Wusstest Du eigentlich beim Kauf des Rahmens, dass Du keinen aktuellen Rahmen kaufst, sondern ein Vorjahresmodell? War der dann entsprechend billiger? Das gehört für mich jedenfalls zu den Qualitätskriterien, dass man nur für aktuelle Ware den vollen Preis zahlt!
Es gibt ein höchstrichterliches Urteil, dass ein Neuwagen, wenn er älter als 12 Monate ist, kein Neuwagen mehr ist, selbst wenn er dem aktuellen Stand der Serie entspricht und noch nie zugelassen wurde. Dieser Wagen darf nur noch "neuwertig" genannt werden. Ist der Neuwagen jünger als 12 Monate, aber er entspricht nicht mehr dem aktuellem Stand der Serie, dann ist er auch nur noch "neuwertig", selbst wenn er erst zwei Tage alt ist! Dieser Unterschied war den Richtern so wichtig, dass sie sogar festgelegt haben, dass ein "neuwertiges" Auto auch nach weniger als 12 Monaten Nutzungsdauer nicht als Jahreswagen bezeichnet werden darf. So darf nur ein ehemaliger Neuwagen bezeichnet werden.
Das heißt für mich, Du hast nur einen "neuwertigen" Rahmen gekauft (Modelljahr 2010), da die Serie ja zwischenzeitlich geändert wurde. Darüber hättest Du mMn informiert werden müssen, zumindestens bei einem "Premiumhersteller". Denn spätestens bei dieser Info hättest Du nach Unterschieden bei den Modelljahren gefragt und für den vollen Preis auf einen aktuellen Rahmen gepocht, oder?
Und was ich davon halte, dass bei einem "Premiumprodukt" nachträglich Anlötteile entfernt werden, darauf will ich hier erst garnicht weiter eingehen. Mir stehen jetzt schon genug die Nackenhaare zu Berge wenn ich den Namen "Velotraum" höre oder lese Der Laden ist mit Sicherheit nicht nach der ISO 10002 Norm zertifiziert.
Wenn ich Hersteller wäre, würde ich sowieso diese "Jahres-Sache" abschaffen bzw. gar nicht erst einführen, sondern versionieren. Dann kann ich klar sagen, das ist noch ein Rahmen der vorherigen Version XY, und hab den Druck nicht jedes Jahr die Lager leer bekommen zu müssen. Gerade solch ein Hersteller sollte so verfahren. Wenn man das imagemäßig richtig eintütet (Stichwort: Nachhaltigkeit), dann kann man das m.E. genauso verkaufen. Rohloff z.B. bringt ja auch nicht jedes Jahr ein neues Modell raus.
Was ich nicht so gut finde ist gleich zum Gericht zu rennen. Klar, liegt nah wenn man sich verars..t fühlt, aber das kann's doch nicht sein! Ich bin der Meinung man kann immer miteinander reden und eine Lösung finden, wenn beide wollen. Das heißt nicht, daß der Händler dem Kunden zur Entschuldigung "Freebies" hinterherschmeißen oder ihn zu Kaffee und Kuchen einladen soll. Man trifft sich irgendwo in der Mitte und findet einen Kompromiß der für beide Parteien ok ist. Dabei ist es wichtig absolut ehrlich zu sein. Letzen Endes geht es um sowas wie Hanseatische Kaufmannsehre. Ist diese Beziehung Zwischen Händler und Kunden nicht gegeben sieht es schon mal schlecht aus. Hab ich dann noch das Gefühl und nicht erst genommen zu werden, oder noch schlimmer, man sieht nur den Umsatz den ich bringe, aber nicht die Verantwortung mir ein einwandfreies Produkt mit einwandfreiem Service zu verkaufen - wenn das die Haltung ist, dann zieh ich meine Konsequenzen und werde dort nicht mehr kaufen. So einfach ist das.