. ihr fahrzeug soweit rechts, daß die nachfolgenden meist noch innerhalb der spur geradeaus fahren können.


Das ist nicht besonders schlüssig: Selbst wenn der Platz ausreichte, dürfte es immer nur genau ein Fahrzeug sein, das rechts abbiegen will, damit der geradeaus fahrende Verkehr nicht blockiert wird. Und dieses "eine" Fz dürfte auch kein Reisebus, oder kein Lastzug sein.

Gibt es keinen separaten Radweg, dann steht man als Radler übrigens hinten auch in dem kleinen "Rechtsabbiegerstau" ... viele Radler schlagen sich dann plötzlich rechts auf dem Gehweg durch, insbesondere wenn man an einem Bus/LKW in der Schlange auf der Fahrbahn nicht mehr vorbei kann (ein Bus oder LKW kann nicht immer rechts 1m Platz lassen, ohne dann links schon auf der Gegenfahrbahn zu stehen).

Zitat:
Ist dort ein radweg, dann muß der rechtsabbieger mitten auf der spur stehen bleiben und die nachfolgenden passen schlicht nicht dran vorbei. Der vertkehrsfluß stockt.


Wie schon gesagt, das passiert schon ab n(rechtsabbieger)>1 immer, und dann sollte vielleicht noch berücksichtigt werden, dass ein radwegloser Bürgersteig auch weiter links beginnen wird ...;

Zitat:
Übrigens leuchtet mir nicht ein, warum fußgänger schwächer als radfahrer sein sollen. Sie sind üblicherweise langsamer.


Genau deshalb: Sie sind langsamer. Es dürfte einem Fußgänger schwer fallen, mit 30 km/h in einen anderen zu rennen (außer Handtaschenräubern auf der Flucht).

Zitat:
Aber die schlußfolgerung langsamer = schwächer leuchtet mir nicht ein.
Ihre körper ist ebenso ungeschützt wie die des radlers und wenn der radler nicht gerade einen wocheneinkauf kutschiert, dann haben sie auch etwa die gleiche masse.


Naja. Der Fußgänger macht im Kollisionsfall aber erst einmal Bekanntschaft mit diversen Fahrradteilen. Wenn nach der Kollision Deine Gabel hinüber ist, dann sollte Dir klar sein, dass der Fußgänger mit seinem Körper diese Verformungen bewirkt hat ...
Dass der nachfolgende Sturz für den Radler auch sehr ernste Verletzungen nach sich ziehen kann, ist klar.

Zitat:
Weiterhin haben fußgänger eine allgemein sehr gut einschätzbare geschwindigkeit. Zumindest habe ich noch nirgendwo gehört, daß einem fußgänger das vorgeworfen wurde, was hier gerade diskutiert wird: eine geschwindigkeit die höher ist, als es andere verkehrsteilnehmer erwarten.
Und noch besser als beim pedalieren/nicht pedalieren des radfahrers erkennt man auch beim fußgänger innerhalb eines augenblickes, ob er geht oder rennt, dazu muß man gar nicht erst seine bewegung verfolgen - und in der nähe von bussen oder bahen, die in eine haltestelle einfahren, rechnet man auch üblicherweise damit, daß da jemand rennen könnte.


Das mit der Geschwindigkeit stimmt leider auch nicht - denk mal an Kinder. Die trödeln scheinbar auf dem Gehweg herum, und plötzlich machen sie einen Schabernack, einer rennt los und genau in Deinen Fahrweg, während Du nicht mehr guckst. So spontan und schnell kann wahrscheinlich kein Radler seine Bewegung ändern ...!!!
Genau deshalb gibt es oft schreckliche Unfälle, meistens Auto gegen Kind, aber auch Rad gegen Kind hat schon übelst geendet ...;

Zitat:
Das geld für radwege hätte sich Erlangen auch sparen können.
Man stelle sich vor, sie hätten einfach die ganze stadt zur tempo-30-zone gemacht. warum tempo-30-zone?
Weil es da keine benutzungspflicht geben darf - aus gutem grund.
Der haken an der sache ist nur, daß ein motorisiertes fahrzeug dann irgendwie sinnlos wird. Dann ist es nämlich auch nicht schneller als ein drahtesel.


