Re: Ab 25 km/h Mitschuld?

Posted by: Flachfahrer

Re: Ab 25 km/h Mitschuld? - 11/19/06 12:44 PM

Was das mit radwegen zu tun hat?
Stell dir einfach vor, die abbiegerspuren für den motorisierten verkehr wären an kreuzungen so, daß die rechsabbieger sich links und die geradeaus-fahrer sich rechts einordnen müssen - auch wenn sie gerne etwas sinnvoller fahren würden. listig

Fußgänger: kreuzungen ohne separate rechtsabbieger-spur, also mit gemeinsamer geradeaus-rechts-spur, gibt es in städten sehr viele, weil für eine zusätzliche spur einfach der platz fehlt.
An solchen kreuzungen ohne radweg fahren die kraftfahrzeugführer üblicher weise so, daß sie bis an den fußweg heran etwas rechts rein biegen und dort warten. Dann ist i.d.R. ihr fahrzeug soweit rechts, daß die nachfolgenden meist noch innerhalb der spur geradeaus fahren können.
Ist dort ein radweg, dann muß der rechtsabbieger mitten auf der spur stehen bleiben und die nachfolgenden passen schlicht nicht dran vorbei. Der vertkehrsfluß stockt.

Übrigens leuchtet mir nicht ein, warum fußgänger schwächer als radfahrer sein sollen. Sie sind üblicherweise langsamer. Aber die schlußfolgerung langsamer = schwächer leuchtet mir nicht ein.
Ihre körper ist ebenso ungeschützt wie die des radlers und wenn der radler nicht gerade einen wocheneinkauf kutschiert, dann haben sie auch etwa die gleiche masse.
Wer diese für schwächer halt, ist wahrscheinlich noch nicht auf einem kombinierten fuß-/radweg mit einem fußgänger zusammengeprallt oder fährt ein vollverkleidetes fahrrad. bäh

Weiterhin haben fußgänger eine allgemein sehr gut einschätzbare geschwindigkeit. Zumindest habe ich noch nirgendwo gehört, daß einem fußgänger das vorgeworfen wurde, was hier gerade diskutiert wird: eine geschwindigkeit die höher ist, als es andere verkehrsteilnehmer erwarten.
Und noch besser als beim pedalieren/nicht pedalieren des radfahrers erkennt man auch beim fußgänger innerhalb eines augenblickes, ob er geht oder rennt, dazu muß man gar nicht erst seine bewegung verfolgen - und in der nähe von bussen oder bahen, die in eine haltestelle einfahren, rechnet man auch üblicherweise damit, daß da jemand rennen könnte.

Das geld für radwege hätte sich Erlangen auch sparen können.
Man stelle sich vor, sie hätten einfach die ganze stadt zur tempo-30-zone gemacht. warum tempo-30-zone? Weil es da keine benutzungspflicht geben darf - aus gutem grund.
Der haken an der sache ist nur, daß ein motorisiertes fahrzeug dann irgendwie sinnlos wird. Dann ist es nämlich auch nicht schneller als ein drahtesel. Der schutz der radfahrer durch den radweg ist nur deshalb notwendig, weil motorisierte fahrzeuge wesentlich schneller fahren können und diese geschwindigkeitsunterschied gefahren birgt. Ergo ist dieser schutz dann notwendig, wenn man den geschwindigkeitsvorteil der motorisierung auch nutzen will.
Also wozu sonst soll ein radweg dienen, wenn nicht dazu, daß motorisierte fahrzeuge etwas schneller fahren können?

MfG