bin spätzünderisch jetzt schon auf diesn Thread gestossen und denke, ich kann, alle off-topics einfach ignorierend vielleicht auch noch was dazu beitragen. Zitiert wurde ich ja schon hier und da...
Das Gepäckgewicht zu minimieren hat IMHO erst in zweiter Linie Vorteile bei der Reisegeschwindigkeit oder Tagesleistung. Viel grösser ist der Unterschied im allgemeinen Handling. Wer vor der Haustür losfährt, immer im Flachland bleibt und wieder bis zur Haustür zurückkommt, egal nach wievielen Wochen, der wird wohl keinen grossen Unterschied spüren. Aber Menial scheint da doch die richtigen Voraussetzungen mitzubringen.
Man wird nicht von heute auf morgen UL-Camper. Anregungen findet man überall, aber nichts ersetzt die eigenen Erfahrungen. Schlieslich sind die BEdürfnisse ganz unterschiedlich. Es ist leicht, Gewicht zu sparen und auf Komfort zu verzichten (kann schnell schief gehen). Aber es ist schierig, Gewicht zu sparen und den Komfort zu erhalten!
Zunächst mal: Nicht alles auf einmal versuchen! Und nicht gleich so extrem.
Zelt: Ein Ponchotarp oder andere winzige Tarps erfordern dauerhaft gutes Wetter oder viel Mut und Erfahrung. Ein grosses Tarp (3x4m) ist viel Komfortabler und wiegt mit ca. 1kg trotzdem schon viel weniger als das Zelt. Bei Zelten kommst Du normalerweise nur mit viel Geld zu einem geringen Gewicht. Nicht umsonst versuche ich hier so viel in Richtung Eigenbau. Allerdings kann man hier ja auch viel Gewicht und Packmass einsparen, die Anstrengungen lohnen sich also. Guck Dich um, was es so alles gibt, vor allem in USA, die sind da weiter. Und dann suche Dir was aus und frage nach konkreten Erfahrungen mit dem jeweiligen Zelt. Viele Sachen aus USA sind hier aber nicht brauchbar, weil hier ein anderes Klima ist.
Schlafsack: Schau ins Outdoorforum, in die Suchfunktion! Ich hatte für meine Schwedentour meinen Yeti-Pocket dabei, noch ohne Zusatzfüllung von 100g. Der wurde zu kühl, also habe ich mir unterwegs für 10 Euro noch einen Kunstfaserschlafsack gekauft und drübergelegt. So kann es gehen, wenn man nicht von vornherein den schwereren Schlafsack mitnimmt. Na und? Hätte ja auch reichen können, dann hätte ich zu viel mitgeschleppt. Das kann man so soder so bewerten.
Kocher: Ich stimme zu, dass Solo ein Kocher auch verzichtbar ist. Gerade in Gebieten mit guter Infrastruktur ist Einkaufen mehrmals am Tag möglich, das spart viel Gewicht. Mitgeführte Lebensmittel tragen erheblich zum Gesamtgewicht bei. Deine Entscheidung.
Isomatte: Mehr Komfort? -> Leichtluma mit dünner Isomatte drunter. Minimallösung? -> Thermarest Pro Lite 3
Was noch? Der ganze unnütze Kleinkram wiegt viel. Überlege bei jedem Teil, ob Du es wirklich brauchst. Beobachte unterwegs, was unbenutzt bleibt und lasse es beim nächsten Trip zu Hause. Keine 'vielleicht ja doch' Sachen mitschleppen. Improvisieren geht immer. Eine Sorte Flüssigseife reicht für alles, dazu Zahnputzzeug, Mückenschutz und ein Blattgrosses Handtuch, mehr braucht man nicht wirklich. Reduziere nach eigener Erfahrung, nicht einfach alles nachmachen!
Taschen: Ich verwende keine Müllsäcke, aber Ortliebs sind mir auch zu schwer. Mit einem einfachen Rollverschlusssack im Körbchen auf dem Gepäckträger bin ich bisher gut ausgekommen. Grossvolumige, leichte Sachen (Schlafsack, Isomatte) stopfe ich in einen schlanken Ortliebsack und befestige den seitlich rechts am Gepäckträger. Ist ja ein leichtes Paket.
Deine Ausrüstung bei 7kg ohne Futteralien ist eigentlich schon ziemlich leicht.
So, vielleicht sind ja ein paar Anregungen dabei, würde mich freuen.