[Ich denke, dass nötige Vertrauen stellt sich von selbst ein, wenn man überhaupt mal auf die Idee kommt, sowas zu machen. Die Haupthindernisse sind eigentlich neben dem ja schon diskutierten "gefährlich"
1. "anstrengend"
2. "so lange alleine"
Suse
Hallo Suse, willkommen bei der Diskussion!
Du hast völlig Recht, WENN eine Frau mal wirklich mit dem Rad unterwegs ist, dann findet sie das ziemlich schnell ziemlich gut. Habe auch mal erlebt, wie toll eine Frau ihr neues Rad mit Kettenschaltung fand, nachdem ich verhindert hatte, dass man ihr ein Einkaufsrad mit Nabenschaltung verkaufen wollte. Sie hatte nämlich Angst vor der Kettenschaltung (sie dachte: zu kompliziert und ohne Rücktrittbremse). Ich kenne mich nun sooo toll mit Rädern auch nicht aus, aber nachdem ich nur den Slangbegriff "grip
" (für Gripshift-Schaltungen) ins Gespräch geworfen hatte, wurden wir plötzlich ganz anders vom Verkäufer behandelt und er verkaufte uns was Anständiges.
Ich merke auch immer wieder, wie es bei den Frauen, die mich unterwegs fragen, ob ich keine Angst hätte, so ganz allein, im Inneren rappelt und arbeitet: "Was die kann, könnte ich doch auch?"
Das Problem ist aber, wie fängt die gute Frau an, sich erstmal überhaupt was (zu)zu trauen?
Allein reisen: Vielleicht sind die Ängste, die Frauen mehr als Männer haben, auch irgendwo berechtigt, insofern, dass Männer nun mal nicht mit Grapschern, Exhibitionisten etc. konfrontiert werden.
Da wird dann eben vom Risiko im eigenen Umfeld (der Weg vom Kino nach Hause etc.) auf die Radtour geschlossen. Das Fremde erscheint ja immer unheimlicher als das Heimische. Realistisch betrachtet, ist aber die Gefahr, vergewaltigt zu werden, im eigenen Umfeld sogar größer als sonstwo in Deutschland (und anderen europäischen Ländern?!).
Männer werden übrigens, statistisch gesehen, häufiger überfallen als Frauen und kriegen in so einem Fall kräftiger eins "in die Fresse".
Das relativiert die Dinge doch ein bisschen.
Petra