Hallo Margit,
Du definierst mit "Aussteiger" ja so ziemlich alles und jeden der im guten alten Deutschland noch so kreucht und fleucht

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Die Figur des nassauernden, gescheiterten Rückkehrers den Du als freiwilligen Aussteiger "Abenteurer" bezeichnest, findest Du immer und überall, sogar unter denen, die nie aus ihrem Dorf weggekommen sind.
Sorry, aber die pauschale "Die-nehmen-uns-was-weg-Mentalität" von uns ach so armen, schwer-sozialleistungsgeschädigten Deutschen finde ich zum k...zen.
Gruß
Roul
Diese Mentalität finde ich auch zum K..zen! Hat sowas N..i-haftes a la "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen!"
Was die Generationen der Wohlstandsrentner angeht: es sei explizit jedem gegönnt nach einem anstrengenden Erwerbsleben seinen Lebensabend zu geniessen! Ehrlich. Aber ich krieg echt nen Hals wenn ich sowas hör - schliesslich beruht der Wohlstand dieser Generationen ja auch zu einem nicht geringen Teil auf einem Nach-mir-die-Sintflut-Wirtschaften ohne entsprechende Nachhaltigkeit für kommende Generationen!
Man regt sich auf über Hartz IV Empfänger und sonstige "Sozialschmarotzer", meist ohne jemals selbst in der Situation gewesen zu sein, oder annähernd empathisch nachempfinden können, was es heißt ein perspektivenverminderter Bittsteller zu sein. Und das sind wahrscheinlich die meisten von ihnen. Natürlich gibt es immer ein paar die tatsächlich keinen Bock zum arbeiten haben, aber die gibt's immer. Ich persönlich würde die auch mitziehen, dennn ich denke, jeder gesunde Mensch hat ein natürliches Bedürfnis zur Selbstverwirklichung. Und das ist im Normalfall nicht, sein Leben mit Junkfood vor der Glotze zu verbringen.
Die andere Seite ist dann sowas wie die momentane Wirtschaftskrise. Da werden dann wieder Milliarden an Steuergeldern versenkt. Klar regt man sich da auch auf, aber man akzeptiert es. Schließlich kommt es unserer (Mis-)Wirtschaft zu Gute. Ist jetzt aber einer Langzeitarbeitslos, Drogenabhängig, Hartz IV weil alleinerziehend oder eben "Abenteurer" (System-Aussteiger über das gesellschaftlich tolierte Maß hinaus), dann ist das das Problem des Individuums. Tatsächlich? Offiziell sind wir ja immer noch ein Sozialstaat und soziale Probleme aller Art sind NICHT aussschliesslich Eigenverschulden der Betroffenen! Es ist zum großen Teil auch Versagen der Gesellschaft/des Systems.
Was die rückkehrenden Abenteurer im Besonderen angeht: Besser man kommt pleite zurück, dann bekommt man wenigstens irgendwas. Hat man noch Geld, bekommt man gar nix, nicht mal Unterstützung bei der Arbeitssuche. Nein halt. Hat man noch eigene finanzielle Mittel dann bekommt man doch was: nämlich einen erhöhten Selbstverwaltungsaufwand gegenüber dem mittellosen Rückkehrer.
Komme mir jetzt bitte niemand damit, warum man denn eigentlich überhaupt Hilfe erwarten würde. Die Rahmenbedingungen sind so wie sie eben sind. Ich hab sie nicht gemacht. Entweder wir sind ein Sozialstaat mit allen Vor- und Nachteilen, oder nicht. Alternativ könnte man den Sozialstaat ja auch abschaffen. Mal schaun was dann los ist...