In Antwort auf: hans-albert
In Antwort auf: tkikero
In Antwort auf: hans-albert
Es gibt genug Beispiele unserer elektronischen "Neuzeit", wo tatsächlich die Software Menschenleben gekostet hat.

Grüße
hans-albert


Dem stehen wesentlich mehr Menschenleben gegenüber, die durch elektronische System gerettet wurden.

Und wie einstürzende Eishallendecken, brechende ICE-Achsen oder ICE-Räder zeigten, ist die reine Mechanik auch störanfällig.


Hallo,

... ist ein bisschen untergegangen, daher nochmal in Klartext.

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Ich denke nur, dass es eine schlechte Idee sei, den Fahrzeugführer durch Elektronik von seinen Aktuatoren zu trennen, wie es bei den dingsbums-by-wire-Systemen möglich wäre, daher die Beispiele aus der Avionik, wo es schief gegangen ist.
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Wenn nun die selbe Sache Einzug hält im Allerweltssystem Automobil, da wird mir Angst und Bange. Der Fahrer hat Herr im Hause zu bleiben. Die Verbindung muss meiner Meinung nach zwingend und direkt vom Fahrer zum betreffenden Betätigungsglied gehen, ohne dass irgend eine Machanik, auch wenn es die Mechanik der Elektronen wäre, dan Willen des Fahrers zunichte machen darf.
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Programme sind nur so gut, wie ihre Programmierer und deren Kenntnis der Welt. Ein Beispiel ist der Autofahrer, der sein Kind trotz Airbag auf dem Beifahrersitz in einer rückwärts gerichteten Babyschale transportiert.

Und das guten Gewissens, denn er hat den Airbag deaktivieren lassen. In einer Vertragswekstatt. Was er nicht wusste, die Deaktivierung war auf Software-Ebene. Und aus irgedeinem Grund geht das Steuergerät ins Notlaufprogramm. Es lädt dazu die Default-Werte aus irgendeinem Speicher. Default heisst, Airbag ist an. Und dann passiert ein Unfall. Das Ganze ist ein sehr trauriger Fall, aber er belegt, dass man nicht so abstrus denken kann, wie das Leben so spielt. Daher muss die Befehlsgewalt beim Fahrer bleiben. Das ist bei Systemen mit direkter Verbindung gegeben, aber bei den xxx by wire Systemen nicht.

Auch bei drei unterscheidlichen Verlegungen der Kabel nicht. Was passiert, wenn eines der Kabel bricht? Es geht eine Warnlampe an. Der Airline-Pilot lässt das bei der nächsten Landung richten, vorher fliegt er nicht, das kann er nicht verantworten. Er ist mit aller Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich intelligent und hat eine Ausbildung in dieser Richtung.

Was macht der durchschnittliche Autofahrer? Naja, da brennt ein Lämpchen. Aber es geht ja noch alles, also kein Grund, ausserplanmäßig die Werkstatt aufzusuchen.

Zwei Wochen später hat der selbe Marder das nächste Kabel zerfressen. Das Dritte ist noch in Ordnung, es brennt das selbe Lämpchen "general car default", aber es funktioniert immer noch alles, also was soll's.

Und dann bekommt der Marder die dritte Leitung.

Das gibt dann einen Eintrag in der Zeitung im Polizeibericht und gegebenenfalls einen oder mehrere bei den Familienanzeigen, und es geht weiter in der Tagesordnung.

Aus Deinen Ausführungen spricht natürlich eine große Besorgnis, aber auch sehr viel Unkenntnis.
All' diese Systeme sind natürlich erheblichen Redundanzen unterworfen, aber einen Fehler durch Menschen kann man kaum durch noch so viel Redundanz begegnen.
Ein Kind in de Schale auf dem Beifahrersitz zu befördern ist natürlich schon fahrlässig genug, dann aber nicht zu bemerken, daß der Beifahrer-Airbag wieder an ist, noch fahrlässiger.
Im Übrigen geschieht das Ausschalten heute bei fast allen Fahrzeugen über einen festen Schalter im Türfalzbereich, der nicht durch SW überschrieben werden kann, Deine Geschichte müßte schon recht alt sein.
Un die Maderstory ist genauso abstrus, ein Fahrer, der bei einer roten Warnlampe (für z.B. BA, ESP etc) nicht umgehend in die Werkstatt fährt, fährt auch ohne Bremsen, den kann man gar nicht vor sich selbst schützen.

Wer glaubt, Autos von gestern könnten im heutigen Straßenverkehr genauso sicher wie gestern bewegt werden, der unterliegt einer massiven Selbsttäuschung.
Nur durch die massive Verbreitung aller passiven und aktiven Sicherheitssysteme, durch die Selbstverpflichtung zur 100%igen Einführung etc. ist der heutige niedrige Mortalitätslevel erreichbar gewesen.
Das wird in Zukunft weiter voranschreiten, und dazu gehören natürlich die by-wire Systeme, weil viele Dinge nur dadurch erreichbar sind (z.B. noch bessere ABS, ESP und BA Systeme).
Das gleiche geschieht bei den Motorrädern, hier werden massive ABS und Integralbremsen mit ABS eingeführt und Stabilisierungssysteme ähnlich ESP werden folgen.

Das Fahrrad hat dem heute nichts entgegen zu setzen, ein Auto wird in nicht allzu ferner Zukunft aus 100km/h in knapp 30m bremsen können, manche Fahrräder schaffen diesen Bremsweg gerade so aus 30km/h.

Gruß

Helge