Wenn der Sinn motorisierter Fahrzeuge nur vom Tempo abhängt, na dann. Aber: Fahrräder mit Hilfsmotor oder Mofas machen für manche Rentner durchaus Sinn, obwohl die recht lahm sind. "Tempomäßig" ist es außerdem zumindest in Erlangen schon lange sinnlos, einen PKW zu benutzen (außer vielleicht für den Transport von 8 Zementsäcken). Die Radwegeachsen verlaufen direkter, d.h. mit dem PKW muss man im Vergleich immer Umwege fahren, dazu gibt es viele Ampeln - alles Dinge, die ich auf dem Fahrrad nicht auch noch haben will.

Zitat:
Der schutz der radfahrer durch den radweg ist nur deshalb notwendig, weil motorisierte fahrzeuge wesentlich schneller fahren können und diese geschwindigkeitsunterschied gefahren birgt. [...] Der schutz der radfahrer durch den radweg ist nur deshalb notwendig, weil motorisierte fahrzeuge wesentlich schneller fahren können und diese geschwindigkeitsunterschied gefahren birgt. Ergo ist dieser schutz dann notwendig, wenn man den geschwindigkeitsvorteil der motorisierung auch nutzen will.
Also wozu sonst soll ein radweg dienen, wenn nicht dazu, daß motorisierte fahrzeuge etwas schneller fahren können?


Darf ich nochmal an die Fußgänger, insbesondere Kinder und Renter im Straßenverkehr erinnern? Nach Deiner Logik gibt es wahrscheinlich dann gerade auch die Bürgersteige/Gehwege nur deshalb, damit motorisierte Fahrzeuge (und Radler) auf der Straße ungestört schneller fahren können.

Könnte es aber nicht auch sein, dass es Radwege und Gehsteige deshalb gibt, damit sich Radler und Fußgänger ungestört bewegen können?

Die ersten modernen Bürgersteige entstanden in London um 1765 herum, weil die Bürger keinen Bock mehr hatten, inmitten des Chaos von Kutschen und Pferden herumzulaufen ...;

Die Tatsache nun, dass in Städten mit vielen Radwegen mehr Leute auf Fahrrad steigen als in Städten mit schlechter "Fahrradinfrastruktur" deutet doch darauf hin, dass die Mehrheit der Radler ohne Nerven aus Stahl (ähnlich wie der Fußgänger) wenig Bock darauf hat, zwischen dem motorisierten Verkehr herumzufahren.

Eine letzte aufschlussreiche Betrachtung noch: In Spielstraßen gibt's weder Gehsteige und Radwege, dafür ist gerade mal Schrittgeschwindigkeit erlaubt, weil es anders nicht funktionieren würde, wenn der Fußgänger auf der Verkehrsfläche sicher sein soll. Der kleinste gemeinsame Nenner ist das Tempo des langsamsten Verkehrsteilnehmers. Ich denke, dass das generell weder im Interesse der Autofahrer noch der Radler ist. Beide wollen schneller als ein Fußgänger von A nach B kommen ...

Edited by tkikero (11/20/06 01:04 AM)
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Off-topic #292631 - 11/21/06 05:52 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: tkikero]
Flachfahrer
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In Antwort auf: tkikero

Das ist nicht besonders schlüssig: Selbst wenn der Platz ausreichte, dürfte es immer nur genau ein Fahrzeug sein, das rechts abbiegen will, damit der geradeaus fahrende Verkehr nicht blockiert wird. Und dieses "eine" Fz dürfte auch kein Reisebus, oder kein Lastzug sein.


Bis zwei fahrzeuge hintereinander abbiegen wollen und nicht in der zeit für das erste eine gelegenheit zum fahren ist (nicht andauernd wollen 30 fußgänger mit drei sehr langsamen dazwischen über die kreuzung), so lange fließt der verkehr erst mal.


In Antwort auf: tkikero

Gibt es keinen separaten Radweg, dann steht man als Radler übrigens hinten auch in dem kleinen "Rechtsabbiegerstau"


Das kann passieren, kommt bei mir aber eher selten vor.
Wesentlich öfter passiert es mir aber, daß ich im rechstabbiegerstau stehe, wenn ein radweg da ist und leider auch benutzt wird.


In Antwort auf: tkikero

und dann sollte vielleicht noch berücksichtigt werden, dass ein radwegloser Bürgersteig auch weiter links beginnen wird ...;


Der meistens markierte fußgängerüberweg tut dies aber meistens nicht.
Und dann sollte auch berücksichtigt werden, daß eine radweglose fahrbahn es dem rechtsabbieger ermöglichen würde sich so weit rechts wie möglich zu halten.


