In Antwort auf: elflobert
Je nach gewünschter Einbauart wird eine bestimmmte Lagerluftklasse eines Rillenkugellagers ausgewählt. Das Lagerspiel ist gering, wenn das Lager nur in die Nabe eingelegt und auf die Welle aufgeschoben wird. Die Lagerluft muss initial größer sein, je stärker die Pressverbindung (Längspressverband, thermisches Aufschrumpfen) zu Welle und/oder Nabe sein sollen. Auch die Betriebstemperaturen und Drehzahlen (Fliehkraftwirkung) spielen hier eine Rolle.

Was ich schrieb, bezog sich lediglich auf das Lagerspiel eines genormten Rillenkugellagers bei den geforderten Betriebsbedingungen. Die Lagerluft wird übrigens radial definiert.

Sicherlich ist der Übertrag auf ein Konuslager nur bedingt möglich, aber ich denke trotzdem, dass man gut beraten ist, ein geringes fühlbares Spiel vor dem Schließen des Schnellspanners zu lassen. Mit dem großen Hebel des Felgendurchmessers lässt es sich ja auch recht gut erfühlen.
Bei den Anforderungen eines Kugellagers in einem Nabendynamo ist die Lagerluft-Klasse des Lagers faktisch irrelvant und hier kommen die CN/C0 Lager in geschätzt 99,9% der Fälle zum Einsatz. Alle anderen Lagerluftklassen sind auch teurer.
Drehzahlen und Betriebstemperatur spielen beim Fahrrad faktisch ebenso wenig eine Rolle, da sie im unteren Bereich aller Normbereiche sind. Wenn man mit einem Wälzlager am Fahrrad 400 U/min zusammenbringt, so ist das schon sehr viel. Wälzlager in dieser Größenordnung "vertragen" bisweilen die 10-30-fache Drehzahl. Daher: dieser punkt ist irrelevant.
Wie auch jener der Betriebstemperatur, da diese praktisch nur durch die Umgebungstemp. (geschätzt -10°C bis +50°C, wobei sich das meiste auch zw. 10-30°C abspielen dürfte praktisch) definiert ist - ebenso ein fast lächerlicher Bereich im Vergleich zu anderen Anwendungen im Maschinenbau, wo deutlich höhere Temperaturbereiche vorkommen.

Im Fahrradbereich hat man nur schwache Pressverbindungen. Konkret beim Wälzlager bzw. deren Nabe eine N7/P7 Toleranz und an der Welle max. k6 bis runter zu f6.
Der Sinn einer Pressverbindung ist, abseits dem von mir bereits beschriebenen Aspekt, allfällige Relativbewegungen zwischen Nabe/Welle zu vermeiden. Im Besonderen, wenn über diese Verbindung ein Moment übertragen werden soll.