In Antwort auf: chill
Wolfgang Schmidbauer, selber medienkritisch und auch kulturskeptisch, ist der Übrzeugung, dass Depression eine Zivilisationskrankheit ist wie Verfettung oder Gicht. Ob und wenn, warum das so sein könnte, ist sicher eine Überlegung wert.


Jain.
Depression ist eine folge von erziehung (siehe Alice Miller) und erziehung ist u.a. ein produkt der zivilisierung, aber nicht jede erziehung führt zu depression.

Das sehe ich so:
Man ist von der gesellschaft, in der man aufgewachsen ist (und speziell den eltern als teil dieser gesellschaft), seelisch geprägt.
Diese gesellschaft hat man verinnerlicht. Also ist man nicht nur teil der gesellschaft, sondern die verinnerlichte gesellschaft ist auch teil von einem selber - und den hat man immer in sich, egal wo und unter welchen umständen man sich befindet. Da wird es mit dem "aussteigen" etwas schwieriger.
Da bleibt für mich unterm strich von "aussteigerromantik" wenig übrig, sondern es stellen sich eher pragmatisch die fragen, ob ich eine lange reise machen will und wenn ja, wie ich die finanzieren könnte, wie ich mich für die zeit danach absichern könnte oder ob ich danach von ALGII leben müsste usw. ... und da bin ich schnell wieder bei den gesellschaftlichen fragen, die hier nichts mit dem thema zu tun haben sollen. unschuldig

MfG