In Antwort auf: tkikero

Genau deshalb: Sie sind langsamer. Es dürfte einem Fußgänger schwer fallen, mit 30 km/h in einen anderen zu rennen (außer Handtaschenräubern auf der Flucht).


Fahre mit einem auto in ein gleiches stehendes auto! Welches verformt sich mehr? listig


In Antwort auf: tkikero

Das mit der Geschwindigkeit stimmt leider auch nicht - denk mal an Kinder.


Von kindern erwartet man unberechenbares. Hier im fred ging es um die geschwindigkeit, die verkehrsteilnehmer üblicherweise von anderen erwarten.


In Antwort auf: tkikero

Wenn der Sinn motorisierter Fahrzeuge nur vom Tempo abhängt, na dann.


Natürlich sind motorisierte fahrzeuge vor allem für den transport schwerer lasten sinnvoll. Würde man sich dabei allerdings innerorts mit einer geschwindigkeit der schweren lasten von ca. 30 km/h zufrieden geben ...


In Antwort auf: tkikero

Nach Deiner Logik gibt es wahrscheinlich dann gerade auch die Bürgersteige/Gehwege nur deshalb, damit motorisierte Fahrzeuge (und Radler) auf der Straße ungestört schneller fahren können.


Wozu bitteschön sonst?
Wenn sich nichts und niemand schneller als fußgänger fortbewegen würde, dann hätten wir quasi überall spielstraßen.


In Antwort auf: tkikero

Die ersten modernen Bürgersteige entstanden in London um 1765 herum, weil die Bürger keinen Bock mehr hatten, inmitten des Chaos von Kutschen und Pferden herumzulaufen


Und wie schnell ist so eine kutsche, immer nur schrittgeschwindigkeit?

(Mal ganz abgesehen davon, wenn die lieben tierchen vielleicht nicht alle einen auffangbeutel am hintern hängen haben, was dann so alles auf dem weg liegt.)


In Antwort auf: tkikero

Eine letzte aufschlussreiche Betrachtung noch: In Spielstraßen gibt's weder Gehsteige und Radwege, dafür ist gerade mal Schrittgeschwindigkeit erlaubt, weil es anders nicht funktionieren würde, wenn der Fußgänger auf der Verkehrsfläche sicher sein soll. Der kleinste gemeinsame Nenner ist das Tempo des langsamsten Verkehrsteilnehmers. Ich denke, dass das generell weder im Interesse der Autofahrer noch der Radler ist. Beide wollen schneller als ein Fußgänger von A nach B kommen ...


Da stimme ich dir vollkommen zu. Auf den geraden streckenabschnitten ist m.E. sinnvoll und vor allem funktioniert es, die verschieden schnellen verkehrsarten zu „entmischen“.
Der witz ist: diese „entmischung“ funktioniert an kreuzungen eher schlecht als recht. Da müsste wieder mehr gemischt werden. Bis auf wenige pilotversuche passiet da aber gar nichts.

MfG
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#292676 - 11/21/06 08:37 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: ]
IngoS
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Hallo zusammen,

Wie ich an den vielen Beiträgen merke, handelt es sich um ein sehr kontroverses Erfahrungsgebiet. Zu meiner ursprünglichen Fragestellung konnte nicht so viel beigetragen werden. Das ist aber auch nicht so schlimm.
Mir ist aufgefallen, dass viele mit persönlichen Erfahrungen und Beispielen bestimmte Argumente untermauern. Das hört sich ja auch logisch an. Allerdings zeigt sich mir, dass man an Hand von Beispielen zu vollkommen gegensätzlichen Ansichten gelangen kann. Irgendwie ist solch ein Verfahren offensichtlich untauglich.
Beispiel:
Rauchen muß gesund sein denn mein Opa ist 98 Jahre alt geworden. Rauchen ist ungesund weil die Kinder im Mutterleib schon Lungenkrebs kriegen.

Außerdem werden manchmal Zusammenhänge vermutet, wo keine sind.

Beispiel:
Die Population der Störche ist zurückgegangen und die Geburtenrate auch. Also hängt nachweislich die Geburtenrate von der Zahl der Störche ab. Das haben wir ja schon als Kinder gewußt.

Hiermit will ich nur andeuten, wie schwierig es ist, das Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer unvoreingenommen zu beurteilen. Ich habe nichts gegen eine kontroverse Diskussion un freue mich über jeden Beitrag. Und dann schmunzele ich über den missionarischen Eifer, der manchmal an den Tag gelegt wird.
Mich ärgert auch vieles im Straßenverkehr, aber mit etwas mehr Gelassenheit läßt sich einiges besser ertragen.

