Hallo,
also ich finde, daß der Artikel mit seinen Schuldzuweisungen ziemlich an der Realität vorbeigeht. Zuallererst sind doch nicht Reisende daran schuld, daß Krisenstäbe tagen müssen, sondern schuld sind zuerst die Entführer und in zweiter Linie die Regierungen der entsprechenden Länder, die nicht in der Lage sind, die Sicherheit von Reisenden zu gewährleisten. Das Anprangern der Kosten, die dadurch für unseren Staat entstehen, erinnert mich stark an das Wutgeschrei der Blödzeitung über einen einzelnen Sozialhilfeempfänger in Florida, das von Politikern nur zu gern aufgegriffen wird, um von den eigentlichen Problemstellungen abzulenken. Viel wichtiger als eine Sanktionierung von "Leichtsinn" (wie auch immer dieser definiert werden soll, strenggenommen könnte man jede Freizeitbeschäftigung zum Leichtsinn erklären), die dem Staat unterm Strich mehr Kosten als Ersparnisse verursachen würde, sind außen- und wirtschaftspolitische Maßnahmen mit dem Ziel der Stabilisierung von Krisengebieten. Der amerikanische Einmarsch im Irak und ständige Andeutungen über eventuelle militärische Schritte gegen den Iran sind in dieser Hinsicht absolut kontraproduktiv. Individualreisen in den Iran dagegen können einen Beitrag zum beiderseitigen Abbau von Vorurteilen leisten. Inwieweit man sich dabei selbst in Gefahr begibt, kann man letzten Endes nur für sich selbst nach sorgfältiger Abwägung entscheiden.
Daniel