Posted by: tkikero
Re: Ab 25 km/h Mitschuld? - 11/18/06 11:00 PM
In Antwort auf: Flachfahrer
Naja, die eigentliche ursache der rechtsabbieger-konflikte ist die schlichte hirnrissigkeit der verkehrsführung. Was ich an dieser so beachtlich finde ist folgendes.
Die radwege samt benutzungspflicht sollen dafür sorgen, daß der motorisierte verkehr nicht durch langsameren verkehr behindert wird. Auf den geraden streckenabschnitten wird dieses ziel auch einigermaßen erreicht. An kreuzungen und besonders ampelkreuzungen sieht das anders aus. Wenn eines der ersten drei motorisierten fahrzeuge in der ampelschlange rechts abbiegen will und erst noch drei radfahrer vorbeilassen muß, behindert diese art der verkehrsführung den fluß des motorisierten verkehres ausgerechnet dort, wo er sowieso schon am empfindlichsten gestört ist: an ampelkreuzungen. [ ... ]
Was hat das mit Radwegen zu tun? Radweg hin oder her, beim Rechtsabbiegen musst Du sowieso die Fußgänger vorbei lassen (komisch, das der schwächste aller Verkehrsteilnehmer bei Betrachtungen immer kaum eine Rolle spielt).
Diese "Hirnrissigkeit" der Verkehrsführung beim Rechtsabbiegen gibt es also schon länger ...
Ich halte das folgende für eine sehr gewagte These:
Zitat:
Die radwege samt benutzungspflicht sollen dafür sorgen, daß der motorisierte verkehr nicht durch langsameren verkehr behindert wird.
Das würde bedeuten, dass dann Städte wie z.B. Erlangen seit den frühen 70ern Unsummen in die Radwege steckten, mit dem (absolut geheim gehaltenen) politischen Hauptziel, den motorisierten Verkehr schneller durch Erlangen fließen zu lassen, ... Das Ergebnis allerdings war, dass der Anteil des Radverkehrs am Individualverkehr insgesamt viel deutlicher anstieg als in den meisten vergleichbaren Städten, dass eine Hauptverkehrsstraße zur Fußgängerzone wurde, eine andere nur noch für Taxis, Busse des ÖPNV und Fahrradfahrer freigegeben ist. Der motorisierte Verkehr wird heute sogar viel stärker als früher durch die Radler "behindert", so dass auswärtige Fahrschulen gerne in die Stadt kommen, um ihre Fahrschüler im korrekten Umgang mit quantitativ ernst zunehmenden Fahrradverkehr zu schulen, der in Städten ohne Radwegenetz erst gar nicht entsteht ...;
Irgend etwas muss da gründlich schief gelaufen sein, wenn es um "rad weg" gegangen sein soll ...