Gruß

Ingo
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#292711 - 11/21/06 10:49 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
Gisibert
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Hallo Ingo,

was die nötige Gelassenheit anbetrifft - da pflichte ich Dir zur Gänze bei. Fährt man entspannt und ohne Hektik im Stadtverkehr, so wird man zumeist weder auf Radwegen noch am Straßenrand größere Probleme nebst Stresszuständen erleiden.

Leider aber fehlt es oft gerade an jener Gelassenheit, weshalb auch diese ganzen Verkehrsregeln nötig sind, nämlich um die in Wallung seienden Emotionen der Fahrenden - oder besser Rasenden - in "geregelten" Bahnen zu lenken.

So bäumt sich also die Verkehrsregel als mahnendes Symbol zwischenmenschlicher Verständnisnot zwischen uns auf und das Szenario des gelassenen Miteinanders muss einem oft wirren Regelspiel weichen, bei dem derjenige meint zu gewinnen, der die Regel(n) am trefflichsten auslegt. zwinker

Schönen Abend,

gisi
Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.
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#292715 - 11/21/06 11:43 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Gisibert]
Wolfrad
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Zitat:
so wird man zumeist weder auf Radwegen noch am Straßenrand größere Probleme nebst Stresszuständen erleiden.

Sag', oh Abgeklärter, wo ist diese Insel der Glückseligen?

Zitat:
So bäumt sich also die Verkehrsregel als mahnendes Symbol zwischenmenschlicher Verständnisnot zwischen uns auf und das Szenario des gelassenen Miteinanders muss einem oft wirren Regelspiel weichen, bei dem derjenige meint zu gewinnen, der die Regel(n) am trefflichsten auslegt.

Welch' lyrische Worte! Ob sie aber hier im Alltag Bestand haben?


WdA
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#292771 - 11/22/06 10:17 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
jutta
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"geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h als verkehrsberuhigte zone"
Verkehrsberuhigte Zone (VB) bedeutet Schrittgeschwindigkeit, Parken nur auf markierten Flächen.
VB sollen eine Aufenthaltsqualität für Fußgänger haben (allerdings nicht in Halle)
Gruß Jutta
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Off-topic #292901 - 11/22/06 08:40 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: jutta]
Flachfahrer
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Danke für den hinweis, daß ich da was durcheinandergewürfelt habe.

(Für Halle gilt sowieso vieles nicht, z.B. wann ein radweg überhaupt als benutzungspflichtig ausgeschildert werden darf. wirr
Am besten fahren sich hier m.E. die ecken, wo das geld nicht mehr für den bau von radwegen gereicht hat, die Merseburger mal ausgenommen. grins Wo in den letzten jahren neu gebaut wurde, wurde meistens teurer mist gebaut z.B. unterer teil der LU-WU, Reilstraße, Frankeplatz. )

MfG
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Off-topic #292907 - 11/22/06 08:51 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
Flachfahrer
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In Antwort auf: IngoS
Mich ärgert auch vieles im Straßenverkehr, aber mit etwas mehr Gelassenheit läßt sich einiges besser ertragen.


Mit gelassenheit läßt sich so einiges besser ertragen, daß die straßen mal wieder recht voll und die meisten ampeln rot sind, der eine gute radweg mal wieder zugeparkt ist ...

Etwas anderes ist, wenn ich gelassen auf der straße fahre und abgedrängt werde - wenn ich da noch gelassen bleibe, dann sollte ich dringend einen termin bei einem psychologen vereinbaren, denn dann bin ich in einem kritischen stadium apathisch. peinlich grins

MfG
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Off-topic #292924 - 11/22/06 09:25 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
IngoS
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Hallo Andreas,

Ganz bewußt habe ich geschrieben "einiges läßt sich leichter ertragen" nicht alles.
Aber du kannst mir ja mal deinen Therapeuten empfehlen.

Übrigens sind Radfahrer auch keine Engel. Heute Morgen hätte ich mit dem Auto fast einen übergemangelt. Er fuhr ohne Licht, ohne Rückstrahler, in freundlichem Schwarz gewandet. Am Kopf (oder Helm?) zwei winzige rote Dioden mit der Leuchtkraft eines Glühwürmchens. Alles erkennbar aus 20 m Entfernung. Den hätt ich auch am liebsten mit der Dachlatte...

