Es mag ja eine Generationenfrage sein

aber fuer mich ist der Spiegel immer noch der Benchmark fuer Objektivitaet und Glaubwuerdigkeit. Miese Journaille, Tatsachenverdrehung, schlampige Recherchen und Stimmungsmache fuer den Neokonservatismus (der eigentlich von 1982 bis 1998 genug Zeit hatte, seine Unfaehigkeit unter Beweis zu stellen und das weidlich genutzt hat) hingegen kann man im Focus lesen.
"Der" Benchmark? Für mich eigentlich "die" Benchmark, und, da ich vorbildhaft einen Duden auf dem Tisch stehen habe, für den auch.
Aber das ist ja doch eher nebensächlich. Für mich ist
keine Zeitung, keine Zeitschrift, kein Sender etc. objektiv. Jeder Journalist schreibt hinter seinem Erfahrungsschatz (oder vor? oder auf?). Kein Bericht kann objektiv sein, da allein die Auswahl des Themas subjektiv ist. Was wichtig ist, und ich glaube, dass Du das auch meinst, ist es, möglichst gut zu recherchieren, auch Gegenmeinungen wahrzunehmen und abzuwägen etc.
Und per se glaubwürdig ist für mich keine Zeitung mehr. Seit dem Skandal bei der Glaubwürdigkeits-Benchmark schlechthin, der New York Times, hat die ganze Branche für mich in ihrer Glaubwürdigket gelitten. Und beim Spiegel kommt noch der Stil dazu, dieses wörtliche Wiedergabe von Vier-Augen-Gesprächen z. B. Ich frage mich öfter, wenn ich den Spiegel lese, haben die den Raum verwanzt? Andererseits hat der Spiegel meist sehr gute Quellen, und vieles, was der Spiegel aufgeworfen hat, hat sich ja auch bewahrheitet, von daher sehe ich ihn auch nicht so negativ. Meine Einschätzung des Focus hingegen ähnelt Deiner sehr
Gruß
Holger