Mit Alice Miller ist das so ne Sache. Sie berabeitet in ihren Büchern eindeutig ihr eigenes Problem und hat da eine beschränkte Sicht (zudem heroisiert sie die eigenen Defizite), als Therapeuthin arbeitet sie ja schon ewig nicht mehr um sich ihrer Mission besser widmen zu können- ich würde sie eher kritisch lesen. Aber wir geraten sehr vom Thema ab, denke ich. Das Drama des begabten Kindes ist nicht jedermans Drama bzw. gibt es Depressive, deren Kindheit absolut nicht so verlaufen ist, wie A. Miller das schildert (Eltern deren Zuwendung leistungsabhängig ist). Sie stammt aber- wie vermutlich auch die Leser die sich in ihren Büchern wiederfinden- nicht aus armen Verhältnissen, was man durchaus auch als Indiz verwenden könnte um Depression für eine Krankheit der Begüterten zu halten.