Gruß

Ingo
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Off-topic #292931 - 11/22/06 09:49 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
Falk
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Zitat:
Den hätt ich auch am liebsten mit der Dachlatte...

Vielleicht transportierst Du ab morgen besser Wattebäusche?
ansomsten hast Du natürlich recht, solche fahrenden schwarzen Löcher lösen auch bei mir gelegentlich heftige Schreckreaktionen aus.

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#292940 - 11/22/06 10:28 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Wolfrad]
Gisibert
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Hallo Wolfrad,

du meinst die Insel derer, die gern der Gelassenheit fröhnen? Ich weiß es leider auch nicht, jedoch obacht! - gelegentlich verirren sich einige Insulaner in das Verkehrsgewühl unserer Festlandstädte, wo sie dann alsbald in Seenot geraten und untergehen, während ihre kläglichen Hilferufe vom Lärm und Getöse der Wettfahrenden verschluckt werden - wohl ein Grund für ihre Seltenheit. zwinker

Was die nicht realitätentaugliche Lyrik anbetrifft - ab mit ihr ins Exil, auf die Insel der bloßen Vorstellung, auf dass die Realität sich selbst überlassen bleibe und nicht etwa durch überschwemmende Lyrikergüsse am Ende selbst noch in Seenot gerät.

Schönen Abend,

gisi
Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.
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Off-topic #292943 - 11/22/06 10:41 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: IngoS]
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In Antwort auf: IngoS

Ganz bewußt habe ich geschrieben "einiges läßt sich leichter ertragen" nicht alles.


Na dann sehen wir das ja relativ ähnlich. zwinker


In Antwort auf: IngoS
Aber du kannst mir ja mal deinen Therapeuten empfehlen.


Wenn ich einen hätte listig , aber noch bin ich ja nicht apathisch.


In Antwort auf: IngoS
Übrigens sind Radfahrer auch keine Engel. Heute Morgen hätte ich mit dem Auto fast einen übergemangelt. Er fuhr ohne Licht, ohne Rückstrahler, in freundlichem Schwarz gewandet. Am Kopf (oder Helm?) zwei winzige rote Dioden mit der Leuchtkraft eines Glühwürmchens. Alles erkennbar aus 20 m Entfernung. Den hätt ich auch am liebsten mit der Dachlatte...


Ja, das wissen hier auch alle. Erst letze woche wieder hat nur die vollbremsungs-fähigkeit meines langliegers schlimmeres verhindert - bei der begegnung mit einem geisterfahrer auf der falschen seite des radweges und das auch noch an einer sehr ungünstigen stelle.

Aber was hat das jetzt mit dem generellen thema dieses threads, "Ab 25 km/h Mitschuld?" zu tun?
Das wäre doch eher die frage nach der schuld / mitschuld wegen unbeleuchtet gegen sichtweite/geschwindigkeit. Wenigstens ist ja alles gut gegangen und du hast ihn noch gesehen.

Und du "hättest den am liebsten mit der dachlatte" - du hast aber nicht. zwinker

Was anderes ist, wenn diese einzelnen exemplare von kraftfahrzeugführern auftauchen, die am liebsten gleich mit ihrem fahrzeug ... (ohne erst nach einer dachlatte zu suchen) und das auch dann, wenn der radfahrer voll beleuchtet und nach allen regeln fährt.

Du hättest am liebsten ... , aber du hattest auch einen grund. Manchmal gibt es aber auch welche, die wollen mir am liebsten ... , aber ich fahre nach den regeln, kann also nicht der grund sein. Diese wollen irgendwelchen streß ablassen, der gar nichts mit mir zu tun hat - und da ist dann schluß mit gelassenheit. teuflisch grins

Aber nochmal: ich meine "diese einzelnen exemplare von kraftfahrzeugführern". Wegen den anderen 90% brauche ich mir ja meistens keine sorgen zu machen. lach

MfG
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Off-topic #292953 - 11/22/06 11:38 PM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: Flachfahrer]
tkikero
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In Antwort auf: Flachfahrer


Das kann passieren, kommt bei mir aber eher selten vor.
Wesentlich öfter passiert es mir aber, daß ich im rechstabbiegerstau stehe, wenn ein radweg da ist und leider auch benutzt wird.


