Mag sein, dass hier zu Vieles über "einen Kamm geschert wird". Aber an dem, was der Pedalen-Paule schreibt, ist schon was dran, mir wird da inzwischen auch etwas zu viel "Hype" betrieben. Aussteigen im Sinne von "Langzeitradreisen", aber auch im Sinne von beruflicher Auszeit allgemein, ist ein Luxus, den sich vermutlich nur 1-2% oder vielleicht sogar weniger der Weltbevölkerung leisten kann. Dazu braucht es ein finanzielles Polster, eine hervorragende Schulbildung und berufliche Perspektiven und Chancen (wichtig für die Zeit "danach"), und ein politisch stabiles Herkunftsland. Mit diesen Privilegien ausgestattet ist es eigentlich kein schwieriges Problem und keine gigantische Errungenschaft, zu Fuß/per Fahrrad/per was auch immer die Welt zu bereisen, aber in unseren "ich-muss-mich-selbst-vermarkten"-Zeiten wird das gerne etwas unter den Teppich gekehrt. Ich würde das Ganze gerne etwas nüchterner haben, in etwa so: Die einen bauen sich ein Eigenheim, die anderen gönnen sich eine oder mehrere Weltreisen/Auszeiten usw., und beide tun es für sich. Und beide gehören zu den Profiteuren einer Weltwirtschaftsordnung, die für einen Großteil der Menschheit nur Hunger, Elend, Leid und Tod vorsieht.