Nein, finden sich nicht
mehr!
Und das ist auch gut so: denkt denn einer von Euch Schreibtischtaetern auch mal nur einen Schritt weiter?
Der typisch deutsche Ruf nach einer Versicherung ist an Absurditaet kaum zu ueberbieten: Hat sich das erstmal rumgesprochen, muss sich auch kein Entfuehrer mehr der Unsicherheit aussetzen, das die Opfer nicht fuer ihre Freilassung aufkommen koennten oder deren Land sich der Zahlung verweigern wuerde, schliesslich ist dieses Risiko jetzt versichert! Zumindest wenn es sich um Deutsche handelt, was deren Attraktivitaet als Opfer weiter steigern duerfte.
Und dass wir in Europa ach so sicher seid - traeumen wir ruhig weiter! Die Globalisierung beschreankt sich nicht nur auf Wirtschaft, Reisen und andere Vorteile fuer die westliche Welt - auch Kriminalitaet und Terrorismus werden immer allgegenwaertiger. An dieser Erkenntnis knabbert seit September 2001 ein halber Kontinent jenseits des Atlantiks, der bis dahin auch immer dachte, er sei die Insel der Seligen, und der Nahe Osten doch ach so weit weg... Und wer freiwillig dorthin geht ist ja selbst Schuld!
Das hat sich geaendert, auch wenn es sich scheinbar noch nicht ueberall rumgesprochen hat: heutzutage muss man dort gar nicht mehr selbst hinfahren, man kann auch hier bleiben und auf "aussergewoehnliche" Ereignisse warten.
Wer war denn in letzter Zeit im Iran? Wer kann denn die Lage dort
wirklich beurteilen? Wer weiss den auch nur einen Hauch mehr als das, was in den verschiedensten Medien hier kolportiert wurde (von der zweifelhaften und tendenzioesen Berichterstattung gibt der Artikel ja ein gutes Beispiel)?
Ach so ja, das Auswaertige Amt in Berlin hat doch gewarnt. Die muessen es ja wissen, Belutschistan ist ja gleich um die Ecke. Na und, keiner wird den Regenschrim bei strahlendem Sonneschein aufspannen, nur weil der Wetterbericht Regen gemeldet hatte. Soll heissen: Es gibt eben auch noch andere Infos, und vor Ort stellt sich die Lage oft anders dar als uns hier vorgegaukelt wird.
Niemand, der die Freiheit kennt und liebt, diese auf Reisen beinhe grenzenlos auskosten und mit dem Rad (im wahrsten Sinne des Wortes) erfahren durfte, wird diese leichtfertig aufs Spiel setzen. Die drei werden sich ihre Entscheidung, mit dem Rad dort durchzufahren, nicht leicht gemacht haben. Ich unterstelle ihnen gesunden Menschenverstand, sonst waeren sie schonmal gar nicht soweit gekommen.
Um so erstaunter nehme ich die Aussagen von Leuten zur Kenntnis, die selbst Radfahren und um den Wert dieser unabhaengigen Reiseform wissen, andererseits aber nichts besseres zu tun haben, als sich mehr oder minder offen den Forderungen des Artikels anzuschliessen.
Frohes Fest!
zaher