Je mehr ich mich in die Materie reindenke, desto weniger beneide ich die Verkehrsplaner. Was bei Dir "öfter" passiert, setzt einen Radweg mit hohem Radverkehrsaufkommen voraus. Dann gerät der motorisierte Verkehr beim Rechtsabbiegen ins Stocken. Das gleiche passiert an radweglosen Kreuzungen, z.B. in Innenstädten, auch mit sehr vielen Fußgängern. Bei "Dir" (in Halle?) scheint es auch so zu sein, dass es nicht zu viele Rechtsabbieger gibt, also dass es selten vorkommt, dass mal zwei oder mehr Rechtsabbieger direkt aufeinander folgen, so dass dann die Spur auch für die Geradeausfahrer dicht ist. Aber das alles kann irgendwo anders völlig anders aussehen.

Jetzt kann man so ein schönes Kombinationsspielchen eröffnen:

Viel motorisierter Verkehr
Viel Radlerverkehr
Viele Fußgänger
Wenig motorisierter Verkehr
Wenig Radlerverkehr
Wenig Fußgänger

Wenn man alles kombiniert, kommt man auf 8 verschiedenen Zustände. Jetzt werden die alle noch tageszeitabhängig schwanken. Der Verkehrsplaner muss irgendwie allen Interessen gerecht werden, dabei die Sicherheit im Auge behalten sowie wahrscheinlich noch das beschränkte Budget einer verschuldeten Kommune. Eine unlösbare Aufgabe, IMHO.
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Off-topic #293040 - 11/23/06 11:21 AM Re: Ab 25 km/h Mitschuld? [Re: tkikero]
Flachfahrer
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In Antwort auf: tkikero
Bei "Dir" (in Halle?) scheint es auch so zu sein, dass es nicht zu viele Rechtsabbieger gibt, also dass es selten vorkommt, dass mal zwei oder mehr Rechtsabbieger direkt aufeinander folgen, so dass dann die Spur auch für die Geradeausfahrer dicht ist.


Hier in Halle ist es so, daß noch die straßenbahnen dazu kommen, was den insgesamt für spuren zur verfügung stehenden platz nicht gerade erhöht usw.
Komischerweise fließt hier trotzdem an einigen der glücklicherweise verbliebenen ungeregelten kreuzungen ohne radwege der verkehr vergleichsweise gut.

Aber irgendwie bekomme ich das gefühl, du willst meine beobachtungen nicht so ernst nehmen die sache damit abwiegeln, daß meine erfahrung sehr speziell sei, weil es hier nur vereinzelt rechtsabbieger gäbe.

Wenn es keinen radweg gibt, wo platz für einen radweg wäre, dann können sechs und mehr rechtsabbieger warten und der verkehr fließt trotzdem, wenn auch langsam.
Wo platz für einen radweg ist, da wäre die fahrbahn entsprechend breiter, so daß sich der geradeaus fahrende verkehr langsam an den rechsabbiegern "vorbeiquetschen" kann, denn die stünden dann da, wo der radweg ist. (LKWs mal ausgenommen, aber die machen nun nicht den hauptanteil des innerstädtischen verkehrs aus.)
Ist da ein radweg, dann steht der verkehr 5 sekunden, wenn der rechtsabbieger die radfahrer abwartet. Je nach länge der ampelphase ist das die hälfte bis ein viertel der zeit, in der der verkehr eigentlich fließen sollte. In diesem fall behindert der radweg das fließen des motorisierten verkehres an dieser kreuzung.

Wenn es so ist, wie du es schilderst, daß die rechtsabbieger wegen der fußgänger den verkehrsfluß blockieren, dann muß die fahrbahn zwangsläufig so eng sein, daß sowieso kein platz für einen radweg wäre. Da erübrigt sich die frage von selbst.

Ebenso, wenn fläche in hülle und fülle zur verfügung steht und separate fahrbahnen mit separaten radstreifen für rechtsabbieger, geradeausfahrere und/oder linksabbieger möglich sind.
Das dürfte in innenstädten allerdings eher selten sein.

MfG

p.s.: Was ist ein "hohes verkehrsaufkommen" auf einem radweg, mehr als zwei radfahrer pro ampelphase? mehr als drei? mehr als vier? mehr als fünf? die fünf zusammenhängend? oder auch die drei in jeweils fünf meter abstand untereinander?
Es reichen m.E. schon zwei bis drei aus, wenn die in ungünstigen abständen kommen - und laut Murphys gesetz tun sie das genau dann. cool

Edited by Flachfahrer (11/23/06 11:28 AM)
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